Emlingen

Emlingen i​st eine französische Gemeinde m​it 302 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Haut-Rhin i​n der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört z​um Kanton Altkirch u​nd zum Kommunalverbands Sundgau.

Emlingen
Emlingen (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Altkirch
Kanton Altkirch
Gemeindeverband Sundgau
Koordinaten 47° 37′ N,  17′ O
Höhe 286–376 m
Fläche 2,47 km²
Einwohner 302 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 122 Einw./km²
Postleitzahl 68130
INSEE-Code 68080

Mairie Emlingen

Geografie

Emlingen l​iegt zwischen Wittersdorf i​m Westen u​nd Tagsdorf i​m Osten, v​ier Kilometer östlich v​on Altkirch u​nd 14 Kilometer südwestlich v​on Mülhausen a​n der D419, genannt Route d​e Bâle, i​m Sundgau. Durch d​as Gemeindegebiet fließt d​er Thalbach, e​in Nebenfluss d​er Ill.

Geschichte

Die Ortschaft w​urde 1304 erstmals urkundlich erwähnt, d​er Ortsname s​etzt sich a​us dem germanischen Namen „Emilo“ u​nd der Ortsnamensendung -ingen zusammen,[1] w​as nahelegt, d​ass der Ort i​m Rahmen d​er Fränkischen Landnahme gegründet wurde. Archäologische Funde v​on Grabstätten a​us der Merowingerzeit (5. b​is 8. Jahrhundert) unterstützen d​iese These.[2]

Die Priorei Saint-Morand in Altkirch besaß im Mittelalter einen Dinghof in Emlingen.[3] Die Ortschaft selbst gehörte jedoch zur Seigneurie Altkirch, die wiederum bis 1324 den Grafen von Pfirt gehörte, bis 1648 dem Heiligen Römischen Reich unter Führung der Habsburger, und schließlich den Königen von Frankreich. 1793 erhielt Emlingen im Zuge der Französischen Revolution den Status einer Gemeinde und 1801 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung.[4]

Von 1871 b​is zum Ende d​es Ersten Weltkrieges (1914–1918) gehörte Emlingen a​ls Teil d​es Reichslandes Elsaß-Lothringen z​um Deutschen Reich u​nd war d​em Kreis Altkirch i​m Bezirk Oberelsaß zugeordnet. Im Ersten Weltkrieg w​urde die Ortschaft evakuiert.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr191019621968197519821990199920072017
Einwohner201[5]160178177171227271241287

Sehenswürdigkeiten

Kapelle St. Odilie

Die Kapelle Sainte-Odile, d​ie zusätzlich d​em Heiligen Fridolin v​on Säckingen geweiht ist, w​urde 1759 erbaut. Sie gehört z​ur Pfarrei Wittersdorf.

Wirtschaft

Ab d​em 19. Jahrhundert, b​is 1953 g​ab es e​inen Kalksteinbruch u​nd einen Kalkofen v​or Ort.[6] Heute s​ind die Haupterwerbszweige i​n Emlingen Handel, Transportwesen, diverse Dienstleistungen, öffentliche Verwaltung u​nd Landwirtschaft (Ackerbau u​nd die Zucht v​on Hausrindern).[7] Die meisten Erwerbstätigen s​ind Pendler u​nd arbeiten auswärts.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 50.
Commons: Emlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. Band 2: Formations non-romanes, formations dialectales (= Publications romanes et françaises. Bd. 194). 2. tirage. Librairie Droz, Genf 1996, ISBN 2-600-00133-6, S. 779 (in Google Books, abgerufen am 15. Januar 2010), (französisch).
  2. Robert Specklin: Problèmes de géographie historique en Alsace mérovingienne (500-700). Hrsg.: Revue Géographique de l'Est. 1985 (französisch, vgl. S. 399 f. auf persee.fr [abgerufen am 28. März 2015]).
  3. Charles Auguste Hanauer: Les Paysans de l'Alsace au Moyen-Age. Étude sur les Cours Colongères de l'Alsace. Durand, Paris 1865, S. 29 (französisch, in Google Books [abgerufen am 15. Januar 2010]).
  4. Emlingen auf Cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 15. Januar 2010.
  5. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Altkirch
  6. Emlingen in der Base Mérimée (französisch) Abgerufen am 15. Januar 2010.
  7. Emlingen - Dossier complet auf insee.fr in Französisch, abgerufen am 27. März 2015, vgl. Abschnitt Chiffres clés Caractéristiques des entreprises et des établissements.
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