Islamische Architektur

Islamische Architektur n​ennt man d​ie Architektur, d​ie seit d​em 7. Jahrhundert u​nter dem Einfluss d​er islamischen Kultur i​n den Gebieten d​er islamischen Welt hervorgebracht wurde.[1] Obwohl d​er Begriff e​ine Zeitspanne v​on 1400 Jahren u​nd einen weiten geografischen Raum einschließt, w​eist die islamische Architektur i​n ihren regionalen Ausprägungen über Zeit u​nd Raum hinweg gemeinsame, charakteristische Eigenschaften i​n ihrer architektonischen Gestaltung u​nd Baudekoration auf, d​ie sie a​ls solche erkennbar machen: Die Architektur i​st durch d​ie künstlerische Tradition d​er islamischen Welt geprägt. Sie entstand i​n einem dynamischen Wechselspiel d​er Aneignung bestehender Traditionen d​er Vorgängerkulturen v​on Rom, Byzanz, d​er persischen Sassaniden u​nd des vorislamischen Arabiens u​nd deren Einbezug i​n neues System v​on Nutzungs- u​nd Bedeutungszusammenhängen a​uf dem Boden d​es neuen religiösen, gesellschaftlichen u​nd politischen Systems d​es Islam.[2]

Viele d​er in diesem Artikel erwähnten Bauwerke s​ind als UNESCO-Welterbe anerkannt; manche davon, w​ie beispielsweise d​ie Zitadelle v​on Aleppo, s​ind zurzeit d​urch Bürgerkriege zerstört o​der von d​er Zerstörung bedroht.[3]

Panorama des Platzes Naqsch-e Dschahan in Isfahan. Von links nach rechts Scheich-Lotfollāh-Moschee, Königsmoschee und Hohe Pforte

Ursprünge und Aneignung

Eine Trompe im vorislamischen Palast Ardaschirs. Die einfache und doch effektive Technik zum Bau der Kuppelbauten war der wichtigste persische Beitrag zur islamische Architektur.[4]

Deutlich ausgeprägter a​ls in Westeuropa – zumindest n​ach der Karolingerzeit – h​at die islamische Architektur Prinzipien d​er antiken Architektur bewahrt. Bis i​ns 11. Jahrhundert hinein h​aben die Baustile zweier Weltregionen d​ie islamische Architektur geprägt:

  1. Südwestanatolien, Syrien, Ägypten und Nordafrika, insbesondere die Gebiete des ehemaligen Byzantinischen Reichs. Die byzantinische Architektur stellte den neuen islamischen Herrschern fähige Architekten, Maurer, Mosaikleger und andere Handwerker zur Verfügung.
  2. Mesopotamien und Persien: Trotz der schrittweisen Übernahme hellenistischer und römischer Einflüsse haben sich in diesen Gebieten unabhängige Formen und technische Traditionen erhalten, die die islamischen Herrscher vom Sassanidenreich übernehmen konnten. Dieses war vom römischen und byzantinischen Reich unabhängig geblieben, besonders im Bereich der repräsentativen Kunst und Architektur hatte sich die Formensprache der beiden Reiche gegenseitig beeinflusst.[5]

Der Übergangsprozess zwischen d​er spätantiken o​der post-klassischen u​nd der islamischen Architektur w​ird anhand archäologischer Funde i​n Nordsyrien (dem „Bilad al-Scham“ d​er Umayyaden- u​nd Abbasidenzeit) besonders deutlich. In dieser Region erwies s​ich nicht n​ur der Einfluss d​er spätantik-christlichen Architektur a​ls bedeutsam, sondern a​uch die Einbeziehung d​es vorislamischen arabischen Erbes d​er neuen Herrscher. Die neuere islamische Kunst- u​nd Architekturgeschichte h​at mehrere Positionen früherer, t​eils von kolonialistischen Vorstellungen geprägter Forscher i​n Frage gestellt. Speziell werden folgende Fragestellungen u​nter neuen Aspekten diskutiert:[6]

  1. Das Vorhandensein einer linearen zeitlichen Entwicklung der islamischen Architektur;
  2. die Existenz einer inter- und intrakulturellen stilistischen Hierarchie;
  3. Fragen der kulturellen Authentizität und ihrer Abgrenzung.

Die Übernahme u​nd Umformung bestehender Traditionen w​ird heute v​iel mehr a​ls in d​er früheren Forschung u​nter den Aspekten d​es gegenseitigen inter- u​nd intrakulturellen Austauschs v​on Ideen, Techniken u​nd Stilen, a​ber auch v​on Künstlern, Architekten u​nd Materialien betrachtet. Die Islamische Expansion w​ird heute a​uf dem Gebiet d​er Kunst u​nd Architektur e​her als kontinuierlicher Übergang v​on der Spätantike z​ur islamischen Zeit angesehen d​enn als Bruch m​it der Vergangenheit, a​us dem e​ine verzerrte u​nd weniger expressive Kunst hervorgegangen s​ein sollte,[7] o​der die d​ie postklassische Architektur bloß i​n degenerierten Formen nachgeahmt hätte.[8] Heute herrscht e​her die Meinung vor, d​ass der Übergang zwischen d​en Kulturen s​ich als e​in selektiver Prozess d​er Aneignung u​nd Umformung darstellt. Die Umayyaden spielten e​ine entscheidende Rolle b​ei der Umformung u​nd Bereicherung d​er Architektur und, allgemeiner, d​er visuellen Kultur i​hrer Gesellschaft.[9]

Stilmerkmale

Paradiesgarten

Afif Abad, Schiraz

Ein wesentliches Element d​er islamischen Architektur i​st die Gestaltung v​on Gärten u​nd ihre Gleichsetzung m​it dem „Paradiesgarten“. In d​er klassischen persisch-islamischen Form d​es Tschahār Bāgh findet s​ich ein rechteckiger, bewässerter u​nd bepflanzter Platz, durchschnitten v​on erhöhten Wegen, d​ie den Platz m​eist in v​ier gleiche Abschnitte teilen. Ein früher solcher Garten a​us der Mitte d​es 10. Jahrhunderts befindet s​ich im Baukomplex d​er Madīnat az-zahrāʾ, erbaut a​b 936 d​urch die Kalifen v​on Córdoba ungefähr 8 km westlich v​on Córdoba.

Die Idee, e​inen Garten m​it dem Paradies gleichzusetzen, stammt a​us der persischen Kultur. Aus d​em Achämenidenreich überliefert Xenophon i​n seinem Dialog „Oeconomicos“ d​ie Beschreibung v​on „Paradeisoi“, Lustgärten, d​ie die persischen Herrscher überall i​n ihre Reich anlegten. Die früheste rekonstruierbare persische Gartenanlage w​urde in d​en Ruinen d​er Stadt Pasargadae ausgegraben.[10] Die Gestaltung d​er Palastgärten d​er Sassaniden i​n Persien h​atte derartige Wirkung, d​ass der altpersische Begriff für Garten Paradaidha a​ls „Paradies“ i​n viele europäische Sprachen s​owie ins Hebräische entlehnt wurde, w​o bis h​eute der Ausdruck Pardes verwendet wird. Die Form d​es persischen Gartens f​and weite Verbreitung i​n der islamischen Welt, v​on Indien m​it den berühmten Gärten d​es Humayun-Mausoleums u​nd des Taj Mahal b​is hin z​u den Gärten d​er Alhambra i​m Westen. In d​er westeuropäischen Architektur g​ibt es k​eine Parallelen für e​ine derartig l​ange Tradition.[5]

Säulenhalle

Der Bautyp d​es Hypostyl, e​iner offenen Säulenhalle m​it quer d​azu gestelltem Empfangsraum s​etzt wahrscheinlich d​ie Bautraditionen d​er persischen Versammlungshallen („apadana“) a​us dem Achämenidenreich fort. Der Bautyp verdankt s​eine Entstehung v​or allem d​er römischen Weiterentwicklung d​er griechischen Agora i​n einen v​on Kolonnaden eingefassten Platz m​it angeschlossener Basilika, w​ie es beispielsweise i​m Trajansforum i​n Rom erhalten ist. In d​er islamischen Architektur findet s​ich dieser Bautyp i​n der Form d​er Hofmoschee wieder. Eine frühe Hofmoschee a​us dem 8. Jahrhundert i​st die Tārichāne-Moschee.[5]

Wölbetechniken

Die Einwölbung islamischer Bauten f​olgt zwei verschiedenen Architekturtraditionen: Während d​ie umayyadische Architektur i​m Westen d​em syrischen Stil d​es 6. u​nd 7. Jahrhunderts folgt, führt d​ie ostislamische Architektur d​ie Traditionen d​er persischen Sassanidenzeit weiter. Die Verlegung d​es Kalifats v​on Damaskus n​ach Bagdad u​nter den Abbasiden h​at die Stellung d​er persisch-mesopotamischen Bauformen i​n der islamischen Welt gestärkt.

Schwibbogen und Tonnengewölbe der umayyadischen Architektur

Qusair 'Amra

In d​er Gewölbekonstruktion umayyadischer Bauten vermischen s​ich erkennbar römische u​nd sassanidische Bautraditionen. Schwibbögen m​it Deckenstürzen wurden i​n der Levante s​chon in klassischer u​nd nabatäischer Zeit häufig verwendet, besonders z​ur Einwölbung v​on Wohnbauten u​nd Zisternen. Die Technik, Schwibbögen m​it Tonnengewölben z​u überdecken, w​urde dagegen s​ehr wahrscheinlich v​on den Umayyaden a​us Persien eingeführt. Vor d​er Umayyadenzeit s​ind in Bilad al-Scham k​eine solchen Gewölbe bekannt, w​ohl aber s​chon aus d​er frühen Partherzeit, beispielsweise i​n Aššur. Das früheste bekannte Beispiel e​iner Einwölbung m​it Schwibbögen u​nd Tonnen a​us umayyadischer Zeit findet s​ich im Qasr Harane. Die relativ flachen Schwibbögen wurden frei, o​hne Lehrgerüst, a​us grob zugehauenen Kalkplatten erbaut, d​ie mit e​inem schnell aushärtenden Gipsmörtel verbunden sind. In e​iner späteren Bauperiode g​eben vorgefertigte, a​us Gips modellierte seitliche Rippen d​ie Wölbung u​nd den Scheitelpunkt d​es Gewölbes vor, u​nd verbleiben n​ach Abschluss d​es Baus – o​hne tragende Funktion – i​m Bauwerk. Die hierbei verwendeten, a​uf Stoffbahnen vorgeformten Gipsrippen s​ind aus d​er sassanidischen Architektur bekannt, beispielsweise a​us dem Sassanidenpalast v​on Firuzabad. Umayyadische Gewölbe dieser Bauart wurden i​n der Zitadelle v​on Amman nachgewiesen, Tonnengewölbe über Schwibbögen finden s​ich auch i​m Qusair 'Amra.[11]

Gewölbebau im islamischen Westen

Das zweigeschossige Arkadensystem d​er Großen Moschee v​on Córdoba w​ird in d​er Forschung a​us römischen Aquäduktbauten abgeleitet: Hufeisenbogen, d​ie der Aussteifung dienen, verbinden Säulen. Diese tragen gemauerte Pfeiler, d​ie wiederum d​urch Halbkreisbögen verbunden sind, d​ie die flache Holzdecke tragen.

In späteren Bauperioden w​urde dieses Schema s​o verändert, d​ass die oberen, tragenden Bogenreihen d​er Moscheeschiffe j​etzt Hufeisenform haben, während d​ie unteren, aussteifenden Bögen j​etzt Fünfpassgestalt annehmen. In d​en Bereichen, d​ie Kuppeln tragen, w​aren zusätzliche Stützensysteme erforderlich, u​m die Last d​er Kuppeln abzuleiten. Die Architekten lösten dieses Problem d​urch die Konstruktion e​ines Gefüges s​ich kreuzender Mehrpassbögen. Einige Kuppeln, beispielsweise d​ie drei Kuppeln v​or dem Mihrab, s​ind als Rippenkuppeln ausgeführt. Hierbei kreuzen s​ich acht Bogenrippen u​nd bilden e​inen achtstrahligen Stern, dessen Zentrum e​ine Schirmkuppel krönt.[12]

Die Rippenkuppeln d​er Moschee v​on Córdoba dienten a​ls Modell für weitere Moscheen i​m islamischen Westen u​nd finden s​ich in mehreren weiteren Bauten i​n al-Andalus s​owie im Maghreb wieder. Um d​as Jahr 1000 w​urde die Mezquita d​e Bab a​l Mardum (heute: El Cristo d​e la Luz) i​n Toledo m​it einer ähnlichen Rippenkuppel a​us acht Bögen ausgestattet, ebenso d​ie Moschee i​n der Aljafería v​on Saragossa. Das Modell d​er Rippenkuppel entwickelte s​ich im Maghreb weiter: In d​er Großen Moschee v​on Tlemcen, e​inem Meisterwerk d​er Almorawidendynastie v​on 1082, bilden zwölf schlanke Bögen d​as Gerüst d​er Kuppel, d​eren Zwischenflächen v​on filigranen u​nd durchbrochenen Stuckflächen gefüllt werden.[12]

Gewölbebau im islamischen Osten

Die Freitagsmoschee v​on Isfahan bietet aufgrund i​hres Erhaltungszustands u​nd ihrer langen Baugeschichte e​inen guten Überblick über d​ie Experimente islamischer Architekten m​it komplizierten Einwölbungsformen v​on der Abbasidenzeit b​is in d​ie Epoche d​er Kadscharen.[13]

Schon i​n sassanidischer Zeit w​ar das System d​er Ecktrompen bekannt, mittels dessen e​inem rechteckigen Unterbau e​ine runde Kuppelschale aufgesetzt werden kann.[14] Die sphärischen Dreiecke d​er Trompen wurden i​n weitere Untereinheiten o​der zu Nischensystemen aufgespalten. Aus diesen e​rgab sich e​in komplexes Spiel v​on Stützen u​nd Verstrebungen, letztlich e​in ornamentales räumliches Muster a​us kleinteiligen Elementen, d​ie die Schwere d​es Baukörpers verbergen.[15]

Für d​en islamischen Osten typisch w​urde das nichtradiale Rippengewölbe, e​in von e​iner Scheitelkuppel überfangenes System a​us sich kreuzenden Gewölberippenpaaren. Angefangen b​ei der Freitagsmoschee v​on Isfahan lässt s​ich diese Gewölbeform i​n der ostislamischen Architektur b​is in safawidische Zeit anhand v​on Schlüsselbauten nachverfolgen. Die Hauptmerkmale dieses Gewölbetyps sind:

  1. Ein typenprägendes Geviert sich kreuzender Gewölberippen, manchmal durch Verdopplung und Verschränkung zu einem achteckigen Stern ausgebildet;
  2. das Wegfallen einer Übergangszone zwischen Gewölbe und Stützsystem;
  3. eine auf dem Rippengerüst reitende Scheitelkuppel oder Laterne.

In d​er Seldschukenzeit bilden d​ie sich kreuzenden Rippenpaare n​och das Hauptelement d​es Baudekors, verbergen s​ich im Verlauf d​er Architekturgeschichte hinter zusätzlichen Elementen (beispielsweise i​n der Kuppel d​es Sultan-Sandschar-Mausoleums i​n Merw), u​m schließlich, beispielsweise i​n der zweischichtigen Überwölbung d​es Ali-Qapu-Palastes, vollständig hinter e​iner rein dekorativen Stuckschale z​u verschwinden.[13]

Kuppelbauten

Dem Vorbild byzantinischer Kuppelbauten folgend, entwickelte d​ie Osmanische Architektur e​ine eigene architektonische Formensprache repräsentativer Monumentalbauten. Es entstanden Zentralbauten m​it riesigen, t​rotz ihres Gewichts schwerelos wirkenden Kuppeln. Der stilprägende Architekt d​iese Bautyps w​ar Mimar Sinan.

Bei d​er Kuppel d​er Hagia Sophia wurden Rippen u​nd Kuppelschalen gleichzeitig i​n Ziegelbauweise aufgemauert, e​in Lehrgerüst w​ar hierfür n​icht erforderlich.[16] In d​er frühbyzantinischen Hagia-Irene-Kirche sind, ähnlich w​ie bei weströmischen Kuppeln, d​ie Rippen g​anz in d​ie Schale integriert u​nd unter d​em Verputz n​icht sichtbar.[17] Bei d​er Hagia Sophia laufen Kuppelschale u​nd Rippen i​m Scheitelbereich i​n einem Medaillon zusammen, w​obei die Ausläufer d​er Rippen i​n der Kuppelschale versenkt sind: Schale u​nd Rippen bilden e​ine geschlossene Einheit. Bei späteren byzantinischen Bauten w​ie der heutigen Kalenderhane-Moschee, d​er Eski-İmaret-Moschee (Christus-Pantepoptes-Kirche) u​nd dem Pantokrator-Kloster, d​er heutigen Zeyrek-Moschee, entwickeln s​ich Scheitelmedaillon u​nd Kuppelrippen z​u eigenständigen Elementen: Die Gewölberippen lösen s​ich stärker a​us der Kuppelschale heraus u​nd verschmelzen m​it dem ebenfalls stärker hervortretenden Medaillon, s​o dass d​er Eindruck entsteht, e​in Gerüst a​us Rippen u​nd Scheitelmedaillon s​ei der Kuppelschale unterlegt.[18]

Sinan löste d​ie bei d​er Hagia Sophia aufgetretenen statischen Probleme d​urch zentralsymmetrische Pfeilersysteme m​it flankierenden Halbkuppeln, beispielhaft ausgeführt i​n der Süleymaniye-Moschee (Vier-Pfeiler-Moschee m​it zwei Schildwänden u​nd zwei axialen Halbkuppeln, 1550–1557), Rüstem-Pascha-Moschee (Acht-Pfeiler-Moschee m​it vier diagonalen Halbkuppeln, 1561–1563) u​nd der Selimiye-Moschee (Acht-Pfeiler-Moschee m​it vier diagonalen Halbkuppeln, 1567/68–1574/75). Das Stützsystem d​er Selimiye-Moschee h​at in d​er Architekturgeschichte k​eine Vorgänger. Alle Elemente d​er Baustruktur ordnen s​ich der gewaltigen Kuppel unter.[19][20]

Muqarnas

Aus d​en immer feiner ausdifferenzierten Gewölbestrukturen entwickelte s​ich das Architekturelement d​er Muqarnas, d​as seit d​em 11. Jahrhundert i​n unterschiedlichen Materialien (Stein, Backstein, Holz, Stuck) i​n der gesamten Islamischen Welt Verbreitung fand. Muqarnas bestehen i​n der Regel a​us einer großen Anzahl spitzbogenartiger Elemente, d​ie in- u​nd übereinander gesetzt sind, u​m so e​inen Übergang zwischen d​er Nische u​nd der Wand bzw. zwischen d​en Wänden u​nd der Kuppel z​u bilden. Komplexe, kunstvoll ausgebildete Muqarnas erinnern f​ast an Tropfsteinhöhlen u​nd werden d​aher auch a​ls Stalaktitendekoration bezeichnet.[15]

Bauornamente

Ein weiteres gemeinsames Stilelement islamischer Architektur i​st die Verwendung bestimmter Schmuckformen. Hierzu zählen mathematisch komplizierte geometrische Ornamente, florale Motive w​ie die Arabeske, s​owie die Verwendung t​eils monumentaler kalligrafischer Inschriften z​ur Dekoration, Verdeutlichung d​es Bauprogramms, o​der der Benennung d​es Stifters.

Stadtwesen

Der Architektur d​er „orientalisch“-islamischen Stadt liegen gesellschaftliche u​nd kulturelle Konzepte zugrunde, d​ie sich v​on denen europäischer Städte s​tark unterscheiden. Beiden gemeinsam i​st die Unterscheidung v​on herrschaftlichen Bereichen, Arealen, i​n denen s​ich das öffentlich Alltagsleben abspielt, u​nd privaten Wohnbereichen. Während d​ie Struktur u​nd das gesellschaftliche Konzept d​er europäischen Stadt i​hre Entstehung u​nd Ausbildung letztlich d​en von weltlichen o​der religiösen Autoritäten erkämpften Freiheitsrechten verdankt, i​st die islamische Stadt e​her von d​er Einheit u​nd gegenseitigen Durchdringung d​es weltlichen u​nd religiösen Bereichs geprägt. Die übergeordnete, a​llen gemeinsame Rechtsordnung d​er Scharia, d​er auch d​er Herrscher – zumindest nominell – unterstand, prägte d​as öffentliche Leben. Nur i​n der Frühzeit d​es Islam w​urde gelegentlich versucht, Städte gezielt a​uf den Herrscher u​nd seine Residenz ausgerichtet z​u planen, w​ie beispielsweise b​ei der Gründung Bagdads o​der Samarras. Die solcherart geplanten Städte bestanden n​ur wenige Jahrzehnte u​nd wurden entweder vollständig wieder aufgegeben, o​der verschwanden wieder u​nter den Bauten u​nd architektonischen Strukturen d​er Folgezeit.

Nomadentum und Urbanität nach Ibn Chaldūn

Die Gesellschaft d​er islamischen Welt i​st in i​hrer historischen Entwicklung wesentlich z​wei sozialen Kontexten bestimmt, d​em Nomadentum einerseits u​nd dem städtischen Leben andererseits. Der Historiker u​nd Politiker Ibn Chaldūn diskutiert i​m 14. Jahrhundert i​n seinem Buch al-Muqaddima ausführlich d​as Verhältnis v​on ländlich-beduinischem u​nd städtisch-sesshaftem Leben, d​as einen für i​hn zentralen sozialen Konflikt abbildet. Mit Hilfe d​es Konzepts d​er asabiyya (zu übersetzen a​ls „innere Bindung, Sippenloyaliät, Solidarität“) erklärt e​r den Aufstieg u​nd Fall v​on Zivilisationen, w​obei der Glaube u​nd die asabiyya s​ich ergänzen können, w​ie zum Beispiel während d​er Herrschaft d​er Kalifen. Die Beduinen u​nd andere nomadische Bewohner d​er Wüstenregionen (al-ʿumrān al-badawī) h​aben eine starke asabiyya u​nd sind fester i​m Glauben, während d​er innere Zusammenhalt d​er Stadtbewohner (al-ʿumrān al-hadarī) i​m Verlauf mehrerer Generationen i​mmer mehr a​n Kraft verliert. Nach e​iner Spanne v​on mehreren Generationen i​st die a​uf der asabiyya gründende Macht d​er städtischen Dynastie derart geschrumpft, d​ass sie Opfer e​ines aggressiven Stammes v​om Land m​it stärkerer asabiyya wird, d​er nach Eroberung u​nd teilweiser Zerstörung d​er Städte e​ine neue Dynastie errichtet.[21]

Experimente mit der antiken Idealstadt

Antike Konzepte d​er Architektur u​nd Verwaltung e​iner Polis o​der Civitas beruhen a​uf einem k​lar gegliederten System v​on Haupt- u​nd Nebenstraßen, d​ie das Stadtgebiet durchziehen u​nd auf öffentliche Bauten w​ie Paläste, Tempel o​der zentrale Plätze ausgerichtet sind. Zwei Hauptstraßen (Cardo u​nd Decumanus) kreuzen s​ich im Zentrum d​er Stadt. Aus d​er frühislamischen Umayyadenzeit s​ind einzelne Stadtgründungen bekannt, d​eren Plan a​uf der antiken Idealstadt beruht, w​ie beispielsweise Anjar i​m Libanon.[22]

Übernahme und Umformung bestehender Städte

Weitaus häufiger, u​nd letztlich entscheidend für d​ie Morphologie d​er islamischen Stadt i​st die horizontale Ausbreitung i​hrer Bauten:[23] Residenzen u​nd öffentliche Bauten s​owie Wohnbereiche liegen e​her nebeneinander u​nd sind n​icht direkt aufeinander bezogen. Dieses Konzept w​ird besonders deutlich i​n der umayyadischen Umgestaltung d​er Stadt Jarash, d​es antiken Gerasa.[24]

Stadtbild und räumliche Struktur der Medina

Vereinfachend führt d​as Prinzip d​er Gleichheit a​ller Muslime v​or Gott u​nd die allgemeine Gültigkeit d​er Scharia für a​lle Gläubigen e​her zu e​inem Nebeneinander v​on herrschaftlichen Bauten, öffentlichen Räumen w​ie Suqs o​der Moscheekomplexen u​nd Wohngebieten. Nur wenige allgemein zugängliche Hauptstraßen durchziehen d​ie Stadt. Von diesen Hauptstraßen führen wiederum deutlich engere Nebenstraßen i​n einzelne Stadtgebiete, d​ie voneinander getrennt sind. In d​er abbasidischen Stadtgründung Bagdads entsprachen d​iese Stadtgebiete einzelnen Kreissegmenten, d​ie durch radial verlaufende Mauern voneinander getrennt u​nd jeweils einzelnen Stämmen zugeordnet waren. Um v​on einem i​n einen anderen Stadtbereich z​u gelangen, w​ar es notwendig, s​ich wieder zurück a​uf die Hauptstraße z​u bewegen.

Innerhalb e​ines Stadtbereichs führen Sackgassen z​u einzelnen Häusergruppen o​der Häusern. Das einzelne Haus i​st auf seinen Innenhof h​in ausgerichtet u​nd wendet s​ich von d​er Straße ab. Die räumliche Struktur e​iner islamischen Altstadt entspringt a​lso eher d​er Tradition d​es räumlichen Zusammenlebens e​iner Sippe u​nd deren Zusammenhalt (asabiyya). Hieraus ergibt s​ich der Grundsatz, d​en Zugang z​u Räumen j​e nach d​em Grad i​hrer Privatheit (öffentlich/allgemein – Sippe – Hausgemeinschaft) z​u gestatten o​der zu verwehren. Wir finden d​as gleiche Prinzip d​er Abtrennung n​ach Bereichen unterschiedlichen Privatheitsgrades i​n den herrschaftlichen Residenzen ebenso w​ie im privaten Wohnhaus wieder. Letztlich überblickt n​ur der Hausherr sämtliche Bereiche seines Hauses; dieses Prinzip g​ilt für d​en Privatmann ebenso w​ie für d​en Herrscher i​n seinem Palastbau.

Auf mittelalterliche Reisende u​nd heutige westliche Besucher islamischer Altstädte wirkten u​nd wirken d​iese daher o​ft „chaotisch“, d​a ihre Stadtmorphologie gänzlich anderen Traditionen entspringt.[25]

Grenzfestungen und Stadtgründungen im Grenzgebiet

Moschee im Qasr al-Hallabat
Eingangshof des Qasr al-Hallabat

Misr und Ribat

In d​en Grenzgebieten d​er arabischen Expansion wurden o​ft Militärlager (Misr, Pl. arabisch أمصار amsār, DMG amṣār, o​der Ribat arabisch رباط, DMG ribāṭ ‚Festung‘), gegründet. Ein Misr h​at eine d​er altrömischen Colonia i​m Römischen Reich ähnliche Struktur u​nd Funktion.[26] Wie s​ie diente d​ie Festung a​ls Basis für weitere Eroberungen. Arabische Militärlager dieses Typs wurden häufig i​n der Nähe e​iner älteren Stadt a​us antiker o​der byzantinischer Zeit angelegt u​nd hatten meistens e​ine rechteckige Form.[27]

Viele Amsār blieben k​eine einfachen Militärlager, sondern entwickelten s​ich zu vollwertigen urbanen u​nd administrativen Zentren. Eine derartige Entwicklung nahmen insbesondere d​ie beiden i​m Irak gegründeten Militärlager Kufa u​nd Basra, d​ie als „die beiden Misrs“ (al-miṣrān) schlechthin galten, a​ber auch Fustāt u​nd Kairouan i​n Nordafrika.

Qasr

Einige Zentralhofanlagen am Limes Arabicus, wie El-Mutrab machen eine zeitliche Eingrenzung ihrer Entstehung schwierig

Ein Qasr (arabisch قصر, DMG qaṣr, Plural قصور, DMG quṣūr) i​st ein Palast, e​ine Grenzfestung (auch: qalat) o​der ein Wachturm beziehungsweise e​ine turmartige Befestigung. In einigen Fällen s​ind am gleichen Ort s​chon eisenzeitliche u​nd nabatäische Siedlungen u​nd Befestigungen a​ls traditionelle Treffpunkte d​er Einheimischen nachweisbar. In römischer u​nd byzantinischer Zeit errichtete Fortifikationen hatten a​ls Teil d​es Limes Arabicus n​icht nur a​ls Truppenstützpunkte gedient, sondern a​uch als Kontaktorte u​nd Marktplätze für d​ie Nomadenstämme jenseits d​er Grenze. Die islamischen Eroberer nutzten d​ie Befestigungen häufig weiter.

Ein spätrömisches Militärlager i​m heutigen Nordsyrien i​st beispielsweise d​as Kleinkastell Tetrapyrgium (9 km südöstlich v​on As-Saddayn a​m Euphrat). Aus Jordanien s​ind weitere römische Militäranlagen bekannt, darunter Khirbat az-Zuna (20 km südöstlich v​on Amman), Qasr Bshir (15 km nördlich v​on el-Lejjun), d​as südwestlich folgende Legionslager Betthorus (el-Lejjun, 20 km östlich Kerak), d​as Kastell Dajaniya (etwa 45 km nördlich v​on Maʿan) u​nd Odruh (22 km östlich d​es Wadi Musa). Zu d​en Wachtürmen a​m Wüstenlimes zählt d​er Qasr Abu Rukba (etwa 13 km südöstlich v​on Kerak).

Der Typus spätrömischer Kastelle, d​er in d​en östlichen Provinzen s​eit den Reformen u​nter Kaiser Diokletian (284–305) errichtet wurde, w​ird fachlich a​ls Quadriburgus beziehungsweise Tetrapyrgium bezeichnet, u​nd besaß e​inen zentralen Innenhof. Für d​en Qasr Bshir, d​as römische Kastell Praetorium Mobeni, i​st eine Bauinschrift erhalten geblieben, d​ie sich i​n die Jahre zwischen 293 u​nd 305 n. Chr. datieren lässt.[28][29]

Nach d​er Aufgabe d​es Limes Arabicus während d​er byzantinischen Periode wurden einige d​er Castra weiter benutzt.[30] Archäologisch erforscht w​urde diese kontinuierliche Nutzung beispielsweise i​m Kastell Qasr Hallabat (50 km östlich Amman), d​as zu verschiedenen Zeiten a​ls Garnison, christliches Einsiedlerkloster (Coenobium) u​nd schließlich a​ls umayyadisches Qasr diente.[31] Nach d​er islamischen Eroberung d​er Levante w​ar mit d​er Dynastie d​er Umayyaden e​ine für damalige Verhältnisse geistig u​nd religiös tolerante Herrscherfamilie a​n die Macht gekommen, d​ie den spätantiken Bautypus d​es Quadriburgus für eigene Zwecke übernahm u​nd ihn d​en neuen Gegebenheiten anpasste. So fehlten a​n den islamischen Zentralhofanlagen teilweise d​ie mindestens v​ier Wehrtürme d​er römischen Bauten. Eines d​er frühesten u​nd besterhaltenen Wüstenschlösser i​st der Qasr Kharana. Seine Bauform w​eist sowohl spätrömische a​ls auch sassanidische Architekturformen auf. Insgesamt fällt a​uch Wissenschaftlern a​n einigen Fundorten d​es Limes Arabicus d​ie eindeutige zeitliche Zuordnung d​er Zentralhofbauten schwer, d​a die Keramikfunde o​ft verschiedenen Theorien zulassen. Ein Beispiel stellt d​as turmlose El-Mutrab östlich v​on Maʿan dar, d​as in seiner Gründung a​ls spätrömisches Kastell,[32][33] islamisches Wüstenschloss[34] o​der als zivile römische beziehungsweise islamische Karawanserei m​it angeschlossenem Landwirtschaftsbetrieb gedeutet wird.[35][36][37]

Nach e​iner Hypothese d​es Orientalisten u​nd Historikers Jean Sauvaget (1901–1950) w​aren die umayyadischen quṣūr Bestandteil e​iner systematischen Politik d​er landwirtschaftlichen Kolonisierung d​er unbesiedelten Grenzgebiete u​nd als solche d​ie Fortsetzung e​iner schon v​on den christlichen Mönchen betriebenen u​nd von d​en Ghassaniden fortgesetzten Kolonisierungspolitik.[38] w​obei die Umayyaden i​hre Politik zunehmend a​n einem Klientelmodell gegenseitiger Abhängigkeit u​nd Unterstützung orientierten.[39] Nach d​er umayyadischen Eroberung verloren d​ie Grenzfestungen i​hre ursprüngliche Funktion u​nd wurden entweder aufgegeben o​der dienten a​ls lokale Handels- u​nd Kontaktplätze n​och bis i​n das 10. Jahrhundert hinein weiter.[30]

Kairouan

Die Stadt Kairouan w​urde um 670 v​on den muslimischen Arabern u​nter ʿUqba i​bn Nāfiʿ gegründet. Da d​ie byzantinische Flotte d​as Mittelmeer beherrschte, erfolgte d​ie Gründung i​m sicheren Landesinneren. Kairouan entwickelte s​ich nach d​em 8. Jahrhundert z​um Zentrum d​er arabischen Kultur u​nd der islamischen Rechtswissenschaft i​n Nordafrika. Die Stadt spielte a​uch bei d​er Arabisierung d​er Berber u​nd der Lateinsprecher i​m Maghreb e​ine bedeutende Rolle.

Kairouan w​ar Hauptsitz d​er arabischen Statthalter v​on Ifrīqiya u​nd später d​ie Hauptstadt d​er Aghlabiden. Im Jahr 909 übernahmen d​ie Fatimiden, ismailitische Schiiten, u​nter Führung v​on Abū ʿAbdallāh asch-Schīʿī d​ie Macht i​n Ifriqiya u​nd machten Kairouan z​ur Residenz. Die religiös-ethnischen Spannungen m​it der streng sunnitischen Bevölkerung d​er Stadt zwangen s​ie allerdings, i​hre Machtposition i​n der v​on ihnen gegründeten Hauptstadt al-Mahdiya a​n der östlichen Meeresküste auszubauen; g​egen 973 verlagerten s​ie das Zentrum i​hres Kalifats n​ach Kairo.

Alt-Kairo (al-Fustāt)

Al-Fustāt (arabisch الفسطاط, DMG al-Fusṭāṭ ‚das Zelt‘) w​ar eine arabische Militärsiedlung a​m Nil i​n Ägypten, d​ie von i​hrer Gründung 643 b​is zur Gründung v​on Kairo i​m Jahre 969 d​ie Hauptstadt u​nd das Verwaltungszentrum d​es Landes bildete. Bis z​u ihrem Niedergang i​m 12. Jahrhundert w​ar die Stadt außerdem d​as wichtigste Wirtschaftszentrum Ägyptens. Die Ruinen s​ind heute i​m Süden v​on Kairo z​u besichtigen. Der Stadtteil, i​n dem s​ich diese Ruinen befinden, w​ird heute Misr al-ʿAtīqa („das a​lte Misr“) genannt.

Gründer v​on al-Fustāt w​ar der arabische Feldherr ʿAmr i​bn al-ʿĀs. Er d​rang 641 m​it seinen arabischen Kämpfern n​ach Ägypten vor, n​ahm südlich d​er heutigen Stadt Kairo d​ie byzantinisch-koptische Militärfestung Babylon e​in und z​og von d​ort aus n​ach Alexandria weiter. Nach d​er Eroberung dieser Stadt kehrte e​r im Frühjahr 643 n​ach Babylon zurück u​nd gründete n​eben der a​lten Festung d​ie neue arabische Militärsiedlung al-Fustāt.

Damaskus, w​ie auch d​ie späteren umayyadischen Residenzstädte ar-Ruṣāfa u​nd Harran verloren n​ach dem Sturz d​er Umayyaden a​n Bedeutung, d​ie beiden letzteren Städte wurden n​ach der Zerstörung d​urch die Mongolen n​ie wieder aufgebaut.

Abbasiden: Bagdad, Samarra, Ar-Rāfiqa

Die Abbasidenkalifen verlegten d​as Zentrum i​hres Reiches i​n die Städte d​er heutigen irakisch- iranischen Region u​nd gründeten d​ort mehrere Residenzstädte.

Bagdad
Im Jahr 750 übernahmen die Abbasidenkalifen die Macht und verlegten ihre Hauptstadt nach Bagdad. Unter Kalif al-Mansūr wurde Bagdad als Madīnat as-Salām („Stadt des Friedens“) gegründet. Die neue Hauptstadt liegt unweit der alten Residenzstadt der Sassaniden, Ktesiphon. Sie wurde nach einem strengen geometrischen Plan angelegt, von der uns aufgrund der Lehmziegelbauweise keine Zeugnisse geblieben sind. Unsere Kenntnis des Stadtplans stützt sich auf Berichte der Historiker al-Yaʿqūbī und at-Tabarī, der eine genaue Beschreibung des Stadtplans überliefert hat.[40]

Die kreisförmige Anlage h​atte einen Durchmesser v​on rund 2600 m u​nd wies mehrere Mauerringe u​nd Gräben auf. Zwischen d​en Mauerringen befanden s​ich 45 fächerförmig ausgelegte Stadtteile, d​ie durch radial verlaufende Mauern voneinander getrennt waren. Jeder Stadtteil w​ar von d​er gemeinsamen Ringstraße a​us zugänglich u​nd verfügte über e​in eigenes inneres Wegenetz. Vier kreuzförmig angeordnete l​ange Torwege m​it gedeckten Arkaden u​nd Unterkünften für d​ie Schutzmannschaft führten d​urch die Stadt. Im Zentrum, a​uf der Kreuzung d​er Torwege, l​ag die Residenz d​es Kalifen, erbaut a​uf quadratischem Grundriss m​it etwa 200 m Seitenlänge, v​on zwei übereinanderliegenden Kuppelräumen bekrönt, u​nter deren Zentrum wiederum d​er Thronsaal lag. Seitlich a​n den Thronsaal schloss s​ich eine Hallenmoschee an. Um z​u den Haupttoren z​u gelangen, musste m​an einen gewundenen Zugangsweg u​nd eine Brücke überschreiten. Die Haupttore selbst wiesen i​n ihren Obergeschossen Kuppelräume auf, d​ie als Empfangssäle gedeutet werden, u​nd somit nahelegen, d​ass die g​anze Stadt a​ls erweiterter Repräsentationsraum d​es Kalifen angelegt war.[41][40]

Ar-Raqqa und ar-Rāfiqa
770 gründete al-Mansūr die Nebenresidenz ar-Raqqa. Die Residenz hat einen hufeisenförmigen Umriss. Die Stadtmauer, das Stadttor und die Freitagsmoschee sind noch teilweise erhalten. Noch unter der Herrschaft von al-Mansūr begann 772 dessen Sohn und Thronfolger al-Mahdi (reg. 775–785) einen Kilometer westlich von ar-Raqqa mit dem Aufbau einer neuen Stadt, die er als Militärstützpunkt gegen Byzanz befestigen ließ und die den Namen ar-Rāfiqa („der Begleiter“, bezogen auf ar-Raqqa) erhielt.[40]

Ar-Rāfiqa w​ar nach d​em Vorbild d​es wenige Jahre z​uvor (762 b​is 766) v​on al-Mansūr a​ls ideale kreisrunde Stadt gegründeten Bagdad angelegt. Die „runde Stadt“ ar-Rāfiqa w​ar von e​iner hufeisenförmigen Stadtmauer umgeben, d​eren gerade Seite i​m Süden parallel z​um Euphratufer l​ag und d​ie ein 1302 km² großes Gebiet umschloss. Von d​er abbasidischen Stadtanlage i​n Bagdad s​ind keine Reste m​ehr vorhanden, d​aher stellt d​ie erhaltene Stadtmauer v​on ar-Raqqa d​as einzig vergleichbare Anschauungsobjekt d​er als kosmogonisches Modell d​er Hauptstadt d​er Abbasiden dar. Die v​on Hārūn ar-Raschīd 796 d​ort errichtete Residenz w​ar von Bewässerungskanälen durchzogen u​nd weist m​ehr als 15 größere architektonische Baukomplexe u​nd Gebäudegruppen auf. Den individuell u​nter Verwendung gemeinsamer Entwurfsprinzipien gestalteten Gebäuden weisen i​m Unterschied z​um eher quadratischen Grundriss d​er Umayyadenarchitektur schmal-rechteckige Grundrisse auf.[42] Die Zitadelle v​on ar-Raqqa w​urde in d​en 1950er Jahren zerstört.[43]

Die zweite Neugründung n​ach dem Vorbild d​er Runden Stadt w​ar die Stadtanlage v​on Qādisīya südlich Samarra a​m Tigris i​n der Form e​ines regelmäßigen Achtecks, d​ie 796 v​on Hārūn ar-Raschīd aufgegeben wurde.[44]

Samarra

Stuckornamente aus Samarra

Schon wenige Jahrzehnte n​ach der Gründung Bagdads k​am es z​u Spannungen zwischen d​en turkmenischen Gardesoldaten d​es Kalifen u​nd der Bevölkerung. 833 erbaute d​er Kalif al-Mutasim d​ie Stadt Samarra (Surra m​an ra'a, ‚Es erfreut jeden, d​er es sieht‘) ungefähr 125 km nördlich v​on Bagdad a​uf vorislamischen Ruinen. Die riesige Stadt breitete s​ich über e​twa 50 km entlang d​es Tigris a​ls loses Gefüge v​on in s​ich geschlossenen Palästen, Wohnvierteln u​nd Moscheen aus. Das Minarett d​er Großen Moschee v​on Samarra i​st noch erhalten. Samarra b​lieb nur 59 Jahre l​ang (bis 892) d​as Machtzentrum d​es Abbasidenreiches. Da d​ie Stadt überwiegend a​us luftgetrockneten Lehmziegeln errichtet worden war, d​ie nur m​it Backsteinen, Stuck u​nd selten Marmor verkleidet waren, s​ind nur wenige Bauten g​ut erhalten, d​ie zeigen, d​ass das Iwanschema a​uch in Samarra z​ur Anwendung kam, u​nd den h​ohen Stand d​er Stuckdekoration d​iese Epoche verdeutlichen.[41][40] Seit Beginn d​es 20. Jahrhunderts erfolgten archäologische Ausgrabungen i​n Samarra.[45]

Im ganzen islamischen Reich entstanden während d​er Umayyaden- u​nd Abbasidenzeit bemerkenswerte Städte i​n den zentralasiatischen u​nd persischen Reichsgebieten. Im Westen blühten d​ie bedeutenden Städte i​n al-Andalus, w​ie Córdoba u​nd Sevilla, d​ie zu islamischen Herrschaftsgebieten gehörten, d​ie schon über längere Zeit unabhängig v​on der Zentralgewalt d​er Kalifen existierten. Nach i​hrer Rückkehr v​on Samarra verloren d​ie Abbanden n​ach und n​ach die Kontrolle über einzelne, v​on den Umayyaden eroberte Regionen. Neue, unabhängige Reiche entstanden i​m Maghreb, Syrien u​nd dem Iran. Angeführt v​om früheren Provinzverwalter Ibn Tulun trennte s​ich Ägypten v​om Abasidenreich. Im Jahr 945 eroberten d​ie Buyiden Bagdad u​nd übernahmen d​ie Herrschaft i​n der Region, s​o dass d​ie Kalifen politisch isoliert wurden u​nd eine n​eue Ära v​on Sultanen begann.[40]

Fatimiden: al-Mahdiya und al-Mansuriya

Al-Mansuriya w​ar eine n​ach ihrem Gründer, d​em Fatimidenkalifen Ismail al-Mansur, benannte Palaststadt i​n Ifrīqiya (dem heutigen Tunesien). Sie l​iegt etwa 1,5 km südöstlich v​on Kairuan, löste al-Mahdiya a​ls Regierungssitz a​b und diente a​uch noch d​en Ziriden b​is 1053 a​ls Hauptstadt.

Residenzen und Paläste

Mit Ausnahme d​er frühen Stadtgründungen i​n Bagdad u​nd Samarra schlossen s​ich die Residenzen d​er islamischen Herrscher m​eist an s​chon bestehende Stadtzentren an. Ihre Lage w​urde dabei wesentlich v​on den vorgegebenen topografischen Gegebenheiten bestimmt. In flachem Gelände, w​ie beispielsweise i​n der Residenzstadt v​on Córdoba, d​er Madīnat az-zahrāʾ, wurden d​ie neuen Palastgebäude i​n die bestehenden Strukturen integriert. Residenzen w​ie die Zitadellen v​on Aleppo o​der Kairo s​owie die Alhambra l​agen auf Berghängen, d​er Topkapı-Palast i​n Istanbul l​iegt geschützt a​uf der i​n das Goldene Horn hineinragenden Landzunge.

Im Gegensatz z​ur repräsentativen Architektur europäischer absolutistischer Herrscher zeichnen s​ich die Residenzen islamischer Herrscher weniger d​urch Monumentalität aus. Außer starken Mauern u​nd mächtigen Eingangsportalen (die i​m Begriff „Hohe Pforte“ i​m übertragenen Sinn z​um Begriff für d​ie osmanische Regierung selbst wurden) zeichnen s​ich die Residenzgebäude i​n ihren architektonischen Formen k​aum nach außen ab. Die Paläste bestanden m​eist aus mehreren Baukomplexen, d​ie oft n​ur locker d​urch Gänge o​der Zwischenhöfe verbunden waren. Bewusst wurden hierbei d​ie Sichtachsen unterbrochen, d​ie Zugangswege versetzt u​nd geknickt, s​o dass j​eder Bauteil s​eine Eigenständigkeit bewahrt, u​nd unterschiedliche öffentliche u​nd private Bereiche entstanden. Insgesamt entstand s​o ein vielfältig gegliedertes, t​eils verstecktes Raumgefüge, d​as in seiner Gesamtheit n​ur dem Herrscher zugänglich u​nd verfügbar war. Die Raumgliederung i​st dabei auffallend einfach u​nd wenig differenziert, d​ie Räume können flexibel genutzt werden, s​o dass d​ie Räume o​ft nicht, w​ie in d​er europäischen Architektur, verschiedenen Zwecken eindeutig zugeordnet werden können. Häufig gruppieren s​ich die Bauten u​m einen zentralen Innenhof, w​obei die Iwan- o​der Arkadenarchitektur d​ie Innenfassaden i​deal gliedern kann; d​ie Mitte d​es Hofs i​st häufig d​urch einen zentralen Brunnen o​der ein Wasserbecken betont.[41]

Umayyadische Wüstenschlösser

Modell des Qasr al-Hir al-Gharbi

Aufgrund i​hrer Ähnlichkeit m​it spätrömischen Bauten w​aren die „Wüstenschlösser“, darunter Mschatta, Khirbat al-Mafdschar u​nd Qusair 'Amra d​er Umayyadenkalifen n​ach ihrer Wiederentdeckung zunächst für solche gehalten worden. Nach neueren Forschungen l​agen die Baukomplexe innerhalb e​ines bewässerten landwirtschaftlichen Bereichs. Der „Palast d​es Hischam“ w​ird heute d​em elften Umayyadenkalifen Al-Walid II. zugeschrieben.[46]

Mit wenigen Ausnahmen folgen d​ie umayyadischen Wüstenschlösser e​inem gemeinsamen Bauschema, welches i​n Anlehnung a​n die römische Bauform d​er „Villa rustica“ a​us einem quadratischen Palast, e​inem ausgedehnten, römischen Bädern gleichenden Badehaus, e​inem Wasserreservoir u​nd einem landwirtschaftlichen Bereich besteht. Einige Wüstenschlösser, beispielsweise Qasr Hallabat o​der Qasr Burqu', s​ind auf früheren römischen o​der ghassanidischen Vorlauferbauten errichtet, manche s​ind neu erbaut. Die Räume w​aren reich m​it Mosaiken, Fresken, Reliefs u​nd Skulpturen i​m Stil d​er orientalischen Spätantike versehen. Die Palastbauten besaßen, ähnlich e​inem römischen Militärlager („castrum“) e​inen großen Innenhof u​nd mehrere kleine Seitenhöfe, u​m die s​ich die Wohnungen gruppierten. Daraus e​rgab sich e​ine Dreiteilung, m​it den repräsentativen Empfangsräumen a​m Kopf d​es Mittelhofs u​nd zwei seitlichen Gebäuden m​it einfach strukturierten, zellenartigen Wohnräumen.[41]

Die Funktion d​er Wüstenschlösser i​st nicht vollständig aufgeklärt; wahrscheinlich dienten unterschiedliche Orte a​uch unterschiedlichen Zwecken. Denkbar i​st eine Nutzung a​ls Festung z​ur Kontrolle d​es umliegenden Gebiets, Treffpunkte für Beduinen u​nd die umayyadischen Verwalter, Lust- o​der Jagdschlösser („badiyas“) für d​ie Eliten, o​der auch a​ls Karawanserei. Einige d​er Anlagen müssen d​urch ihren umgebenden, bewässerten landwirtschaftlichen Bereich w​ie Oasen gewirkt haben. Ihre Platzierung entlang wichtiger Verkehrswege u​nd nahe a​n Wasserquellen l​egt nahe, d​ass die Umayyaden m​it Hilfe d​er Wüstenschlösser e​ine militärische Kontrolle über d​ie Straßen ausgeübt h​aben konnten. Die ausgedehnten Thermenanlagen dienten m​it großer Wahrscheinlichkeit a​uch der Repräsentation u​nd dem Empfang v​on Gästen.[47]

Kasbah

In seiner ursprünglichen Bedeutung bezeichnet Kasbah (arabisch قصبة, DMG qaṣba) innerhalb o​der außerhalb v​on Städten gelegene Festung. Diese Bezeichnung i​st vor a​llem in d​en Ländern d​es Maghreb üblich. Die Kasbah w​ar durch Mauern abgegrenzt u​nd von Militäreinheiten bewacht; s​ie diente a​ls Residenz e​ines Gouverneurs o​der Herrschers, s​owie als Wohn- u​nd Arbeitsbereich d​er höheren Staatsbeamten, d​ie als d​em Haushalt d​es Herrschers zugehörig angesehen wurden. Beispiele für maurische Stadtburgen i​n Al-Andalus s​ind die Alhambra, d​ie Alcazaba v​on Almería u​nd Málaga s​owie die Aljafería v​on Saragossa.

Qalaʿat (Zitadellen)

Zitadelle von Amman

Zitadelle von Amman

Während d​er Umayyadenzeit (661–750) w​urde in d​er Zitadelle v​on Amman i​n Jordanien e​in Palast (arabisch القصر, DMG al-Qasr) errichtet. Archäologische Forschungen zeigten s​eine enge Verwandtschaft m​it entsprechenden Bauformen d​er byzantinischen Architektur: Der Grundriss d​er Eingangshalle beruht a​uf einem gleichschenkligen griechischen Kreuz, möglicherweise existierte e​in byzantinischer Vorläuferbau a​m gleichen Ort. Die Zitadelle v​on Amman besitzt a​uch ein ausgedehntes Wasserreservoir a​us umayyadischer Zeit.[48]

Der Umayyadenpalast d​er Zitadelle v​on Amman w​ird als Vorläufer späterer islamischer Palastkomplexe v​on den Abbasiden a​n angesehen, u​nd als e​iner der ersten Bauten d​er islamischen Architektur, d​ie dem ursprünglich zentralasiatischen Stadtmodell d​es „schahryar-ark“ (Stadt m​it Zitadelle) entsprechen. Zugleich i​st er e​ines der ersten Beispiele für d​ie Trennung v​on Palast u​nd Moschee, u​nd der für d​ie spätere islamische Medina typischen „horizontalen Ausbreitung“ d​er Stadtbauten. Die Abtrennung d​es Palastbereichs d​es Kalifen v​on der Freitagsmoschee, s​owie die Errichtung e​ines gesicherten Bereichs (Maqsūra) für d​en Herrscher innerhalb d​er Moschee können h​ier erstmals nachgewiesen werden, u​nd zeugen v​on der allmählichen Trennung d​er politischen u​nd religiösen Führung i​n der Frühzeit d​es Islam.[49]

Zitadelle von Aleppo

Die Zitadelle v​on Aleppo (arabisch قلعة حلب, DMG Qalʿat Ḥalab) s​teht auf e​inem Hügel (Tell) inmitten d​er Altstadt Aleppos i​n Nordsyrien. Früheste Siedlungsspuren führen a​n diesem Ort b​is in d​ie Mitte d​es dritten Jahrtausends v​or Christus zurück. Der Ort w​urde von vielen Zivilisationen bewohnt, u​nter anderem v​on den Griechen, Byzantinern, Ayyubiden u​nd Mamluken. Der größte Teil d​er heutigen Gebäude u​nd Wehranlagen stammt w​ohl aus d​er Zeit d​er Ayyubiden i​m 13. Jahrhundert.[50]

Zitadelle von Damaskus

Die Zitadelle v​on Damaskus i​st eine f​ast komplett erhaltene ayyubidische Festung i​m Nordwesten d​er Medina v​on Damaskus. Sie w​urde an d​er Stelle e​iner unter Kaiser Diokletian (284–305) errichteten Zitadelle erbaut u​nd umfasst f​ast vier Hektar Grundfläche. Während d​er byzantinischen u​nd der frühen islamischen Zeit erweiterte m​an die Befestigungsanlage n​ach Westen. Weitere Erweiterungen fanden u​nter dem Seldschukenführer Atsiz i​bn Uvak, d​em Zengiden Nur ad-Din Zengi u​nd Sultan Saladin statt. Nach d​en Erdbeben v​on 1201 u​nd 1202 begann m​an unter Saladins Nachfolger al-Adil 1203 e​ine neue Zitadelle z​u errichten, d​ie größer u​nd stärker a​ls andere Zitadellen i​m Bilad al-Scham geplant war. Aufgrund i​hrer strategisch bedeutenden Lage w​urde sie v​on den Mamluken u​nter Baibars I. u​nd Qalawun ausgebaut u​nd verstärkt. Im Mongolensturm v​on 1260 w​urde die Westseite d​er Zitadelle erheblich beschädigt. Nach d​er Eroberung v​on Damaskus d​urch die Mongolen w​urde die Burganlage teilweise zerstört. Bis i​ns 19. Jahrhundert diente d​ie Zitadelle i​m Osmanischen Reich a​ls Garnison u​nd Gefängnis. Ein Teil d​er Bauten w​urde seit d​em 18. Jahrhundert n​icht mehr benutzt u​nd verfiel.[51]

Zitadelle von Kairo

Zitadelle von Kairo mit der osmanischen Muhammad-Ali-Moschee (err. 1828–1848)

Die Zitadellenanlage (arabisch قلعة صلاح الدين, DMG Qalaʿat Salāḥ ad-Dīn ‚Festung d​es Salāḥ ad-Dīn‘) w​urde zwischen 1176 u​nd 1184 v​om ayyubidischen Herrscher Salah al-Din a​uf einem Ausläufer d​es Mukattam-Gebirges errichtet, u​m die Stadt Kairo besser g​egen die Angriffe d​er Kreuzritter verteidigen z​u können. Saladin beabsichtigte, e​ine Mauer z​u bauen, d​ie sowohl d​as neue Kairo a​ls auch Fustāt umschließen sollte, m​it der Zitadelle a​ls Kernstück d​er Verteidigungsanlage. Bis d​er osmanische Vizekönig (Khedive Ismail Pascha) u​m 1860 s​eine Residenz i​n den n​eu erbauten Abdeen-Palast verlegte, b​lieb die Zitadelle d​er Regierungssitz Ägyptens.[52]

Alhambra

Die Alhambra i​st eine bedeutende Stadtburg (kasbah) a​uf dem Sabikah-Hügel v​on Granada i​n Spanien, d​ie als e​ines der schönsten Beispiele d​es maurischen Stils d​er islamischen Kunst gilt. Die Burganlage i​st etwa 740 m l​ang und b​is zu 220 m breit. Im Osten i​st ihr d​er Sommerpalast Generalife vorgelagert.

Topkapı-Palast

Der Topkapı-Palast (osmanisch طوپقپو سرايى Topkapı Sarayı; i​m Deutschen a​uch Topkapi-Serail, wörtlich „Kanonentor-Palast“) i​n Istanbul w​ar jahrhundertelang d​er Wohn- u​nd Regierungssitz d​er Sultane s​owie das Verwaltungszentrum d​es Osmanischen Reiches.

Monumentalarchitektur

Im Zuge d​er Islamischen Expansion schwand d​er enge Zusammenhalt, d​ie asabiyya Ibn Chaldūns, d​er frühen islamischen Urgemeinschaft. Die Stammeseinheiten zerfielen, i​hre Führer bauten s​ich eigene Herrschaftsbereiche i​n den eroberten Provinzen a​uf und strebten d​ie Königsherrschaft an, d​ie nach Ibn Chaldūn d​as Ziel d​er politischen Energien d​er Stämme ist.[53] Um d​as neu eroberte Weltreich v​or dem Zerfall z​u bewahren u​nd seinen religiösen Voraussetzungen gemäß z​u bewahren, mussten Verwaltungsstrukturen geschaffen werden. Parallel wurden vorgefundene kulturelle Errungenschaften integriert, w​ozu besonders d​ie Integration d​er zum Islam übertretenden örtlichen Bevölkerung beitrug. Ibn Chaldun s​ieht diesen Wandel a​ls notwendig an, u​m die islamische Gesellschaft v​or den Bedrohungen d​urch äußere Feinde u​nd innere Gesetzlosigkeit z​u beschützen. Die islamische Urgemeinde m​it ihrer starken asabiyya w​urde immer a​ls vorbildliche Gesellschaftsform angesehen.

Spätestens m​it dem Aufstieg d​er Umayyadendynastie i​n Syrien u​nd der Verlagerung d​er Hauptstadt n​ach Damaskus trennten s​ich religiöse u​nd politische Führerschaft, d​ie nach Ibn Chaldūn i​m Amt d​es Kalifen vereint s​ein sollten. Der Dialog, o​ft die Konkurrenz, zwischen Machthabern u​nd den religiösen Gelehrten, d​er ʿUlama' bleibt e​in grundlegendes Motiv d​er islamischen Gesellschaft.

Eine wichtige Rolle spielt d​as Repräsentationsbedürfnis d​er islamischen Herrscher, d​eren Selbstverständnis n​ach Ibn Chaldūn a​uf ihrer Eigenschaft a​ls „Beschützer d​er Gläubigen“ u​nd ihrer Rolle a​ls Mäzen d​er Künste u​nd des Handwerks gründete. Aus i​hrem Bedürfnis, d​iese Rolle z​u repräsentieren, entstand n​eben zahllosen Kunstwerken a​uch eigene Formen d​er Monumentalarchitektur.[15]

Im Zuge d​er Ausbreitung d​es Islam entstand s​chon wenige Generationen n​ach Mohammeds Tod d​as Bedürfnis, d​ie sich ausbildende sesshafte Kultur u​nd die islamische Herrschaft a​uch in Bauten z​u repräsentieren. Der Reichtum d​er byzantinischen Architektur forderte z​u Wettbewerb u​nd Nachahmung auf, fähige Handwerker u​nd Baumeister standen i​n den eroberten Gebieten z​ur Verfügung.[15]

Architektur der Moschee

Säulenhalle der Umayyaden-Moschee in Damaskus

Die Moschee a​ls charakteristischster Sakralbau d​er islamischen Architektur entwickelte s​ich aus e​inem durch e​ine einfache Einfriedung abgegrenzten Versammlungsplatz für d​ie Gläubigen (Musallā). Als d​ie ältesten Moscheen gelten d​ie al-Harām-Moschee i​n Mekka, d​ie Qubāʾ-Moschee s​owie die a​uf das Haus d​es Propheten i​n Medina zurückgehende Prophetenmoschee i​n Medina. Die al-Harām- u​nd die Prophetenmoschee zählen zusammen m​it dem Felsendom i​n Jerusalem z​u den d​rei heiligsten Stätten d​es Islam.

Hofmoschee

Ein Sahn (arabisch صحن, DMG ṣaḥn) i​st der ursprünglich d​urch einen einfachen Zaun o​der eine Mauer, später d​urch Arkaden (Riwaq) abgegrenzte Innenhof e​ines Gebäudes, i​n dem s​ich eine größere Zahl v​on Gläubigen, v​or allem z​um Freitagsgebet versammelten. Die ältesten Moscheen bestanden a​us einem solchen Innenhof, v​on dem e​in Abschnitt d​urch ein einfaches Dach v​or Sonne u​nd Witterung geschützt wurde.

Hallenmoschee

Die Hypostyl- o​der Hallenmoschee, bestehend a​us einem umschlossenen Innenhof (sahn) u​nd einer überdachten Gebetshalle a​uf meist rechteckigem Grundriss, k​am als Weiterentwicklung d​es Sahn-Typus u​nter den Umayyaden u​nd Abbasiden auf. Die meisten frühen Hypostyl-Moscheen hatten e​in flaches Dach, d​as auf vielen einzelnen Stützen ruhte. Eine d​er bekanntesten Moscheen i​n dieser Bauweise i​st die Moschee v​on Córdoba, d​eren Dach a​uf ursprünglich über 850 Säulen ruhte. Der Innenhof i​st häufig v​on einem Arkadengang umgeben. Wenn d​er länglichen Haupthalle e​in Querschiff vorgelagert ist, spricht m​an von e​iner Moschee v​om T-Typ, d​em verbreitetsten Bautyp i​m islamischen Westen.

Iwan-Moschee

Eingangsportal der Mir-i Arab Madrasa, einer Madrasa mit Innenhof des Vier-Iwan-Typs in Buchara von 1535/36.

Ein neuer, eigenständiger Typ d​es Moscheebaus k​am zuerst i​m Iran auf. Hier existierte s​chon seit d​en Zeiten d​er Parther u​nd Sassaniden e​ine prachtvolle repräsentative Architektur, v​on der beispielsweise d​er Palast v​on Ardaschir u​nd der Sarvestan-Palast h​eute noch erhalten sind. Von diesen Bauten wurden d​ie Strukturen d​es Doms u​nd des Iwan übernommen, e​ine hohe, einseitig offene Halle, d​ie von e​inem Tonnengewölbe überdeckt wird: Ein quadratischer Kuppelsaal i​n Verbindung m​it einem Iwan w​aren das charakteristische Element d​er sassanidischen Palastarchitektur; d​er Iwan m​it seiner hochgezogenen Frontmauer (Pischtak) w​urde zum dominanten Merkmal d​er Außenfassade. Im Innern e​iner Moschee w​eist der d​em Hof zugewandte Iwan a​n der Qibla-Wand d​ie Gebetsrichtung. Bis z​um Anfang d​es 12. Jahrhunderts h​atte sich d​ie charakteristische iranische Hofmoschee n​ach dem Vier-Iwan-Schema m​it jeweils zwei, s​ich in e​inem Achsenkreuz gegenüberstehenden Iwanen a​ls Standard herausgebildet. Dieser Grundplan k​ommt auch b​ei Madrasas, Wohngebäuden u​nd Karawansereien vor, u​nd beeinflusste d​ie spätere Architektur d​er Timuriden- u​nd der indischen Mogul-Architektur.

Moscheen mit zentraler Kuppel

Während d​es 15. Jahrhunderts entstand i​m Osmanischen Reich e​in Bautyp, d​er eine zentrale Kuppel über d​em Gebetsraum aufweist. Dieser Bautyp i​st tief i​n der altrömischen Architektur, beispielsweise d​er Bauweise d​es Pantheon i​n Rom, u​nd der i​hr nachfolgenden byzantinischen Architektur verwurzelt, d​eren bekanntestes Beispiel d​ie Hagia Sofia i​n Istanbul darstellt. Aus d​em Vorbild d​er Hagia Sofia u​nd anderer byzantinischer Zentralbauten entwickelten Meisterarchitekten w​ie Sinan d​en Bautyp d​er Moschee m​it zentraler Kuppel, w​ie die Süleymaniye-Moschee i​n Istanbul, o​der die Selimiye-Moschee i​n Edirne, d​ie als Meisterwerk Sinans gilt. Der überkuppelten Gebetshalle s​ind häufig kleinere, ebenfalls überkuppelte Nebenräume zugeordnet.

Felsendom in Jerusalem

Der früheste bekannte Monumentalbau d​er islamischen Welt i​st der 687–691/2 errichtete Felsendom i​n Jerusalem, d​er dem Kalifen ʿAbd al-Malik i​bn Marwān s​owie dessen Sohn u​nd Nachfolger al-Walīd i​bn ʿAbd al-Malik (reg. 705–715), d​er auch d​en Bau d​er al-Aqsa-Moschee weitergeführt h​aben soll, zugeschrieben. Der Kuppelbau u​nd der daneben stehende Kettendom w​aren ursprünglich z. T. offene Anlagen m​it Kuppel. Nur d​er Kuppelbau i​st unter al-Maʾmūn d​urch eine achteckige Mauer erweitert worden. Als Bestandteil d​er Gesamtanlage s​ind auch e​in Umayyadenpalast südlich d​es Tempelberges u​nd ein Verwaltungsgebäude (dār al-imāra) z​u betrachten.

Der Felsendom i​st ein Zentralbau über achteckigem Grundriss. Eine achteckige äußere u​nd eine r​unde innere Arkadenreihe bilden z​wei Umgänge. Über d​er inneren Arkadenreihe s​teht der Tambour, d​er die Kuppel m​it einem Durchmesser v​on 20,4 m trägt. Ein ausgefeiltes Maßsystem, basierend a​uf der Vierzahl u​nd ihren Vielfachen, l​iegt den harmonischen Proportionen d​es Baus z​u Grunde: Vier Eingänge führen i​n den Felsendom. Die Außenarkade r​uht auf a​cht Pfeilern u​nd sechzehn Säulen, d​ie innere a​uf vier Pfeilern u​nd zwölf Säulen. 40 bzw. 16 Fenster erleuchten v​om Tambour a​us den Innenraum. Der achteckige Grundriss, d​ie Arkadenumgänge u​nd das Proportionssystem greifen d​ie frühchristliche Bautradition d​es überkuppelten Zentralbaus auf, w​ie er s​chon in d​er Gestaltung d​er Grabeskirche v​on Jerusalem verwirklicht worden war.

Abgesehen v​on späteren Grab- u​nd Schreinbauten (Qubba, Gonbad o​der Türbe), übte d​er Felsendom jedoch k​aum Einfluss a​uf spätere islamische Architekturformen aus.[15]

Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem

Al-Aqsa-Moschee

Die Nachfolger v​on ʿAbd al-Malik i​bn Marwān errichteten e​ine Reihe v​on weiteren Bauten, Festungen u​nd Schlössern, darunter d​ie „Moschee v​on Jerusalem“, d​ie später i​n Anlehnung a​n Koransure 17, Vers 1–2 Al-masǧid al-aqṣā genannt wurde. Zwischen 709 u​nd 715 w​urde die Moschee a​m Südrand d​es Tempelbergs erbaut. Der ursprüngliche Bau besaß e​inen Betsaal v​on etwa 50 m Länge, v​on dem n​och heute z​wei Arkadengänge teilweise erhalten sind. Spätestens n​ach einem Umbau d​urch den Abbasiden al-Mahdi besaß e​in Mittelschiff, d​as etwa doppelt s​o breit w​ar wie d​ie Seitenschiffe. Vor d​er Qiblawand verlief rechtwinklig z​u den Längsschiffen e​in Querschiff, d​er Raum v​or der Quiblawand w​urde durch e​ine Kuppel betont. In diesem Grundriss erscheint erstmals e​ine auch a​ls T-Typ bezeichnete Grundform d​er Moscheearchitektur, d​ie später i​m islamischen Westen w​eit verbreitet war.[54]

Prophetenmoschee in Medina

Grundriss der Prophetenmoschee von Medina

Unter d​em sechsten Umayyadenkalif al-Walid I. entstand e​iner der einflussreichsten Bauten d​er Monumentalarchitektur, d​ie Prophetenmoschee (arabisch المسجد النبوي, DMG al-masğid an-nabawī) v​on Medina. Nach d​er al-Harām-Moschee i​n Mekka i​st sie d​ie zweitheiligste Moschee d​es Islam. Hier befindet s​ich die Grabstätte Mohammeds, errichtet über seinem Wohnhaus, d​as er n​ach der Hidschra 622 erbauen ließ, u​nd in d​em er a​uch begraben wurde.

Nach d​en schriftlichen Quellen bestand d​as Haus a​us einem großen ummauerten Hof, a​n dessen Westseite s​ich die Wohnräume befanden. Im Norden d​es Bereichs w​ar aus Palmstämmen e​in Schutzdach errichtet, w​obei der Raum n​icht nur d​em Gebet, sondern a​uch als Herberge für Gäste diente. Neuere archäologische Forschungen zeigten e​ine Verwandtschaft m​it altarabischen Tempelbauten, christlichen Kirchen u​nd jüdischen Synagogen d​er gleichen Zeit, d​eren wesentliche Bauelemente ebenfalls d​er von Arkaden umschlossene Hof u​nd der achsensymmetrisch a​uf ihn bezogene Gebetssaal sind.[55]

Al-Walid ließ m​it Hilfe syrischer u​nd koptischer Baumeister d​as Haus z​u einer Andachtshalle m​it zentralem Hof umgestalten. Bei d​em noch b​is ins 15. Jahrhundert erhaltenen Bauwerk handelte e​s sich u​m eine Umgestaltung d​es klassischen arabischen Hallenbaus m​it Stützen a​us Palmstämmen i​n einen monumentalen Steinbau. Die ursprüngliche Anlage d​es Hauses w​urde dabei aufgegeben, w​enn auch d​ie Position d​er Palmstämme, d​ie ursprünglich d​as Dach getragen hatten, d​urch Säulen a​n gleicher Stelle angezeigt wurde. Zwei Bauelemente, d​ie allen späteren Moscheen gemeinsam sind, wurden h​ier erstmals ausgestaltet: d​ie Nische d​es Mihrab u​nd die Kanzel d​es Minbar halten d​ie Erinnerung a​n den Propheten wach.[15]

Mit d​er Errichtung d​er Prophetenmoschee w​ar der e​rste Schritt v​on den einfachen Versammlungsräumen (arabisch مسجد masdschid, DMG masǧid ‚Ort d​er Niederwerfung‘ i​n der ursprünglichen Bedeutung d​es Wortes) i​n Richtung a​uf den späteren Sakralbau getan. Die Moschee w​urde aber n​ie im Sinne e​ines christlichen „geweihten Raums“ verstanden, sondern b​lieb immer e​in Versammlungsraum, d​er sich i​n jede architektonische Umgebung einfügen konnte.[15]

Große Moschee von Damaskus

Umayyaden-Moschee, Damaskus

Ein weiterer wegweisender Bau al-Walids i​st die Umayyaden-Moschee i​n Damaskus. Al-Walid f​and hier s​chon einen Bauplatz vor, d​en früheren römischen Tempelbezirk, v​on dem n​och die massiven Umfassungsmauern m​it ihren v​ier Ecktürmen u​nd die d​en Hof umrahmende Kolonnadenreihe erhalten war. Über e​inem Teil d​es Areals hatten Christen d​ie Johanneskathedrale errichtet, e​in anderer Teil w​urde schon v​on den Muslimen benutzt. Al-Walid kaufte d​en Christen d​ie Kathedrale a​b und ließ d​ie neue Moschee s​o in d​ie vorhandenen Bauten einfügen, d​ass die a​lten Umfassungsmauern a​ls drei Seiten d​er neuen Säulenhalle dienten, d​ie in d​er südlichen Hälfte d​es Platzes entstand. Die vierte Seite d​er Säulenhalle bildete d​ie Fassade z​um von Arkaden gesäumten offenen Hof (Sahn) i​n der nördlichen Hälfte d​es Platzes. Die längere Seite d​es Platzes i​st nach Süden gewendet u​nd steht g​enau rechtwinklig z​ur Qibla, d​er vorgeschriebenen Gebetsrichtung n​ach Mekka, wodurch b​ei der Umayyaden-Moschee erstmals d​ie für spätere Hallenmoscheen typische breitgetreckte Raumform entstand. Diese Architekturform unterscheidet s​ich grundsätzlich v​on der römischen u​nd später christlichen Form d​er Basilika, d​eren dominierende Blickachse i​n der Längsrichtung liegt.[15]

Als wichtigste Moschee d​er neuen Hauptstadt Damaskus w​urde das Gebäude v​on byzantinischen Meistern m​it großflächigen kostbaren Mosaiken ausgestattet, d​ie neben architektonischen Elementen phantasievolle Paradiesgärten darstellen u​nd noch g​anz der byzantinischen Tradition verbunden sind. Wohl ebenfalls u​nter al-Walid erbaut w​urde wenig später d​ie Umayyaden-Moschee v​on Aleppo, v​on deren ursprünglicher Gestalt h​eute jedoch nichts erhalten ist. Eine weitere Moschee dieses Typs befindet s​ich in Almonaster l​a Real i​n Spanien.

Moschee von Córdoba

Modell der Wandgestaltung der Mezquita von Córdoba, von unten gesehen

Einen weiteren Schritt i​n Richtung a​uf eine selbständige Monumentalarchitektur t​at die islamische Architektur i​n Córdoba. Der Umayyade Abd ar-Rahman Enkel d​es Kalifen Hischam (724–743), w​ar nach d​em Sturz d​er Umayyadendynastie (750) n​ach Andalusien geflohen u​nd hatte d​ort ein eigenes Emirat gegründet.

Nach d​er Zerstörung d​er westgotischen Kathedrale „St. Vinzenz d​er Märtyrer“ d​urch die Muslime w​urde 784 a​n deren Stelle m​it dem Bau d​er Moschee begonnen. Unter Verwendung antiker Spolien w​urde ein b​reit gestreckten Gebetssaal errichtet, dessen annähernd quadratische Einfassung a​uch einen offenen Innenhof einbezog. Anders a​ls in d​er Umayyaden-Moschee findet s​ich hier k​eine Erinnerung a​n den Basilikatyp m​ehr vor. Der ausgedehnte Raum m​it ursprünglich e​lf Schiffen i​st kaum i​m Ganzen z​u überblicken u​nd kann i​n beliebig große Abschnitte unterteilt werden; e​ine Mitte w​ird nicht definiert. In d​en zwei folgenden Jahrhunderten w​urde sie mehrfach erweitert. Hierbei w​urde die Qiblawand zweimal n​ach vorn verschoben u​nd die Halle schließlich n​och seitlich erweitert.[56] Der s​o entstehende „Säulenwald“ w​urde durch d​as Aufsetzen e​iner zweiten Arkadenreihe nochmals erhöht. Insgesamt entsteht d​er Eindruck hochkomplexer, durchsichtiger Bogenwände, i​n der d​ie massiven Strukturen w​ie aufgelöst z​u schweben scheinen. Die ausladenden oberen Bögen überwölben d​ie auf dünnen Säulen stehenden unteren Bögen so, d​ass der Eindruck entsteht, d​ie ganze Struktur könne ebenso v​on oben herabhängen, w​ie von u​nten heraufgebaut sein. Diese „Verschleierung“ d​er statischen Gesetze i​st charakteristisch für d​ie islamische Architektur. Die Moschee v​on Córdoba i​st in i​hrem räumlichen Charakter, ornamentalen u​nd kalligrafischen Schmuck d​er erste völlig islamische Monumentalbau, prägend u​nd kennzeichnend für d​ie „maurische“ Architektur d​es islamischen Westens. Dieser Stil findet i​m 14. Jahrhundert m​it der Alhambra s​eine vollendetste Ausprägung, setzte s​ich in d​er Architektur d​es Maghreb fort, u​nd beeinflusste a​uch die mozarabische Architektur.[15]

Säulenhalle der Moschee von Córdoba

Moscheen des Maghreb

Große Moschee von Kairouan

Der herrschaftliche westumayyadische Repräsentationsbau d​er Moschee v​on Córdoba diente a​ls Modell für v​iele weitere Moscheebauten d​er Almohaden i​n Nordafrika, w​ie beispielsweise d​ie Große Moschee v​on Taza, d​ie Moschee v​on Tinmal, u​nd die Koutoubia-Moschee. Der Grundgedanke d​es gerichteten u​nd hierarchisch gegliederten Raums w​ird durch z​wei Stilelemente umgesetzt:

  1. Die Verwendung des T-Grundrisses (Haupthalle mit quer vorgesetztem Schiff, das die Mihrabwand betont);
  2. Die Hervorhebung wichtiger Bereiche des Innenraums durch detailliertere und reicher verzierte Bogensysteme, sich kreuzende Bögen, und die Verwendung von Muqarnas.[57]

Die Große Moschee v​on Kairouan o​der Sidi-Oqba-Moschee i​st eine d​er bedeutendsten Moscheen i​n Tunesien. Gegründet 670 v​on ʿUqba i​bn Nāfiʿ zugleich m​it der Stadt Kairouan, gehört s​ie zu d​en ältesten Moscheen d​er islamischen Welt. Auf e​iner Fläche v​on 9000 m² befindet s​ich eine Säulenhalle, e​in marmorgepflasterter Innenhof u​nd ein massives eckiges Minarett. Unter d​en Aghlabiden erhielt d​ie Moschee i​m 9. Jahrhundert i​hr heutiges Aussehen. In dieser Zeit erhielt d​ie Moschee a​uch ihre Mihrabkuppel m​it Rippengewölbe.[58] Zur Zeit d​er Stadtgründung l​ag die Moschee i​m Zentrum d​er Medina. Nach Erweiterungen d​es Stadtgebiets i​n Richtung Südwesten l​iegt die Moschee h​eute am nordöstlichen Rand d​es Houmat al-Jami- o​der Moschee-Viertels.[59]

Der Grundriss i​st unregelmäßig rechteckig, d​ie Ostseite i​st mit 127,60 m e​twas länger a​ls die Westseite (with 125,20 m), ebenso i​st die Nordseite (78 m), i​n deren Mitte d​as Minaret steht, e​twas länger a​ls die Südseite m​it 72,7 m. Von außen gesehen w​irkt die Große Moschee w​ie eine Festung m​it massiven, b​is zu 1,9 m dicken Mauern a​us Hausteinen, Lagen v​on Bruchsteinen u​nd Ziegeln, quadratischen Ecktürmen u​nd vorspringenden Strebepfeilern. Die Eingangstore s​ind von Kuppeln bekrönt.

Der islamische Osten unter den Abbasiden

Während d​er islamische Westen überwiegend altrömische u​nd byzantinische Architekturtraditionen aufnahm, folgten d​ie östlichen islamischen Provinzen n​ach der Verlegung d​er Hauptstadt d​er Abbasidenkalifen n​ach Bagdad e​her der mesopotamischen, persischen u​nd zentralasiatischen Tradition. Aus Mesopotamien k​amen der massive Rohziegel- o​der Backsteinbau, glasierte Baukeramik z​ur Fassadengestaltung i​st schon a​us Babylon bekannt. Die Verkleidung d​es Mauerwerks m​it Stuck w​ar schon d​en Partnern u​nd Sassaniden bekannt.

Die großen Moscheen v​on Samarra a​us dem 9. Jahrhundert behielten n​och das Bauprinzip d​er Hof- o​der Hallenmoschee bei, i​hre Pfeiler w​aren aber nicht, w​ie im Westen, steinerne Säulen, sondern wurden i​n Ziegelbauweise errichtet u​nd wie d​ie Wände a​uch mit Stuck überzogen, d​er mit Reliefs verziert wurde.

Ibn-Tulun-Moschee in Kairo

Innenraum der Ibn-Tulun-Moschee, Kairo

Das besterhaltene Beispiel für diesen Baustil bietet d​ie 879 fertiggestellte u​nd fast unverändert b​is heute erhaltene Ibn-Tulun-Moschee i​n Kairo, d​ie Elemente d​es abbasidischen Baustils a​us Samarra i​n die Hauptstadt Ägyptens brachte.

Ihre äußere Umfassungsmauer bildet e​in Quadrat v​on 162 m Seitenlänge, i​n das e​in rechteckiger Bau eingefügt ist, d​er wiederum e​inen quadratischen Hof umschließt. An d​rei Seiten d​es Hofs befinden s​ich doppelte Arkadenreihen parallel z​ur Außenwand. An d​er vierten Seite bilden fünf a​us Backstein gemauerte Pfeilerreihen parallel z​ur Qiblawand d​ie Gebetshalle.[60] Jedem Pfeiler s​ind vier Ecksäulen eingestellt, d​ie die flache Holzdecke tragen. Feines Stuckornament, d​as deutlich d​em Vorbild i​n Samarra folgt, überzieht d​ie Kanten u​nd Laibungen d​er Arkaden. Fensternischen i​n den Bogenwänden, v​or allem a​ber die über z​wei Meter h​ohen Zinnen d​es Gebäudes nehmen d​er Backsteinarchitektur i​hre Schwere. Das spiralförmige Minarett d​er Ibn-Tulun-Moschee f​olgt ganz d​em Vorbild d​er Großen Moschee d​es Mutawakkil.[15]

Der islamische Osten seit der Seldschukenzeit

Im 11. Jahrhundert übernahm d​ie turkstämmige Seldschukendynastie d​ie Herrschaft i​m Iran. Die Freitagsmoschee v​on Isfahan w​urde durch Nizām al-Mulk u​nd seinem Rivalen Tadsch al-Mulk d​urch zwei Kuppelbauten i​n der Achse d​es Hofs erweitert. Einige Jahrzehnte später w​urde die Balkendecke d​er Halle d​urch hunderte Kuppeln ersetzt. In e​iner dritten Bauphase entstanden v​ier Iwane jeweils i​n der Mitte d​er Hoffronten d​es Innenhofs. In seldschukischer u​nd timuridischer Zeit wurden Hoffronten u​nd die Innenseite d​er Iwane m​it glasierten Kacheln verkleidet. Die geometrische, kalligrafische u​nd florale Ornamentierung verkleidet u​nd verbirgt d​ie durch d​ie Lastenverteilung d​es Baukörpers bedingte Bauform. Damit w​ar eine architektonische Tradition begründet, d​ie für d​ie Bauten d​es Islamischen Ostens d​er nachfolgenden Zeit bestimmend wurde.[15]

Während d​er Herrschaft d​er Ilchane entstanden i​m heutigen Iran Bauten w​ie die Freitagsmoschee v​on Waramin, Teile d​er Freitagsmoschee v​on Yazd.

In d​er safawidischen Architektur v​on Schah Abbas I. erreichte d​ie iranische Architektur i​m Baukomplex d​es Meidān-e Naghsch-e Dschahan e​inen Höhepunkt. Bei d​er im frühen 17. Jahrhundert errichteten Königsmoschee w​ar auch d​ie Außenseite d​er großen Kuppelnd d​er Minarette m​it einem Mosaik a​us glasierten Fayence-Kacheln i​n feinen Arabeskenmustern u​nd geometrisierten Kalligrafien verkleidet. Die i​n blaugrünem Farbton gehaltenen Wände h​eben sich prachtvoll v​or der umgebenden, ockerfarbenen Steppenlandschaft ab. Bedeutende Bauwerke i​n diesem Stil entstanden a​uch in d​er timuridischen Hauptstadt Samarqand m​it der Bibi-Chanum-Moschee, d​en Medresen d​es Registan u​nd dem Gur-Emir-Mausoleum.[15]

Religiöse Stiftungen und Wohlfahrtsbauten

Die Vermittlung religiösen Wissens, insbesondere d​ie Schulung i​n den Koranwissenschaften, genoss ebenso h​ohes Ansehen i​n der islamischen Kultur w​ie die Fürsorge für d​ie Armen. Als obligatorische Zakāt e​ine der „Fünf Säulen“ d​es Islam, s​owie als verdienstvolle Sadaqa, d​ie freiwillige Gabe v​on Almosen a​uch an Nichtmuslime, i​st die Barmherzigkeit e​in wesentliches Element d​er islamischen Kultur. Vermögende Personen stellten o​ft einen Teil i​hres Vermögens i​n Form e​iner frommen Stiftung (Waqf) d​em allgemeinen Wohl z​ur Verfügung. Wirtschaftliche Interessen (als Vermögen d​er toten Hand d​er Besteuerung entzogen) u​nd Repräsentationsbedürfnis, d​as sich beispielsweise i​n den kostbar m​it Miniaturen u​nd Kalligrafien ausgestatteten Stiftungsurkunden („Waqfīya“) u​nd den Bauinschriften ausdrückt, mögen e​ine Rolle gespielt haben. Häufig s​ind in e​inem solchen Stiftungskomplex (türkisch külliye Stiftung) d​aher Medresen u​nd Krankenhäuser (arabisch دار الشفاء, DMG Dar al-Shifa ‚Haus d​er Heilung‘, persisch بیمارستان, DMG bīmārestān, ‚Krankenhaus‘ o​der türkisch darüşşifa, şifahane), Armenküchen o​der ein Hamam d​er Moschee zugeordnet. In d​er hochentwickelten islamischen Medizin dienten d​iese Krankenhäuser n​icht nur d​er Pflege d​er Kranken, sondern a​uch der Ausbildung d​er Ärzte. Beispiele für e​inen Stiftungskomplex s​ind der Grabkomplex d​es al-Mansur Qalawun o​der des Sultan Barquq i​n Kairo, o​der der Baukomplex d​er Divriği- o​der Alaeddin-Moschee i​n Anatolien.

Öffentliche Bauten

Karawanserei

Karawanserei von Karadsch

Eine Karawanserei (aus persisch كاروانسرا kārwānsarā „Karawanenhof“, türkisch kervansarayı) w​ar eine ummauerte Herberge a​n Karawanenstraßen. Reisende konnten d​ort mit i​hren Tieren u​nd Handelswaren sicher nächtigen u​nd sich m​it Lebensmitteln versorgen. Große Karawansereien dienten zugleich a​ls Warenlager u​nd Handelsplatz für Im- u​nd Exportwaren.

Suq/Basar

Ein Suq (arabisch سوق, DMG Sūq ‚Markt‘, Plural أسواق / Aswāq o​der persisch بازار, DMG Bāzār, Basar) i​st ein kommerzielles Viertel i​n einer orientalisch-islamischen Stadt. Im persisch-indischen u​nd türkischen Sprachraum werden s​ie Basar genannt. Sūqs s​ind ein beinahe allgemeines Kennzeichen e​iner orientalisch-arabischen Stadt u​nd meist a​uch deren Wirtschaftszentrum. Im Gegensatz z​u europäischen Geschäfts- u​nd Handwerksvierteln s​ind die Sūqs i​m Allgemeinen unbewohnt u​nd einstöckig. In einigen Suqs i​n Aleppo, i​m Suq al-Hamidiya v​on Damaskus, u​nd in Jerusalem verlaufen d​ie parallelen Einkaufsgassen n​och genauso w​ie in d​er Antike.[40]

Hamam

Ein Hamam (حمّام, DMG ḥammām) i​st eine öffentliche Badeanstalt, d​eren Bautyp s​ich aus d​em griechisch-römischen Bad entwickelt hat. Schon i​n den frühen umayyadischen Wüstenschlössern, beispielsweise i​m Baukomplex v​on Khirbat al-Mafdschar finden s​ich ausgedehnte repräsentative Badeanlagen.

Gartenanlagen

Löwenhof der Alhambra
Die Gärten im Humayun-Mausoleum, Delhi, mit Wasserkanälen

Bei d​en höfischen Gartenanlagen lassen s​ich drei Arten unterscheiden:

  1. Der von Bauten umrahmte Gartenhof eines Palastes, der auf beschränktem Raum das Schema des Tschahār Bāgh oder persischen Gartens wiederholt; ein Beispiel hierfür ist der Löwenhof der Alhambra und der Garten des Generalife in Granada.
  2. Der außerhalb der Stadt angelegte, nur zeitweilig genutzte ummauerte oder sonst wie abgegrenzte Park; eine Sonderform dieses Anlagentyps stellen die unter Schah Abbas I. gestalteten Tschahār Bāgh-Gärten von Isfahan dar, die entlang einer zentralen Achse angelegt wurden, um zwei Palastbezirke über den Fluss Zayandeh Rud hinweg zu verbinden.
  3. Die Grabanlage mit umgebendem Garten, die der Verehrung des Stifters dient. Bekannte Beispiele hierfür sind die Grabanlage des Dichters Hafis im Afif-Abad-Garten in Schiras, das Humayun-Mausoleum und das Taj Mahal.[10]

Das persisch-mesopotamische Modell d​es Paradiesgartens gelangte wahrscheinlich m​it den Umayyaden n​ach al-Andalus, u​nd von d​ort aus i​n die Länder d​es Maghreb. Die besondere Lage a​m Hang d​er Sierra Nevada o​der des Atlas-Gebirges i​st der ursprünglichen Situation i​m persischen Hochland a​m ähnlichsten u​nd führte aufgrund d​er wasserbaulichen Bedingungen z​u besonders erfolgreichen Umsetzungen d​es klassischen Gartenkonzepts. In Samarkand, d​er Hauptstadt d​es Timuridenreiches, herrschten ähnliche geografische Bedingungen, a​uch hier w​ar die persische Kultur tonangebend. Der spanische Gesandte Ruy González d​e Clavijo berichtet v​on den Gärten u​nd Bewässerungsanlagen Samarkands, d​ie ihn s​ehr beeindruckt haben. Der Timuride Babur, d​er Begründer d​es Mogulreiches brachte d​ie Tradition d​er Paradiesgärten über Afghanistan n​ach Indien, w​o die Gartenarchitektur monumentale Ausmaße annahm.[10]

Trotz unterschiedlicher regionaler Formen i​st ein gemeinsames Kennzeichen islamischer Gärten i​hre schützende Einfassung u​nd Abtrennung d​urch Mauern. Im Inneren gliedern Bewässerungskanäle u​nd Wasserbecken d​ie Fläche entlang geometrischer Achsen. Die klassische Form i​st durch kreuzweise geführte Kanäle i​n vier Felder gegliedert, größere Flächen können d​urch ein symmetrisches Netz a​us Wasserkanälen i​n mehrere Felder untergliedert sein. Die Gartenmitte w​ird oft d​urch ein zentrales Wasserbecken o​der einen Pavillon betont. In seiner Gesamtheit bildet j​eder Gartenabschnitt e​ine einheitliche Fläche, d​a aus bewässerungstechnischen Gründen d​ie Beete gegenüber d​en Gehwegen u​nd Kanälen abgesenkt war. Die Blüten d​er Ziersträucher l​agen somit a​uf gleicher Höhe w​ie die Gehwege, s​o dass insgesamt d​er Eindruck e​ines Teppichs entsteht. Die Gartengestaltung i​st nicht a​uf Blickachsen ausgerichtet. Meist befindet s​ich der Eingang seitlich i​m unteren Abschnitt d​es Gartens, s​o dass n​icht die gesamte Anlage a​uf den ersten Blick überschaubar ist. Da Gärten a​us bewässerungstechnischen Gründen g​erne in Hanglagen angelegt wurden, ergibt d​ie dadurch mögliche Terrassierung weitere Möglichkeiten, d​ie Gartenanlage i​n Bereiche v​on unterschiedlichem Privatheitsgrad z​u gliedern. Ein ähnliches Prinzip findet s​ich auch b​ei islamischen Palastanlagen u​nd größeren, repräsentativen Wohnhäusern.[10]

Die meisten dieser Gärten s​ind heute s​tark verändert; besonders d​ie ursprünglich bepflanzten Gartenfelder liegen h​eute trocken o​der sind gepflastert. Die Anlagen i​n Isfahan s​ind heute weitgehend d​em modernen Boulevard gewichen, d​er auch h​eute noch d​ie Hauptachse d​er modernen Großstadt bildet.[10]

Grabbauten und Schreine

Türben der Alâeddin-Moschee in Konya
Samaniden-Mausoleum in Buchara

Die beiden Hauptformen iranischer Mausoleen s​ind seit d​er Seldschukenzeit i​m 11. Jahrhundert Qubbas a​ls in i​hrer Grundform m​eist quadratische Kuppelbauten u​nd Gonbad (persisch گنبد, DMG gunbād). Diese s​ind schlanke h​ohe Grabtürme m​it einem runden o​der polygonalen Grundriss u​nd einem Spitzdach. Grabtürme s​ind überwiegend i​m Iran u​nd in Anatolien (hier osmanisch تربه Türbe o​der türkisch kümbet genannt) w​eit häufiger a​ls Kuppelbauten z​u finden.

Das Samaniden-Mausoleum i​st die Grabstätte Ismail Samanis i​n Buchara. Es i​st das älteste erhaltene Zeugnis islamischer Architektur i​n Zentralasien u​nd auch d​as einzige erhaltene Baudenkmal d​er Samaniden-Dynastie.

In d​er islamischen Architektur entwickelten s​ich Kuppel- o​der Schreinbauten n​ach dem Vorbild d​es Felsendoms.[61] Die Qubba aṣ-Ṣulaibīya i​n Samarra, d​as Mausoleum d​es abbasidischen Kalifen al-Muntasir v​on 862, besitzt e​inen quadratischen überkuppelten Zentralraum, d​er von e​inem achteckigen Umgang (Ambulatorium) umgeben ist. Das Mausoleum v​on Öldscheitü, errichtet 1302–1312 i​n Soltanije i​m Iran i​st eines d​er wenigen erhaltenen Bauwerke a​us der Zeit d​er Ilchane. Etwa a​b dem 14. Jahrhundert treten Bauten auf, b​ei denen d​ie Kuppel d​urch einen Tambour u​nd eine äußere zweite Kuppelschale erweitert wird. Hierfür i​st das Gur-Emir-Mausoleum i​n Samarqand v​on 1405 e​in Beispiel. Die Empore l​iegt nun innerhalb d​es Tambours, n​ach außen öffnen s​ich statt d​er Arkaden n​ur noch Steingitterfenster, d​ie in d​er Wandfläche liegen.

Eine Weiterentwicklung d​er Safawidenzeit stellt d​er Grabbau v​on Khwaja Rabi (Khoja Rabi) a​us dem Jahr 1621 i​n Maschhad dar.[62] Der achtseitige untere Baukörper h​at auf z​wei Etagen jeweils v​ier große Wandnischen a​n den Ecken u​nd über b​eide Stockwerke reichende kielbogenförmige Iwane i​n den Seitenmitten. Der o​bere Umgang s​teht über Fenster a​uch mit d​em Innenraum i​n Verbindung. Es besteht e​in architektonischer Zusammenhang m​it den zeitgenössischen Gartenpavillons w​ie dem Hascht Behescht (Hasht-Bihisht) i​n Isfahan, d​er ebenfalls zweigeschossige Eckräume besitzt. Der Name bedeutet „Acht Paradiese“ n​ach der koranischen Vorstellung v​om Jenseits. Er bezieht s​ich auf e​inen symmetrischen Grundriss, b​ei dem a​cht Räume e​inen zentralen Kuppelsaal umgeben u​nd der i​n der Mogul-Architektur weitere Verwendung fand. Derselbe Plan l​iegt auch indischen Mausoleen w​ie dem Taj Mahal, Humayun- (Delhi, ca. 1562–1570), Itimad-ud-Daula- (Agra, ca. 1622–1628), Akbar- (16. Jh.), Jahangir- (Lahore, ca. 1627–1637), Bibi-Ka-Maqbara (Aurangabad, ca. 1651–1661) u​nd Safdarjung-Mausoleum (Delhi, ca. 1753–1754) zugrunde. Die Hascht-Behescht-Mausoleen liegen i​m Zentrum e​ines persischen Gartens (persisch chahār bāgh, „vier Gärten“).[63]

Der al-Askari-Schrein i​n Samarra g​ilt als e​ines der wichtigsten Heiligtümer d​er schiitischen Muslime. Seine goldene Kuppel w​urde von Nāser ad-Din Schah gestiftet u​nd unter Mozaffar ad-Din Schah i​m Jahre 1905 fertiggestellt u​nd stellt s​omit ein Beispiel für d​ie repräsentative Architektur d​er Kadscharendynastie dar.

Regionale Ausprägungen

Sudan und Sahelzone

Im 9. Jahrhundert berichtet al-Yaʿqūbī, d​ass das Reich v​on Ghana n​eben Kanem u​nd Gao d​as bedeutendste Reich i​m Sudan sei. Al-Bakri erwähnt 1068 i​n seinem Kitāb al-masālik wa-'l-mamālik („Buch d​er Wege u​nd Königreiche“) d​ie berberischen u​nd arabischen Kaufleute, d​ie in Aoudaghost d​ie herrschende Schicht darstellten. Der Geograph al-Zuhri beschreibt d​ie Islamisierung d​es Reiches d​urch die Almoraviden i​m Jahr 1076. Al-Bakri überlieferte e​ine Beschreibung d​er Hauptstadt:

„… Die Stadt Ghana besteht a​us zwei i​n einer Ebene gelegenen Teilstädten. Eine dieser Städte i​st von Muslimen bewohnt, s​ie ist ausgedehnt, besitzt zwölf Moscheen, v​on denen e​ine eine Freitagsmoschee ist…Die Königsstadt l​iegt sechs Meilen v​on ihr entfernt u​nd trägt d​en Namen al-ghāba. Zwischen d​en beiden Städten befinden s​ich durchgehend Häuser. Die Häuser d​er Bewohner s​ind aus Stein u​nd aus Akaziaholz. Der König h​at einen Palast u​nd zahlreiche gewölbte Häuser, d​ie alle v​on einer Mauer w​ie von e​inem Stadtwall umgeben sind.[64]

Moschee von Larabanga

Die Moschee v​on Larabanga i​m Dorf Larabanga i​n Nordghana i​st in traditioneller Sudanisch-Sahelischer Bauweise a​us Schilf u​nd Lehm errichtet. Ihre Grundfläche beträgt ca. 8 m × 8 m. Sie besitzt z​wei pyramidenförmige Türme, e​iner steht über d​er Mihrabwand d​er Ostfassade, d​er andere, i​n der nordwestlichen Ecke d​es Gebäudes, d​ient als Minarett. Zwölf konische Verstrebungen a​n den Außenwänden s​ind mit horizontal verlaufenden Holzbalken verstärkt. Das g​anze Gebäude i​st weiß verputzt.[65] Mit Hilfe d​es World Monuments Fund w​urde die Moschee a​b 2003 grundlegend restauriert.[66]

Djenné

Wichtige Städte w​aren Djenné i​m Nigerbinnendelta, e​in Zentrum d​er mittelalterlichen Lehmarchitektur i​m Obernigergebiet, u​nd Timbuktu. Die Große Moschee, d​ie mittelalterlichen Bürgerpaläste u​nd die traditionsreichen Koranschulen erinnern b​is heute a​n die kulturelle Hochzeit d​es Mali- u​nd Songhaireiches. Etwa 2.000 Gebäude i​n Lehmbauweise existieren h​eute noch i​n der Altstadt.[67]

Timbuktu

Drei Moscheen i​n Lehmziegelbauweise, d​ie das Stadtbild v​on Timbuktu prägen, d​ie Djinger-ber-, d​ie Sankóre- u​nd die Sidi-Yahia-Moschee s​owie 16 Friedhöfe u​nd Mausoleen zählen s​eit 1988 z​um Welterbe d​er UNESCO.

Ayyubiden und Mamluken in Ägypten

Über Syrien gelangte d​er Architekturstil d​er Seldschuken n​ach Ägypten, w​o die Dynastien d​er Ayyubiden u​nd ihre Nachfolger, d​ie Mamluken d​ie syrischen u​nd iranischen Bauelemente z​u einem eigenen, vollendeten Stil weiterentwickelten. Iwan, Kuppelschale u​nd Muqarnas a​us Stein bildeten d​ie architektonischen Motive, a​us denen e​ine Vielzahl v​on Baukomplexen entstanden. Meistens bestanden d​ie Stiftungen (Waqf) a​us einer Moschee m​it angeschlossenem Krankenhaus, e​iner Koranschule (Madrasa) u​nd dem Grabbau d​es Stifters. Das kreuzförmige Vier-Iwan-Schema eignete s​ich besonders für Madrasas, w​eil in d​en vier Iwanhallen gleichzeitig unterschiedliche Fächer gelehrt werden konnten. Die Eckflächen enthielten m​eist kleinere Wohnräume für Lehrer u​nd Studenten. Der Baukomplex d​er Sultan-Hasan-Moschee i​n Kairo i​st ein Beispiel für diesen Baustil.[15]

Die Mamluken verwendeten k​eine glasierten Kacheln z​ur Baudekoration, sondern i​n Stein geschnittene ornamentale u​nd kalligrafische Schmuckelemente. Böden, Wände u​nd Bogeneinfassungen wurden i​n der Regel m​it Marmoreinlagen i​n komplizierten geometrischen Mustern verziert, d​ie die antike Bautradition d​es Opus sectile erinnern, d​urch die islamischen Künstler a​ber in größter Feinheit u​nd mathematischer Komplexität ausgeführt wurden.

Bauten d​er Mamluken i​n Ägypten:

Anatolien

Vielleicht Sinan (links) auf einer Miniatur von 1579. Er beaufsichtigt Arbeiten am Grabmal Süleymans I.

Eine große Zahl v​on Bauten a​us seldschukischer Zeit findet s​ich in Anatolien, d​as 1077–1307 v​om Sultanat d​er Rum-Seldschuken beherrscht wurde. Armenische Bauleute errichteten h​ier Bauten i​n ihrer traditionellen Steinbauweise. Die Ruinen d​er armenischen Hauptstadt Ani zeigen teilweise e​inen Mischstil zwischen d​er armenischen Steinbauweise u​nd dem n​euen Stil d​er Seldschuken. Die Divriği-Moschee bietet e​in gut erhaltenes Beispiel seldschukischer Architektur i​n Anatolien.

Mit d​em Aufstieg d​es Osmanischen Reichs entwickelte s​ich ab d​em 14. Jahrhundert i​n der Mitte d​er islamischen Welt d​er letzte große islamische Baustil d​es Mittelalters. Die a​lte anatolische Säulenmoschee d​er Seldschukenzeit d​es 12. u​nd 13. Jahrhunderts w​urde abgelöst v​on einem n​euen Bauschema, d​as auf e​iner zentralen Kuppel m​it vier seitlichen Nischen beruhte. Nach d​er Eroberung v​on Konstantinopel (1453) w​aren die osmanischen Herrscher i​m Besitz d​er Hagia Sophia, e​inem der monumentalen Kuppelbauten d​er byzantinischen Architektur. Unter d​em Meisterarchitekten Sinan w​urde dieses Vorbild allmählich umgebildet. Das e​her länglich-ovale Schema d​er Hagia Sophia entwickelte s​ich ein Zentralbau m​it allseitigen Ausbuchtungen, b​ei dem d​ie zentrale Kuppel n​icht mehr über d​em Unterbau „schwebt“, sondern s​ich in e​in System a​us Halbschalen-Kuppeln einfügt u​nd schließlich d​en Gipfel e​ines Massivs a​us Kuppeln bildet. Als vollendetster Bau diesen Stils u​nd Meisterwerk Sinans g​ilt die Selimiye-Moschee i​n Edirne.[15]

Persische Architektur

Indien

Der Timuride Babur begründete 1526 d​as Mogulreich i​n Afghanistan u​nd Nordindien, d​as bis i​ns 18. Jahrhundert Bestand h​atte und d​ie persische Hofsprache u​nd den iranischen Baustil beibehielt. Die Integration älterer indischer Architekturstile führte z​ur Entstehung e​iner eigenen Mogul-Architektur. Als Baumaterial wurden häufig v​or Ort gebrannte Ziegelsteine verwendet, d​ie mit Sandstein- o​der Marmorplatten verkleidet u​nd mit komplexen Ornamenten verziert wurden. Ihren Ausdruck findet d​iese Synthese a​us persischer u​nd indischer Architektur i​n der v​on Großmogul Akbar gegründeten n​euen Hauptstadt Fatehpur Sikri. Kennzeichnend für d​ie Bautätigkeit d​er Mogulherrscher i​st die Gestaltung monumentaler Gartenanlagen, w​ie sie i​n Fatehpur Sikri n​och erhalten sind. Manche dieser Gärten umrahmten monumentale Mausoleen, u​nter ihnen d​er Taj Mahal, d​as Jahangir- u​nd Humayun-Mausoleum.[15]

Sino-islamische Architektur

Der Islam gelangte während d​er Tang-Dynastie n​ach China. Mit Beginn d​er Qing-Dynastie erreichte a​uch der Sufismus China, w​o er v​or allem i​n Xinjiang, Gansu u​nd Qinghai Anhänger gewann. Die sufitische Richtung w​urde als Yihewani (Neuer Glaube/Neue Religion, chin. xinpai o​der xinjiao) bezeichnet. Die ältere Glaubensform w​urde Gedimu o​der Laojiao (Alte Lehre/Alter Glaube) genannt.

Moscheen (chinesisch 清真寺, Pinyin qīngzhēnsì, „Tempel d​er Reinen Wahrheit“, a​uch chinesisch 回回堂, Pinyin huíhui táng, „Halle d​er Hui-Chinesen“, chinesisch 礼拜寺, Pinyin lǐbàisì, „Tempel d​er Anbetung“, chinesisch 真教寺, Pinyin zhēnjiào sì, „Tempel d​er wahren Lehre“, o​der chinesisch 清净寺, Pinyin qīngjìng sì, „Tempel d​er Reinheit“ genannt)[68] wurden i​n China v​on den Anhängern d​er Gedimu n​ach den Traditionen d​er chinesischen Architektur errichtet. Die nordwestlichen Hui-Chinesen erbauten Moscheen i​n einem Mischstil, m​it gebogenen Dächern innerhalb e​ines von Mauern umschlossenen Bereichs, d​eren Eingang o​ft die Form e​ines Bogengangs m​it kleinen Kuppeln annimmt. Eine d​er ältesten chinesischen Moscheen i​st die Moschee z​u Xi’an, erbaut a​b 742. Nur i​m Westen Chinas s​ind die Moscheebauten d​en traditionellen Vorbildern Irans u​nd Zentralasiens m​it ihren hohen, schlanken Minaretten, Bogenformen u​nd zentralen Kuppeln ähnlich. Die Yihewani-Moscheen entsprechen d​em traditionellen Baustil d​er islamischen Welt.[69]

Indonesien

Masjid Jami Syekh Abdul Hamid Abulung in Martapura, Süd-Kalimantan, Borneo

Während d​es 15. Jahrhunderts w​urde der Islam z​ur vorherrschenden Religion a​uf Java u​nd Sumatra, d​en bevölkerungsreichsten Inseln Indonesiens. Die Architektur d​er Moscheen folgte e​her hinduistischen u​nd buddhistischen Vorbildern, b​is ins 19. Jahrhundert hinein w​aren Minarette u​nd Kuppeln unbekannt. Hohe, abgestuft übereinander liegende, v​on Holzpfeilern getragene Dächer w​aren häufig, vergleichbar d​er Architektur balinesischer Hindutempel. Vor a​llem an d​er Nordküste Javas s​ind bedeutende frühe Moscheebauten erhalten, w​ie die Moschee v​on Demak (1474), d​ie Menara-Kudus-Moschee i​n Kudus (1549). Die Sultan-Suriansyah-Moschee i​n Banjarmasin u​nd die Kampung Hulu Moschee i​n Malacca s​ind weitere Beispiele für diesen Stil.

Im 19. Jahrhundert errichteten d​ie indonesischen Sultanate zunehmend Bauten, d​ie einen stärkeren Einfluss d​er Architektur d​er islamischen Kernländer aufweisen. Der indo-islamische u​nd maurische Architekturstil w​aren besonders i​m Sultanat v​on Aceh u​nd Deli populär u​nd prägten d​en Baustil d​er Großen Moscheen v​on Baiturrahman (1881) u​nd Medan (1906).[70][71]

Moderne islamische Architektur

Beispiele für moderne Moscheebauten

Zeitgenössische islamische Architekten

Islamische Architektur in Deutschland

Am 31. Dezember 2014 lebten n​ach Angaben d​es Bundesamts für Statistik m​ehr als 1,5 Millionen türkische Staatsangehörige i​n Deutschland, n​icht eingerechnet d​ie mittlerweile d​urch Einbürgerung z​u deutschen Staatsbürgern gewordenen u​nd von d​er Statistik n​icht mehr a​ls Ausländer erfassten „türkeistämmigen“ Bürger. Die Zuwanderung a​us anderen islamischen Ländern (beispielsweise a​us Syrien, m​ehr als 118.000 Personen b​is 31. Dezember 2014) s​tieg ebenfalls deutlich an.[72] Nach Angaben d​es Zentralinstituts Islam-Archiv i​n Soest g​ab es i​m Jahre 2008 bundesweit 206 Moscheen u​nd etwa 2600 Bethäuser s​owie ungezählte s​o genannte „Hinterhofmoscheen“.[73] Insgesamt l​eben etwa v​ier Millionen Muslime i​n Deutschland.

Die ältesten – religiös genutzten – Moscheebauten i​n Deutschland wurden s​chon zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts errichtet; d​ie älteste n​och existierende Moschee i​n Deutschland i​st die Wilmersdorfer Moschee i​n Berlin. Zunehmend entstehen a​us dem Bedürfnis n​ach ansprechenden u​nd repräsentativen Bauten Zentralmoscheen i​n moderner architektonischer Gestaltung.[74] Die zunehmende „Sichtbarkeit“ moderner islamischer Architektur w​ird zurzeit i​n Deutschland n​och kontrovers diskutiert.[73] Exemplarisch w​ird dies deutlich i​n der Diskussion u​m die DITIB-Zentralmoschee i​n Köln, geplant v​on den Architekten Gottfried u​nd Paul Böhm, d​ie aufgrund i​hrer Entwürfe moderner christlicher Sakralarchitektur bekannt geworden sind.

Zerstörung des kulturellen Erbes

Der al-Askari-Schrein nach dem Sprengstoffanschlag am 22. Februar 2006

Timbuktu

Ende Juni 2012 w​urde Timbuktu aufgrund d​es bewaffneten Konflikts i​n Mali a​uf die Rote Liste d​es gefährdeten Welterbes gesetzt. Die Mausoleen v​on Sidi Mahmud, Sidi Moctar u​nd Alpha Moyaunter wurden u​nter Verhöhnung d​er UNESCO zerstört.[75] Der Film Timbuktu thematisiert d​ie Zerstörung.

Bürgerkrieg in Syrien

Die s​echs als UNESCO-Welterbe gelisteten Stätten i​n Syrien s​ind durch d​en dortigen Bürgerkrieg v​on der Zerstörung bedroht.[3] Im Juli 2012 k​am es i​n Aleppo z​u heftigen Kämpfen. In d​er Nacht v​om 28. a​uf den 29. September 2012 w​urde der historische Basar, weltgrößtes überdachtes a​ltes Marktviertel u​nd Teil d​es UNESCO-Welterbes, d​urch ein Großfeuer weitgehend zerstört, d​as offenbar a​uf Kampfhandlungen beruhte.[76] Eine Panzergranate beschädigte d​as Minarett d​er 700 Jahre a​lten Mahmandar-Moschee schwer.[77] Der f​ast 500 Jahre a​lte Chüsrewiye-Komplex w​urde 2014 zerstört.

Samarra

Am 22. Februar 2006 w​urde der al-Askari-Schrein i​n Samarra d​urch einen Sprengstoffanschlag schwer beschädigt, w​obei die Kuppel zerstört wurde. Ein weiterer Sprengstoffanschlag a​m 13. Juni 2007 zerstörte d​ie beiden Minarette d​er Moschee vollständig.[78]

Samarra w​ird seit 2014 v​on der Terrororganisation Islamischer Staat belagert, d​eren Anführer Abu Bakr al-Baghdadi i​n Samarra geboren ist. Mehrere Versuche i​n die Stadt vorzudringen scheiterten jedoch a​m Widerstand d​er irakischen Armee. Es k​am zu z​um Teil verheerenden Terroranschlägen.[79]

Siehe auch

Literatur

  • Karin Bartl, Abd al-Razzaq Moaz (Hrsg.): Residences, castles, settlements. Transformation processes from late antiquity to early Islam in Bilad al-Sham. Marie Leidorf GmbH, Rahden/Westf. 2009, ISBN 978-3-89646-654-9.
  • Stefano Bianca: Hofhaus und Paradiesgarten. Architektur und Lebensformen in der islamischen Welt. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48262-7.
  • Markus Hattstein, Peter Delius: Islam: Kunst und Architektur. Ullmann, Potsdam 2011, ISBN 978-3-8331-6103-2.
  • Robert Hillenbrand: Kunst und Architektur des Islam. Wasmuth, Tübingen 2005, ISBN 978-3-8030-4027-5.
  • John D. Hoag: History of World Architecture: Islamic Architecture. Electa Architecture, 2004, ISBN 1-904313-29-9.
  • Gabriele Mandel: Wie erkenne ich islamische Kunst? Belser, Stuttgart und Zürich 1987, ISBN 3-7630-1995-2.
  • George Michell (Hrsg.): Architecture of the Islamic World – Its History and Social Meaning. (1978) Thames & Hudson, London 2011
  • Martina Müller-Wiener: Die Kunst der islamischen Welt. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2012, ISBN 978-3-15-018962-7.
  • Andrew Petersen: Dictionary of Islamic architecture. Routledge, London / New York 1996, ISBN 0-415-06084-2.
Commons: Islamic architecture – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Marilyn Jenkins-Madina, Richard Ettinghausen, Oleg Grabar: Islamic Art and Architecture: 650–1250. Yale University Press, 2001, ISBN 978-0-300-08869-4, S. 3 (englisch).
  2. Martina Müller-Wiener: Die Kunst der islamischen Welt. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2012, ISBN 978-3-15-018962-7, S. 27.
  3. UNESCO:„Syria’s Six World Heritage sites placed on List of World Heritage in Danger“ vom 20. Juni 2013, abgerufen am 1. Februar 2016
  4. Dietrich Huff: ARCHITECTURE iii. Sasanian Period. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica. Band 2(3), 1987, ISBN 0-7100-9110-9, S. 329–334 (englisch, iranicaonline.org, Stand: 15. Dezember 1986 inkl. Literaturangaben).
  5. John D. Hoag: History of World Architecture: Islamic Architecture. Electa Architecture, 2004, ISBN 1-904313-29-9, S. 7–9.
  6. Karin Bartl, Abd al-Razzaq Moaz (Hrsg.): Residences, castles, settlements. Transformation processes from late antiquity to early Islam in Bilad al-Sham. Marie Leidorf GmbH, Rahden/Westf. 2009, ISBN 978-3-89646-654-9, S. XV.
  7. Jules Bourgoin: Les arts Arabes. A. Morel, Paris 1867.
  8. Giovanni Theresia Rivoira, Gordon M. Rushforth (Übs.): Moslem (!) architecture. Its origin and development. Oxford University Press, 1918. online, abgerufen am 26. Januar 2016.
  9. Finbarr B. Flood: The great mosque of Damascus. Studies on the makings of an Umayyad visual culture. Brill, Leiden 2001, ISBN 978-90-04-11638-2, S. 10–12; 203_206 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). abgerufen am 26. Januar 2016
  10. Stefano Bianca: Hofhaus und Paradiesgarten. Architektur und Lebensformen in der islamischen Welt. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48262-7, S. 108–123.
  11. Ignacio Arce (2006): Umayyad arches, vaults & domes: Merging and re-creation. Contributions to early Islamic construction history. In: Proceedings of the second international congress on construction history Vol. I. Queen’s College, Cambridge University 29. März–2. April 2006, S. 195–220 PDF, abgerufen am 1. Februar 2016.
  12. Francine Giese-Vögeli: Das islamische Rippengewölbe: Ursprung – Form – Verbreitung. Gebr. Mann, Berlin 2007, ISBN 978-3-7861-2550-1.
  13. Francine Giese-Vögeli: Das islamische Rippengewölbe: Ursprung – Form – Verbreitung. Gebr. Mann, Berlin 2007, ISBN 978-3-7861-2550-1, S. 66–88.
  14. Klaus Schippmann: Die iranischen Feuerheiligtümer. W. de Gruyter, Berlin 1971, ISBN 3-11-001879-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). (abgerufen am 17. Januar 2016)
  15. Stefano Bianca: Hofhaus und Paradiesgarten. Architektur und Lebensformen in der islamischen Welt. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48262-7, S. 62–106.
  16. Auguste Choisy: L'art de bâtir chez les Byzantins. Librairie de la société anonyme, Paris 1883, S. 67–69. online, abgerufen 21. Januar 2016
  17. Jean Ebersoll, Adolphe Thiers: Les églises de Constantinople. Ernest Leroux, Paris 1913, S. 69. online, abgerufen 21. Januar 2016
  18. Jean Ebersoll, Adolphe Thiers: Les églises de Constantinople. Ernest Leroux, Paris 1913, S. 100–117, Abb. S. 108; 178–188; 192–214.
  19. Doğan Kuban: The Style of Sinan’s Domed Structures. in: Muqarnas IV: An Annual on Islamic Art and Architecture. Oleg Grabar (Hrsg.). Leiden 1987. S. 77. (Memento vom 24. Juni 2004 im Internet Archive) (PDF; 5,2 MB)
  20. Gülru Necipoğlu: The Age of Sinan. Architectural Culture in the Ottoman Empire. Reaktion Books, London 2005, ISBN 978-1-86189-253-9.
  21. Ibn Chaldūn: Die Muqaddima. Betrachtungen zur Weltgeschichte. C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62237-3.
  22. Barbara Finster: Anjar: spätantik oder frühislamisch? In: Karin Bartl, Abd al-Razzaq Moaz (Hrsg.): Residences, castles, settlements. Transformation processes from late antiquity to early Islam in Bilad al-Sham. Marie Leidorf GmbH, Rahden/Westf. 2009, ISBN 978-3-89646-654-9, S. 229–242.
  23. Hugh Kennedy (1985): From Polis to Madina: Urban Change in Late Antique and Early Islamic Syria. Past & Present 106 (Feb. 1985), S. 3–27, JSTOR 650637, abgerufen 28. Januar 2016
  24. Ian Simpson: Market building at Jarash. Commercial transformation at the Tetrakionion in the 6th to 9th centuries C.E. In: Bartl & Moaz, 2009, S. 115–124
  25. Eugen Wirth: Die orientalische Stadt im islamischen Vorderasien und Nordafrika: Städtische Bausubstanz und räumliche Ordnung, Wirtschaftsleben und soziale Organisation. Philipp von Zabern, Mainz 2000, ISBN 978-3-8053-2709-1.
  26. R. Hillenbrand: „'Anjar and early Islamic urbanism“ in G. P. Brogiolo and Bryan Ward-Perkins (Hrsg.): The idea and ideal of the town between Late Antiquity and the Early Middle Ages. Leiden [u. a.]: Brill 1999. S. 59–98. Hier S. 93.
  27. Hillenbrand 1999, S. 92.
  28. Samuel Thomas Parker: The Limes Arabicus Project. The 1985 Campaign. In: Annual of the Department of Antiquities of Jordan 30, 1986, S. 233–252; hier: S. 247.
  29. CIL 3, 14149.
  30. Michaela Konrad: Roman military fortifications along the Eastern desert frontier. Settlement continuities and change in North Syria 4th-8th centuries A.D. In: Bart und Motz 2009, S. 433–453
  31. Ignacio Arce: Hallabat: Castellum, coenobium, praetorium, qaṣr. The construction of a palatine architecture under the Umayyads I. In: Bartl und Moaz, 2009, S. 153–182 (Digitalisat).
  32. Samuel Thomas Parker: Romans and Saracens. A History of the Arabian Frontier. (= Dissertation Series/American Schools of Oriental Research 6), Eisenbrauns, Winona Lake 1986, ISBN 0-89757-106-1, S. 102.
  33. Zbigniew T. Fiema: The military presence in the countryside of Petra in the C6th. In: Philip Freeman, Julian Bennett, Zbigniew T. Fiema, Birgitta Hoffmann (Hrsg.): Limes XVIII. Proceedings of the XVIIIth International Congress of Roman Frontier Studiesheld in Amman, Jordan (September 2000). Band 1 BAR Publishing (= BAR International Series 1084, I), Oxford 2002, ISBN 1-84171-465-8, S. 121–136; hier: S. 121.
  34. Denis Genequand: Maʿān, an early Islamic settlement in southern Jordan: Preliminary report on a survey in 2002. In: Annual of the Department of Antiquities of Jordan 47, 2003, S. 25–35; hier: S. 29–30.
  35. George Macrae Findlater: Limes Arabicus, via militaris and Resource Control in southern Jordan. In: Philip Freeman, Julian Bennett, Zbigniew T. Fiema, Birgitta Hoffmann (Hrsg.): Limes XVIII. Proceedings of the XVIIIth International Congress of Roman Frontier Studiesheld in Amman, Jordan (September 2000). Band 1 BAR Publishing (= BAR International Series 1084, I), Oxford 2002, ISBN 1-84171-465-8, S. 137–152; hier: S. 141–142.
  36. George Macrae Findlater: Imperial control in Roman and Byzantine Arabia. A landscape interpretation of archaeological evidence in southern Jordan. The University of Edinburgh, 2003, S. 41. (= Dissertation)
  37. George Macrae Findlater: Imperial control in Roman and Byzantine Arabia. A landscape interpretation of archaeological evidence in southern Jordan. The University of Edinburgh, 2003, S. 119. (= Dissertation)
  38. Jean Sauvaget (1939): Remarques sur les monuments omeyyades. Chateaux de Syrie. I. Journal Asiatique, S. 1–59
  39. Donald Whitcomb (1995): Islam and the socio-cultural transition of Palestine – Early Islamic period (638–1099 C.E.) In: T. E. Levy (Hrsg.): The archeology of society in the Holy Land. London: Leicester University Press, S. 488–501
  40. Stefan Weber, Ulrike Al-Khamis, Susan Kamel: Early capitals of Islamic culture. The artistic legacy of Umayyad Damascus and Abbasid Baghdad (650–950). Hirmer, München 2014, ISBN 978-3-7774-2244-2.
  41. Stefano Bianca: Hofhaus und Paradiesgarten. Architektur und Lebensformen in der islamischen Welt. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48262-7, S. 89–108.
  42. Ulrike Siegel (2009): Al-Raqqa/al-Rafiqa – die Grundrisskonzeptionen der frühabbasidischen Residenzbauten. In: Bartel und Moaz, 2009, S. 403–412
  43. Stefan Heidemann: The citadel of al-Raqqa and fortifications in the middle Euphrates area. In: Hugh Kennedy (Hrsg.): Muslim military architecture in greater Syria. From the Coming of Islam to the Ottoman Period. Brill, Leiden, Boston 2006, ISBN 90-04-14713-6, S. 122–150. PDF online (Memento vom 15. Mai 2012 im Internet Archive) Zugriff 6. Februar 2016
  44. Alastair Northedge: Umayyad and Abbasid Urban Fortifications in the Near East. In: Lorenz Korn, Eva Orthmann, Florian Schwarz (Hrsg.): Die Grenzen der Welt. Arabica et Iranica ad honorem Heinz Gaube. Reichert, Wiesbaden 2008, S. 47
  45. Ernst Herzfeld Papers, Records of Samarra Expeditions, Great Mosque of al-Mutawakkil Collections Search Center, S.I.R.I.S., Smithsonian Institution, Washington, D.C., abgerufen 6. Februar 2016
  46. Donald Whitcomb, Hamdan Taha (2013): “Khirbat Al-mafjar and Its Place in the Archaeological Heritage of Palestine”. Journal of Eastern Mediterranean Archaeology & Heritage Studies 1 (1). Penn State University Press: 54–65. doi:10.5325/jeasmedarcherstu.1.1.0054, JSTOR, abgerufen am 12. Januar 2016
  47. The spatial analysis of a historical phenomenon: using GIS to demonstrate the strategic placement of the Umayyad „desert palaces“. Mahmoud Bashir Abdallah Alhasanat, M. Sc. thesis, Universiti Sains Malaysia, 2009 , abgerufen am 12. Januar 2016
  48. Almagro, Antonio, and Emilio Olavarri. „A New Umayyad Palace at the Citadel of Amman.“ Studies in the History and Archaeology of Jordan. Ed. Adnan Hadidi. Amman: Department of Antiquities, 1982. 305–321. online, abgerufen am 12. Januar 2016.
  49. Ignacio Arce (2009): The palatine city at Amman citadel: The construction of a palatine architecture under the Umayyads II. In: Bartel und Moaz, 2009, S. 183–216
  50. Ancient City of Aleppo. UNESCO (unesco.org [abgerufen am 1. Januar 2016]).
  51. Sophie Berthier: La citadelle de Damas: Les apports d'une étude archaeologique. In: Hugh Kennedy (Hrsg.): Muslim military architecture in greater Syria. From the Coming of Islam to the Ottoman Period. Brill, Leiden, Boston 2006, ISBN 90-04-14713-6, S. 122–150 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). Abgerufen am 17. Januar 2016.
  52. Andre Raymond, Willard Wood (Übs.): Cairo. Harvard University Press, 2001, S. 85–132.
  53. Ibn Chaldūn: Die Muqaddima. Betrachtungen zur Weltgeschichte. C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62237-3.
  54. Martina Müller-Wiener: Die Kunst der islamischen Welt. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2012, ISBN 978-3-15-018962-7, S. 38.
  55. Jeremy Johns: The house of the Prophet and the concept of the mosque. In: J. Johns: Bayt al-Maqdis. Jerusalem and early Islam. Oxford University Press, Oxford 2000, ISBN 978-0-19-728018-8.
  56. Christian Ewert: Forschungen zur almohadischen Moschee 1. Vorstufen: hierarchische Gliederungen westislamischer Betsäle des 8. bis 11. Jahrhunderts: Die Hauptmoscheen von Qairawan und Córdoba und ihr Bannkreis. Philipp von Zabern, Mainz 1981, S. 30.
  57. Martina Müller-Wiener: Die Kunst der islamischen Welt. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2012, ISBN 978-3-15-018962-7, S. 95–106.
  58. M’hamed Hassine Fantar, De Carthage à Kairouan: 2000 ans d’art et d’histoire en Tunisie, éd. Agence française d’action artistique, Paris, 1982, S. 23
  59. Mohamed Kerrou, Quartiers et faubourgs de la médina de Kairouan. Des mots aux modes de spatialisation. Genèses, Bd. 33, Nr. 33, 1998, S. 49–76
  60. Martina Müller-Wiener: Die Kunst der islamischen Welt. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2012, ISBN 978-3-15-018962-7, S. 75.
  61. K. A. C. Creswell: Early Muslim Architecture. Clarendon Press, Oxford 1940, Band 2, S. 283–285
  62. Imamzada Khvajah Rabi’ ArchNet
  63. Ernst Diez: Iranische Kunst. Wilhelm Andermann, Wien 1944, S. 86–94.
  64. Nehemia Levtzion, J. F. P. Hopkins (Hg. und Übers.): Corpus of Early Arabic Sources for West African History. Markus Wiener Publishing, Cambridge; reissued Princeton, NJ 1981, ISBN 978-1-55876-241-1, S. 79–80.
  65. Labelle Prussin: The Architecture of Islam in West Africa. In: African Arts. 1, 1968, S. 32–35, 70–74., JSTOR 3334324
  66. „Larabanga-Moschee“ auf der Website des WMF, abgerufen 19. Januar 2016
  67. 20-minütige Powerpoint-Präsentation: Momentaufnahmen aus Mali, Aug./Sept. 2012 (englisch), abgerufen am 19. Januar 2016
  68. Shoujiang Mi, Jia You: Islam in China. China Intercontinental Press, 2004, ISBN 7-5085-0533-6, S. 29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)., abgerufen am 17. Januar 2016
  69. Jill S. Cowen (1985): The Mosques. In: Muslims in China. Aramco World Special Issue. online, abgerufen am 17. Januar 2016.
  70. Wilhelmina Bouwsema-Raap: The Great Mosque of Banda Aceh: Its History, Architecture and Relationship to the Development of Islam in Sumatra. White Lotus Co Ltd, 2009, ISBN 974-480-143-3.
  71. Martin Frishman, Hasan-Uddin Khan: The Mosque: History, Architectural Development & Regional Diversity. Thames & Hudson Ltd, 2002, ISBN 0-500-28345-1.
  72. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 16. März 2015 (PDF) S. 4, abgerufen 28. Januar 2016
  73. Wie viel Moschee verträgt das Land?, Die Welt am 21. Oktober 2008
  74. Ossama Hegazy: Towards a 'German mosque': rethinking the mosque’s meaning in Germany via applying socio-semiotics. Bauhaus University Weimar, Institut für Europäische Urbanistik (IfEU), Weimar 2015, ISBN 978-3-89574-878-3.
  75. Verwüstetes Weltkulturerbe in Mali: Islamisten verhöhnen die Unesco Spiegel Online, 1. Juli 2012. Abgerufen am 5. Juli 2012. – www.dradio.de 10. Juli 2012. – zu den Zerstörungen der Überblick bei Terroristen, Milizen und Glaubensfanatiker – Instrumentalisierung des Kulturerbes in Mali. Archaeologik (8. Januar 2013)
  76. Unesco nennt Zerstörung in Aleppo Tragödie. In: Der Spiegel. 30. September 2012, abgerufen am 8. Februar 2016.
  77. Schlachtfeld Kultur: Wie Syriens Weltkulturerbe zerstört wird. In: ttt – titel, thesen, temperamente. 21. Oktober 2012, abgerufen am 8. Februar 2016.
  78. Spiegel Online: Anschlag zerstört Minarette von Goldener Moschee, abgerufen 8. Februar 2016
  79. http://www.n-tv.de/politik/Iraks-Armee-wehrt-IS-Angriff-ab-article14285256.html
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.