Saint-Ulrich
Saint-Ulrich ist eine französische Gemeinde mit 312 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Kanton Masevaux.
Saint-Ulrich | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Haut-Rhin (68) | |
Arrondissement | Altkirch | |
Kanton | Masevaux | |
Gemeindeverband | Sud Alsace Largue | |
Koordinaten | 47° 36′ N, 7° 7′ O | |
Höhe | 322–390 m | |
Fläche | 3,90 km² | |
Einwohner | 312 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 80 Einw./km² | |
Postleitzahl | 68210 | |
INSEE-Code | 68299 | |
Rathaus- und Schulgebäude |
Geografie
Saint-Ulrich liegt im Sundgau, 3 Kilometer östlich der Grenze zum Département Territoire de Belfort, im Tal der Largue, 21 Kilometer südöstlich von Belfort, etwa 10 Kilometer nordwestlich von Hirsingue und 5 Kilometer südlich von Dannemarie. Das Gemeindegebiet grenzt an das Gebiet der Nachbargemeinden Altenach im Norden, Suarce im Südwesten, Mertzen und Strueth im Süden, Fulleren im Osten und Ballersdorf im Nordosten.[1] Auf dem Gemeindegebiet befinden sich mehrere Teiche.
Wappen
Das Gemeindewappen zeigt auf rotem Grund eine silberne bischöfliche Mitra, die mit Gold verziert ist. Sie liegt diagonal (en bande) auf einem goldenen Krummstab, der an der anderen Ecke (en barre) diagonal ausgerichtet ist. Das Wappen ehrt Ulrich von Augsburg (890–973), den Schutzpatron der Priorei Saint-Ulrich.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2016 |
Einwohner | 218 | 219 | 219 | 222 | 262 | 279 | 306 | 308 |
Sehenswürdigkeiten
Die Priorei Saint-Ulrich wurde 1100 von einem Grafen von Pfirt für die Kanoniker des Augustinerordens gegründet. Sie wurde während des Deutschen Bauernkriegs (1524–1526) zerstört und verlassen. Die Kirche der Priorei wurde zur Pfarrkirche umfunktioniert. Erhalten geblieben ist der gotische Chor, der aus dem 14. Jahrhundert stammt. Die seitlichen Altäre der Kirche sind im Stil des Barock gehalten. Südlich der Kirche steht das ehemalige Wohngebäude des Priors aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Es wurde in einen Bauernhof umfunktioniert. Seit 1802 gehört Saint-Ulrich zur Pfarrei Mertzen, die früher einmal zur Priorei Saint-Ulrich gehört hatte.[2]
Die alte Eiche im Ortskern wurde 1792 gepflanzt und gilt als „Freiheitsbaum“.
Die Kappala ist eine kleine Kapelle, die Maria geweiht ist. Sie steht an der Grenze zu Mertzen. Sie wurde von einem Einwohner Saint-Ulrichs errichtet, der 1812 während des Russlandfeldzugs in Gefangenschaft geraten war. Er erbaute sie als Dank für seine Rückkehr.
Der Buhlberg ist ein Hügelgrab, das wie ein Kegel geformt ist.
Wirtschaft
Wichtige Erwerbszweige in Saint-Ulrich sind Handel, Transportwesen, weitere Dienstleistungen und öffentliche Verwaltung.[3] Die meisten Erwerbstätigen sind Pendler und arbeiten auswärts.
Persönlichkeiten
- Dominik Richert (1893–1977), geboren in Saint-Ulrich, Landwirt, wurde durch sein erst 1989 postum veröffentlichtes autobiografisches Werk „Beste Gelegenheit zum Sterben“, in dem er seine Erlebnisse als deutscher Soldat im Ersten Weltkrieg beschreibt, bekannt.
Literatur
- Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 591–592.
Weblinks
- Saint-Ulrich in der Base Mémoire, Fotos aus dem Ersten Weltkrieg (1914–1918) (französisch)
Einzelnachweise
- Saint-Ulrich auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 8. Februar 2010.
- Saint-Ulrich in der Base Mérimée (französisch) Abgerufen am 8. Februar 2010.
- Saint-Ulrich auf insee.fr in Französisch, abgerufen am 26. März 2015, vgl. Abschnitt Chiffres clés caractéristiques des entreprises et des établissements.