Frieden von Saint-Germain (1570)

Der Frieden v​on Saint-Germain (1570) brachte n​ach dem dritten Hugenottenkrieg (1568 b​is 1570) d​ie Einigung zwischen Karl IX. u​nd Admiral Gaspard d​e Coligny a​ls Vertreter d​er Hugenotten. Er w​urde am 8. August 1570 i​m Schloss Saint-Germain-en-Laye unterzeichnet.

Vertragsbestimmungen

Der Friedensvertrag enthält folgende Bestimmungen:

  • Den Beteiligten des Hugenottenkrieges wird völlige Amnestie zugesichert.
  • Alle seit 1559 gegen Hugenotten ausgesprochenen Verurteilungen wurden aufgehoben.
  • Den Hugenotten wird die bürgerliche und religiöse Gleichberechtigung gewährt.
  • Hugenotten, die um ihres Glaubens willen amtsenthoben worden waren, werden wieder in ihre Rechte und Ämter eingesetzt.
  • König Karl IX. überlässt den Protestanten für die Dauer von zwei Jahren die vier Städte La Rochelle, Montauban, Cognac und La Charité-sur-Loire als „Sicherheitsplätze(Places de Sûreté). Auch nach Ablauf dieser Frist dürfen in den vier Städten weiterhin ungehindert reformierte Gottesdienste gefeiert werden.
  • Der protestantische Adel darf auf seinen Besitzungen reformierte Gottesdienste feiern, zu denen die Familie, die Untertanen und Besucher zugelassen sind.
  • In jedem Gouvernement werden zwei Städte bestimmt, in denen reformierte Gottesdienste gefeiert werden können.
  • Die Stadt Paris als Sitz des königlichen Hofes und die jeweiligen königlichen Hoflager blieben katholisch.
  • Der König verpflichtet sich zur Zahlung des rückständigen Solds der protestantischen Truppen.

Im vorausgegangenen Krieg w​ar der Hugenottenführer Ludwig I. v​on Bourbon-Condé u​ms Leben gekommen. Heinrich v​on Navarra (später a​ls Heinrich IV. französischer König) w​urde neuer Führer d​er protestantischen Sache. Katharina v​on Medici versprach b​eim Friedensschluss, i​hre Tochter Margarete v​on Valois (katholischen Glaubens) künftig m​it Heinrich v​on Navarra (protestantischen Glaubens) z​u verheiraten. Doch dieser Friede w​ar nur v​on kurzer Dauer. Zwei Jahre später ereignete s​ich das Massaker d​er Bartholomäusnacht u​nd die Feindseligkeiten flammten zwischen beiden Seiten wieder auf.

Literatur

  • Karl Kupisch: Coligny. Eine historische Studie. 2. Auflage. Lettner, Berlin 1951, S. 182ff.

Filmische Umsetzung

  • 2003 Verrat im Namen der Königin (Saint-Germain, ou la négociation) – Regie: Gérard Corbiau
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