Limski-Kanal
Der Limski-Kanal (hr.: Limski zaljev [„Limbucht“] oder Limski fjord [„Limfjord“]; it.: Canale di lemme oder Canale di leme) ist ein schmaler Meeresarm an der Westküste der kroatischen Halbinsel Istrien. An seinen Ufern haben sich wegen des geringen Salzgehalts und der hohen Sauerstoffkonzentration des Brackwassers mehrere Fisch- und Muschelzuchten angesiedelt. Dort werden neben Austern auch Raue Venusmuscheln geerntet. Aufgrund der optischen Ähnlichkeiten mit den skandinavischen Fjorden diente der Kanal wiederholt als Kulisse für Filme – beispielsweise für Die Wikinger (1958) und Raubzug der Wikinger (1964).[1]
Der Name „Limski“ leitet sich vom lateinischen Wort „limes“ (de.: Grenze) ab, denn einst fungierte der Meeresarm als natürliche Grenze der Einflusssphären der beiden Städte Pula und Poreč.
Lage
Das östliche Ende des Limski-Kanals liegt als schmaler Zipfel aus administrativer Sicht in den Dörfern Bubani und Jural. Von dort aus zieht sich das Gewässer knapp zehn Kilometer in westliche Richtung, ehe es zwischen den Städten Vrsar und Rovinj in den Golf von Venedig, den nördlichen Teil des Adriatischen Meeres, mündet. Im Mündungsbereich erreicht er eine Breite von knapp 700 Metern.
Geologie
Geologischer betrachtet handelt es sich beim Limski-Kanal um eine Ria – eine spezielle durch Flüsse gebildete Küstenform. Ursprünglich stellte er als Ästuar die Mündung des Flusses Pazinčica dar, der über den Kanal in den Golf von Venedig entwässerte. Dieser Fluss ist jedoch mittlerweile in seinem Unterlauf trockengefallen und versickert heutzutage bereits mehr als 40 Kilometer „flussaufwärts“ seiner früheren Mündung im Karstgestein von Pazin. Im zurückgebliebenen, über Jahrmillionen in die Umgebung eingeschnittenen Lim-Tal (hr.: Limska draga oder Limska dolina), das sich an das östliche Ende des Kanals anschließt, kann man noch heute die früheren Mäander des Pazinčica nachvollziehen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Die Top 5 der tollsten Filmkulissen in Istrien. Tourismusverband Istrien, abgerufen am 13. Mai 2021.