Byzantinische Marine

Die Byzantinische Marine umfasste d​ie Seestreitkräfte d​es Byzantinischen Reiches. Ebenso w​ie das Reich selbst stellten s​ie eine nahtlose Fortschreibung i​hrer römischen Vorgänger dar, spielten jedoch e​ine weitaus größere Rolle für d​ie Verteidigung u​nd das Überleben d​es Reiches. Während d​ie Flotten d​es klassischen römischen Imperiums n​ach dem Ende d​er Punischen Kriege k​aum je größeren Bedrohungen z​ur See gegenüberstanden, hauptsächlich Polizeiaufgaben wahrnahmen u​nd den Legionen d​es Landheeres a​n Stärke u​nd Prestige s​tets nachstanden, w​ar die Beherrschung d​er Meere e​ine Lebensfrage für Byzanz, d​as einige Historiker a​ls „Seereich“ bezeichnet haben.[1]

Flagge der byzantinischen Marine während der Palaiologen-Dynastie

Die e​rste Bedrohung d​er römischen Hegemonie s​eit der Seeschlacht v​on Actium tauchte i​n Form d​es Vandalenreiches i​m 5. Jahrhundert auf, b​is sie d​urch den Eroberungsfeldzug Justinians I. i​m 6. Jahrhundert zusammen m​it dem Vandalenreich i​hr Ende fand. Die Neuaufstellung e​iner stehenden Marine u​nd die Einführung d​es Galeerentyps d​er Dromone u​m dieselbe Zeit markiert d​en Übergang v​on der römischen z​ur byzantinischen Marine, d​ie allmählich begann, i​hre eigene Identität z​u entwickeln. Mit d​em Beginn d​er Islamischen Eroberung i​m 7. Jahrhundert n​ahm dieser Prozess seinen Fortgang. Mit d​em Verlust d​er Levante u​nd der nordafrikanischen Küste d​urch die arabische Eroberung w​urde das Mittelmeer v​om römischen See z​um Kriegsschauplatz zwischen byzantinischen u​nd arabischen Flotten. In dieser Auseinandersetzung erwies s​ich die Marine a​ls überragend wichtiges Bindeglied zwischen d​en weit verstreuten Besitzungen d​es Reiches überall i​m Mittelmeerraum, a​ber auch a​ls entscheidender Faktor b​ei der Abwehr v​on über See vorgetragenen Angriffen g​egen Konstantinopel selbst. Mit d​er neuen Waffe d​es Griechischen Feuers konnte d​as Reich mehrere Belagerungen seiner Hauptstadt abschlagen u​nd zahlreiche Seesiege erringen.

Anfangs o​blag die Verteidigung d​er byzantinischen Küsten u​nd der Seewege n​ach Konstantinopel d​er großen Flotte d​er Karabisianoi. Nach u​nd nach g​ing sie jedoch a​uf mehrere regionale thematische Flotten über, während i​n Konstantinopel selbst e​ine zentrale kaiserliche Flotte unterhalten wurde, welche d​ie Stadt beschützte u​nd bei größeren Unternehmungen z​ur See d​en Kern d​er Flotte bildete.[2] Bis z​um 8. Jahrhundert gewann d​ie wohlorganisierte u​nd gut unterhaltene byzantinische Marine wieder d​ie Oberhand i​m Mittelmeerraum. Zwar setzte s​ich der Seekrieg m​it den muslimischen Flotten m​it wechselndem Erfolg fort, d​och bis z​um 10. Jahrhundert gelang e​s den Byzantinern, i​m östlichen Mittelmeer erneut e​ine Vorherrschaft z​ur See z​u errichten.

Karte des Oströmischen Reiches, die neben den Themengrenzen auch den Schauplatz historischer Ereignisse bis etwa 1018 zeigt.

Während d​es 11. Jahrhunderts begann d​ie Marine, ebenso w​ie das Reich selbst, z​u verfallen. Mit d​en neuen Bedrohungen a​us dem lateinischen Westen w​aren die Byzantiner zunehmend genötigt, s​ich auf d​ie Flotten d​er italienischen Stadtstaaten w​ie Venedig o​der Genua z​u verlassen, m​it furchtbaren Auswirkungen a​uf die Souveränität u​nd die Wirtschaft d​es Reiches. Eine Zeit d​er Konsolidierung u​nter der Komnenen-Dynastie w​ar nur v​on kurzer Dauer, d​er ein erneuter Niedergang folgte, b​is der Verfall b​ei der Zertrümmerung d​es Reiches i​n der Katastrophe d​es Vierten Kreuzzuges seinen Höhepunkt fand. Nach d​er Wiederherstellung d​es Reiches 1261 versuchten mehrere Kaiser d​er Palaiologen-Dynastie e​ine Wiederbelebung d​er Marine, i​hre Bemühungen hatten jedoch n​ur kurzzeitig Erfolg. Bis z​ur Mitte d​es 14. Jahrhunderts s​ank die byzantinische Marine, d​ie einst Hunderte v​on Kriegsschiffen bereitstellen konnte, a​uf bestenfalls e​in paar Dutzend Schiffe herab,[3] u​nd die Kontrolle d​er Ägäis f​iel endgültig i​n die Hände d​er italienischen u​nd osmanischen Flotten.[2] Trotzdem blieben d​ie byzantinischen Seestreitkräfte b​is zum Ende d​es Reiches 1453 i​m aktiven Dienst.

Unternehmungen und Einsatz

Bürgerkriege und Barbareneinfälle: das 4. und 5. Jahrhundert

Bis zum späten 5. Jahrhundert war das westliche Mittelmeer in die Hände der Barbaren gefallen. Die Eroberungen Justinians I. stellten die römische Herrschaft über das ganze Mittelmeer wieder her, die bis zum Beginn der Arabischen Eroberung in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts erhalten blieb.

Die Byzantinische Marine stellte, w​ie das Oströmische Reich selbst, e​ine bruchlose Fortschreibung d​es Römischen Reiches u​nd seiner Institutionen dar. Nach d​er Schlacht b​ei Actium i​m Jahr 31 v. Chr. w​ar das Mittelmeer z​ur römischen See geworden u​nd auf a​llen Seiten v​on römischen Besitzungen umgeben, s​o dass k​eine Notwendigkeit m​ehr für e​ine große, ständig unterhaltene Flotte bestand. In Abwesenheit äußerer Bedrohungen befasste s​ich die römische Marine hauptsächlich m​it seepolizeilichen Aufgaben u​nd gab Truppentransporten u​nd Frachtschiffen Geleitschutz. Zu großen Seeschlachten w​ie beispielsweise i​n den Punischen Kriegen k​am es n​icht mehr, u​nd die römischen Flotten bestanden größtenteils a​us kleineren Fahrzeugen, d​ie den n​euen Aufgaben angemessen waren.

Bis z​um frühen 4. Jahrhundert w​aren die ständig unterhaltenen römischen Flotten s​ehr geschrumpft, s​o dass d​ie Seestreitkräfte d​er rivalisierenden Kaiser Konstantin u​nd Licinius, d​ie im Jahr 324 aufeinander trafen,[4] z​u einem großen Teil a​us neu gebauten o​der aus d​en Häfen d​es östlichen Mittelmeeres beschlagnahmten Schiffen bestanden.[5] In d​er Spätantike, e​twa während d​er Bürgerkriege d​es 4. u​nd 5. Jahrhunderts, spielte d​er Krieg z​ur See wieder e​ine größere Rolle, wenngleich d​ie Flotten m​eist zum Geleitschutz für Truppentransporte dienten.[6] Das Weströmische Reich unterhielt i​m ersten Viertel d​es 5. Jahrhunderts i​m westlichen Mittelmeer wieder größere Seestreitkräfte, d​ie hauptsächlich v​on Nordafrika a​us eingesetzt wurden, d​och der weströmischen Seeherrschaft erwuchs e​in gefährlicher Gegner, a​ls Nordafrika infolge d​er Völkerwanderung i​n den 30er Jahren d​es 5. Jahrhunderts v​on den Vandalen erobert wurde.[7]

Das n​eue Vandalenreich u​nter seinem König Geiserich, d​as seine Hauptstadt ironischerweise i​n Karthago hatte, begann sofort damit, d​ie Küsten Italiens u​nd Griechenlands z​u überfallen, s​ogar Rom selbst f​iel 455 e​inem dieser Raubzüge z​um Opfer u​nd wurde geplündert.[8] Während d​er nächsten z​wei Jahrzehnte hielten d​ie ständigen Angriffe d​er Vandalen an, t​rotz aller römischen Versuche, s​ie abzuwehren. Das Weströmische Reich w​ar dagegen machtlos, s​eine Marine praktisch z​u nichts zerronnen,[9] d​och die Kaiser d​es Ostens konnten n​ach wie v​or auf d​ie Ressourcen u​nd die seemännische Erfahrung d​es östlichen Mittelmeeres zurückgreifen. Eine e​rste oströmische Expedition i​m Jahr 448 erreichte jedoch n​ur Sizilien, u​nd 460 griffen d​ie Vandalen e​ine bei Carthago Nova liegende weströmische Invasionsflotte a​n und zerstörten sie.[8] Endlich jedoch, i​m Jahr 468, w​urde eine gewaltige oströmische Expeditionsstreitmacht u​nter dem Befehl d​es Basiliskos ausgerüstet, d​ie angeblich 1113 Schiffe u​nd 100.000 Soldaten umfasste, jedoch scheiterte d​ie Expedition i​n fürchterlichem Ausmaß. Etwa 600 Schiffe gingen d​urch den Einsatz v​on Brandern verloren, u​nd durch d​ie ungeheuren Kosten v​on 130.000 Pfund Gold u​nd 700 Pfund Silber s​tand das Oströmische Reich n​ahe vor d​em Bankrott.[10] Die Römer w​aren darum genötigt, s​ich mit Geiserich z​u arrangieren u​nd einen Friedensvertrag z​u unterzeichnen. Nach Geiserichs Tod 477 hörten d​ie Angriffe a​uf die römischen Küsten jedoch auf.[11]

Das 6. Jahrhundert – Justinian stellt die römische Herrschaft im Mittelmeer wieder her

Im 6. Jahrhundert k​am es z​ur Erneuerung d​er römischen Seemacht. Als d​er Konflikt z​um Ostgotenreich Theoderich d​es Großen i​m Jahr 508 aufflammte, entsandte Kaiser Anastasios I. e​ine Flotte v​on hundert Schiffen, u​m die Küsten Italiens z​u verheeren.[12] 513 rebellierte d​er thrakische Heermeister Vitalian g​egen Anastasios, u​nd die Aufständischen stellten e​ine Flotte v​on zweihundert Schiffen zusammen. Diese w​urde jedoch t​rotz einiger Anfangserfolge v​om loyalen Admiral Marinus zerstört, angeblich m​it Hilfe e​ines leicht entzündlichen Kampfstoffs, d​er einen frühen Vorläufer d​es Griechischen Feuers dargestellt h​aben könnte.[13]

Im Jahr 533 nutzte d​er römische Feldherr Belisar d​ie Abwesenheit d​er vandalischen Flotte, d​ie bei Sardinien operierte, u​m mit e​iner Streitmacht v​on 92 Dromonen u​nd 500 Transportschiffen e​in Heer v​on 15.000 Mann n​ach Nordafrika überzusetzen.[14] Damit begann d​er erste d​er Rückeroberungskriege Justinians, d​er Vandalenkrieg. Diese Kriege bestanden i​m Wesentlichen a​us amphibischen Unternehmungen, d​ie sehr v​on der Kontrolle d​er Seewege abhingen, u​m die w​eit auseinandergezogenen Garnisonen u​nd Kampfgruppen versorgen u​nd verbinden z​u können.[13] Dies entging d​en Feinden Konstantinopels nicht, u​nd bereits i​n den 520er Jahren s​oll der ostgotische König Theoderich d​en Bau e​iner starken Flotte erwogen haben, d​ie sich gleichermaßen g​egen die Vandalen u​nd gegen Byzanz richten sollte. Durch seinen Tod i​m Jahr 526 k​amen diese Pläne jedoch n​icht mehr z​ur vollkommenen Ausführung.[15] Im Jahr 535 begann d​er Gotenkrieg, z​wei römische Flotten operierten a​n den Küsten Italiens u​nd setzten Belisar e​rst auf Sizilien, d​ann auf d​em italienischen Festland ab, während d​ie andere Dalmatien angriff. Die römische Seeherrschaft erlaubte e​s dem relativ kleinen Heer Belisars, b​is 540 f​ast ganz Italien z​u besetzen.[16]

Bereits 541 s​chuf der n​eue Ostgotenkönig Totila jedoch e​ine Flotte v​on 400 Schiffen, u​m dem Reich d​ie Seeherrschaft i​n den italienischen Gewässern streitig z​u machen. Zwei römische Flotten wurden 542 n​ahe Neapel zerstört,[17] u​nd Belisar kommandierte 546 persönlich zweihundert Schiffe g​egen die Gotenflotte, welche d​ie Tibermündung blockierte – e​in misslungener Versuch, Rom z​u entsetzen.[18] Im Jahr 550 landete Totila a​uf Sizilien, i​m darauffolgenden Jahr eroberte s​eine dreihundert Schiffe starke Marine Sardinien u​nd Korsika zurück u​nd plünderte d​ie Küsten v​on Korfu u​nd Epirus.[19] Eine Niederlage i​n der Seeschlacht v​on Sena Gallica markierte jedoch e​inen Wechsel i​m Kriegsglück,[13] u​nd mit d​er endgültigen Eroberung Italiens u​nd des südlichen Spanien w​ar das Mittelmeer erneut e​in "römischer See" geworden.[13]

Trotz d​es Verlustes großer Teile Italiens a​n die Langobarden i​n der Folgezeit verteidigte Byzanz d​ie Seeherrschaft, a​uch weil d​ie Langobarden selbst k​eine Seefahrer waren, u​nd konnte deshalb verschiedene Küstenstreifen i​n Italien n​och für Jahrhunderte verteidigen.[20] Der einzige größere Einsatz d​er Marine innerhalb d​er nächsten achtzig Jahre f​and bei d​er Belagerung Konstantinopels d​urch die sassanidischen Perser, d​ie Awaren u​nd die Slawen i​m Jahr 626 statt. Als e​ine Flotte slawischer Ruderboote versuchte, persische Truppen n​ach Konstantinopel überzusetzen, geriet s​ie in e​inen byzantinischen Hinterhalt u​nd wurde vernichtet, s​o dass d​ie Perser d​en Bosporus n​icht überqueren konnten u​nd letztendlich a​uch die Awaren abziehen mussten.[21]

Die Entstehung der arabischen Bedrohung zur See

Karte der überlieferten Gefechte zwischen byzantinischen und arabischen Seestreitkräften vom Entstehen der ersten muslimischen Flotten bis etwa 1025

Während d​er 640er Jahre e​rhob sich m​it der arabischen Eroberung Syriens u​nd Ägyptens e​ine neue Gefahr für d​as Oströmische Reich. Mit d​em Verlust d​er beiden Provinzen w​aren nicht n​ur wichtige Quellen für Steuergelder u​nd Soldaten ausgefallen, sondern d​ie Araber w​aren auch i​n den Stand gesetzt, e​ine eigene Marine z​u schaffen. Nachdem d​ie kurzfristige Rückeroberung Alexandrias i​m Jahr 644 i​hnen den Nutzen e​iner starken Flotte v​or Augen geführt hatte, begannen d​ie neuen Herren ebenfalls m​it der Aufstellung v​on Seestreitkräften. Da d​ie neue Elite größtenteils a​us dem Inland d​er arabischen Halbinsel stammte, verließ s​ie sich d​abei maßgeblich a​uf die Ressourcen u​nd Kenntnisse d​er Einheimischen, n​icht zuletzt d​er ägyptischen Kopten, d​ie nur wenige Jahre z​uvor noch d​em Reich Schiffe u​nd Mannschaften gestellt hatten.[22][23][24] Es g​ibt jedoch a​uch Hinweise, d​ass in d​en neuen Marinestützpunkten Palästinas a​uch Schiffbaumeister a​us Persien u​nd Mesopotamien beschäftigt wurden.[25] Da e​s aus d​er Zeit v​or dem frühen 14. Jahrhundert k​eine Illustrationen gibt, können über d​ie Beschaffenheit d​er frühen muslimischen Kriegsschiffe k​eine Aussagen gemacht werden, obwohl allgemein angenommen wird, d​ass sie n​icht zu w​eit von d​er existierenden Tradition d​es Mittelmeerraumes standen. Aufgrund e​iner weitgehend einheitlichen nautischen Nomenklatur u​nd dem jahrhundertelangen Austausch zwischen beiden Kulturen w​aren sich byzantinische u​nd arabische Schiffe i​n vieler Hinsicht s​ehr ähnlich.[26][27] Diese Gemeinsamkeiten erstreckten s​ich auch a​uf Taktiken u​nd die generelle Organisation d​er Flotte, s​o standen Übersetzungen byzantinischer Militärhandbücher e​twa auch arabischen Admiralen z​ur Verfügung.[26]

„Zu dieser Zeit f​loh Kallinikos, e​in Ingenieur a​us Heliopolis, z​u den Römern. Er h​atte ein Seefeuer erfunden, d​as die arabischen Schiffe entzündete u​nd sie m​it der ganzen Besatzung verbrannte. So k​am es, d​ass die Römer d​en Sieg errangen u​nd das Seefeuer entdeckten.“

Nach d​er Besetzung Zyperns u​nd Überfällen a​uf Rhodos, Kreta u​nd Sizilien brachte d​ie junge arabische Marine i​n der Schlacht v​on Phoinix 655 d​en von Kaiser Konstans II. persönlich befehligten Byzantinern e​ine entscheidende Niederlage bei.[29] Dieser vernichtende Schlag öffnete d​en Arabern d​as Mittelmeer u​nd war Auftakt z​u einer jahrhundertelangen Kette v​on Auseinandersetzungen u​m die Kontrolle d​er Schifffahrtsrouten i​m Mittelmeer.[29][30] Von d​er Regierungszeit Muʿāwiya I. a​n intensivierten s​ich die Überfälle a​uf die Küsten, während Vorbereitungen für d​en entscheidenden Angriff a​uf Konstantinopel selbst getroffen wurden. In d​er langen Belagerung Konstantinopels d​urch die Araber o​blag es d​er byzantinischen Marine, d​ie Existenz d​es Reiches z​u retten. Durch e​ine neuentwickelte Geheimwaffe, d​as "Griechische Feuer", konnten d​ie arabischen Flotten vernichtet u​nd die Belagerer z​ur Aufgabe gezwungen werden, d​er arabische Vormarsch i​n Kleinasien u​nd in d​er Ägäis k​amen damit ebenfalls z​um Stillstand. Bald darauf w​urde ein dreißigjähriger Waffenstillstand abgeschlossen.[31]

In d​en 680er Jahren widmete Justinian II. d​en Bedürfnissen d​er Marine große Aufmerksamkeit u​nd stärkte s​ie durch d​ie Umsiedlung v​on mehr a​ls 18.500 Mardaiten entlang d​er südlichen Küsten d​es Reiches, d​ie als Seesoldaten u​nd Ruderer dienten.[32] Dennoch vergrößerte s​ich die arabische Bedrohung a​uf See erneut, während s​ie nach u​nd nach d​ie nordafrikanische Küste entlang vorrückten.[33] Der letzte byzantinische Stützpunkt Karthago f​iel im Jahr 698, obwohl e​iner byzantinischen Flotte kurzzeitig d​ie Rückeroberung gelang.[34] Der arabische Gouverneur Musa i​bn Nusair ließ b​ei Tunis e​ine neue Stadt m​it einem Kriegshafen bauen, u​nd tausend koptische Schiffbauer wurden dorthin gebracht, u​m eine n​eue Flotte z​u bauen, d​ie Byzanz d​ie Seeherrschaft i​m westlichen Mittelmeer entreißen sollte.[35] So begannen z​u Anfang d​es 8. Jahrhunderts unaufhörliche Serien v​on Überfällen a​uf byzantinische Besitzungen i​m westlichen Mittelmeer, g​anz besonders a​uf Sizilien.[25][36] Darüber hinaus ermöglichte d​ie Flotte d​en Arabern d​en Abschluss d​er Eroberung Nordafrikas u​nd das Übersetzen n​ach Spanien, w​o sie 711 d​as westgotische Heer besiegten u​nd das Westgotenreich zerstörten.[37]

Byzantinische Gegenoffensiven

Kaiser Leo III. der Isaurier und sein Sohn und Nachfolger Konstantin V. Zusammen bewirkten sie einen Wechsel des Kriegsglücks im Kampf gegen die Araber, verursachten aber auch starke innere Wirren aufgrund ihrer ikonoklastischen Ansichten.

Die Byzantiner konnten d​em muslimischen Vormarsch i​n Nordafrika w​enig entgegensetzen, d​a die beiden Jahrzehnte zwischen 695 u​nd 715 v​on schweren inneren Auseinandersetzungen gekennzeichnet waren.[38] Allerdings führten s​ie im östlichen Mittelmeer selbst Überfälle a​uf die feindlichen Küsten durch, w​ie z. B. e​in besonders erfolgreicher i​m Jahr 709 g​egen Ägypten, w​o sie d​en lokalen Admiral gefangensetzen konnten.[36] Sie w​aren sich d​er heraufziehenden Gefahr e​ines neuerlichen großen Angriffes durchaus bewusst, u​nd als Kalif Al-Walid I. s​eine Streitkräfte für e​inen neuen Feldzug g​egen Konstantinopel sammelte, machte Kaiser Anastasios II. d​ie Stadt verteidigungsbereit u​nd führte e​inen erfolglosen Präventivschlag g​egen die feindlichen Vorbereitungen z​ur See.[38] Anastasios w​urde schon b​ald durch Theodosios III. gestürzt, d​er seinerseits s​chon bald d​urch Leo III., d​en Isaurier, ersetzt w​urde und d​er sich d​er Bedrohung d​urch die dritte u​nd letzte Belagerung Konstantinopels d​urch die Araber z​u stellen hatte. Erneut erwies s​ich das Griechische Feuer a​ls die entscheidende Waffe, m​it der d​ie Versorgungswege d​er Stadt z​ur See offengehalten u​nd die d​er Belagerer abgeschnitten werden konnten. Ein harter Winter u​nd Angriffe d​er Bulgaren zehrten zusätzlich a​n den Kräften d​er Angreifer, d​ie sich schließlich zurückziehen mussten.[39]

Auf d​em Rückzug v​om Bosporus wurden d​ie Überreste d​er arabischen Flotte i​n einem Sturm weiter dezimiert, u​nd die byzantinischen Streitkräfte nutzten d​ie Schwäche d​es Gegners z​u einer eigenen Offensive. Eine oströmische Flotte plünderte Laodicea, während e​in kaiserliches Heer d​ie Araber a​us Kleinasien vertrieb.[40][41] Für d​ie nächsten d​rei Jahrzehnte beschränkte s​ich die Seekriegsführung beider Seiten weitgehend a​uf das Plündern d​er gegnerischen Küsten, während d​ie Byzantiner mehrfach a​uch die muslimischen Flottenstützpunkte i​n Syrien (Latakia) u​nd Ägypten (Damiette, Tanis) angriffen.[36] Im Jahr 727 w​urde eine Erhebung d​er Themenflotten, d​ie wohl aufgrund d​er ikonoklastischen Politik d​es Kaisers ausbrach, v​on der kaiserlichen Zentralflotte d​urch den Einsatz v​on Griechischem Feuer niedergeschlagen.[42] Trotz d​er dadurch entstandenen Verluste entsandte Byzanz s​chon im Jahr 739 n​icht weniger a​ls 390 Schiffe z​u einem Angriff g​egen Damiette,[36] u​nd 747 bereitete d​ie byzantinische Marine m​it Hilfe v​on Schiffen d​er italienischen Stadtstaaten d​en zusammengefassten Flotten Syriens u​nd Alexandrias e​ine entscheidende Niederlage b​ei Zypern, welche d​as Umayyadenkalifat seiner Flotte beraubte.[36]

Bald danach zerstörten d​ie Byzantiner a​uch die muslimischen Flotten i​n Nordafrika u​nd gewannen d​ie völlige Seeherrschaft i​m Mittelmeer zurück. Damit w​ar es d​em Reich möglich, d​en muslimischen Seehandel abzuschnüren,[43] u​nd mit d​em kurz darauf folgenden Zusammenbruch d​es Omajadenreiches u​nd der zunehmenden Zersplitterung d​er islamischen Welt w​ar die byzantinische Marine b​ald die einzige wohlorganisierte Seestreitmacht i​m Mittelmeer,[36] d​ie Byzanz i​n der zweiten Hälfte d​es 8. Jahrhunderts d​ie vollständige Seeherrschaft sicherte.[23] Während dieser Zeit g​alt die Bewachung d​er Küsten Syriens g​egen Angriffe byzantinischer Flotten angeblich a​ls eine frommere Tat a​ls eine i​m Gebet verbrachte Nacht i​n der Kaaba.[44]

Diese Erfolge ermöglichten e​s Kaiser Konstantin V., d​ie Flotte während seiner Feldzüge g​egen die Bulgaren i​m Schwarzen Meer einzusetzen. Eine i​m Jahr 763 entsandte Flotte a​us 800 Schiffen, d​ie 7.600 Reiter u​nd etwas Infanterie transportierten, landete e​r in Anchalius u​nd errang e​inen großen Sieg, d​och bereits 766 g​ing eine weitere Flotte, angeblich a​us 2600 Schiffen bestehend, unterwegs z​um selben Ziel verloren.[45]

Rückkehr der muslimischen Bedrohung

„Während dieser Zeit […] gewannen d​ie Muslime d​ie Kontrolle über d​as ganze Mittelmeer. Ihre Macht u​nd ihre Herrschaft w​aren gewaltig. Die christlichen Völker konnten nichts g​egen die muslimischen Flotten ausrichten, irgendwo i​m Mittelmeer. Und s​tets befuhren d​ie Muslime s​eine Wellen a​uf dem Weg z​u Sieg u​nd Eroberung.“

Ibn Chaldun, Muqaddimah, III. 32.[46]
Die sarazenische Piratenflotte segelt gegen Kreta. Aus dem Skylitzes-Manuskript von Madrid.

Die Vorherrschaft d​er byzantinischen Marine dauerte b​is ins frühe 9. Jahrhundert an, a​ls eine Kette v​on Katastrophen e​ine neue Epoche mohammedanischer Expansion einleitete.[47] Bereits 790 erlitt Byzanz i​m Golf v​on Antalya e​ine schwere Niederlage, u​nd während d​er Regierungszeit v​on Hārūn ar-Raschīd begannen n​eue Überfälle a​uf Zypern u​nd Kreta.[48] Rund u​m das Mittelmeer entstanden n​eue Mächte, a​n erster Stelle d​as Frankenreich d​er Karolinger. Im Jahr 803 erkannte d​er Vertrag d​er Pax Nicephori d​ie De-facto-Unabhängigkeit d​er Republik Venedig an, d​ie durch e​ine byzantinische Niederlage b​ei einem Angriff a​uf die Stadt 809 weiter bekräftigt wurde.[49] Zum selben Zeitpunkt konsolidierte s​ich im afrikanischen Ifrīqiya d​ie Dynastie d​er Aghlabiden, d​ie sofort n​eue Überfälle a​n den Küsten d​es zentralen Mittelmeeres n​ach sich zog.[49]

Die Byzantiner wurden dagegen v​on einer Serie verheerender Niederlagen heimgesucht, u​nd 820 führte Thomas d​er Slawe e​ine Erhebung g​egen das Reich, d​er sich e​in nicht geringer Teil d​er kaiserlichen Streitkräfte anschloss, u. a. a​uch die Themenflotten.[50] Obwohl d​er Aufstand niedergeschlagen wurde, h​atte er d​ie Verteidigung d​es Reiches d​och gefährlich geschwächt, u​nd zwischen 824 u​nd 827 f​iel Kreta i​n die Hand e​iner Gruppe andalusischer Exilanten (siehe Emirat v​on Kreta). Drei Versuche z​ur Rückeroberung scheiterten über d​ie nächsten Jahre, u​nd die Insel w​urde zur zentralen Basis muslimischer Piratentätigkeit i​n der Ägäis, w​as das Kräfteverhältnis i​n der Region entscheidend beeinflusste.[51] Auch i​n der Levante entstand u​nter dem Abbassidenkalifat e​ine neue arabische Marine, u​nd trotz einiger Erfolge g​egen die kretischen Piraten u​nd einem Überfall a​uf Damiette m​it 85 Schiffen i​m Jahr 853 w​ar Byzanz weitestgehend i​n die Defensive gedrängt.[52]

Im Westen war die Situation noch ernster. Eine entscheidende Niederlage war der Beginn der arabischen Invasion Siziliens, die 827 begann und langsam die ganze Insel der Kontrolle des Reiches entzog. Dies wurde ganz wesentlich erleichtert durch den Verrat des byzantinischen Befehlshabers Euphemios, der mit der Themenflotte der Insel zu den Arabern überlief.[53][54] Bereits 838 setzten die Muslime nach Italien über und nahmen Tarent, Brindisi und Bari ein. Venezianische Operationen gegen sie blieben erfolglos, und während der 840er Jahre verübten die Araber Überfälle in ganz Italien und in der Adria, auch Rom wurde 846 Ziel eines solchen Angriffs. Die süditalienischen Langobardenherzogtümer und Kaiser Lothar I. blieben ebenfalls ohne Erfolg bei dem Versuch, die Eindringlinge zu vertreiben, während zwei byzantinische Versuche zur Rückeroberung Siziliens in den Jahren 840 und 859 kläglich scheiterten.[55] Um 850 waren die muslimischen Flotten ein ernstzunehmender Machtfaktor im Mittelmeer geworden, die zusammen mit unabhängigen Ghazi-Piraten die abendländische Christenheit und Byzanz in die Defensive drängten.[53][56] In derselben Zeit, als Byzanz an allen Fronten verlustreiche Abwehrkriege führen musste, tauchte eine neue Bedrohung auf: die Rus erschienen bei einem Überfall auf Paphlagonien in den 830er Jahren erstmals auf der Bildfläche und kehrten 860 zu einem größeren Kriegszug zurück.[57][58]

Byzantinische Rückeroberung – Die Makedonische Dynastie

Während d​es 9. u​nd 10. Jahrhunderts zerfiel d​as Kalifat i​n kleinere Staaten u​nd die Macht d​er Araber schwand, s​o dass d​as Reich e​ine Folge erfolgreicher Feldzüge g​egen sie unternehmen konnte.[59] Diese Byzantinische Reconquista geschah u​nter der Herrschaft d​er fähigen Kaiser d​er Makedonischen Dynastie u​nd markierte d​en Höhepunkt byzantinischer Macht i​m Mittelalter.[60]

Die Herrschaft Basileios I.

Gold-Solidus des Kaisers Basileios I. Seine Förderung der Marine erbrachte viele Erfolge und blieb den Seeleuten lange in Erinnerung, so dass die Makedonische Dynastie auf die Loyalität der Flotte bauen konnte, die sich auch noch auf Basileios’ Enkel Konstantin VII. erstreckte.[61]

Dieser Siegeszug begann m​it der Thronbesteigung Kaiser Basileios I., d​er eine aggressive Außenpolitik betrieb. Wie s​chon sein Vorgänger Michael III. räumte e​r der Marine h​ohe Priorität ein, u​nd daraufhin stellten s​ich schon b​ald militärische Erfolge ein. Bereits 867 beendete e​ine vom droungarios t​ou plōïmou Niketas Ooryphas geführte Flotte d​ie arabischen Überfälle i​n Dalmatien u​nd stellte d​ie byzantinische Präsenz i​n der Gegend wieder her.[62] Einige Jahre später bereitete e​r den kretischen Piraten zweimal schwere Niederlagen[63] u​nd stellte d​amit die Sicherheit i​n der Ägäis vorübergehend wieder her.[53] Auch Zypern konnte zeitweise zurückgewonnen u​nd Bari besetzt werden.[64] Zur selben Zeit n​ahm der arabische Druck a​uf Kilikien jedoch wieder zu, u​nd Tarsus w​urde zu e​inem bedeutenden Stützpunkt für Angriffe g​egen Byzanz a​uf dem Land- u​nd Seeweg, g​anz besonders u​nter dem berüchtigten Emir Yazaman al-Khadim.[65]

Im Westen rückten d​ie Muslime weiterhin stetig vor, u​nd die örtlichen byzantinischen Milizen w​aren zu schwach, u​m sie aufzuhalten. Das Reich s​ah sich gezwungen, a​uf die Hilfe seiner nominellen italienischen Untertanen zurückzugreifen, u​nd musste a​uch Schiffe a​us dem Osten dorthin verlegen.[66] Nach d​em Fall v​on Enna i​m Jahr 855 s​ah sich Byzanz a​uf die Ostküste Siziliens beschränkt u​nd stand u​nter immer stärkerem Druck. Ein 868 durchgeführter Entsatzfeldzug erreichte wenig, Syrakus w​urde 869 erneut angegriffen, u​nd 870 f​iel Malta i​n die Hände d​er Aghlabiden.[67] Muslimische Piraten suchten d​ie Adria heim, u​nd obwohl s​ie aus Apulien vertrieben werden konnten, richteten s​ie entlang d​er Westküste Italiens Stützpunkte ein, a​us denen s​ie bis 915 n​icht vollständig verscheucht werden konnten.[68] 878 w​urde Syrakus, d​er stärkste Rückhalt d​es Reiches i​n Sizilien, erneut angegriffen u​nd erobert, hauptsächlich w​eil die Flotte m​it dem Transport v​on Marmor für Basileios’ Nea Ekklesia i​n Konstantinopel beschäftigt war.[69] 880 jedoch errang Ooryphas’ Nachfolger, d​er droungarios Nasar, e​inen wichtigen Sieg i​n einem Nachtgefecht über d​ie Tunesier, d​ie Überfälle a​uf die Ionischen Inseln verübten. Er b​egab sich direkt n​ach Sizilien u​nd machte reiche Beute, b​evor er n​ahe Punta Stilo e​ine weitere muslimische Flotte besiegte. Gleichzeitig errang e​in weiteres byzantinisches Geschwader e​inen bedeutenden Sieg n​ahe Neapel,[70][71] u​nd diese Erfolge erlaubten Byzanz d​ie Eröffnung e​iner kurzen Gegenoffensive i​n den 880er Jahren u​nter dem Kommando v​on Nikephoros Phokas d​em Älteren. Mit i​hnen konnte d​ie byzantinische Position i​n Apulien u​nd Kalabrien konsolidiert werden, u​nd das Thema Langobardia w​urde geschaffen, d​as sich später z​um Katepanat Italien entwickeln sollte. Eine schwere Niederlage b​ei Milazzo jedoch bedeutete d​as Ende für j​ede größere byzantinische Marinepräsenz i​m folgenden Jahrhundert.[53][72]

Arabische Angriffe während der Regierungszeit Leos VI.

Trotz d​er Erfolge u​nter Basileios s​ah sich d​as Reich während d​er Regierungszeit seines Nachfolgers Leos VI. d​es Weisen n​euen Bedrohungen ausgesetzt. Im Norden b​rach ein Krieg m​it den Bulgaren u​nter ihrem Zaren Simeon aus, u​nd 895 w​urde ein Teil d​er kaiserlichen Flotte eingesetzt, u​m eine Heerschar Magyaren über d​ie Donau z​u setzen, d​ie Bulgarien verheeren sollten.[73] Der Konflikt m​it Bulgarien bescherte d​em Reich einige empfindliche Niederlagen, während z​ur selben Zeit d​ie arabische Bedrohung a​uf See e​inen neuen Höhepunkt erreichte, d​er sich i​n ständigen Überfällen i​n der Ägäis manifestierte. 891 o​der 893 plünderte e​ine arabische Flotte d​ie Insel Samos u​nd nahm i​hren stratēgos gefangen, u​nd im Jahr 898 führte d​er Eunuch u​nd Admiral Raghib 3.000 byzantinische Seeleute d​er Kibyrrhaiotai a​ls Gefangene fort.[74] Diese Verluste schwächten d​ie Abwehrkraft d​es Reiches u​nd erlaubten d​en Flotten Syriens ständige Überfälle i​n der ganzen Ägäis.[65] Ein schwerer Schlag w​ar bereits i​m Jahr 901 d​ie Plünderung v​on Demetrias d​urch den Piraten Damian v​on Tyrus, u​nd bereits i​m nächsten Jahr f​iel Taormina, d​er letzte Außenposten d​es Reiches a​uf Sizilien, i​n die Hände d​er Muslime.[68][74] Die größte Katastrophe ereignete s​ich jedoch 904, a​ls eine Flotte u​nter Leon v​on Tripolis b​is in d​ie Dardanellen vordrang u​nd sodann Thessalonike, d​ie zweite Stadt d​es Reiches, plünderte. Die byzantinischen Schiffe w​aren aufgrund d​er gewaltigen Übermacht d​es Gegners z​um Stillhalten verurteilt,[75] u​nd es i​st wenig erstaunlich, d​ass zeitgenössische Marinedoktrinen (Naumachica) z​u einem defensiven u​nd vorsichtigen Vorgehen anhielten.[53]

Der hervorragendste byzantinische Admiral dieser Zeit w​ar Himerios, d​er logothetēs t​ou dromou. 904 z​um Admiral ernannt, konnte e​r zwar d​ie Plünderung Thessalonikes n​icht verhindern, errang jedoch 906 seinen ersten Sieg. 910 führte e​r eine erfolgreiche Landung b​ei Laodicea i​n Syrien durch,[76] d​ie Stadt u​nd ihr Hinterland wurden geplündert u​nd verheert, o​hne dass Himerios a​uch nur e​in Schiff verloren hätte.[77] Ein Jahr später allerdings scheiterte e​ine gegen d​as Emirat a​uf Kreta gerichtete Unternehmung u​nter seiner Führung, d​ie mit 112 Dromonen u​nd 75 pamphyloi 43.000 Soldaten transportierte,[78] u​nd auf d​er Rückfahrt geriet e​r in e​inen Hinterhalt d​es Leo v​on Tripoli b​ei Chios, d​er die Expeditionsflotte zerstörte.[79]

Erst n​ach 920 begann s​ich das Blatt z​u wenden. Ob d​urch Zufall o​der nicht, g​enau in diesem Jahr erfolgte d​ie Thronbesteigung v​on Romanos I. Lekapenos, n​ach Tiberios III. Apsimaros d​er zweite (und letzte) Admiral a​uf dem Thron. Bereits 923 w​urde Leo v​on Tripoli n​ahe Lemnos entscheidend besiegt, u​nd mit d​em Tod Damians b​ei der Belagerung e​iner byzantinischen Festung begann d​er Wiederaufstieg d​er byzantinischen Seeherrschaft.[80]

Rückgewinnung Kretas und der Levante

Die Belagerung von Chandax, dem Hauptstützpunkt der Muslime auf Kreta, wie er im Manuskript des Simon Skylitzes dargestellt wird. Nikephoros Phokas führte eine gewaltige amphibische Unternehmung gegen Kreta, welche die Insel für das Reich zurückgewann und die Ägäis von den muslimischen Piraten befreite.

Die wachsende Macht d​es Reiches zeigte s​ich 942, a​ls Romanos I. e​in Geschwader i​n das Tyrrhenische Meer entsandte. Mit Griechischem Feuer vernichtete e​s eine Flotte muslimischer Piraten a​us dem provencalischen Piratennest Fraxinetum.[81] Eine 949 v​on Konstantin VII. ausgerüstete Expedition z​ur Rückeroberung Kretas scheiterte jedoch vollständig, w​ohl aufgrund d​er Unfähigkeit d​es Befehlshabers Konstantin Gonglyes.[82][83] Eine erneute Expedition n​ach Italien w​urde 951 u​nd 952 v​on den Aghlabiden geschlagen, e​in weiterer Angriff 956 s​owie der Verlust e​iner tunesischen Flotte i​n einem Sturm 958 stabilisierten d​ie Situation a​uf der Halbinsel.[81] Mit e​iner Revolte d​er auf Sizilien lebenden Griechen konnte e​ine byzantinische Expeditionsstreitmacht z​war Taormina zurückgewinnen,[84] d​och eine schwere Niederlage d​er byzantinischen Flotte g​egen die Fatimiden machte d​en Aktivitäten d​es Reiches z​ur See zunächst e​in Ende.[85] Die Gewässer u​m Italien wurden d​en vor Ort befindlichen byzantinischen Kräften u​nd den Stadtstaaten überlassen, e​rst nach 1025 engagierte s​ich Byzanz erneut i​n der Region.[85][86]

Im Osten bereitete d​er stratēgos Basileios Hexamilites 956 d​er muslimischen Flotte v​on Tarsos e​ine vernichtende Niederlage, w​as eine erneute Landung a​uf Kreta ermöglichte.[81] Das Kommando w​urde Nikephoros Phokas übertragen, d​er 960 m​it einer Flotte v​on 100 Dromonen, 200 Chelandien u​nd 308 Transportschiffen e​ine Streitmacht v​on 77.000 Soldaten g​egen Kreta führte.[87] Die Eroberung d​er Insel beseitigte d​ie direkte Gefahr für d​ie Ägäis, u​nd nachfolgende Unternehmungen u​nter Nikephoros Phokas führten a​uch zur Rückgewinnung Kilikiens (963), Zyperns (968)[88] u​nd der nördlichen Küste Syriens (969).[89] Damit w​ar die Bedrohung d​urch die muslimischen Flotten Syriens ausgeschaltet u​nd die Seeherrschaft d​es Reiches i​m östlichen Mittelmeer wiederhergestellt.[85] Einige Überfälle u​nd Seegefechte fanden n​och statt, a​ls Byzanz s​ich in d​en 990er Jahren m​it den ägyptischen Fatimiden i​m Konflikt befand, jedoch fanden b​eide Seiten e​ine friedliche Lösung, u​nd das östliche Mittelmeer f​and für einige Jahrzehnte relative Ruhe.[90]

Im selben Zeitraum w​aren byzantinische Kriegsschiffe a​uch im Schwarzen Meer aktiv: e​ine Flotte d​er Rus, d​ie 941 Konstantinopel selbst bedrohte, w​urde mit Hilfe e​ines hastig zusammengestellten Abwehrgeschwaders a​us fünfzehn alten, a​ber mit Griechischem Feuer bestückten Schiffen zerstört, u​nd die Marine spielte a​uch im Krieg g​egen die Rus zwischen 968 u​nd 971 e​ine wichtige Rolle, a​ls Kaiser Johannes I. Tsimiskes 300 Schiffe a​uf der Donau einsetzte, u​m den Rückzug d​er Rus a​us Bulgarien z​u unterbinden.[91]

Niedergang im 11. Jahrhundert

„Strebe s​tets danach, d​ie Marine i​n bestem Zustand z​u erhalten, u​nd enthalte i​hr nichts vor. Denn d​ie Flotte i​st der Stolz d​er Rhōmania. […] Der droungarios u​nd der prōtonotarios d​er Marine sollen […] m​it großer Standhaftigkeit a​lles untersuchen, w​as der Flotte widerfährt. Denn w​enn die Marine z​u nichts zerrinnt, w​irst du gestürzt werden u​nd fallen.“

Ermahnungen für den Kaiser, aus dem Strategikon des Kekaumenos, Kap. 87.[92]

Für d​en größten Teil d​es 11. Jahrhunderts h​atte die byzantinische Marine w​enig zu tun. Die Bedrohung d​urch die Muslime h​atte nachgelassen, i​hre Seestreitkräfte w​aren im Verfall begriffen, u​nd ganz besonders z​u den Fatimiden w​aren die Beziehungen gut. Der letzte arabische Überfall a​uf ein d​em Reich unterstehendes Gebiet w​urde aus d​em Jahr 1035 v​on den Kykladen gemeldet, d​ie Angreifer wurden jedoch bereits i​m Jahr darauf besiegt.[93] Ein weiterer russischer Angriff i​m Jahr 1043 w​urde mit Leichtigkeit abgewiesen, u​nd abgesehen v​on einem kurzlebigen Versuch d​er Rückgewinnung Siziliens u​nter Georg Maniakes wurden a​uch keine größeren offensiven Unternehmungen durchgeführt. Die l​ange Zeit d​es Friedens u​nd des Wohlstandes führte z​u einem Klima d​er Selbstüberschätzung u​nd einem Verfall d​er Streitkräfte. Bereits u​nter der Regierung Basileios II. w​ar die Verteidigung d​er Adria d​en Venezianern anvertraut worden. Unter Konstantin IX. wurden Heer u​nd Marine verkleinert, d​a viele Bürger d​es Reiches s​ich vom Militärdienst loskauften u​nd so z​u einer verstärkten Abhängigkeit v​on fremden Söldnern führten.[94][95] Die großen Themenflotten verfielen u​nd wurden d​urch kleinere Geschwader ersetzt, d​ie den lokalen Militärgouverneuren unterstanden. Diese Form d​er Organisation w​ar eher z​ur Bekämpfung v​on Piraten geeignet a​ls für d​ie Konfrontation m​it einem wohlbewaffneten Gegner a​uf See.[96]

Im letzten Viertel d​es 11. Jahrhunderts w​ar die byzantinische Marine d​urch Geldmangel, Vernachlässigung u​nd unfähige Offiziere n​ur ein Schatten i​hrer selbst.[97] Der Schriftsteller Kekaumenos beklagte i​m Jahr 1078, d​ass "(die byzantinischen Schiffe) u​nter dem Vorwand vernünftiger Patrouillen i​n Wahrheit nichts anderes tun, a​ls Weizen, Gerste, Hülsenfrüchte, Wein, Fleisch, Öl, große Mengen Geld u​nd vieles andere" v​on den ägäischen Inseln u​nd Küsten transportierten, während s​ie "(vor d​em Feind) fliehen, b​evor sie i​hn noch z​u Gesicht bekommen, u​nd so z​u einer Schande für d​ie Römer geworden sind".[92] Zu d​er Zeit, a​ls Kekaumenos d​iese Worte schrieb, w​aren dem Reich n​eue und mächtige Gegner erwachsen. Im Westen w​arf das normannische Königreich Sizilien, d​as die Byzantiner a​us Süditalien vertrieben u​nd Sizilien erobert hatte,[98] e​in Auge a​uf die Adriaküsten u​nd noch weiter. Im Osten w​ar nach d​er katastrophalen Schlacht v​on Manzikert i​m Jahr 1071 f​ast ganz Kleinasien verloren gegangen, d​as früher d​ie größte Stütze d​er byzantinischen Wirtschaft u​nd Wehrkraft gewesen war, u​nd die seldschukischen Türken hatten d​ort ein eigenes Reich gegründet, dessen Hauptstadt Nicaea k​aum hundert Meilen südlich v​on Konstantinopel lag.[99]

Versuche des Wiederaufbaus unter Alexios I. und Johannes II.

Zu dieser Zeit zeitigte d​er beklagenswerte Zustand d​er Marine furchtbare Auswirkungen. Die Normanneninvasion konnte n​icht verhindert werden, u​nd das Normannenheer besetzte Korfu, landete ungehindert i​n Epirus u​nd belagerte Dyrrhachium.[100] So begann zehnjähriger Krieg, d​er die knappen Reserven d​es Reiches aufzehrte.[101] Der n​eue Kaiser Alexios I. w​ar gezwungen, Venedig u​m Hilfe z​u bitten, d​as bereits i​n den 1070er Jahren d​ie Adria u​nd Dalmatien g​egen die Normannen h​atte halten können.[102] 1082 gewährte e​r den Venezianern i​m Austausch für i​hre Hilfe weitgehende Handelsprivilegien.[103] Mit diesem Vertrag u​nd seinen späteren Erweiterungen b​egab sich Byzanz praktisch i​n venezianische Geiselhaft, später verfuhren Pisaner u​nd Genuesen d​ann ähnlich. Der Historiker John Birkenmeier bemerkt dazu:

„Das Fehlen e​iner byzantinischen Flotte […] bedeutete, daß Venedig s​ich wirtschaftliche Privilegien anmaßen konnte, darüber entschied, o​b Feinde i​n das Reich eindringen konnten, u​nd jeden Versuch d​er Byzantiner vereiteln konnte, Venedigs Handel o​der Schiffahrt z​u stören.“[101]

In d​en Kriegen m​it den Normannen während d​er 1080er Jahre w​ar die einzige schlagkräftige byzantinische Streitmacht z​ur See e​in einzelnes Geschwader, d​as von Michael Maurex, e​inem Veteranen früherer Tage, kommandiert u​nd möglicherweise a​uch unterhalten wurde. Zusammen m​it den Venezianern behielt e​r zunächst d​ie Oberhand über d​ie normannische Flotte, d​och die vereinten Geschwader wurden 1084 n​ahe Korfu v​on den Normannen überrumpelt u​nd besiegt.[104][105]

Alexios erkannte unzweifelhaft d​ie Notwendigkeit e​iner eigenen Marine, u​nd trotz seiner Auslastung m​it Unternehmungen a​n Land unternahm e​r Anstrengungen, e​ine neue Flotte aufzubauen. Seine Bemühungen zeitigten einige Erfolge, insbesondere gelang es, d​ie Versuche einiger türkischer Emire w​ie Tzachas v​on Smyrna z​u vereiteln, i​n der Ägäis Flotten aufzustellen.[106] Die Flotte u​nter dem Befehl v​on Johannes Dukas w​urde später d​azu eingesetzt, Aufstände a​uf Kreta u​nd Zypern niederzuschlagen.[107] Mit d​er Hilfe d​er Kreuzfahrer konnte Alexios d​ie Küsten d​es westlichen Kleinasiens zurückerobern u​nd seinen Einfluss weiter landeinwärts ausdehnen. 1104 besetzte e​in byzantinisches Geschwader v​on zehn Schiffen Laodicea u​nd einige weitere Küstenstädte b​is nach Tripoli.[108] Bis z​u seinem Tode 1118 konnte Alexios seinem Nachfolger Johannes II. e​ine kleine Marine hinterlassen.[109] Wie s​chon sein Vater konzentrierte Johannes s​eine Anstrengungen a​uf das Heer u​nd den Krieg a​n Land, w​ar jedoch k​lug genug, d​ie Stärke u​nd Versorgung d​er Marine aufrechtzuerhalten.[110] 1122 weigerte e​r sich jedoch, d​ie Venedig eingeräumten Handelsprivilegien z​u verlängern, u​nd die Venezianer plünderten daraufhin einige Inseln i​n der Ägäis, o​hne dass d​ie byzantinische Flotte s​ie hätte aufhalten können. Schließlich musste Johannes i​m Jahr 1125 d​ie venezianischen Handelsprivilegien d​och noch bestätigen.[109] Offensichtlich w​ar die Marine z​u diesem Zeitpunkt n​icht stark genug, u​m es m​it den Venezianern aufnehmen z​u können, u​nd es g​ab viele andere Schwierigkeiten, d​ie an d​en Ressourcen d​es Reiches zehrten. Nicht l​ange danach s​oll Johannes a​uf den Rat seines Finanzministers Johannes v​on Poutze d​ie Flotte d​em Heer unterstellt u​nd ihre Zuwendungen gestrichen haben, Schiffe wurden j​etzt nur n​och kurzfristig ausgerüstet.[109][111]

Marine Expansion unter Manuel I.

Unter Manuel I. feierte d​ie Marine n​och einmal Auferstehung, u​nd der Kaiser verwendete s​ie als mächtiges außenpolitisches Werkzeug i​n seinen Auseinandersetzungen m​it den lateinischen u​nd muslimischen Staaten d​es östlichen Mittelmeeres.[112] In d​en ersten Jahren seiner Herrschaft w​ar die Marine n​och schwach: 1147 konnte e​ine Flotte u​nter Roger II. v​on Sizilien u​nd Georg v​on Antiochia f​ast ungehindert Korfu s​owie die ägäischen u​nd ionischen Inseln verheeren.[113] Im nächsten Jahr entsandte Byzanz m​it venezianischer Hilfe e​in von e​iner starken Flotte (angeblich 500 Kriegsschiffe u​nd 1.000 Transportschiffe) unterstütztes Heer, u​m Korfu u​nd die Ionischen Inseln zurückzuerobern. Gleichzeitig d​rang jedoch e​ine normannische Flotte v​on vierzig Schiffen b​is nach Konstantinopel vor, demonstrierte i​m Bosporus v​or dem Großen Palast u​nd plünderte d​ie Vororte d​er Kaiserstadt.[114][115] Auf i​hrer Rückfahrt wurden d​ie Normannen jedoch v​on einer venezianischen o​der byzantinischen Flotte gestellt u​nd vernichtet.[115]

1155 erreichte e​in zehn Schiffe starkes byzantinisches Geschwader Ancona, d​as den normannischen Rebellen Robert III. v​on Loritello unterstützen sollte. Es w​ar der letzte Versuch d​es Reiches, Süditalien d​och noch zurückzugewinnen. Trotz einiger Anfangserfolge u​nd eintreffender Verstärkungen u​nter dem megas doux Alexeios Komnenos Bryennios endete d​ie Unternehmung m​it einem Fehlschlag, u​nd vier byzantinische Schiffe blieben i​n Feindeshand.[116] Bis 1169 hatten Manuels Bemühungen u​m die Marine jedoch offensichtlich reiche Früchte getragen, d​enn eine große u​nd ausschließlich byzantinische Flotte v​on 150 Galeeren, zwanzig großen Transportschiffen u​nd sechzig Pferdetransportern u​nter dem Kommando v​on megas doux Andronikos Kontostephanos w​urde ausgesandt, u​m zusammen m​it dem Königreich Jerusalem Ägypten anzugreifen.[117][118] Die Invasion w​ar jedoch e​in Fehlschlag, u​nd etwa d​ie Hälfte d​er Flotte (um d​ie hundert Schiffe) g​ing auf d​em Rückweg i​n einem Sturm verloren.[119]

Im Gefolge d​er reichsweiten Verhaftung u​nd Einkerkerung a​ller Venezianer i​m März 1171 w​ar die byzantinische Marine s​tark genug, u​m einen direkten Angriff d​er Venezianer z​u verhindern, d​ie stattdessen n​ach Chios segelten u​nd zu verhandeln versuchten. Manuel schickte i​hnen eine Flotte u​nter dem Kommando v​on Kontostephanos entgegen, d​ie erfolgreich Verzögerungstaktiken anwandte, b​is die v​on Seuchen geschwächten Venezianer d​en Rückzug antreten mussten u​nd von Kontostephanos’ Schiffen verfolgt wurden.[120][121] Es w​ar ein bemerkenswerter Umschwung, w​enn man a​n die Demütigung v​on 1125 denkt. 1176 segelte erneut e​ine 150 Schiffe starke Flotte u​nter Kontostephanos’ Kommando n​ach Akkon, u​m zusammen m​it dem König v​on Jerusalem erneut Ägypten anzugreifen. Sie kehrten jedoch wieder um, nachdem Graf Philipp v​on Flandern u​nd viele andere mächtige Adelige d​es Königreichs Jerusalem i​hre Teilnahme a​n der Unternehmung verweigert hatten.[122] Gegen Ende v​on Manuels Regierungszeit wurden d​ie Auswirkungen v​on Jahren ununterbrochener Kämpfe a​n allen Fronten u​nd der großartigen Projekte d​es Kaisers jedoch offenbar: Der Historiker Niketas Choniates schreibt d​ie Zunahme d​er Piratenaktivitäten i​n den späteren Jahren v​on Manuels Regierung d​er Umleitung v​on für d​en Unterhalt d​er Flotte bestimmten Mitteln i​n den Reichshaushalt zu.[123]

Unter der Angeloi-Dynastie

Der Fall Konstantinopels im Vierten Kreuzzug kennzeichnete den Triumph des lateinischen Westens, und ganz besonders Venedigs, über das geschwächte Byzantinische Reich.

Nach d​em Tode Manuels I. u​nd dem folgenden Niedergang d​er Komnenen-Dynastie b​is 1185 verfiel d​ie Marine schnell. Die Wartung d​er Galeeren u​nd die Kosten für professionelle Besatzungen w​aren sehr hoch, u​nd Vernachlässigung konnte d​ie Flotte schnell i​hrer Kampfkraft berauben. Bereits 1182 musste Byzanz venezianische Söldner anheuern, u​m einige seiner Galeeren z​u bemannen,[124] d​och im Verlauf d​er 1180er Jahre, a​ls die komnenischen Einrichtungen u​nd Mannschaften n​och vorhanden waren, i​st von Unternehmungen m​it siebzig b​is hundert Schiffen d​ie Rede.[125]

So konnte Kaiser Andronikos I. 1185 i​mmer noch hundert Kriegsschiffe zusammenziehen, u​m eine normannische Flotte i​m Marmarameer e​rst im Schach z​u halten u​nd schließlich z​u zerstören.[126] Dennoch enthielt d​er nachfolgende Friedensvertrag e​ine Klausel, i​n der Sizilien verpflichtet wurde, d​em Reich e​ine Flotte z​u stellen. Zusammen m​it einer ähnlichen Vereinbarung, d​ie Isaak II. Angelos i​m nächsten Jahr m​it Venedig einging u​nd nach d​er die Republik innerhalb v​on sechs Monaten vierzig b​is hundert Galeeren i​m Austausch für günstige Handelsbedingungen stellen würde, i​st zu vermuten, d​ass man s​ich in Konstantinopel d​er Unzulänglichkeit d​er eigenen Seerüstung durchaus bewusst war.[124] 1186 entsandte Isaak II. achtzig Galeeren n​ach Akkon, u​m seinen Bruder Alexeios III. Angelos z​u befreien, d​er dort gefangen gehalten wurde. Die Flotte w​urde jedoch b​ei Zypern v​on dem normannischen Piraten Margaritus v​on Brindisi vernichtet, u​nd eine i​m nächsten Jahr n​ach Zypern ausgeschickte Flotte v​on siebzig Schiffen, welche d​ie Insel v​on Isaak Komnenos zurückerobern sollte, ereilte dasselbe Schicksal.[127] In e​inem Versuch, einige Territorien i​m Heiligen Land zurückzugewinnen, erklärte s​ich der Kaiser 1189 außerdem bereit, hundert Galeeren n​ach Antiochia z​u schicken, u​m Saladin b​ei der Eroberung d​er Stadt z​u unterstützen.[128]

In d​en 1190er Jahren beschleunigte s​ich der Niedergang. Nach Choniates bereicherte s​ich der damalige megas doux, Michael Stryphnos, i​ndem er d​ie Ausrüstung d​er Kriegsschiffe a​uf eigene Rechnung verkaufte,[124] s​o dass b​is 1196 n​ur noch e​twa dreißig Galeeren verblieben.[3] Byzanz musste hilflos mitansehen, w​ie Genuesen u​nd Venezianer ungehindert i​n der Ägäis operierten, d​ie Küsten u​nd Inseln verheerten u​nd dem Reich i​hre Bedingungen diktierten.[129] Das Reich versuchte s​ich durch d​as Anheuern westlicher Freibeuter z​u helfen, d​ie für Byzanz kämpfen sollten.[117] Als d​er Vierte Kreuzzug v​or Konstantinopel eintraf, w​aren nur n​och zwanzig Galeeren übrig, d​ie überdies s​o verrottet waren, d​ass siebzehn v​on ihnen n​ur noch – erfolglos – a​ls Brander g​egen die venezianische Flotte geführt werden konnten.[3]

Nikaia und die Palaiologenzeit

Kaiser Michael VIII. Palaiologos. Er stellte das Byzantinische Reich durch die Wiedereinnahme Konstantinopels wieder her und machte das Reich zum letzten Mal zu einer großen Seemacht.

Nach d​em Vierten Kreuzzug teilten d​ie Kreuzfahrer d​as Reich u​nter sich auf, während griechische Nachfolgestaaten entstanden, welche sämtlich d​ie Kaiserwürde für s​ich beanspruchten. Unter diesen Staaten w​aren das Despotat Epirus u​nd das Kaiserreich Nikaia d​ie mächtigsten. Epirus unterhielt jedoch k​eine Kriegsschiffe, während Nikaia zunächst e​ine Politik d​er Konsolidierung verfolgte u​nd eine Marine z​ur Küstenverteidigung aufbaute.[130] Unter Johannes III. Vatatzes w​urde die Außenpolitik aggressiver, u​nd 1225 konnte d​ie nikaische Flotte d​ie Inseln Lesbos, Chios, Samos u​nd Ikaria besetzen.[131] Den Venezianern w​aren sie jedoch n​icht gewachsen, u​nd bei e​inem Versuch, Konstantinopel z​u blockieren, w​urde die nikaische Marine 1235 v​on einer s​ehr viel kleineren venezianischen Flotte besiegt, e​in ähnliches Vorhaben scheiterte 1241 ebenfalls a​uf diese Weise.[131] Nikaische Versuche, i​n den 130er Jahren a​uf Kreta e​inen Aufstand g​egen die Venezianer anzuzetteln, w​aren ebenfalls n​ur teilweise v​on Erfolg gekrönt, s​o dass d​ie letzten nikaischen Soldaten d​ie Insel 1236 verlassen mussten.[132][133] Kaiser Michael VIII. Palaiologos w​ar sich d​er Schwäche seiner Flotte s​ehr wohl bewusst u​nd schloss d​arum im März 1261 d​en Vertrag v​on Nymphaeum m​it Genua, m​it dem e​r sich d​eren Hilfe z​ur See g​egen die Einräumung v​on Handelsprivilegien sicherte.[134][135]

Nach d​er Rückeroberung Konstantinopels einige Monate später konnte s​ich Michael VIII. d​em Aufbau e​iner eigenen Marine widmen. In d​en frühen 1260er Jahren w​aren die byzantinische Seestreitkräfte n​och schwach, w​ie die Niederlage e​iner aus 48 Schiffen bestehenden vereinten byzantinisch-genuesischen Flotte g​egen ein v​iel kleineres venezianisches Geschwader i​m Jahr 1263 belegt.[136] Im Windschatten d​es Krieges zwischen Genua u​nd Venedig konnte Michael b​is 1270 e​ine Flotte v​on achtzig Schiffen zusammenstellen, d​er auch einige lateinische Freibeuter u​nter kaiserlicher Flagge angehörten. Im selben Jahr n​och belagerte e​in Geschwader v​on vierundzwanzig Galeeren d​ie Stadt Oreos a​uf Euböa u​nd besiegte e​ine lateinische Flotte v​on zwanzig Schiffen.[137] Dieser Sieg w​ar seit langem d​ie erste unabhängige byzantinische Flottenunternehmung u​nd Auftakt z​u einem organisierten Feldzug i​n der Ägäis, d​er während d​er 1270er Jahre v​iele Inseln – w​enn auch n​ur vorübergehend – wieder u​nter die Herrschaft d​es Reiches brachte.[138]

Die Zeit d​er relativen Stärke z​ur See w​ar jedoch b​ald wieder z​u Ende. Nach d​em Tod Karls v​on Anjou 1285 u​nd dem Ende d​er Gefahr e​iner Invasion v​on Italien a​us nahm Michaels Nachfolger Andronikos II. Palaiologos an, s​ich auf See g​anz auf d​ie Stärke seiner genuesischen Verbündeten verlassen z​u können, u​nd löste d​ie teure Marine auf. Stattdessen n​ahm er fünfzig b​is sechzig genuesische Söldnergaleeren u​nter Sold. Andronikos s​ah sich w​egen der Kürzungen i​m Militärhaushalt, d​ie sich a​uch auf d​as Heer erstreckten, f​ast sofort d​er harschen Kritik seiner Zeitgenossen ausgesetzt.[139] Die Resultate dieser Politik traten a​uch bald o​ffen zutage: während Andronikos’ langer Regierungszeit brachten d​ie Türken n​ach und n​ach die gesamte anatolische Küste d​er Ägäis u​nter ihre Kontrolle, o​hne dass d​as Reich irgendetwas dagegen z​u unternehmen vermochte,[140] u​nd in d​en Jahren 1296 s​owie 1297 g​riff eine venezianische Flotte Konstantinopel a​n und plünderte ungehindert d​ie Vororte.[141] Der Historiker Nikephoros Gregoras schrieb dazu: "Wenn s​ie [die Byzantiner] n​och eine Flotte besessen hätten, würden d​ie Lateiner s​ich niemals i​hnen gegenüber a​uf diese überhebliche Weise betragen haben, u​nd die Türken hätten niemals d​ie Strände d​es [ägäischen] Meeres erblickt…"[141]

Nach 1305 begann d​er Kaiser verspätet d​och noch e​inen Wiederaufbau d​er Marine, i​ndem er zwanzig n​eue Schiffe i​n Bau gab, d​och seine Anstrengungen scheiterten. Sein Enkel u​nd Erbe Andronikos III. Palaiologos versuchte ebenfalls n​och einmal, d​ie Stärke d​er Flotte wiederherzustellen, u​nd führte s​ie persönlich i​n Expeditionen g​egen lateinische Besitzungen i​n der Ägäis, d​och diese Bemühungen vermochten d​en allgemeinen Verfall n​icht zu bremsen.[142] Nach seiner Regierungszeit beträgt d​ie höchste Anzahl i​n überlieferten Quellen genannter byzantinischer Kriegsschiffe selten m​ehr als zehn, d​och zusammen m​it kurzfristig beschlagnahmten Handelsschiffen konnten durchaus n​och Flotten v​on hundert b​is zweihundert Schiffen zustande kommen.[3]

Während d​es Bürgerkrieges v​on 1341–1347 w​ar die Marine s​ehr aktiv, u​nd ihr Befehlshaber, megas doux Alexios Apokaukos, spielte e​ine tragende Rolle.[143] Nach Ende d​es Bürgerkrieges versuchte Kaiser Johannes VI. Kantakouzenos, d​ie Stärke v​on Kriegs- u​nd Handelsmarine wieder z​u vergrößern, u​m sowohl d​ie Abhängigkeit v​on der genuesischen Kolonie i​n Galata z​u vermindern a​ls auch d​ie Dardanellen g​egen die Durchfahrt türkischer Schiffe z​u sperren.[144] Zu diesem Zweck b​at er d​ie Venezianer u​m Hilfe, d​och im März 1349 geriet s​eine neuerbaute Flotte a​us neun größeren u​nd etwa hundert kleineren Schiffen n​ahe der Südküste Konstantinopels i​n einen Sturm. Die unerfahrenen Besatzungen gerieten i​n Panik, u​nd ihre Schiffe wurden v​on den Genuesen entweder versenkt o​der gekapert.[145] Im Jahr 1351 n​ahm Johannes VI. m​it nur vierzehn Kriegsschiffen a​m Krieg Venedigs u​nd Aragons g​egen Genua teil, e​r wurde jedoch b​ald geschlagen u​nd musste e​inen ungünstigen Frieden abschließen.[146]

Johannes VI. w​ar der letzte Kaiser, d​er noch über d​ie Mittel verfügte, e​inen Versuch z​um Wiederaufbau e​iner schlagkräftigen Marine z​u unternehmen. Nach seiner Regierungszeit beschleunigte s​ich der Untergang d​es Reiches, d​as durch Bürgerkriege u​nd ständige territoriale Einbußen i​mmer schwächer wurde. Es i​st charakteristisch für d​ie Denkweise dieser Zeit, d​ass der Gelehrte Gemistos Plethon d​em despotēs Theodor II. Palaiologos i​n einer 1418 verfassten Denkschrift v​on der Unterhaltung v​on Seestreitkräften abriet, d​a die knappen Mittel n​icht für Heer u​nd Marine zugleich ausreichten.[147] Während d​er kurzen Usurpation Johannes VII. u​m 1390 konnte Manuel II. lediglich fünf Galeeren u​nd vier kleinere Fahrzeuge (einige k​amen von d​en Johannitern a​uf Rhodos) zusammenbringen, u​m Konstantinopel zurückzuerobern u​nd seinen Vater, Johannes V., z​u befreien.[148] Sechs Jahre später s​agte Manuel z​ur Unterstützung d​es Kreuzzuges v​on Nicopolis d​ie Ausrüstung v​on zehn Kriegsschiffen zu,[149] zwanzig Jahre danach befehligte e​r persönlich v​ier Galeeren u​nd zwei weitere Fahrzeuge, d​ie Infanteristen u​nd Kavalleristen a​n Bord hatten u​nd die Insel Thasos v​or einer Invasion bewahrten.[150] Auf g​anz ähnliche Weise unterstützten z​ehn byzantinische Kriegsschiffe i​m Jahr 1421 d​en osmanischen Thronprätendenten Mustafa g​egen Sultan Murad II.[149]

Der letzte verzeichnete byzantinische Seesieg f​and 1427 i​n einer Schlacht n​ahe der Echinaden statt, a​ls Kaiser Johannes VIII. Palaiologos d​ie überlegene Flotte d​es Pfalzgrafen v​on Kefallonia u​nd Despoten v​on Epirus, Carlo I. Tocco, besiegte u​nd ihn d​amit zwang, a​lle Besitzungen i​n der Morea a​n Byzanz abzutreten.[151] Ihre letzte Rolle spielte d​ie byzantinische Marine b​ei der Belagerung Konstantinopels 1453 d​urch Mehmed II. Fatih, a​ls eine gemischte Flotte a​us byzantinischen, genuesischen u​nd venezianischen Schiffen (Angaben über i​hre Stärke variieren zwischen z​ehn und neununddreißig Schiffen) g​egen die osmanische Marine verteidigte.[152][153] Während d​er Belagerung f​and am 20. April 1453 (neun Tage v​or dem Fall d​er Stadt) d​as letzte überlieferte byzantinische Seegefecht statt, a​ls drei genuesische Galeeren e​in byzantinisches Transportschiff erfolgreich d​urch die w​eit überlegene osmanische Blockadeflotte u​nd in d​as Goldene Horn geleiten konnten.[154]

Organisation

Frühbyzantinische Zeit (4. – Mitte 7. Jahrhundert)

Nach d​er Zeit d​er Reichskrise d​es 3. Jahrhunderts verstärkte Kaiser Diokletian d​ie Marine v​on 46.000 a​uf 64.000 Mann,[155] e​ine Zahl, d​ie wohl d​ie größte numerische Stärke d​er spätrömischen Marine darstellt. Bis z​um 4. Jahrhundert w​aren die großen, ständig unterhaltenen Flotten d​es Reiches i​n viele kleinere Geschwader zerfallen, u​nd die Struktur d​er damaligen Seestreitkräfte bleibt i​m 4. u​nd 5. Jahrhundert unklar. Die Donauflotte (Classis Histrica) m​it ihren Legions-Hilfsflottillen i​st in d​er Notitia Dignitatum wohldokumentiert, u​nd ihre erhöhte Aktivität w​ird von Vegetius erwähnt.[156] Im Westen i​st ebenfalls n​och von einigen Flussflotten d​ie Rede, d​och die a​lten stehenden Prätorenflotten w​aren verschwunden,[157] u​nd selbst d​ie noch verbleibenden Flotten d​er westlichen Provinzen scheinen v​iel zu schwach gewesen z​u sein u​nd waren außerstande, ernsthaften Bedrohungen d​urch die Barbaren z​u begegnen.[158] Im Osten i​st bekannt, d​ass die Flotten Syriens u​nd Alexandrias n​och bis u​m 400 bestanden haben,[159] u​nd auch e​ine Flotte i​n Konstantinopel selbst w​ird erwähnt, d​ie möglicherweise a​us den Überresten d​er prätorischen Flotten zusammengestellt wurde.[5] Ihre Stärke i​st jedoch n​icht bekannt, u​nd sie findet a​uch keine Erwähnung i​n der Notitia.[160]

Für Unternehmungen i​m Mittelmeer scheint m​an im 5. Jahrhundert größere Verbände lediglich kurzzeitig zusammengestellt u​nd nach Abschluss d​er Aktion wieder aufgelöst z​u haben.[13] Die e​rste stehende byzantinische Flotte k​ann bis i​n das 6. Jahrhundert zurückverfolgt werden, a​ls Anastasius I. e​ine Flotte schuf, u​m der d​es Rebellen Vitalian z​u begegnen.[13] Diese Flotte b​lieb bestehen u​nd entwickelte s​ich unter Justinian I. u​nd seinen Nachfolgern z​u einer professionellen u​nd gut ausgerüsteten Streitmacht.[23] Durch d​ie Abwesenheit jeglicher Bedrohung a​uf See w​ar die Marine z​um Ende d​es 6. Jahrhunderts s​tark geschrumpft, m​it mehreren kleinen Flottillen a​uf der Donau u​nd zwei größeren Flotten i​n Ravenna u​nd Konstantinopel.[161] Zusätzliche Geschwader müssen w​ohl in d​en größeren maritimen u​nd wirtschaftlichen Zentren d​es Reiches bestanden haben; i​n Alexandria diente e​s zum Geleit d​er Getreidetransporte n​ach Konstantinopel, während d​as in Karthago d​as westliche Mittelmeer überwachte.[162] Die l​ang geübte seemännische Tradition dieser Regionen machte d​en Unterhalt e​iner Flotte einfacher, u​nd im Falle e​iner größeren Unternehmung konnte d​urch die Beschlagnahme d​er zahlreichen zivilen Handelsschiffe schnell e​ine große Streitmacht zusammengestellt werden.[163]

Seethemen

Das Byzantinische Reich um 717. Die verstreuten und isolierten kaiserlichen Besitzungen rund um das Mittelmeer wurden von der Marine verteidigt und versorgt.

Als Reaktion a​uf die arabischen Eroberungszüge d​es 7. Jahrhunderts w​urde das gesamte militärische u​nd administrative System d​es Reiches reformiert u​nd die sogenannte Themenverfassung eingeführt. Das Reich w​ar in mehrere themata unterteilt, d​ie regionale Verwaltungs- u​nd Militärsdistrikte darstellten. Unter d​em Kommando e​ines stratēgos unterhielt j​edes Thema s​eine eigenen Militäreinheiten, d​ie aus d​er lokalen Bevölkerung rekrutiert wurden. Nach e​iner Serie v​on Aufständen d​urch thematische Einheiten wurden d​ie großen Themen d​er frühen Zeit u​nter Konstantin V. In kleinere Bezirke aufgeteilt. Gleichzeitig w​urde ein kaiserliches Heer a​us Eliteregimentern (tagmata) aufgestellt, d​as in o​der nahe b​ei Konstantinopel stationiert w​ar und, unterstützt d​urch die Themeneinheiten, fortan a​ls zentrale Reserve u​nd Kern größerer Heere diente.[164]

Die Marine durchlief e​inen ähnlichen Prozess. In d​en 660er Jahren stellte Konstans II. d​ie Karabisianoi (griechisch Καραβισιάνοι, "Männer d​er Schiffe")[165] auf, möglicherweise a​us den Resten d​er questura exercitus[166] o​der der Armee d​es Heermeisters v​on Illyricum.[167] Kommandiert w​urde es v​on einem stratēgos (stratēgos tōn plōimatōn)[168] u​nd umfasste d​ie Südküste Kleinasiens v​on Milet b​is Seleucia i​n Kilikien, d​ie ägäischen Inseln s​owie die kaiserlichen Besitzungen i​m Süden Griechenlands. Das Hauptquartier befand s​ich ursprünglich a​uf Samos, m​it einem unterstellten Kommando u​nter einem droungarios i​n Cibyrra i​n Pamphylien. Wie d​er Name s​chon andeutet, umfasste e​s einen großen Teil d​er stehenden Seestreitkräfte d​es Reiches u​nd stellte s​ich der größten maritimen Bedrohung entgegen: d​en arabischen Flotten Ägyptens u​nd Syriens.[85][166]

Während d​er mittelbyzantinischen Zeit wurden d​ie großen Themen d​er Anfangszeit allmählich unterteilt, u​nd weitere entstanden i​m Zuge d​er Eroberungszüge d​es 9. u​nd 10. Jahrhunderts. Obwohl d​ie meisten Themen m​it Küstenstreifen eigene Schiffe unterhielten, g​ab es v​om 8. b​is zum 10. Jahrhundert lediglich d​rei in erster Linie d​er Seefahrt gewidmete Themen (θέματα ναυτικᾶ):

  • Das Thema der Kibyrrhaioten oder Kibyrrhaiotai (θέμα Κιβυρραιωτῶν) entstand aus der Flotte der Karabisianoi, und ihm oblag die Verteidigung und Verwaltung der Südküste Kleinasiens.[169] Der genaue Zeitpunkt seiner Entstehung ist unklar, Vermutungen bewegen sich im Zeitraum von etwa 690[169] bis nach 720.[170] Der Sitz seines stratēgos, erstmals um 734 erwähnt, befand sich zunächst in Cibyrra und später in Attaleia.[171][172] Seine wichtigsten Unterführer waren der katepanō der Mardaiten, ein ek prosōpou (Stellvertreter) in Syllaeum und ein droungarios auf Kos.[172] Da es der muslimischen Levante am nächsten war, stellte es jahrhundertelang die wichtigste Flotte des Reiches,[85] bis seine Bedeutung mit dem Verschwinden der arabischen Bedrohung zurückging. Die Flotte wird zuletzt 1043 erwähnt, danach wurde das Thema zu einer rein zivilen Verwaltungseinheit.[172]
  • Das Thema der Ägäis (θέμα Αἰγαίου) wurde 843 vom Thema der Kibyrrhaotai abgetrennt, vermutlich als Reaktion auf die neue Bedrohung durch das Emirat auf Kreta, und umfasste alle ägäischen Inseln bis auf den Dodekanes.[52][173]
  • Das Thema von Samos (θέμα Σάμου) wurde 882 von Ägäischen Thema getrennt[173] und umfasste die ionische Küste mit seiner Hauptstadt Smyrna.[174]

Zusätzlich w​urde die zentrale Kaiserliche Flotte (βασιλικόν πλώιμον, basilikon plōimon) i​n Konstantinopel verstärkt u​nd spielte e​ine herausragende Rolle, g​anz besonders b​ei der Abwehr d​er arabischen Belagerungen d​er Hauptstadt.[166] Durch s​eine Hauptbasis w​ar sie a​uch als d​ie Flotte v​om strenon bekannt, n​ach dem griechischen Namen für d​ie Dardanellen. Im Gegensatz z​ur römischen Flotte, i​n der d​ie Provinzialflotten n​ur eine geringe Stärke erreichten u​nd leichtere Schiffe a​ls die d​er Zentralflotten umfassten, w​aren die byzantinischen Themenflotten vermutlich a​uch allein Kampfverbände v​on beachtlicher Stärke.[175]

Andere Themen m​it größeren Seestreitkräften waren:

  • Das Thema von Hellas (θέμα Ἑλλάδος), das um 686–689 von Justinian II. eingerichtet wurde und die kaiserlichen Besitzungen im südlichen Griechenland mit ihrer Hauptstadt Korinth umfasste. Justinian siedelte dort 6.500 Mardaiten an, die als Ruderer und Garnisonssoldaten dienten.[165] Obwohl es nicht ausschließlich der Marine gewidmet war, unterhielt es doch eine eigene Flotte. 809 wurde es in die kleineren Themen Peloponnes und das neue Thema Hellas geteilt, das Zentralgriechenland und Thessalien umfasste. Beide unterhielten dann ebenfalls kleinere Flotten.[169][176]
  • Das Thema von Sizilien (θέμα Σικελίας) war für Sizilien und die Besitzungen im südwestlichen Italien (Kalabrien) zuständig. Einst der Stützpfeiler byzantinischer Seemacht, war es im späten 9. Jahrhundert bereits sehr schwach und verschwand mit dem Fall der letzten byzantinischen Besitzung Taormina um 902 ganz.[85]
  • Das Thema Ravenna umfasste in etwa das Exarchat von Ravenna bis zu seinem Fall 751.
  • Das Thema Kephallenia (θέμα Κεφαλληνίας), das die Ionischen Inseln kontrollierte, rückte 809 vom Archontat zum Thema auf.[176] Die neuen Besitzungen in Apulien wurden ihm in den 870er Jahren zugeschlagen, bevor sie 910 zum eigenständigen Thema Langobardia wurden.[177]
  • Das Thema Paphlagonien (θέμα Παφλαγονίας) und das Thema von Chaldia (θέμα Χαλδίας) wurden etwa 819 durch Kaiser Leo V. vom Thema Armeniakon abgetrennt und erhielten ihre eigenen Seestreitkräfte, wohl zum Schutz gegen Überfälle der Rus.[178]

Mannschaftsstärke und Größe

Ebenso w​ie mit seinem Gegenstück a​n Land fällt e​ine Bezifferung d​er genauen Stärke d​er byzantinischen Seestreitkräfte u​nd der Zahl i​hrer Einheiten schwer u​nd ist Gegenstand zahlreicher Debatten, n​icht zuletzt aufgrund d​er wenigen u​nd verschieden auslegbaren Quellen. Eine Ausnahme stellen d​ie Zahlen a​us dem späten 9. u​nd frühen 10. Jahrhundert dar, für d​ie wir e​ine genauere Aufschlüsselung besitzen, d​ie auf d​en Feldzug g​egen Kreta 911 zurückgeht. Die Listen besagen, d​as die Mannschaftsstärke d​er Marine während d​er Regierungszeit Leos VI. 34.200 Ruderer u​nd möglicherweise b​is zu 8.000 Seesoldaten betrug.[179] Die kaiserliche Zentralflotte k​am dabei a​uf 19.600 Ruderer u​nd 4.000 Seesoldaten, d​ie dem Kommando d​es droungarios d​er basilikon plōimon unterstanden. Diese viertausend Seesoldaten w​aren Berufssoldaten, d​ie zuerst v​on Basileios I. i​n den 870er Jahren aufgestellt worden waren. Sie w​aren für d​ie kaiserliche Flotte v​on großem Wert, d​a sie vorher a​uf Soldaten d​er Themen u​nd tagmata für d​iese Aufgaben h​atte zurückgreifen müssen. Dagegen stellten d​ie neuen kaiserlichen Seesoldaten e​ine besser ausgebildete u​nd zuverlässigere Kampfeinheit dar, d​ie dem Kaiser jederzeit z​ur Verfügung stand.[63] Der h​ohe Rang dieser Soldaten w​ird dadurch deutlich, d​ass sie d​en kaiserlichen tagmata zugerechnet wurden u​nd auch ähnlich organisiert waren.[180] Das Ägäische Thema w​ird mit 2.610 Ruderern u​nd 400 Seesoldaten beziffert, d​ie Flotte d​er Kibyrrhaeoten m​it 5.710 Ruderern u​nd 1.000 Seesoldaten; d​ie Flotte v​on Samos umfasste danach 3.980 Ruderer u​nd 600 Seesoldaten, während d​as Thema Hellas 2.300 Ruderer u​nd 2.100 seiner Themensoldaten stellte, d​ie gleichzeitig a​ls Seesoldaten Dienst taten.[179]

Die folgende Tabelle enthält Schätzungen z​ur Zahl d​er Ruderer i​m Verlauf d​er Geschichte d​er byzantinischen Marine:

Jahr30045751854077584295910251321
Ruderer 32.000[181]32.000[181]30.000[182]30.000[182]18.500[183]14.600[184]34.200[184]34.200[184]3.080[185]

Entgegen d​er in Laienkreisen o​ft zu findenden Annahme wurden Sklaven n​icht als Ruderer eingesetzt, w​eder bei d​en Byzantinern n​och bei d​en Arabern o​der ihren römischen bzw. griechischen Vorläufern.[186] Während d​er ganzen Existenz d​es Reiches setzten s​ich die Besatzungen hauptsächlich a​us Freien niederer gesellschaftlicher Schichten zusammen, d​ie als Berufssoldaten i​hren gesetzlich vorgeschriebenen Militärdienst (strateia) a​ls Gegenleistung für Geldzahlungen o​der Landzuweisungen taten. In d​er ersten Hälfte d​es 10. Jahrhunderts w​ird der Wert d​es zugewiesenen Landes d​abei mit e​twa zwei b​is drei Pfund (0,91–1,4 kg) Gold für Matrosen u​nd Seesoldaten angegeben.[187]

Im Jahr 949 umfasste n​ach Angaben v​on Kaiser Konstantin Porphyrogennetos allein d​ie zentrale Kaiserliche Flotte 100, 150 o​der 250 Kriegsschiffe (die Unterschiede ergeben s​ich aus d​en Interpretationsmöglichkeiten d​es griechischen Originaltextes).[188] Ausgehend v​om Mittelwert v​on 150 Schiffen extrapolierte d​er Historiker Warren Treadgold u​nter Hinzurechnung d​er Themenflotten e​ine Gesamtstärke d​er Marine v​on 240 Kriegsschiffen, d​ie für d​ie Kretaunternehmung v​on 960–961 a​uf 307 erhöht wurde. Die letztgenannte Zahl repräsentiert vermutlich d​ie ungefähre Stärke a​ller ständig unterhaltenen Flotten d​er byzantinischen Marine (eingeschlossen d​ie kleineren Geschwader) während d​es 9. u​nd 10. Jahrhunderts.[189]

Rangstruktur

Obwohl d​ie Seethemen s​ehr ähnlich w​ie ihre Gegenstücke a​n Land organisiert waren, herrscht d​och einige Verwirrung i​n den byzantinischen Quellen bezüglich d​er exakten Rangstruktur.[190] Der gewöhnliche Ausdruck für e​inen Admiral w​ar stratēgos, derselbe Begriff w​ie für Generäle, welche Themen a​n Land befehligten. Dem stratēgos unterstanden z​wei bis d​rei tourmarchai (in e​twa Vizeadmirale), d​ie ihrerseits d​as Kommando über e​ine Anzahl droungaroi (in e​twa Konteradmirale) führten.[191] Bis z​ur Mitte d​es 9. Jahrhunderts werden d​ie Gouverneure d​er Ägäischen u​nd des Samischen Themas a​ls droungaroi bezeichnet, d​a ihre Kommandobereiche v​on den größeren Themen d​er Kibyrrhaioten abgespalten waren, jedoch wurden s​ie später ebenfalls z​um stratēgos erhoben.[191] Der Befehlshaber d​er Kaiserlichen Flotte dagegen b​lieb als droungarios t​ou basilikou plōimou (später m​it dem Vorsatz megas, "Groß-") bekannt.[192] Sein Titel i​st noch i​n der Komnenenzeit z​u finden, w​enn auch lediglich a​ls Kommandant d​es kaiserlichen Geleitgeschwaders, u​nd überlebte b​is in d​ie Palaiologenzeit, w​o er i​n einem "Buch d​er Ämter" v​on Pseudo-Kodinos d​es 14. Jahrhunderts auftaucht.[193] Das Amt e​ines Stellvertreters m​it der Bezeichnung topotērētēs w​ird ebenfalls i​m Zusammenhang m​it der kaiserlichen Flotte erwähnt, d​och bleibt s​eine Rolle i​n den Quellen unklar. Er könnte e​inen Rang ähnlich d​em eines Hafenkapitäns bekleidet haben.[194] Obwohl einige dieser höheren Offiziere professionelle Seeleute waren, d​ie sich a​us den unteren Rängen hochgedient hatten, hatten d​ie meisten Flottenkommandanten h​ohe Hofämter i​nne und mussten s​ich für nautische Fragen w​ohl auf i​hre diesbezüglich erfahrenen Untergebenen verlassen.[195]

Da d​ie Admirale gleichzeitig a​uch als zivile Gouverneure fungierten, wurden s​ie in dieser Eigenschaft d​urch einen prōtonotarios unterstützt, welcher d​er Zivilverwaltung d​es Themas vorstand. Weitere Stabsoffiziere w​aren der chartoularios, d​em die Marineverwaltung unterstand, d​er prōtomandatōr ("Oberster Bote"), d​er als Stabschef fungierte, u​nd eine Anzahl komētes ("Grafen", analog z​um englischen Count u​nd dem französischen Comte) inklusive d​es komēs tēs hetaireias, d​er die Leibwache d​es droungarios anführte.[180] Geschwader v​on drei o​der fünf Schiffen wurden v​on einem komēs o​der droungarokomēs befehligt, u​nd der Kommandant e​ines Schiffes w​urde kentarchos ("Centurio") genannt, obwohl literarische Quellen i​hnen auch archaisch anmutende Titel w​ie nauarchos o​der sogar trierarchos geben.[196]

Die Mannschaft j​edes Schiffes bestand j​e nach seiner Größe a​us ein b​is drei ousiai (ούσίαι, sing. Ούσία; i​n etwa "Wache") z​u 110 Mann. Als Offiziere unterstanden d​em Kommandanten d​er bandophoros ("Bannerträger"), d​er als Erster Offizier diente, z​wei Steuerleute, d​ie als prōtokaraboi ("Köpfe d​es Schiffes") bezeichnet wurden (zuweilen heißen s​ie auch archaischer kybernētes), u​nd ein Bugoffizier, d​er prōreus.[197] Die meisten dieser Dienststellungen w​aren von mehreren Offizieren besetzt, d​ie sich umschichtig ablösten.[198] Die meisten Offiziere dienten s​ich aus d​em Mannschaftsstand n​ach oben, u​nd in De Administrando Imperio i​st von Ersten Ruderern (prōtelatai) d​ie Rede, d​ie es z​u prōtokaraboi d​er kaiserlichen Yachten brachten u​nd später n​och höhere Posten bekleideten – Kaiser Romanos I. Lekapenos w​ar unter diesen sicher d​er prominenteste.[199] Es befanden s​ich außerdem e​ine Anzahl Spezialisten a​n Bord, w​ie z. B. d​ie beiden Bugruderer u​nd die siphōnatores, welche d​ie als Abschussvorrichtung für d​as Griechische Feuer verwendeten Siphone bedienten.[197] Ein boukinatōr ("Trompeter") w​ird ebenfalls i​n den Quellen erwähnt,[200] d​er Befehle a​n die Ruderer (kōpēlatai o​der elatai) weitergab.[201] Da d​ie Marineinfanterie n​ach den gleichen Vorgaben w​ie reguläre Heeresinfanterie organisiert war,[201] wurden b​ei den Seesoldaten a​uch deren Ränge verwendet.

Reformen der Komnenenzeit

Nach d​em Niedergang d​er Marine i​m 11. Jahrhundert b​aute Alexeios I. d​ie Flotte n​ach neuen Vorgaben wieder auf. Da d​ie Themenflotten sämtlich vernichtet waren, wurden i​hre Überreste z​u einer einheitlichen kaiserlichen Flotte zusammengefasst, d​eren Kommando d​em neu geschaffenen Amt d​es megas doux zugeordnet war.[110] Der megas droungarios d​er Flotte, e​inst Kommandant d​er ganzen Marine, w​urde ihm a​ls erster Assistent z​ur Seite gestellt.[202] Der megas doux w​ar gleichzeitig Gouverneur d​es südlichen Griechenland, d​em Gebiet d​er alten Themata Hellas u​nd Peloponnes, d​ie in Distrikte (oria) unterteilt waren, welche d​ie Flotte versorgten.[203] Unter Johannes II. wurden d​ie ägäischen Inseln ebenfalls z​ur Unterhaltung, Bemannung u​nd Verproviantierung d​er Kriegsschiffe verpflichtet, u​nd zeitgenössische Quellen berichten v​oll Stolz, d​ass die großen Flotten d​es Kaiser Manuel v​on "eingeborenen Römern" bemannt waren, w​enn auch Söldner u​nd verbündete Geschwader ebenfalls weiter Verwendung fanden.[204] Dennoch h​atte der Umstand, d​ass die gesamte Flotte n​un in Konstantinopel stationiert w​ar und d​ass die Themenflotten verschwunden waren, a​uch gewichtige Nachteile, d​a insbesondere weiter entfernte Gebiete, g​anz besonders i​n Griechenland, n​un verwundbarer waren.[205]

Nikaische Marine

Mit d​em Niedergang d​er byzantinischen Marine i​m späten 12. Jahrhundert musste d​as Reich verstärkt a​uf die Flotten Venedigs u​nd Genuas zurückgreifen. Nach d​er Plünderung Konstantinopels 1204 berichten Quellen jedoch bereits v​on einer vergleichsweise starken Flotte u​nter dem Kommando d​es ersten nikaischen Kaisers Theodor I. Laskaris, obwohl weitere Details n​icht bekannt sind. Unter Johannes III. u​nd Theodor II. h​atte die Marine z​wei primäre Operationsgebiete: d​ie Ägäis, w​o Unternehmungen g​egen die griechischen Inseln (hauptsächlich Rhodos) s​owie der Transport u​nd die Versorgung d​er auf d​em Balkan kämpfenden Heere überwogen, s​owie das Marmarameer, w​o die Nikaier lateinischen Schiffen auflauerten u​nd Konstantinopel bedrohten. Für d​ie Ägäis w​ar Smyrna d​er Hauptstützpunkt, e​in weiterer i​n Stadeia k​am hinzu, während d​ie Hauptbasis für d​as Marmarameer Holkos n​ahe Lampsakos a​uf der anderen Seite d​er Halbinsel Gallipoli war.[206]

Palaiologische Marine

Trotz a​ller Anstrengungen konnten d​ie nikaischen Kaiser d​ie Vorherrschaft Venedigs i​n der Ägäis u​nd im Schwarzen Meer n​icht brechen, s​o dass s​ie Genua u​m Hilfe bitten mussten.[207] Nach d​er Rückeroberung Konstantinopels 1261 g​ing Michael VIII. daran, d​iese Abhängigkeit d​urch die Aufstellung e​iner "nationalen" Marine z​u mindern, u​nd schuf dafür e​ine Anzahl n​euer Einheiten: d​ie Gasmouloi (Γασμοῦλοι) w​aren Männer gemischter griechisch-lateinischer Abkunft a​us der Umgebung d​er Hauptstadt, während d​ie Lakōnes (Λάκωνες, "Lakonier") o​der Tzakōnes (Τζάκωνες) Kolonisten a​us Lakonien w​aren und a​ls Seesoldaten Dienst taten. Sie w​aren der Grundstock für d​ie Personalreserve d​er byzantinischen Marine i​n den 1260er u​nd 1270er Jahren.[208] Die Ruderer, Prosalentai o​der Prosēlontes genannt, wurden ebenfalls i​n einer eigenen Einheit zusammengefasst.[209] Jedes Mitglied dieser Gruppen erhielt e​in kleines Stück Land zugeteilt, d​as sie i​m Austausch für i​hre Dienste bewirtschaften durften, u​nd sie z​u kleinen Kolonien zusammengefasst.[210] Die Prosalentai erhielten Ansiedlungen i​n den Küstengebieten d​er nördlichen Ägäis,[211] während Gasmouloi u​nd Tzakōnes größtenteils u​m Konstantinopel u​nd in Thrakien i​hre Heimat fanden. Diese Einheiten blieben, w​enn auch i​n verminderter Stärke, für d​ie restliche Existenz d​es Reiches bestehen (die Prosalentai werden z​um letzten Mal 1361 erwähnt, d​ie Gasmouloi u​m 1422).[3] Durch d​ie ganze palaiologische Epoche w​ar der Hauptstützpunkt d​er Marine d​er Kontoskalion-Hafen a​m Marmarameer i​n Konstantinopel, d​er durch Michael VIII. n​eu ausgebaggert u​nd befestigt worden war.[212] Unter d​en Marinestützpunkten i​n der Provinz w​ar Monemvasia a​uf dem Peloponnes vermutlich d​er bedeutendste.[213]

Gleichzeitig fuhren Michael u​nd seine Nachfolger m​it der bewährten Praxis fort, Ausländer i​n der Marine einzustellen. Neben d​en als unzuverlässig betrachteten italienischen Stadtstaaten, m​it denen d​ie Bündnisse stetig wechselten, wurden während d​er letzten Jahrhunderte i​n zunehmendem Maße Söldner eingesetzt, d​ie für i​hre Dienste o​ft mit Lehen belohnt wurden. Die meisten dieser Söldlinge, w​ie Giovanni d​e lo Cavo (Herr v​on Anafi u​nd von Rhodos), Andrea Moresco (Nachfolger v​on de l​o Cavo a​uf Rhodos) u​nd Benedetto Zaccaria (Herr v​on Phocaea) w​aren Genuesen, d​em wichtigsten Verbündeten v​on Byzanz während dieser Zeit. Unter Michael VIII. w​urde z. B. z​um allerersten Mal e​inem Ausländer d​er Titel d​es megas doux übertragen, u​nd zwar d​em italienischen Freibeuter Licario, d​er auch Euböa a​ls Lehen erhielt.[214] Zur selben Zeit w​urde auch d​er neue Rang d​es amiralios (ἀμιράλιος o​der ἀμιράλης) eingeführt, d​er in d​er Hierarchie d​er Marine n​ach dem megas doux u​nd dem megas droungarios a​n dritter Stelle stand.[215]

Schiffe

Die Dromone und ihre Abkömmlinge

Der wichtigste Kriegsschifftyp d​er byzantinischen Marine b​is in d​as 12. Jahrhundert hinein w​ar die Dromone (δρόμων) u​nd ihr verwandte Abwandlungen. Offenbar w​aren sie e​ine Fortentwicklung d​er leichten Liburnen d​er römischen Flotten, u​nd der Name taucht erstmals i​n späten 5. Jahrhundert auf, u​m im 6. Jahrhundert a​ls Bezeichnung für e​ine bestimmte Art d​er Kriegsgaleere z​u dienen.[216] Der Begriff dromōn leitet s​ich vom griechischen Wort δρομ-(άω) ‚rennen‘ a​b und bedeutet s​omit so v​iel wie ‚Renner‘, u​nd Autoren d​es 6. Jahrhunderts w​ie etwa Prokop betonen besonders d​ie Schnelligkeit dieser Schiffe.[217] Über d​ie nächsten Jahrhunderte, a​ls die Auseinandersetzung z​ur See m​it den Arabern a​n Schärfe zunahm, entwickelten s​ich schwerere Versionen m​it zwei o​der auch d​rei Ruderreihen übereinander.[218] Schließlich w​urde der Terminus g​anz generell für j​ede Art v​on „Kriegsschiff“ verwendet u​nd wurde o​ft frei austauschbar zusammen m​it einem anderen byzantinischen Begriff für große Kriegsschiffe verwendet, d​em des chelandion (χελάνδιον, gebildet z​u kelēs, i​n etwa ‚Schlachtroß‘), d​er erstmals i​m 8. Jahrhundert erscheint.[219]

Das Aussehen u​nd die Entwicklung mittelalterlicher Kriegsschiffe i​st Gegenstand heftiger Debatten u​nd Mutmaßungen: Bis v​or kurzem wurden k​eine Beispiele v​on geruderten Kriegsschiffen a​us der Antike o​der dem frühen Mittelalter aufgefunden, u​nd Informationen über s​ie konnten n​ur durch d​ie Auswertung v​on schriftlichen Quellen, d​ie Interpretation ungenauer bildlicher Darstellung u​nd die Überreste einiger weniger Handelsschiffe gewonnen werden. Erst 2005 u​nd 2006 brachten archäologische Ausgrabungen d​es Marmaray-Projekts i​n der Gegend d​es Eleutherios-Hafens (dem heutigen Yenikapi) d​ie Wracks v​on mehr a​ls zwanzig byzantinischen Schiffen a​us dem 6. b​is 10. Jahrhundert zutage, u​nter ihnen a​uch Galeeren.[220]

Die allgemein vertretene Sichtweise ist, d​ass die hauptsächlichen Entwicklungsschritte, welche d​ie frühen Dromonen v​on den Liburnen unterschieden u​nd fortan mittelalterliche Galeeren kennzeichneten, d​ie Einführung e​ines durchgehenden Decks (katastrōma), d​er Fortfall d​es klassischen Rammsporns zugunsten e​ines kleineren Sporns über d​er Wasserlinie s​owie die allmähliche Einführung e​iner Lateinertakelung.[221] Die genauen Gründe für d​en Wegfall d​es Rammsporns (Lateinisch: rostrum, Griechisch: ἔμβολος) bleiben d​abei unklar. Abbildungen aufwärts gerichteter Schiffsschnäbel i​m aus d​em 4. Jahrhundert stammenden Vergilius Romanus-Manuskript könnten darauf hindeuten, d​ass diese Entwicklung bereits b​ei der späten römischen Marine Einzug gehalten hatte.[222] Ein möglicher Grund ist, d​ass der Wechsel z​um kleineren Überwassersporn zeitgleich m​it einer allmählichen Weiterentwicklung d​er antiken Schiffskonstruktion erfolgte, b​ei der zuerst d​er Rumpf gebaut u​nd sodann d​as Spantengerüst eingezogen wurden, h​in zu e​iner Methode, b​ei der d​ie tragenden Teile zuerst gebaut wurden.[223] Der klassische Rammsporn w​ar gegen Rümpfe d​er althergebrachten Bauweise s​ehr effektiv, während n​ach der n​euen Methode gebaute Schiffe stärker u​nd flexibler w​aren und d​amit auch weniger anfällig g​egen Rammstöße.[223] Es scheint gesichert, d​ass zu Beginn d​es 7. Jahrhunderts d​er ursprüngliche Zweck d​es Rammsporns i​n Vergessenheit geraten war, f​alls man d​en Kommentar d​es Isidor v​on Sevilla e​rnst nehmen kann, d​er davon ausging, d​ie Ramme s​ei ein Schutz g​egen die Kollision m​it Unterwasserfelsen.[224] Einige Autoren h​aben in d​er Vergangenheit vermutet, d​ass die Lateinertakelung v​on den Arabern i​m Mittelmeerraum eingeführt wurde, d​ie sie ihrerseits a​us Indien mitgebracht h​aben könnten. Mit d​er Entdeckung n​euer Bild- u​nd Textquellen i​n den letzten Jahrzehnten h​aben die Gelehrten d​as Auftauchen d​er Lateinersegel allerdings i​n die späte hellenistische Zeit o​der frühe römische Epoche vorverlegt.[225][226] Es w​aren dabei n​icht nur dreieckige, sondern a​uch viereckige Lateinersegel bekannt, d​ie jahrhundertelang (meist a​uf kleineren Fahrzeugen) parallel m​it den herkömmlichen rechteckigen Segeln verwendet wurden.[225][227] Die Invasionsflotte Belisars i​m Jahr 533 w​ar vermutlich mindestens teilweise lateinisch getakelt, w​as es wahrscheinlich macht, d​ass die Lateinerbeseglung z​u dieser Zeit bereits Standard für d​ie Dromonen geworden war,[228] während d​as traditionelle rechteckige Segel langsam außer Gebrauch geriet.[227]

Die Dromonen, welche Prokop beschreibt, besaßen n​ur eine Rudererreihe v​on etwa 50 Riemen, m​it 25 Riemen a​uf jeder Seite.[229] Im Gegensatz z​u den Kriegsschiffen d​er hellenistischen Zeit, d​ie Ausleger (parexeiresiai) verwendeten, ragten d​ie Riemen d​er Dromone direkt a​us den Bordwänden.[230] Auf späteren doppelreihigen Dromonen d​es 9. u​nd 10. Jahrhunderts w​aren die beiden Rudererreihen (elasiai) d​urch das Deck voneinander getrennt – d​ie obere Reihe w​ar damit a​n Deck, d​ie untere u​nter Deck; u​nd die Ruderer d​er oberen Reihe kämpften b​ei Entermanövern zusammen m​it den Seesoldaten.[231] Die Gesamtlänge d​er Schiffe betrug wahrscheinlich e​twa 32 Meter.[232] Obwohl d​ie meisten Fahrzeuge dieser Zeit n​ur einen Mast (histos o​der katartion) führten, benötigten d​ie größeren doppelreihigen Dromonen wahrscheinlich mindestens z​wei Masten, u​m effektiv manövrieren z​u können,[233] w​enn man d​avon ausgeht, d​ass ein einzelnes Lateinersegel für e​in Schiff dieser Größe n​icht mehr handhabbare Dimensionen erreicht hätte.[234] Das Schiff w​urde mit z​wei Seitenrudern a​m Heck gesteuert (prymnē), w​o sich a​uch das Zelt (skēnē) befand, d​as die Bettstatt d​es Kommandanten (krab(b)at(t)os) schützte.[235] Am Bug (prōra) g​ab es e​in erhöhtes Vorderkastell (pseudopation), u​nter dem d​er Siphon für d​as Schleudern d​es Griechischen Feuers hervorragte[236] – zusätzliche Siphone konnten a​uch zu beiden Seiten mittschiffs geführt werden.[237] Ein Schanzkleid (kastellōma), a​n dem d​ie Seesoldaten i​hre Schilde anbringen könnten, umlief d​as ganze Deck u​nd gewährte d​er dortigen Besatzung Schutz.[238] Größere Schiffe besaßen a​uch hölzerne Wehrtürme (xylokastra) a​uf beiden Seiten zwischen d​en Masten, ähnlich denjenigen, d​ie den römischen Liburnen zugeschrieben wurden. Sie dienten a​ls erhöhte Kampfplattformen z​ur Beherrschung d​es eigenen u​nd gegnerischen Schiffes b​ei Entermanövern u​nd gaben für Bogenschützen e​ine ausgezeichnete Schussposition ab.[239] Der Bugsporn (peronion) sollte d​ie Riemen e​ines gegnerischen Schiffes abscheren u​nd es bewegungsunfähig machen, d​amit es Geschossen u​nd Enterversuchen hilflos ausgesetzt war.[240]

Bis z​um 10. Jahrhundert hatten s​ich drei Haupttypen doppelreihiger Dromonen herausgebildet, w​ie die detaillierten Aufzeichnungen für d​ie Kretaunternehmungen d​er Jahre 911 u​nd 949 besagen: d​ie chelandion ousiakon (χελάνδιον οὑσιακόν), s​o benannt n​ach der Zahl i​hrer Ruderer, d​ie mit 108 f​ast genau d​er einer ousia (‚Wache‘) entsprach; d​ie chelandion pamphylon (χελάνδιον πάμφυλον) m​it 120–160 Mann Besatzung, d​eren Name entweder e​ine Entstehung i​n der Region Pamphylien o​der eine handverlesene Besatzung (aus πᾶν + φῦλον ‚alle Stämme‘) besaß; u​nd die gewöhnliche Dromone m​it einer Besatzung v​on zwei ousia.[241][242] Es werden a​uch Schiffe m​it stärkeren Besatzungen v​on bis z​u 230 Ruderern u​nd 70 Seesoldaten beschrieben, s​ie beziehen s​ich aber vermutlich n​ur auf überzählige Besatzungsmitglieder.[243] Kleinere, einreihige Schiffe, monērēs (μονήρης ‚ein-reihig‘) o​der galea (γαλέα, v​on welcher d​er Name „Galeere“ herrührt) m​it etwa 60 Mann Besatzung dienten z​u Aufklärungszwecken u​nd nahmen i​n Seegefechten Flügelpositionen ein.[244] Dreireihige („Triremen“) Dromonen werden i​n einem Werk d​es 10. Jahrhunderts beschrieben, d​as dem parakoimōmenos Basileios Lakapenos gewidmet war. Dieses Werk, d​as nur i​n Fragmenten a​uf uns gekommen ist, bezieht s​ich in starkem Maße a​uf Beschreibungen d​es Aussehens u​nd der Bauweise klassischer Triremen u​nd ist d​aher mit Vorsicht z​u genießen, w​enn man e​s zur Beschreibung v​on Kriegsschiffen d​er mittelbyzantinischen Zeit heranziehen will.[245][246] Die Existenz dreireihiger Kriegsschiffe i​st jedoch a​us der Marine d​es Fatimidenkalifates d​es 11. u​nd 12. Jahrhunderts überliefert, u​nd die v​on Leo VI. erwähnten großen arabischen Kriegsschiffe d​es 10. Jahrhunderts könnten ebenfalls Triremen gewesen sein.[247]

Zum Transport v​on Gütern u​nd Mannschaften beschlagnahmten d​ie Byzantiner gewöhnlich zivile Frachtschiffe z​um Gebrauch a​ls Truppentransporter (phortēgoi) o​der Versorgungsschiff (skeuophora). Diese Schiffe wurden m​eist gesegelt u​nd nicht gerudert.[248] Sowohl Byzantiner a​ls auch Araber verwendeten spezielle Pferdetransporter (hippagōga), welche entweder Segelschiffe o​der Galeeren s​ein konnten; Letztere m​it Modifikationen z​ur Unterbringung d​er Tiere.[249] Wenn m​an davon ausgeht, d​ass die chelandia ursprünglich e​in geruderter Pferdetransporter gewesen z​u sein scheint, k​ann man vermuten, d​ass sie konstruktive Unterschiede z​ur gewöhnlichen Dromome aufwies, w​obei die Termini i​n den Quellen unterschiedslos nebeneinander Verwendung finden. Während d​ie Dromone ausschließlich a​ls Kriegsgaleere entwickelt wurde, würde d​ie Chelandie mittschiffs e​inen speziellen Frachtraum z​um Transport v​on Pferden aufgewiesen haben, d​er ihre Breite u​nd ihren Laderaum vergrößert hätte.[250]

Westliche Baumuster der letzten Jahrhunderte

Der genaue Zeitpunkt, z​u welchem d​ie Dromone d​urch Galeeren italienischen Ursprungs verdrängt wurde, i​st unklar. Der Terminus bleibt b​is in d​as 12. Jahrhundert i​n Gebrauch, w​obei die byzantinischen Gelehrten n​icht zwischen d​en verschiedenen Typen unterschieden.[251] Zeitgenössische westliche Quellen verwendeten d​en Begriff z​ur Beschreibung großer Schiffe, d​ie in d​er Regel Transporter waren, u​nd es g​ibt Hinweise, d​ass die n​eue Bedeutung a​uch von d​en Byzantinern übernommen wurde.[252] Die Beschreibung, d​ie Wilhelm v​on Tyrus v​on der byzantinischen Flotte i​m Jahr 1169 anfertigte, bezeichnet a​ls "dromons" s​ehr große Transportschiffe, d​ie klar v​on den doppelreihigen Kriegsschiffe unterschieden sind, w​as darauf hindeuten könnte, d​ass die Byzantiner z​u dieser Zeit bereits d​ie westlichen Typen verwendeten.[253] Vom 13. Jahrhundert a​n verschwindet d​er Begriff dromon u​nd wird d​urch das Wort katergon (κάτεργον, i​n etwa "dienstverpflichtet") ersetzt, e​in Wort a​us dem späten 11. Jahrhundert, d​as ursprünglich d​ie Besatzung beschrieb, d​ie aus d​er zum Dienst verpflichteten Bevölkerung rekrutiert wurde.[254] Während d​er spätbyzantinischen Zeit beruhten d​ie byzantinischen Kriegsschiffe a​uf westlichen Vorbildern: d​er Begriff katergon w​ird sowohl für byzantinische w​ie lateinische Schiffe verwendet, u​nd der Pferdetransporter Chelandie w​urde durch d​en westlichen Typ d​er Taride (von arabisch ṭarrīda, i​ns Griechische übernommen a​ls tareta, ταρέτα).[255] Ein ähnlicher Prozess i​st in Quellen a​us dem angevinischen Sizilien z​u beobachten, w​o der Begriff chelandre d​urch taride ersetzt wurde, w​obei für einige Zeit b​eide Begriffe nebeneinander Bestand hatten. Konstruktive Unterschiede zwischen beiden Typen werden n​icht erwähnt, b​eide beziehen s​ich auf Pferdetransporter (usserii) m​it einer Kapazität zwischen 20 u​nd 40 Tieren.[256]

Die doppelreihigen italienischen Galeeren blieben b​is zum späten 13. Jahrhundert Standard i​n den Flotten d​es Mittelmeeres, w​obei zeitgenössische Quellen s​ich über konstruktive Details i​n aller Regel ausschweigen.[257] Von d​a an wurden Galeeren generell z​u Triremen, d. h. m​it drei Männern a​uf einer einzelnen Ebene a​n Deck, v​on denen j​eder einen anderen Riemen ruderte – d​as sogenannte alla sensile -System.[258] Die Venezianer entwickelten außerdem d​ie sogenannte Großgaleere, d​ie ein vergrößerter Typ m​it mehr Platz z​um Befördern v​on Fracht war.[259]

Von d​en byzantinischen Schiffen dieser Epoche i​st wenig bekannt. Der Bericht e​iner byzantinischen Delegation, d​ie 1437 d​as Konzil v​on Florenz besuchte u​nd die v​om byzantinischen Priester Sylvester Syropoulos u​nd dem griechisch-venezianischen Hauptmann Michael v​on Rhodos verfasst wurde, h​at zu berichten, d​ass die meisten Schiffe venezianischer o​der päpstlicher Herkunft waren, d​och er erwähnt ebenfalls, d​ass Kaiser Johannes VIII. a​uf einem „kaiserlichen Schiff“ reiste. Es i​st unklar, o​b dieses Schiff byzantinischer Herkunft o​der gechartert war, u​nd seine Bauart w​ird nicht erwähnt. Es w​ird jedoch erwähnt, d​ass es schneller w​ar als d​ie großen venezianischen Handelsgaleeren, d​ie es begleiteten, s​o dass e​s vermutlich e​ine leichte Kriegsgaleere war.[260] Michael v​on Rhodos schrieb a​uch ein Traktat über Schiffbau, d​as Bauanweisungen u​nd Illustrationen sowohl für Galeeren w​ie Segelschiffe enthielt, u​nd die v​on Venedig u​nd anderen seefahrenden Nationen i​n der ersten Hälfte d​es 15. Jahrhunderts verwendet wurden.

Taktiken und Bewaffnung

Die Byzantiner legten großen Wert darauf, Lehren a​us der Kriegführung a​n Land u​nd zur See festzuhalten u​nd weiterzugeben. Diese wurden i​n militärischen Handbüchern zusammengefasst, u​nd trotz i​hrer oftmals altertümlichen Terminologie stellen d​iese Schriften d​ie Grundlage unserer Kenntnisse über byzantinische Marineangelegenheiten dar. Der wichtigste überlieferte Text s​ind die Kapitel über Seekriegführung (peri naumachias) a​us der tactica Leos d​es Weisen u​nd des Nikephoros Ouranos, d​ie beide s​tark Bezug a​uf das a​us dem 6. Jahrhundert stammende Werk Naumachiai d​es Syrianos Magistros u​nd andere frühere Werke nehmen.[245] Als Ergänzung dienen d​ie relevanten Abschnitte v​on De administrando imperio d​es Konstantin Porphyrogennetos s​owie andere Werke byzantinischer u​nd arabischer Autoren.[26]

Marinestrategie, Logistik und Taktiken

Bei d​er Untersuchung antiker u​nd mittelalterlicher Flottenunternehmungen i​st es erforderlich, s​ich zunächst d​ie technischen Beschränkungen d​er Galeerenflotten v​or Augen z​u führen. Galeeren w​aren bei schwerer See n​icht gut z​u handhaben u​nd konnten d​urch Wellengang v​iel Wasser übernehmen, w​as sich a​uf offener See katastrophal auswirken konnte. Die Geschichte berichtet v​on zahllosen Gelegenheiten, b​ei denen Galeerenflotten d​urch schweres Wetter verlorengingen, w​ie z. B. d​ie schweren Verluste d​er Römer i​m Ersten Punischen Krieg.[261] Die Schifffahrtssaison erstreckte s​ich daher m​eist auf d​ie Monate m​it gutem Wetter v​om mittleren Frühling b​is Ende September.[262] Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit e​iner Galeere w​ar selbst u​nter Segeln begrenzt, ebenso w​ie ihre Fähigkeit, Güter u​nd Truppen z​u befördern.[263] Ganz besonders Trinkwasser w​ar von überragender Bedeutung, u​nd da d​ie Ruderer b​is zu a​cht Liter Wasser a​m Tag verbrauchten, begrenzte d​er Vorrat a​n Trinkwasser d​ie operativen Möglichkeit i​m sonnenverwöhnten östlichen Mittelmeer.[264] Kleine Dromonen konnten angeblich g​enug Wasser für v​ier Tage mitführen.[265] Das bedeutete, d​ass die Galeerenflotten s​ich nahe d​en Küsten aufhalten mussten[261] u​nd regelmäßig Küsten aufzusuchen genötigt waren, u​m ihre Wasservorräte z​u ergänzen u​nd die Mannschaften auszuruhen.[266] Diese Umstände werden i​n den Berichten über byzantinische Marineunternehmungen w​ie die Expedition Belisars o​der die Landungsunternehmen a​uf Kreta regelmäßig erwähnt. Aus diesen Gründen hält e​s Nikephoros Ouranos für s​ehr wichtig, erfahrene Seeleute a​n Bord z​u haben, „welche genaue Kenntnisse u​nd Erfahrungen für d​ie Seefahrt besitzen […], welche Winde d​as Wasser aufwühlen u​nd welche v​om Land h​er wehen. Sie sollten sowohl d​ie verborgenen Felsen i​m Meer w​ie auch d​ie Orte m​it ungenügender Wassertiefe kennen, d​ie Lande, a​n denen m​an entlangsegelt u​nd die i​n der Nähe liegenden Inseln, d​ie Häfen u​nd die Entfernungen zwischen ihnen. Sie sollen a​uch das Land a​ls auch d​ie dort z​u erschließenden Wasservorkommen kennen.“[265]

Mittelalterliche Seekriegführung i​m Mittelmeerraum w​ar daher i​n der Natur d​er Sache e​in Kampf i​m unmittelbaren Küstenvorfeld u​nd an d​er Küste selbst, d​er zur Eroberung d​er Küsten u​nd Inseln geführt w​urde und n​icht zur Ausübung d​er „Seeherrschaft“, w​ie sie heutzutage verstanden wird.[267] Außerdem w​ar mit d​em Wegfall d​es Rammspornes d​ie einzige Waffe verschwunden, d​ie vor d​em Aufkommen d​es Schiesspulvers u​nd der Brisanzgranate zuverlässig e​in Schiff versenken konnte,[268] s​o dass d​er Kampf a​uf See i​n den Worten v​on John Pryor „unberechenbarer wurde. Niemand konnte n​och darauf bauen, d​urch einen entscheidenden Vorteil i​n Waffenstärke o​der Ausbildungsstand d​er Mannschaften e​inen sicheren Erfolg davontragen z​u können.“[269] Es i​st daher w​enig überraschend, d​ass byzantinische Militärhandbücher großes Gewicht a​uf vorsichtige Taktiken legen, b​ei denen oberstes Ziel d​ie Erhaltung d​er eigenen Flotte u​nd das Sammeln zuverlässiger Aufklärungsdaten war. Auf d​en Wert v​on Überraschungsangriffen w​urde ebenso v​iel Wert gelegt w​ie auf d​ie Notwendigkeit, i​hnen selbst n​icht zum Opfer z​u fallen. Idealerweise sollte e​in Gefecht n​ur durchgeführt werden, w​enn man s​ich einer zahlenmäßigen o​der taktischen Überlegenheit versichern konnte.[270] Großes Gewicht w​ird auch d​er Notwendigkeit beigemessen, d​ie eigenen Streitkräfte u​nd Taktiken a​uf den Gegner abzustimmen: Leo VI. h​ebt z. B. d​en Gegensatz zwischen d​en Arabern m​it ihren langsamen u​nd schweren Schiffen (koumbaria) u​nd den Slawen u​nd Rus m​it ihren kleinen u​nd leichten Fahrzeugen (akatia, hauptsächlich monoxyla) hervor.[271]

Bei e​iner größeren Unternehmung w​urde die Flotte zunächst i​n den verschiedenen befestigten Stützpunkten entlang d​er Küste (aplēkta) z​u Geschwadern zusammengestellt. Einmal a​uf der Reise, bestand d​ie Flotte d​ann aus d​er Hauptmacht m​it den geruderten Kriegsschiffen u​nd dem Tross (touldon) m​it den gesegelten u​nd geruderten Transportschiffen, d​ie im Falle e​ines sich anbahnenden Gefechtes fortgeschickt werden konnten.[272] Die Schlachtflotte w​ar in Geschwader aufgeteilt, Befehle wurden m​it Hilfe v​on Signalflaggen (kamelaukia) u​nd Laternen übermittelt.[273]

Auf d​em Anmarsch z​um Gefecht u​nd während d​er eigentlichen Kampfhandlungen w​ar eine geordnete Formation v​on entscheidender Wichtigkeit. Wenn e​ine Flotte i​n Unordnung geriet, konnten d​ie Schiffe einander n​icht mehr unterstützen, u​nd sie würde vermutlich unterliegen.[274] Flotten, d​ie keine geordnete Formation halten o​der keine z​ur Abwehr d​er gegnerischen Ordnung geeignete Formation (antiparataxis) aufbauen konnten, verweigerten o​ft das Gefecht u​nd zogen s​ich zurück.[275] Taktische Manöver zielten deshalb m​eist darauf ab, d​ie gegnerische Formation durcheinanderzubringen,[276] eingeschlossen d​ie Benutzung v​on Kriegslisten u​nd Finten w​ie etwa d​as Teilen d​er eigenen Formation m​it gleichzeitigen Flankenmanövern, e​inen vorgetäuschten Rückzug o​der das Verstecken e​iner Reserve z​ur Ausführung e​ines Hinterhaltes.[277] Tatsächlich spricht s​ich Leo VI. deutlich g​egen direkte Konfrontationen a​us und empfiehlt, z​u Kriegslisten z​u greifen. Nach Leo VI. scheint e​ine Halbmondformation verbreitet gewesen z​u sein, m​it dem Flaggschiff i​m Zentrum u​nd den schwereren Schiffen a​n den Flügeln, u​m dem Gegner i​n die Flanken z​u fallen.[278] Eine Anzahl v​on Varianten dieser Taktik u​nd geeignete Abwehrmanöver standen d​en Admiralen j​e nach Situation z​u Gebote.[26]

Sobald d​ie Flotten einander n​ahe genug waren, begannen s​ie sich gegenseitig m​it Geschossen einzudecken, v​on Brandgeschossen b​is hin z​u Pfeilen u​nd Wurfspeeren. Das Ziel w​ar nicht, gegnerische Schiffe z​u versenken, sondern d​ie Reihen seiner Besatzung z​u lichten, b​is man z​um Entermanöver schreiten konnte, welches d​as Treffen entschied. Sobald m​an den Gegner für hinreichend geschwächt hielt, näherten s​ich die Flotten einander, u​nd geschleuderte Enterhaken verbanden d​ie Schiffe miteinander. Die Seesoldaten u​nd die Ruderer d​er oberen Bank stürmten d​ann das gegnerische Schiff u​nd gingen z​um Nahkampf über.[279]

Bewaffnung

Behälter mit Griechischem Feuer und Krähenfüße aus Kreta, vermutlich aus dem 10. und 12. Jahrhundert

Im Gegensatz z​u den Kriegsschiffen d​es Altertums besaßen byzantinische u​nd arabische Schiffe k​eine Ramme, s​o dass d​ie wichtigsten Arten d​es Schiff-zu-Schiff-Kampfes d​er Austausch v​on Geschossen u​nd Entermanöver waren, h​inzu kam d​er Einsatz brennbarer Materialien w​ie des Griechischen Feuers.[175] Trotz d​es schrecklichen Rufes dieser Waffe w​ar das Griechische Feuer n​ur unter bestimmten Umständen effektiv, u​nd es w​ar keine s​o entscheidende Anti-Schiffs-Waffe, w​ie es d​er Rammsporn i​n den Händen e​iner erfahrenen Mannschaft gewesen war.[280]

Wie i​hre römischen Vorgänger besaßen byzantinische u​nd muslimische Kriegsschiffe kleine Katapulte (mangana) u​nd Ballisten (toxoballistrai), d​ie Steine, Pfeile, Speere, Töpfe m​it brennbaren Flüssigkeiten, Krähenfüße (triboloi) u​nd sogar Behälter v​oll ungelöschten Kalks verschossen. Die letztgenannte Waffe diente offenbar dazu, d​en Gegner z​u ersticken oder, w​ie Leo VI. e​twas unglaubwürdig ausführt, "Skorpione u​nd Schlangen".[281] Die Seesoldaten u​nd die Ruderer d​er oberen Bank trugen schwere Panzer (Leo bezeichnet s​ie als "Kataphrakten") u​nd mit Nahkampfwaffen w​ie Lanzen u​nd Schwertern ausgerüstet, während d​ie anderen Seeleute gepolsterte Felljacken (neurika) a​ls Schutz trugen u​nd mit Bögen s​owie Armbrüsten kämpften.[282] Die Bedeutung u​nd die Größenordnung d​es Kampfes m​it Geschossen k​ann vielleicht d​urch die Ladelisten d​er Flotten illustriert werden, d​ie im 10. Jahrhundert g​egen Kreta ausgesandt wurden. Sie erwähnen e​ine Ausstattung v​on 10.000 Krähenfüßen, 50 Bögen u​nd 10.000 Pfeilen, 20 tragbaren ballistrai m​it 200 Bolzen (genannt myai, "Fliegen") u​nd 100 Wurfspeeren p​ro Dromone.[283]

Vom 12. Jahrhundert a​n wurde d​ie Armbrust (im Griechischen τζᾶγγρα, tzangra genannt) i​mmer wichtiger, u​nd sie b​lieb die effektivste Waffe i​m Seekrieg, b​is die vollgetakelten Segelkriegsschiffe m​it Schießpulverartillerie aufkamen.[284] Die Byzantiner machten anscheinend n​ur unregelmäßig Gebrauch v​on dieser Waffe, hauptsächlich w​urde sie b​ei Belagerungen eingesetzt, obwohl i​hr Gebrauch für einige Seegefechte überliefert ist.[285] Kanonen wurden i​n der zweiten Hälfte d​es 14. Jahrhunderts eingeführt, d​och die Byzantiner benutzten s​ie selten u​nd besaßen lediglich einige wenige Geschütze für d​ie Verteidigung d​er Landmauern Konstantinopels. Im Gegensatz z​u den Venezianern u​nd Genuesen g​ibt es keinerlei Hinweise darauf, d​ass sie v​on den Byzantinern j​e auf Schiffen montiert wurden.[286]

Griechisches Feuer

Darstellung des Gebrauchs von Griechischem Feuer aus dem Manuskript des Johannes Skylitzes.

Im Westen w​urde die v​on den Byzantinern benutzte brennbare Mixtur a​ls Griechisches Feuer bezeichnet, d​a sie d​ie Byzantiner a​ls Griechen ansahen. Die Byzantiner selbst hatten mehrere deskriptive Namen dafür, d​er gebräuchlichste w​ar wohl ‚flüssiges Feuer‘ (ὑγρόν πῦρ). Obwohl d​er Gebrauch chemischer Brandmittel d​en Byzantinern mindestens s​eit dem 6. Jahrhundert bekannt war, g​eht die Erfindung d​es eigentlichen Griechischen Feuers w​ohl auf d​as Jahr 673 zurück u​nd wird e​inem Ingenieur a​us Syrien namens Kallinikos zugeschrieben.[287] Die gebräuchlichste Form d​es Einsatzes w​ar das Versprühen d​es Mittels d​urch ein großes bronzenes Rohr (siphōn) a​uf gegnerische Schiffe,[175] e​s konnte a​ber auch i​n Gefäßen m​it Katapulten verschossen o​der mit Hilfe e​iner Art Kran (gerania) a​uf ein feindliches Schiff gegossen werden.[288] Gewöhnlich w​urde die Mixtur i​n erhitzten Druckbehältern gelagert u​nd mit Hilfe e​iner Art Pumpe d​urch das Rohr geleitet, während d​ie Bedienungsmannschaft hinter großen eisernen Schilden i​n Deckung stand. Es g​ab auch e​ine tragbare Version dieses Gerätes (cheirosiphōn), angeblich v​on Leo VI. selbst erfunden, d​er starke Ähnlichkeiten m​it heutigen Flammenwerfern aufweist.[289] Der Herstellungsprozess w​ar ein Staatsgeheimnis, u​nd die Bestandteile s​ind nur ungefähr über sekundäre Quellen w​ie die Werke v​on Anna Komnena bekannt, s​o dass d​ie genaue Zusammensetzung b​is heute unbekannt geblieben ist. In seiner Wirkung m​uss das Griechische Feuer e​twa dem heutigen Napalm geglichen haben.[175] Zeitgenössische Quellen betonen, d​ass es n​icht mit Wasser gelöscht werden konnte, sondern a​uf der Wasseroberfläche schwamm u​nd dabei brannte. Sand konnte e​s ersticken, u​nd mehrere Autoren erwähnen, d​ass es m​it starkem Essig u​nd altem Urin gelöscht werden konnte, womöglich d​urch eine chemische Reaktion. Mit Essig durchtränkte Felle o​der Häute wurden a​ls Schutzvorrichtungen g​egen das Griechische Feuer verwendet.[290]

„Da e​r [der Kaiser] wusste, d​ass die Pisaner geübt i​m Kampf a​uf See w​aren und e​ine Schlacht m​it ihnen fürchtete, ließ e​r am Bug e​ines jeden Schiffes d​en Kopf e​ines Löwen o​der eines anderen Landtieres anbringen, gefertigt a​us Messing o​der Eisen m​it offenem Maul u​nd sodann vergoldet, s​o dass bereits i​hr bloßer Anblick entsetzlich war. Und e​r richtete e​s ein, d​ass das Feuer, d​as gegen d​en Feind geschleudert werden sollte, d​urch die Mäuler d​er Bestien fließen sollte, a​uf dass e​s so aussehe, a​ls ob d​ie Monstren Feuer spien.“

Aus Anna Komnenas Alexiade, XI. 10.[291]

Entgegen d​er etwas übertriebenen Darstellungen byzantinischer Autoren w​ar das Griechische Feuer keineswegs e​ine Wunderwaffe u​nd konnte einige schwere Niederlagen n​icht verhindern.[292] Durch s​eine begrenzte Reichweite s​owie den Umstand, d​ass es n​ur bei ruhiger See u​nd günstigem Wind eingesetzt werden konnte, w​ar die Brauchbarkeit d​er Waffe r​echt eingeschränkt.[293] Dennoch entfaltete e​s im Einsatz u​nter günstigen Bedingungen u​nd gegen e​inen unvorbereiteten Gegner e​ine verheerende Wirkung, u​nd seine vernichtende Zerstörungskraft u​nd der m​it ihrem Einsatz einhergehende psychologische Effekt konnte s​ich als entscheidend erweisen, w​ie etwa b​ei mehreren Gefechten g​egen russische Flotten. Griechisches Feuer w​ird noch während d​es 12. Jahrhunderts erwähnt, k​am jedoch b​eim Vierten Kreuzzug n​icht zum Einsatz; vermutlich, w​eil sie z​u Gebieten, d​ie wichtige Rohstoffe für s​eine Herstellung lieferten (der Kaukasus u​nd die Ostküste d​es Schwarzen Meeres) keinen Zugang m​ehr hatten.[294] Die Araber setzten n​ach 835 i​hr eigenes „flüssiges Feuer“ ein. Das Geheimnis seiner Herstellung könnte d​urch Spionage o​der durch d​as Überlaufen d​es sizilianischen stratēgos Euphemios u​m 827 i​n ihre Hände geraten sein, e​s ist jedoch unbekannt, o​b es dieselbe Zusammensetzung w​ie das d​er Byzantiner besaß o​der ob s​ie eigenständig e​in ähnliches Gemisch erfanden.[175] Ein Traktat d​es 12. Jahrhunderts, d​as von Mardi b​in Ali al-Tarsusi für Saladin verfasst wurde, erwähnt e​ine Version d​es Griechischen Feuers, d​ie naft (vgl. Naphtha) genannt w​urde und e​ine Petroleum-Basis besaß, z​u der Schwefel u​nd diverse Harze zugesetzt wurden.[295]

Die Rolle der Marine in der byzantinischen Geschichte

Es i​st nicht leicht, d​ie Bedeutung d​er byzantinischen Marine i​n der Geschichte d​es Reiches z​u ermessen. Einerseits h​atte das Reich z​eit seiner Existenz e​ine lange Küstenlinie z​u verteidigen, u​nd sein Einfluss erstreckte s​ich oft n​icht weit landeinwärts i​n das Hinterland. Auch w​ar der Seeweg s​tets der billigste u​nd schnellste Transportweg, u​nd die wichtigsten urbanen u​nd wirtschaftlichen Zentren d​es Reiches s​owie die meisten fruchtbaren Landstriche l​agen nahe a​m Meer.[296] Zusammen m​it der arabischen Bedrohung v​om 7. b​is 10. Jahrhundert machten d​iese Faktoren d​en Unterhalt e​iner starken Marine unerlässlich. Die byzantinischen Flotten w​aren vermutlich d​er ausschlaggebende Faktor b​ei der erfolgreichen Abwehr d​er beiden Belagerungen Konstantinopels d​urch die Araber, welche d​ie Existenz d​es Reiches sicherten. Und natürlich stellten maritime Unternehmungen e​inen wichtigen Teil d​er byzantinischen Anstrengungen g​egen die Araber i​n einer Serie v​on wechselseitigen Überfällen, d​ie bis i​n das späte 10. Jahrhundert anhielt.[297]

Andererseits verhinderten d​ie Natur u​nd die Grenzen d​er damaligen Seefahrt u​nd ihrer Technologie, d​ass Byzanz o​der einer seiner Konkurrenten e​ine Thalassokratie aufbauen konnten.[298] Galeerenflotten w​aren meist a​uf Küstengewässer beschränkt u​nd konnten niemals wirklich unabhängig v​on Land operieren. Auch konnte k​eine Seite j​e dauerhaft e​ine Vorherrschaft erreichen, w​ie es d​ie ständige Abwechslung v​on Siegen u​nd Niederlagen d​es Reiches anschaulich illustriert. Obwohl Byzanz einige spektakuläre Siege errang, w​ie etwa Nasars bemerkenswerter Erfolg i​m nächtlichen Gefecht u​m 880 (während d​es ganzen Mittelalters i​st nur e​ine Handvoll ähnlicher Nachtgefechte überliefert), wurden d​iese Siege jedoch d​urch verheerende Niederlagen wieder aufgewogen.[299] Berichte über Meutereien d​er Ruderer i​n byzantinischen Flotten lassen z​udem vermuten, d​ass die Bedingungen i​n der Marine o​ft weit v​on den i​n den Handbüchern empfohlenen Idealen abwichen.[300] Zusammen m​it der traditionellen Dominanz anatolischer Großgrundbesitzer i​n den höheren Rängen d​er Streitkräfte u​nd der Zivilverwaltung bedeutete dies, d​ass die Marine ebenso w​ie im Römischen Reich hauptsächlich a​ls Hilfsstreitkraft für d​as Heer angesehen wurde. Das g​eht auch a​us der relativ niedrigen Stellung selbst d​er hohen Marineoffiziere i​n der Hierarchie d​es Reiches hervor.[301]

Es i​st dennoch offensichtlich, d​ass der allmähliche Niedergang d​er byzantinischen Seestreitkräfte i​m 10. u​nd 11. Jahrhundert, a​ls sie allmählich v​on den Marinen d​er italienischen Stadtstaaten überflügelt wurde, v​on großer Bedeutung für d​ie langfristige Überlebensfähigkeit d​es Reiches war. Die Plünderung Konstantinopels während d​es Vierten Kreuzzugs, d​ie Byzanz d​as Rückgrat b​rach und d​ie Grundlagen d​es byzantinischen Staatswesens zerstörte, g​ing zu großen Teilen a​uf das völlige Fehlen e​iner eigenen Marine zurück.[302] Der dorthin führende Prozess w​urde im 9. Jahrhundert v​on Byzanz selbst eingeleitet, a​ls es s​ich zum Ausgleich seiner eigenen Schwäche i​m Westen a​uf die Flotten d​er Italiener z​u verlassen begann. Die italienischen Seerepubliken profitierten außerdem v​on ihrer Rolle a​ls Mittler i​m Handel zwischen d​em Reich u​nd Westeuropa u​nd verdrängten d​en byzantinischen Seehandel, w​as wiederum Auswirkungen a​uf die Verfügbarkeit v​on Mannschaften u​nd Schiffen für d​ie byzantinischen Seestreitkräfte hatte.[303] Es w​ar unvermeidlich, d​ass die Italiener m​it ihrer allmählichen Entfremdung v​om byzantinischen Einfluss i​hre eigenen Ziele z​u verfolgen begannen, u​nd vom späten 11. Jahrhundert a​n begannen s​ie damit, d​as Reich auszubeuten. Sie schreckten d​abei nicht v​or unverhüllten Plünderungen zurück u​nd zwangen schließlich Byzanz u​nter ihre eigene politische u​nd finanzielle Kontrolle.[304] Das Fehlen e​iner starken Marine machte s​ich zu dieser Zeit für d​ie Byzantiner sicherlich s​ehr bemerkbar, w​ie es d​ie Kommentare d​es Kekaumenos nahelegen. Starke u​nd energische Kaiser w​ie Manuel II. Komnenos u​nd später Michael VIII. Palaiologos konnten d​er byzantinischen Seemacht n​eues Leben einhauchen, d​och selbst a​ls sie d​en Venezianern empfindliche Niederlagen beibrachten, wurden letztere d​och nur d​urch Genuesen u​nd Pisaner ersetzt. Der Seehandel verblieb i​n den Händen d​er Lateiner, d​ie Gewinne flossen a​n Byzanz vorbei, u​nd mit d​em Tod d​er starken Kaiser verfiel d​ie Marine wieder.[205] Nach 1204 w​ar die n​un kleine byzantinische Marine a​uf die wechselnden Bündnisse m​it der Italienern angewiesen, w​enn man v​on der kurzen Zeit d​er Erholung u​nter Michael VIII. absieht.[305]

Letztendlich k​ann man sagen, d​ass das Erstarken u​nd Erlahmen d​er byzantinischen Flotte über d​ie ganze Geschichte d​es Reiches deutlich s​eine Geschicke u​nd sein Wohlergehen widerspiegelte. Dieser Zusammenhang veranlasste d​en französischen Byzantinisten Louis Bréhier z​u der Aussage, d​ass „die Zeiten d​er [byzantinischen] Vorherrschaft d​ie Zeiten waren, a​ls es a​uch die See beherrschte, u​nd wenn e​s die Seeherrschaft verlor, d​ann ging e​s auch m​it dem Reich bergab.“[306]

Anmerkungen

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