Schwibbogen (Architektur)
Als Schwibbogen oder Schwebebogen werden bogenförmige Bauteile bezeichnet, die zwischen Strebepfeilern und statisch wichtigen Gebäudeteilen ein Strebewerk bilden.[1][2]
Der in der Achse meist horizontal ausgeführte Bogen ist so übermauert, dass sich oben ein gerader – meist gedeckter – Abschluss ergibt. Schwibbögen dienen der Abstützung von gegenüberliegenden Mauern bzw. Gebäuden und können ganze Straßen überspannen. Schwibbögen werden manchmal auch als begehbare Verbindungsbrücke zwischen den Obergeschossen der abgestützten Häuser ausgeführt.
In der auvergnatischen Romanik wird der innere Vierungsbereich durch herabgezogene Schwibbogen betont (Stiftskirche Notre-Dame du Port in Clermont-Ferrand, Prioratskirche Saint-Nectaire (Puy-de-Dôme)), wobei die karolingische Kirche von Germigny-des-Prés (806) als Vorbild gedient haben könnte.
Beispiele
- Ecce-Homo-Bogen in Jerusalem (um 1900)
- Schwarze Gasse in Görlitz
- Graz, Davidgasse
- Gmünd in Kärnten, Hintere Gasse
- Weiten in Niederösterreich
- Bozner Waaghaus (16. Jahrhundert)
Siehe auch
Literatur
- Oscar Mothes: Illustrirtes Bau-Lexikon. Band 3. Spamer, Leipzig 1868, S. 289 f. (Online-Version, abgerufen am 17. Dezember 2014).
- Oskar Pfeiffer, Helga Zoglman: Kunstlexikon. P.W. Hartmann, Sersheim 1997, ISBN 3-9500612-0-7 (Online-Version, abgerufen am 17. Dezember 2014).
- K. Thieme, R. Sommer, S. Wolfe: Das große Buch der Stile. Band 5: „Die Romanik“. Reinhard Welz Vermittler Verlag e.K., Mannheim 2005, ISBN 3-938622-53-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
Einzelnachweise
- Oskar Pfeiffer, Helga Zoglman: Kunstlexikon. P.W. Hartmann, Sersheim 1997, ISBN 3-9500612-0-7 (Online-Version, abgerufen am 17. Dezember 2014).
- Oscar Mothes: Illustrirtes Bau-Lexikon. Band 3. Spamer, Leipzig 1868, S. 289 f. (Online-Version, abgerufen am 17. Dezember 2014).