Ballersdorf
Ballersdorf ist eine französische Gemeinde mit 816 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Kanton Masevaux und ist Mitglied der Gemeindeverbandes Sud Alsace Largue.
Ballersdorf | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Haut-Rhin (68) | |
Arrondissement | Altkirch | |
Kanton | Masevaux | |
Gemeindeverband | Sud Alsace Largue | |
Koordinaten | 47° 37′ N, 7° 10′ O | |
Höhe | 292–387 m | |
Fläche | 10,73 km² | |
Einwohner | 816 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 76 Einw./km² | |
Postleitzahl | 68210 | |
INSEE-Code | 68017 | |
Rathaus- und Schulgebäude |
Geografie
Die Sundgau-Gemeinde Ballersdorf liegt an der Straße und der Bahnlinie von Altkirch nach Dannemarie auf halbem Wege zwischen Belfort und Mülhausen im Tal des Roesbachs. Ballersdorf besaß auch einen Bahnhof an der Bahnstrecke Paris–Mulhouse, dieser musste aber mit der Inbetriebnahme der LGV Rhin-Rhône geschlossen werden.
Geschichte
Ballersdorf wird erstmals im Jahre 823 als Balderisdorff in einer Urkunde erwähnt, deren Echtheit jedoch umstritten ist. Im Jahre 1188 wird dann ein Johannes von Badricort erwähnt und 1215 schließlich ein Jordanus von Baerdstorff.
Ballersdorf und das unmittelbar benachbarte Mettersdorf wurden während des Hundertjährigen Krieges mehrmals geplündert und zerstört. 1375 wurden beide Dörfer Opfer eines Großbrandes und zwischen 1441 und 1576 fehlt dann jede Erwähnung des Ortes Mettendorf. In Mettendorf steht heute noch die Kapelle St. Martin aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die aber zum Teil wesentlich ältere Bausubstanz enthält. Sie ist der letzte Rest des verschwundenen Ortes Mettersdorf in direkter Nachbarschaft von Ballersdorf.
Zwischen 1813 und 1815 hatte Ballersdorf derart unter den Abgaben zur Finanzierung der französischen Armeen zu leiden, dass es sich bei den Nachbarorten verschulden musste. Später hatte die Gemeinde unter den drei Kriegen zwischen Frankreich und Deutschland zu leiden. Als Anfang 1943 mehr als ein Dutzend Männer aus Ballersdorf und Umgebung versuchten, der zwangsweisen Rekrutierung für die deutsche Wehrmacht bzw. der Deportation zur Zwangsarbeit in Deutschland durch die Flucht in die Schweiz zu entgehen, wurden sie an der Grenze aufgegriffen und drei von ihnen direkt erschossen, 13 weitere Männer wurden nach der Verurteilung durch ein Militärgericht in Straßburg am 17. Februar 1943 im Konzentrationslager Natzweiler-Struthof hingerichtet. Am 26. November 1944 wurde der Ort dann befreit.
Ursprünglich eine rein landwirtschaftlich geprägte Gemeinde, verfügt Ballersdorf heute über eine Gaststätte, sowie eine Reihe von Kleinbetrieben (Autowerkstatt, Fernsehreparaturen, Kunsttischlerei u. a.).
Wappen
Wappenbeschreibung: In Gold drei blaue schrägrechte Balken, der obere mit drei silberne Kugeln belegt.
Bevölkerungsentwicklung
1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2017 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
600 | 602 | 617 | 659 | 642 | 719 | 851 | 824 |
Literatur
- Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 42–43.
Weblinks
- Ballersdorf auf cc-porte-alsace.fr (französisch)