Olympische Sommerspiele 1980/Fußball
Bei den XXII. Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde ein Wettbewerb im Fußball ausgetragen. Im Finale standen die Mannschaften der DDR, die vier Jahre zuvor die Goldmedaille gewonnen hatte, und der Tschechoslowakei, die das Turnier für sich entscheiden konnte. Für die Tschechoslowakei blieb es der einzige Titel bei einem interkontinentalen Fußballturnier. Die Mannschaft der Sowjetunion konnte den Heimvorteil nicht nutzen und erreichte nur den 3. Platz.
Fußball bei den Olympischen Sommerspielen 1980 | |
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Information | |
Austragungsort | Moskau, Leningrad, Kiew, Minsk |
Wettkampfstätte | Olympiastadion Luschniki, Dynamo-Stadion, Kirow-Stadion, Olympiastadion Kiew, Dinamo-Stadion |
Mannschaften | 16 |
Nationen | 16 |
Athleten | 256 (256 ) |
Datum | 20. Juli – 2. August 1980 |
Entscheidungen | 1 |
← Montréal 1976 |
Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Amateure schied in der Qualifikation gegen Norwegen aus, hätte aber nach Qualifikation auch auf Grund des Olympiaboykotts nicht teilgenommen.
Spielorte
Das Fußballturnier der Olympischen Spiele wurden in fünf Stadien in vier verschiedenen Städten ausgetragen.
Stadt | Stadion | Spiele | Kapazität * | ||
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Moskau | Leninstadion | 4 | 103.000 | ||
Moskau | Dynamo-Stadion | 7 | 54.000 | ||
Leningrad | Kirow-Stadion | 7 | 80.000 | ||
Kiew | Stadion der Republik | 7 | 100.000 | ||
Minsk | Dinamo-Stadion | 7 | 42.000 |
* zum Zeitpunkt der Olympischen Spiele 1980. |
Qualifikation
Teilnehmer und Boykott
Für das olympische Fußballturnier konnten sich folgende Mannschaften qualifizieren:
4 an Europa | Tschechoslowakei | Jugoslawien | Spanien | Finnland |
2 an Südamerika | Venezuela | Kolumbien | ||
2 an Nord- und Mittelamerika | Kuba | Costa Rica | ||
3 an Asien | Kuwait | Irak | Syrien | |
3 an Afrika | Sambia | Nigeria | Algerien | |
Titelverteidiger: | DDR | Gastgeber: | Sowjetunion |
Aufgrund der Sowjetischen Intervention in Afghanistan boykottierten viele westliche Länder und ihre Verbündeten die Olympischen Spiele. Dies betraf auch den Fußball-Wettbewerb. Hier ist eine Übersicht über die Staaten, die sich für das Turnier qualifizierten, aber nicht antraten (in Klammern stehen die Staaten, die stattdessen eingeladen wurden.):
- Europa: Norwegen (Finnland)[1]
- Asien: Iran (Syrien), Malaysia (Irak)
- Afrika: Ägypten (Sambia) und Ghana (Nigeria)
- N-Amerika: Vereinigte Staaten (Kuba)
- S-Amerika: Argentinien (Venezuela)
Olympisches Turnier
Olympisches Fußballturnier 1980 | |
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Anzahl Nationen | 16 |
Olympiasieger | Tschechoslowakei (1. Titel) |
Austragungsort | Moskau (Leningrad, Kiew, Minsk) |
Eröffnungsspiel | 20. Juli 1980 |
Endspiel | 2. August 1980 |
Spiele | 32 |
Tore | 82 (⌀: 2,56 pro Spiel) |
Zuschauer | 948.000 (⌀: 29.625 pro Spiel) |
Torschützenkönig | Sergei Andrejew (5 Tore) |
Gelbe Karten | 70 (⌀: 2,19 pro Spiel) |
Rote Karten | 3 (⌀: 0,09 pro Spiel) |
Auslosung
Die Endrundenauslosung, bei der die Spielpaarungen ermittelt wurden, fand am 15. Mai 1980 unter Leitung von FIFA-Generalsekretär Helmut Käser und dem Vorsitzenden des FIFA-Amateurkomitees Abilio D’Almeida im olympischen Pressezentrum am Moskauer Subowski-Boulevard statt.
Vor der Auslosung boykottierten schon die Vereinigten Staaten, Malaysia, der Iran und Ägypten die Olympischen Spiele in Moskau. Für die Vereinigten Staaten gab es zum Zeitpunkt der Auslosung noch keinen Nachrücker und für die anderen Mannschaften wurden der Irak, Syrien und Sambia nachnominiert.
Als Gruppenköpfe wurden Gastgeber Sowjetunion, die Tschechoslowakei, Titelverteidiger DDR und Jugoslawien gesetzt. Danach wurden entsprechend der geographischen Lage die Mannschaften aus Südamerika (Argentinien und Kolumbien), die beiden verbliebenen Vertretungen aus Europa (Spanien und Norwegen), aus Afrika (Sambia, Ghana und Algerien), aus Nord- und Mittelamerika (Costa Rica und zweiter Teilnehmer) sowie aus Asien (Kuwait, Syrien und der Irak) hinzugelost.
Nach der Auslosung boykottierten noch bis zum Turnierstart Argentinien, Norwegen und Ghana die Olympischen Spiele, welche dann von Venezuela, Finnland und Nigeria ersetzt wurden. Als zweiter Teilnehmer aus Nord- und Mittelamerika wurde Kuba gemeldet.
Gruppe A | Gruppe B | Gruppe C | Gruppe D |
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Sowjetunion | Tschechoslowakei | DDR | Jugoslawien |
Venezuela | Kolumbien | Spanien | Finnland |
Sambia | Nigeria | Algerien | Costa Rica |
Kuba | Kuwait | Syrien | Irak |
Modus der Endrunde
Die 16 qualifizierten Mannschaften wurden in vier Gruppen mit je vier Mannschaften eingeteilt. Die beiden ersten jeder Gruppe qualifizierten sich für das Viertelfinale. Ab dem Viertelfinale wurde das Turnier im K.-o.-System ausgetragen.
In den Gruppen wurde die Rangfolge nach folgenden Kriterien ermittelt:
- Anzahl der Punkte aus allen Gruppenspielen;
- Tordifferenz aus allen drei Spielen;
- Losentscheid durch die FIFA-Organisationskommission bei Punktgleichheit und gleicher Tordifferenz.
Ab dem Viertelfinale folgte bei unentschiedenem Spielstand eine Verlängerung von zweimal 15 Minuten, bestand danach immer noch Gleichstand, wurde ein Elfmeterschießen durchgeführt.
Gruppe A
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Gruppe B
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Gruppe C
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Gruppe D
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Viertelfinale
27. Juli 1980, 17:00 Uhr in Moskau | |||
Sowjetunion | – | Kuwait | 2:1 (1:0) |
27. Juli 1980, 17:00 Uhr in Leningrad | |||
Tschechoslowakei | – | Kuba | 3:0 (1:0) |
27. Juli 1980, 17:00 Uhr in Kiew | |||
DDR | – | Irak | 4:0 (4:0) |
27. Juli 1980, 17:00 Uhr in Minsk | |||
Jugoslawien | – | Algerien | 3:0 (2:0) |
Halbfinale
29. Juli 1980, 19:00 Uhr in Moskau | |||
Sowjetunion | – | DDR | 0:1 (0:1) |
29. Juli 1980, 19:00 Uhr in Moskau | |||
Tschechoslowakei | – | Jugoslawien | 2:0 (2:0) |
Finale
Tschechoslowakei | DDR | |||||||
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Stanislav Seman – Libor Radimec – Josef Mazura, Luděk Macela , Zdeněk Rygel – Oldřich Rott, Jan Berger, František Štambacher – Ladislav Vízek (74. Jindřich Svoboda), Lubomír Pokluda (63. Petr Němec), Verner Lička Cheftrainer: František Havránek |
Bodo Rudwaleit – Norbert Trieloff – Matthias Müller, Lothar Hause (81. Matthias Liebers), Artur Ullrich – Frank Terletzki , Rüdiger Schnuphase, Wolfgang Steinbach, Frank Baum – Dieter Kühn (58. Werner Peter), Wolf-Rüdiger Netz Cheftrainer: Rudolf Krause | |||||||
1:0 Jindřich Svoboda (77.) | ||||||||
Rott (6.), Radimec (54.) | Steinbach (6.), Baum (63.), Terletzki (72.) | |||||||
Berger (58.) | Steinbach (58.) | |||||||
Medaillenränge
Beste Torschützen
Torschützenkönig des olympischen Fußballturniers wurde mit fünf Toren Sergei Andrejew aus der Sowjetunion vor seinem Landsmann Fjodor Tscherenkow, Wolf-Rüdiger Netz aus der DDR und dem Tschechoslowaken Ladislav Vízek, die jeweils vier Tore erzielten.
Rang | Spieler | Tore |
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1 | Sergei Andrejew | 5 |
2 | Wolf-Rüdiger Netz | 4 |
Fjodor Tscherenkow | 4 | |
Ladislav Vízek | 4 | |
5 | Faisal ad-Dachil | 3 |
Juri Gawrilow | 3 | |
Frank Terletzki | 3 | |
… | ||
18 | Werner Peter | 1 |
Dieter Kühn | 1 | |
Rüdiger Schnuphase | 1 | |
Wolfgang Steinbach | 1 | |
Lothar Hause | 1 |
Schiedsrichter
Bei den Spielen kamen 24 Schiedsrichter aus den fünf teilnehmenden Konföderationen zum Einsatz. Aus der DDR war Klaus Scheurell dabei, der zwei Begegnungen leiten durfte.
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Literatur
- Die neue Fußballwoche. Fuwo. Sportverlag, ISSN 0323-8407 (Hefte der Saison 1979–1981).
Weblinks
- Football. (PDF; 27,59 MB) In: Games of the XXII Olympiad (Volume 3). LA84 Foundation, S. 270–297, abgerufen am 1. Mai 2014 (englisch).
- Offizielle Seite der FIFA
- Detaildaten auf rsssf.com (engl.)
Einzelnachweise
- Spalte 1, oben: «in Kürze», 3. Beitrag. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 21. Mai 1980, S. 10 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).