Mendoza (Argentinien)
Mendoza ist die Hauptstadt der gleichnamigen argentinischen Provinz Mendoza. Die Stadt selbst hat laut Zensus 2010 etwa 115.000, ihre Agglomeration Gran Mendoza hat etwa 937.000 Einwohner. Sie ist bekannt für ihren Weinbau.
Basisdaten | |||
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Fläche: | 57 km2 | ||
Lage | 32° 53′ S, 68° 50′ W | ||
Höhe ü. d. M.: | 824 m | ||
Einwohnerzahl (2010): | 114.893 | ||
Dichte: | 2016 Einw./km² | ||
Agglomeration: | Gran Mendoza | ||
– Einwohnerzahl: | 937.154 | ||
Verwaltung | |||
Provinz: | Mendoza | ||
Departamento: | Capital | ||
Bürgermeister: | Rodolfo Suárez | ||
Sonstiges | |||
Postleitzahl: | M5500 | ||
Telefonvorwahl: | 0261 | ||
Website von Mendoza |
Geografie
Mendoza liegt auf 707 Metern Höhe im zentralen Westen Argentiniens am Fuß der Andenkordillere, die mit dem Berg Aconcagua (6961 m) an dieser Stelle die höchsten Erhebungen aufweist. Die Landschaft ist eine karge Trockensteppe, die aber in der unmittelbaren Umgebung der Stadt bewässert wird, so dass Weinbau möglich wird. Die Landschaft, in der Mendoza liegt, wird auch als Cuyo bezeichnet.
Klima
Das Klima ist trocken, sonnig und von den Temperaturen her gemäßigt.
Mendoza | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Mendoza
Quelle: WMO |
Geschichte
Die Stadt wurde 1561 von Pedro del Castillo gegründet und nach García Hurtado de Mendoza, dem Gouverneur von Chile benannt. Sie blieb aber lange eine unbedeutende Kleinstadt.
Im Jahre 1817 brach General José de San Martín, seit 1813 Gouverneur von Cuyo, in Las Heras, Mendoza, mit seiner Revolutionsarmee auf, um die Anden zu überqueren und für die Befreiung Chiles und Perus von der Kolonialherrschaft zu kämpfen.
Am 20. März 1861 zerstörte ein Erdbeben die Stadt vollständig, so dass heute aus der Kolonialzeit nur noch die Ruinen der Kirche des Hl. Franziskus erhalten sind. Bei dem Beben mussten etwa 6.000 der 18.600 Einwohner, also rund ein Drittel der Bewohner, ihr Leben lassen. Zwei Jahre später wurde die Stadt erneut aufgebaut. Mendoza hatte am Ende des 19. Jahrhunderts eine Ackerbauschule, lebhaften Handel und 1882 wieder 18.200 Einwohner. Eine Eisenbahnlinie verbindet die Stadt seit 1884 mit Buenos Aires, ist aber seit dem Aufkommen des Busverkehrs in den 1960ern nicht mehr in Betrieb.
Am 20. April 1934 wurde das römisch-katholische Bistum Mendoza errichtet und 1961 zum Erzbistum Mendoza erhoben. Bischofskirche ist die Catedral Nuestra Señora de Loreto.
Heute ist Mendoza eine moderne „Oasenmetropole“, alle Grünflächen werden künstlich bewässert.
Bevölkerung
Die Stadt selbst hat 115.000 Einwohner. Groß-Mendoza umfasst außerdem noch Teile der Departamentos Godoy Cruz, Guaymallén, Las Heras, Maipú und Luján de Cuyo. Die meisten Einwohner sind Nachkommen von Spaniern, Italienern und Arabern.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Der dominierende Wirtschaftszweig ist der Weinbau und die daraus resultierende verarbeitende Industrie. Weiterhin ist die Erdölförderung und -verarbeitung von Bedeutung (Raffinerie in Luján de Cuyo). Zudem gilt Mendoza als das Tor zu Chile mit dem nahe gelegenen Großraum Santiago de Chile und ist daher eine wichtige Handelsmetropole.
Verkehr
Der Flughafen El Plumerillo im nördlichen Vorort Las Heras ist der wichtigste Flughafen Westargentiniens, obwohl die Verbindungen seit der Argentinien-Krise stark ausgedünnt wurden. Daneben besteht noch im Westen der Stadt der „Aeroparque Ciudad Mendoza“.
Der öffentliche Nahverkehr wird seit dem Ende der Straßenbahn 1965 von Bussen abgewickelt, seit 1958 verkehren außerdem Oberleitungsbusse. Im Jahr 2006 wurde der Bau einer Stadtbahn nach europäischem Vorbild, der Metrotranvía Mendoza (abgekürzt MTM), beschlossen, die zum Teil auf den alten Straßenbahngleisen verkehrt und nach Verzögerungen 2012 eröffnet wurde. Der Betrieb wird zunächst mit aus San Diego abgegebenen Wagen vom Typ U2 durchgeführt.
Bildung
Mendoza ist Sitz der Hochschulen Universidad de Mendoza, Universidad Champagnat und Universidad Nacional de Cuyo. Außerdem befindet sich hier eine Außenstelle der Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bekannteste Veranstaltung in der Stadt ist das Fest der Weinlese, welches seit 1936 im Sommer und Frühherbst jedes Jahres über drei Monate hinweg stattfindet. Die Festlichkeiten erreichen ihren Höhepunkt im März, wenn im Amphitheater von Mendoza Musik- und Tanzveranstaltungen stattfinden und eine Weinkönigin aus den Kandidatinnen der verschiedenen Departamentos der Provinz gewählt wird.
Städtepartnerschaften
- Miami-Dade County, Florida, USA
Söhne und Töchter der Stadt
- Giovanni Battista Gargantini (1891–1985), Politiker, Vizegouverneur von Rivadavia[1]
- Martín Alund (* 1985), Tennisspieler
- Luis Artime (* 1938), Fußballspieler
- Antonio di Benedetto (1922–1986), Schriftsteller
- Alberto Calderón (1920–1998), Mathematiker
- Neri Cardozo (* 1986), Fußballspieler
- Silvina D’Elía (* 1986), Hockeyspielerin
- Enrique Dussel (* 1934), Philosoph, Historiker, Theologe
- Hugo Fregonese (1908–1987), Regisseur
- Ramiro Funes Mori (* 1991), Fußballspieler
- Juan Giménez (1943–2020), Comiczeichner
- Samuel Guaycochea (1903–1973), Militär und Diplomat
- Susy Leiva (1933–1966), Tangosängerin
- Julio Le Parc (* 1928), Künstler
- Leo Marini (1920–2000), Sänger
- Jorge Marziali (1947–2017), Cantautor
- Lucas Masoero (* 1995), Fußballspieler
- Leandro Paris (* 1995), Leichtathlet
- Enzo Pérez (* 1986), Fußballspieler
- Diego Pozo (* 1978), Fußballspieler
- Quino (1932–2020), Cartoonist
- Diego Rivarola (* 1976), argentinisch-chilenischer Fußballspieler
- Mario Rodríguez Cobos (1938–2010), Schriftsteller (Pseudonym Silo)
- Hugo Romani (1919–2016), Sänger
- Franco di Santo (* 1989), Fußballspieler
- José Alejandro Scolaro (* 1946), Herpetologe und Ornithologe
Weblinks
- Webpräsenz der Provinzverwaltung (spanisch)
- IFAM-Bevölkerungsstatistik (Memento vom 18. September 2009 im Internet Archive) (spanisch)
- LiveArgentina.com – Informationen zu Mendoza (spanisch)
- Los Andes, wichtigste Zeitung der Region (spanisch)
Einzelnachweise
- Antonio Gili: Giovanni Battista Gargantini. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. September 2007, abgerufen am 16. Dezember 2019.