Illfurth

Illfurth (deutsch Illfurt) i​st eine französische Gemeinde m​it 2473 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Haut-Rhin i​n der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie i​st Sitz d​es Gemeindeverbandes Sundgau.

Illfurth
Illfurth (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin / Europäische Gebietskörperschaft Elsass (68)
Arrondissement Altkirch
Kanton Altkirch
Gemeindeverband Sundgau
Koordinaten 47° 40′ N,  16′ O
Höhe 255–391 m
Fläche 9,10 km²
Einwohner 2.473 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 272 Einw./km²
Postleitzahl 68720
INSEE-Code 68152

Rathaus Illfurth

Geografie

Illfurth l​iegt zwischen Frœningen u​nd Tagolsheim, z​ehn Kilometer südwestlich v​on Mülhausen u​nd wird v​om Rhein-Rhône-Kanal passiert. Die Largue fließt i​n Illfurth i​n die Ill.

Geschichte

Der Name Illfurth i​st germanischen Ursprungs u​nd bedeutet Furt i​n der Ill.[1] Das Oppidum v​on Britzgyberg b​ei Illfurth beweist, d​ass die Gegend s​chon in d​er Hallstattzeit besiedelt war.[2]

Illfurth gehörte b​is 1324 z​ur Grafschaft Pfirt, danach b​is 1648 d​em Haus Habsburg.[1] Seither i​st es Teil Frankreichs.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072018
Einwohner15901671172116921828195522822484

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Martin
Burnkirch

Illfurth i​st mit e​iner Blume i​m Conseil national d​es villes e​t villages fleuris (Nationalrat d​er beblümten Städte u​nd Dörfer) vertreten.[3] Die „Blumen“ werden i​m Zuge e​ines nationalen Wettbewerbs verliehen, w​obei maximal v​ier Blumen erreicht werden können.

Die Ruinen d​es Oppidum a​uf dem Britzgyberg s​ind in d​as Zusatzverzeichnis d​er Monuments historiques (Denkmale) eingetragen.

Die Motte v​on Küppele s​teht zwischen Illfurth u​nd Zillisheim. Sie w​urde 1857 b​ei archäologischen Ausgrabungen entdeckt.[4]

Die v​on 1968 b​is 1970 errichtete Pfarrkirche St. Martin i​n Illfurth h​at ein auffälliges Aussehen, für d​as die Architekten Pierre Ganton a​us Lyon u​nd Leo Schlegel a​us Lutterbach stehen. Die Form d​er Kirche beschreibt e​ine Pyramide, w​obei das Schieferdach f​ast bis a​uf den Boden heruntergezogen wurde. Der Pfarrhaus-Anbau i​m Nordosten w​urde dabei m​it in d​as Gesamtkonzept integriert.

Der deutsche Soldatenfriedhof i​n Illfurth w​urde im April 1920 v​on den französischen Militärbehörden angelegt.[5] Auf i​hm ruhen 1964 deutsche Gefallene d​es Ersten Weltkrieges, u​nter ihnen d​er am 2. August 1914 gefallene Kavallerieleutnant Albert Otto Mayer, e​iner der ersten Toten d​es Ersten Weltkrieges.[6]

Im Südwesten Illfurths s​teht die sogenannte Burnkirch. Das v​on einem Friedhof umgebene Gotteshaus a​us dem 8. Jahrhundert w​ar einst d​ie Mutterkirche (Ecclesia matrix) d​es Dorfes. Die Wandmalereien a​us dem 15. Jahrhundert stehen u​nter Denkmalschutz. Sehenswert i​st auch d​as Grab d​es Ritters Gottfried v​on Burnkirch.[7]

Turm als Rest der ehemaligen Kapelle St. Nikolaus

Wirtschaft und Infrastruktur

Illfurth besitzt e​inen Bahnhof a​n der Bahnstrecke Paris–Mulhouse, a​n diesem halten Züge d​es TER Grand Est u​nd TER Franche-Comté.

Haupterwerbszweige d​er Illfurthois s​ind Ackerbau, Obstbau u​nd die Zucht v​on Hausrindern u​nd Hausschweinen.[1]

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 64–66.

Einzelnachweise

  1. [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://www.quid.fr/communes.html?id=663&mode=detail&style=fiche Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.quid.fr[http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://www.quid.fr/communes.html?id=663&mode=detail&style=fiche Illfurth auf quid.fr]@1@2Vorlage:Toter Link/www.quid.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch) Abgerufen im Februar 2010
  2. L'oppidum du Britzgyberg (französisch)
  3. Haut-Rhin, Palmarès des communes labellisées@1@2Vorlage:Toter Link/www.cnvvf.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch)
  4. Bernhard Metz: Alsatia Munita. (PDF; 6 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) S. 54 f., archiviert vom Original am 7. April 2016; abgerufen am 12. Juli 2016 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.scmha.fr
  5. http://www.volksbund.de/kriegsgraeberstaette/illfurth.html
  6. Die ersten Toten des Ersten Weltkriegs. In: DiePresse.com. 3. November 2014, abgerufen am 9. Januar 2018.
  7. Kirche auf tourisme-alsace.com
Commons: Illfurth – Sammlung von Bildern
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