Geschichte der Sklaverei
Die Geschichte der Sklaverei umfasst die Entwicklung der Behandlung von Menschen als Eigentum oder Handelsware anderer Menschen, Sklaverei, von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Sie beginnt, soweit sie in Form von Gesetzestexten, Kaufverträgen und Ähnlichem dokumentiert ist, in den frühesten Hochkulturen der Menschheit, das heißt in Mesopotamien, wo sie unter anderem im babylonischen Codex Ḫammurapi (18. Jahrhundert v. Chr.) verankert war. Sklaverei bestand auch in Ägypten und Palästina und ist besonders gut in Griechenland (Sklaverei im antiken Griechenland) und Rom dokumentiert. Der Umgang mit Sklaven wurde auch im Alten Testament eingehend geregelt (z. B. Leviticus 25:44–46). 492 erklärte Papst Gelasius I., dass der Handel mit heidnischen Sklaven auch den Juden gestattet ist.[1]
Im frühen europäischen Mittelalter handelten unter anderem Chasaren, Waräger und Wikinger mit Sklaven, besonders mit baltischen Sklaven. Für den Zeitraum zwischen dem 10. und dem 12. Jahrhundert lässt sich für die Sachsen vom Ostfrankenreich aus Handel mit slawischen Sklaven nachweisen. Nach der zunehmenden Missionierung der slawischen Stämme und dem Siegeszug des Christentums, dessen Lehre es Christen verbot, andere Christen zu erwerben oder zu verkaufen, verschwand die Sklaverei zwar aus Mitteleuropa, gewann aber umso größere Bedeutung südlich der Alpen, so etwa in den italienischen Seerepubliken, im Schwarzmeerraum, auf dem Balkan und im nahen Osten, insbesondere in Ägypten. Denn im Mittelmeerraum ergaben sich mit Ausweitung der Handelsbeziehungen neue Möglichkeiten, die auch zu Raub und Piraterie anregten. So boten etwa die Konflikte zwischen christlichen und islamischen Gesellschaften und die daraus wechselseitig anfallenden Gefangenen oder Entführten eine ständige Quelle neuer Sklaven für die entsprechenden Märkte.
Noch weitere Verbreitung erlangte die Sklaverei in der Neuzeit mit der Ausdehnung des europäischen Seehandels und der Gründung europäischer Kolonien, vor allem auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Dieser war so dünn besiedelt und bot den Kolonisten so wenig geeignete einheimische Arbeitskräfte, dass zum Aufbau der Plantagenökonomien, auf denen die Profitabilität dieser Kolonien jahrhundertelang basieren sollte, Millionen afrikanischer Sklaven importiert wurden.
Während die Sklaverei in den europäischen Kulturen am besten dokumentiert ist, bestand sie traditionell auch in vielen außereuropäischen Kulturen, z. B. bei den nordamerikanischen Indianern und in Westafrika. Auch für die arabisch-muslimischen Gesellschaften ist es erwiesen, dass diese trotz der im Koran enthaltenen Heilsversprechen, die an die Freilassung von Sklaven geknüpft sind, über vierzehn Jahrhunderte hinweg bis in die Gegenwart verschiedene Formen der Versklavung pflegten.
Vom ausgehenden 18. Jahrhundert an wurden Sklavenhandel und Sklaverei weltweit allmählich per Gesetz abgeschafft. Internationale Abkommen gegen die Sklaverei wurden u. a. in den Jahren 1926 und 1956 geschlossen. Als letztes Land der Erde hob Mauretanien 1980 seine bis dahin noch bestehenden Sklavereigesetze auf, wobei Sklaverei in Mauretanien weiterhin existiert.
Altertum
Altes Ägypten
Im Gegensatz zur weit verbreiteten Auffassung gab es in Ägypten nur wenige Menschen, die Sklaven im engeren Sinn waren. So wurde der Pyramidenbau beispielsweise nicht von Sklaven, sondern von gewöhnlichen Arbeitern geleistet, die für ihre Arbeit entlohnt und in der Gesellschaft so hoch geachtet wurden, dass sie bei ihrem Tod sogar eine Grabstätte in der Nähe der Pyramide bekamen.[2]
Alter Orient
Der Codex Ḫammurapi unterscheidet Sklavenrecht von Rechtsbestimmungen für freie Vollbürger, spiegelt also eine Sklavenhaltergesellschaft. So musste jemand, der den Tod eines Sklaven (sumerisch GEME; akkadisch amata) verursachte, dessen Besitzer den seinerzeit gezahlten Kaufpreis erstatten oder einen neuen Sklaven als Ersatz anbieten.
Unter Rim-Sin von Larsa war gallabu (Kennzeichner von Sklaven) ein eigener Beruf. Aus der Regierungszeit von Rim-Anum von Uruk sind 20 Texte über Kriegsgefangene (asîru) bekannt. Darunter wird ein Haus der Gefangenen (bit asiri) mit eigenen Aufsehern erwähnt, das auch in altbabylonischen Texten vorkommt. Diese Gefangenen wurden als Sklaven etwa von Brauern, Webern und Lastträgern eingesetzt. Sie mahlten offenbar auch Mehl für sich selbst, königliche Beamte und Arbeiter des bît šaprim. Einige wurden vermutlich freigekauft, wie es der Codex Hammurabi vorsah. Weibliche Kriegsgefangene (asîrtu) wurden oft zu Konkubinen gemacht (Feigin 1934).
In neubabylonischer Zeit Mesopotamiens ist die Existenz von Sklaven (ardu oder qallu) nicht durch Gesetzestexte, aber durch Keilschrifturkunden aus zahlreichen Privatarchiven belegt. Sklaven wurden verschenkt, bildeten den Teil einer Mitgift und wurden oft weiterverliehen, um eine Schuld zu begleichen. Sie wurden vielfach schon im Haushalt ihrer Herren geboren, stammten aber größtenteils von verkauften Kriegsgefangenen oder verurteilten Verbrechern ab. Sie wurden gern als Lehrlinge zu Handwerkern gegeben; dabei konnte der Vertrag Strafen festlegen, wenn der Handwerker sie nicht angemessen ausbildete.
Die in der griechisch-römischen Antike später übliche Schuldknechtschaft ist aus dieser Zeit nicht häufig überliefert. Die Freilassung eines Sklaven wurde auf einer Tontafel festgehalten.
Eisenzeitliches Europa
Nach Taylor (2001) sind aus dem eisenzeitlichen Europa fast 50 Sklavenketten bekannt, etwa aus Hay Hill, Lord’s Bridge, Cambridge und Llyn Cerrig Bach, Anglesey.
Alttestamentliche Zeit
Die Israeliten verstanden sich als Nachkommen ehemaliger Zwangsarbeiter, der Hebräer, deren Gott JHWH den Auszug aus Ägyptens Sklaverei ermöglicht und sie damit zum „Volk Gottes“ für alle Völker erwählt habe. Mit diesem Grunddatum der biblischen Heilsgeschichte begründet die Bibel die Gleichheit aller Menschen vor Gott, die er zu seinem Ebenbild geschaffen habe.
Die hebräische Sprache unterscheidet nicht zwischen dem negativ besetzten Wort Sklave und den neutralen Begriffen Knecht bzw. Magd, in beiden Fällen wird der Ausdruck עבד ewed verwendet. Dieser Begriff entstammt derselben Wurzel wie awoda („Arbeit“) und bezeichnet eine Person, die im Dienste eines Herrn – Sippenpatriarch bzw. König – körperliche Arbeit verrichtet.
Die Tora fordert nicht die allgemeine Abschaffung der Sklaverei in Israel, aber den Rechtsschutz der Sklaven, die nicht grundlos getötet werden durften. Diese waren unfreie Hausangestellte, die von deren Herrn aber gezüchtigt werden konnten und wie Ehefrauen, Vieh und Hausrat zum Sippenbesitz gehörten (Ex 20,17 ). Sie bildeten – anders als in Ägypten, wo alles bebaubare Land dem König gehörte und von großen Massen Leibeigener bewirtschaftet wurde (Gen 47,13–26 ) – keine ökonomisch bedeutende Minderheit, sondern stellten höchstens 10 Prozent der ansonsten freien bäuerlichen Landbevölkerung, die meist ebenfalls lebenslange Landarbeit ausübte. Ansätze zu einer von Sklaven abhängigen Latifundienwirtschaft wurden in Israels Prophetie scharf kritisiert (Jes 5,8 ) und erfolgreich abgewehrt (Neh 5,2–5 ).[3]
Die Tora gebietet die Beschneidung von Sklaven, das heißt ihre Aufnahme in das Bundesvolk (Gen 17,13.27). Sie verbietet allgemein den Raub von Menschen und bedroht diesen mit der Todesstrafe (Ex 21,16 ):
„Wer einen Menschen raubt, gleichgültig, ob er ihn verkauft hat oder ob man ihn noch in seiner Gewalt vorfindet, wird mit dem Tod bestraft.“
Nach Dtn 24,7 sollte der Raub eines Israeliten ebenso bestraft werden. Der Sklavenhandel war auf Sklaven aus fremden Völkern und Halbbürger beschränkt (Lev 25,44–46 ).
Die Versklavung Besiegter als Kriegsgefangene, sofern sie in den Bannkriegen JHWHs nicht sofort getötet werden mussten, wurde wie sonst meist in der Antike als Wohltat anstelle der auch möglichen Tötung dargestellt (vgl. Umgang von Moses mit den gefangenen Frauen der geschlagenen Midianiter und von König David mit den Ammonitern von Rabbath Ammon).
Anders als angeheuerte Tagelöhner hatten Sklaven als Teil des Familienhaushalts Anspruch auf Wohnung, Unterhalt, Kranken- und Altersfürsorge. Damit war Sklaverei aus Gewinnstreben weitgehend ausgeschlossen, nicht aber zur sexuellen Lustbefriedigung zwischen Mann und Frau.
Einzelgebote, die Sklavenhaltung voraussetzen, gewährten diesen besondere Schutzrechte: So musste ein Sklavenhalter, der seinen Sklaven schlug und der Sklave daran starb, mit Bestrafung rechnen – allerdings nicht, wenn der Sklave noch ein oder zwei Tage die Schläge überlebte. In diesem Fall „[…] soll den Täter keine Rache treffen.“(Ex 21,20f ). Wer seinem Sklaven eine bleibende Körperverletzung zufügte, musste ihn freilassen, ihn aber nicht für die eingeschränkte Erwerbsfähigkeit entschädigen (Gen 20,9ff ; 21,26–32 ). Sklavinnen konnten zu sexuellen Diensten gezwungen werden, erlangten dadurch aber den Status einer Ehefrau neben allenfalls weiteren Ehefrauen (Gen 16,1–4 ; Ex 21,7–11 ). Das Gebot der Sabbatruhe (Ex 20,10) wird in Dtn 5,14f ausdrücklich auch auf die Knechte und Mägde jedes Israeliten ausgedehnt und erneut mit Israels Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens begründet. Sklaven durften an israelitischen Kultfesten teilnehmen (Ex 12,44; Dtn 12,12.18). Geflohene Sklaven durften in Israel – anders als im gesamten Alten Orient – nicht an ihre Herren ausgeliefert werden, sondern mussten im Gegenteil aufgenommen werden (Dtn 23,16f ). Nach 1Sam 25,10; 30,15; 1Kön 2,39f wurde diese Bestimmung eingehalten. Die Beachtung dieser Schutzrechte für Sklaven sollte nach der nachexilischen Heilsprophetie ein Zeichen auch für alle übrigen Völker sein (Jes 61,8ff ).
Verschiedene Rechte sollten der Schuldsklaverei vorbeugen oder diese, wenn sie eintrat, befristen. So wird das Zinsnehmen im ganzen Tanach häufig verboten (u. a. Ex 22,24 ). Israeliten, die ihren Besitz dennoch durch Verschuldung verloren, sich als Tagelöhner verdingen mussten und dann leicht zu Sklaven Besitzender wurden, sollten im Erlassjahr alle sieben Jahre ihr Erbland zurückerhalten und von allen Schulden vollständig befreit werden. Dieses Bodenrecht sah die regelmäßige Umverteilung des Grundbesitzes vor, damit jeder Israelit dauerhaft sein eigenes Stück Land zum Lebensunterhalt behalten konnte (Lev 25 ). Dtn 15,12-18 verankert nicht nur die siebenjährliche Freilassung der israelitischen Sklaven, die sich selbst verkauft hatten, sondern auch eine Mitgift an sie, die ihnen einen eigenen Lebensunterhalt ermöglichte. Nur wenn der Sklave diese ablehnte, erhielt sein Besitzer das lebenslange Recht, ihn zu behalten.
In Israel lebende Ausländer stellt die Tora mehrfach (Ex 22,20; 23,9 u. a.) ausdrücklich als Nächste mit Einheimischen gleich. Dies wurde mit der Vergangenheit der Israeliten in Ägypten begründet (Lev 19,33f ):
- Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott.
Deshalb wurde die Versklavung von Ausländern in Israel begrenzt. Zugleich überliefert die Bibel auch Anweisungen, Fremdvölker zu unterwerfen. Dies wird zum Teil als Rache für Vergehen an den Israeliten in der Wüstenzeit vor der Landnahme begründet. So wird von Kanaan, als Enkel Noachs Stammvater der im späteren Israel vorher lebenden Kanaanäer, gesagt (Gen 9,25 ): Verflucht sei Kanaan! Ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern! Dies wird mit einer sexuellen Verfehlung begründet. Männliche Kriegsgefangene durften im Falle einer friedlichen Kapitulation nicht einzeln verkauft, aber als Gruppe zu Frondiensten herangezogen werden (Dtn 20,11 ).
Kelten
Nach Diodor (V.26) konnte ein italischer Kaufmann in Gallien für eine Amphore Wein einen Sklavenjungen eintauschen. Der Sklavenhandel mit Galliern war nach Beendigung des Gallischen Krieges ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden.
Im inselkeltischen Bereich war Sklaverei verbunden mit der Menschen„beute“ bei Kriegszügen einerseits und mit der Schuldknechtschaft andrerseits. Der Sklave (mug) und die Sklavin (cumal) zählten zum Stand der verachteten Unfreien. Ihre häufige Herkunft aus der Kriegsbeute ist etymologisch zu erkennen: altirisch cacht, kymrisch caeth, caethweision (mask.) und caethverched (fem.) sind verwandt mit lateinisch captus und germanisch *haftaz, alles mit der Bedeutung „Gefangener“ aber auch „Sklave“.
Im Moor von Llyn Cerrig Bach deponierte vermutlich ein Sklavenhändler zwei Sklavenketten mit Halsringen als Weiheopfer. Auch an den Fundorten La Tène, Manching und andernorts wurden derartige Ketten gefunden.
Die Sklavin (cumal) zählte in der inselkeltischen Rechtsprechung als Währungseinheit – ein cumal entsprach dem Wert von zehn Kühen.[4]
Griechenland
Die Sklaverei (douleia) war ein wesentliches Element der Wirtschaft und Gesellschaft des antiken Griechenland. Für die alten Griechen war die Sklaverei eine selbstverständliche, unabdingbare und natürliche Einrichtung – anders ausgedrückt: „Die antike Kultur und Gesellschaft beruh[t]en ökonomisch wie politisch auf der Institution der Sklaverei“.[5] Nach dieser Auffassung unterschieden sich Sklaven von Tieren nur durch ihre Arbeit.
Schon im mykenischen und archaischen Griechenland war die Sklaverei verbreitet. Die frühesten Zeugnisse für Sklaverei in Griechenland stammen von Linear-B-Tafeln aus der Zeit um 1200 v. Chr., insbesondere aus dem Palast des Nestor bei Pylos. In den homerischen Epen (Ilias und Odyssee) wurden Sklaven vor allem auf Kriegszügen erbeutet. In der klassischen Zeit wurde der Bedarf an Sklaven auch durch Sklavenhandel mit den barbarischen Nachbarvölkern sowie durch Piraterie und Räuberei gedeckt. Zudem galt in Athen bis zur Verfassungsreform des Solon ein System der Schuldsklaverei, wonach Schuldner ihre Schulden als Sklaven abarbeiten musste. Die Anzahl der Sklaven im antiken Griechenland ist schwierig zu schätzen und änderte sich von Epoche zu Epoche stark; für Athen schwanken die Angaben von durchschnittlich einem bis zu rund zwanzig Sklaven pro Haushalt.
Sklaven wurden für jede Art von Arbeit eingesetzt, angefangen mit der Landwirtschaft, aber auch im Bergbau, Handel und Gewerbe, sowie als Prostituierte beiderlei Geschlechts. Während Land- und Bergarbeiter sowie Prostituierte ein meist brutales Leben führten, lebten versklavte Handwerker vor allem in Athen oft recht selbstständig. Sklaven konnten durch Freilassung ihre Freiheit gewinnen, was in der Regel voraussetzte, dass sie sich von ihrem Herrn freikauften. Als Freigelassene hatten sie eingeschränkte Rechte, ähnlich wie niedergelassene Fremde (Metöken).
Neben der Sklaverei im engeren Sinne, also der Eigenschaft, das frei verfügbare Eigentum anderer Menschen zu sein, kannte die griechische Antike viele weitere Formen der Unfreiheit, wie etwa die mit Leibeigenen vergleichbaren Penesten in Thessalien, Heloten in Sparta oder Klaroten auf Kreta. Grundsätzlich waren Sklaven nicht rechtsfähig und damit rechtlos, aber anders als später in Rom schützte sie das Recht bis zu einem gewissen Grad vor willkürlicher Tötung oder grober Misshandlung.
Die griechischen Philosophen hielten die Sklaverei meist für von Natur aus gerechtfertigt (Begründung aus dem Naturrecht). Nach Aristoteles ist Herr, wer mit Vernunft gesegnet ist, Sklave aber, wer über Körperkraft zum Arbeiten verfügt. Für die Sophisten dagegen war nicht der Rechtsstatus eines Menschen wichtig, sondern ob sein Geist frei war oder nicht; allerdings stellten sie die gesellschaftliche Realität der Sklaverei nicht in Frage. Die Stoa bereitete einer etwas humaneren Behandlung von Sklaven den Weg, bestritt die Rechtmäßigkeit der Institution der Sklaverei aber ebenfalls nicht.[5]
Neutestamentliche Zeit
In der Zeit des Neuen Testaments (NT) war der Rechtsstatus von Sklaven (griech. doulos) in der römischen Provinz Palästina nur graduell von anderen Abhängigen – etwa freigelassenen Dienern, Tagelöhnern und Landarbeitern von Großgrundbesitzern, Pachtbauern und Kolonisierten – verschieden. Sie waren als persönlicher Besitz eines Sklavenhalters ähnlich wie dessen Frauen und Kinder seiner Gewalt über ihr Leben und ihren Tod unterworfen. Sie durften beispielsweise nicht heiraten und keine Nachkommen zeugen.
Als Sklaven wurden damals ganz verschiedene Abhängige bezeichnet, etwa Staatsbeamte (Mt 18,23 ), Handwerker (Mt 18,25 ), Verwalter (Mt 24,45 ), selbständige Händler (Mt 25,14ff), Hausdiener (Lk 15,22 ), Feldarbeiter und Hirten (Lk 17,7 ), Wachleute (Mk 14,47 ), Schuldsklaven (1. Clemensbrief 55,2), Kaisersklaven, d. h. einflussreiche abgesicherte Hofbeamte (Phil 4,22 ). Der Anteil der regelrechten Sklavenarbeiter wird heute auf höchstens ein Drittel der jüdischen Gesamtbevölkerung geschätzt. Sie ersetzten nicht die Arbeit von Tagelöhnern, freien Bauern, Pachtbauern und Handwerkern und wurden nicht für ganz bestimmte Arbeiten herangezogen, sondern leisteten vielfältige befristete Hilfsdienste. Oft führten sie Aufträge aus und überbrachten Botschaften. Sie hatten die Chance zur Freilassung (Joh 8,35 ) und zum sozialen Aufstieg. In (Lk 15,11–32 ) wird sichtbar, dass Haussklaven noch über persönlich freien, aber ungesicherten Lohnarbeitern standen.[6]
Apg 12,13 belegt, dass Christen in Palästina Haussklaven hatten. Die Haustafel in Mk 10 führte keine Regeln für den Umgang mit ihnen auf. Außerhalb Palästinas wurden Sklaven zusammen mit Freigelassenen und anderen Unterschichtsangehörigen oft getauft und bildeten in christlichen Gemeinden eigene Gruppen (Phil 4,22; 1Kor 1,11; Röm 16,10f). Dass christliche Hausherren dort Sklaven besaßen, zeigen vor allem der Philemonbrief, Kol 4,1 , die Pastoralbriefe, der 1. Petrusbrief und der 1. Clemensbrief.
Für das Verhältnis des Urchristentums zur Sklaverei ist die Haltung des Paulus von Tarsus maßgebend geworden. Er erwog die Abschaffung des Sklavenstandes nicht, sondern ermahnte christliche Haussklaven ausdrücklich, in ihrem Stand zu bleiben (1 Kor 7,20ff ). Er betonte aber auch, dass „in Jesus Christus“, das heißt in der durch den freiwilligen Machtverzicht und „Sklavendienst“ des Sohnes Gottes (Phi 2) erwirkten Versöhnung mit Gott, der Unterschied zwischen Sklaven und Herren keine Rolle mehr spiele und spielen dürfe (Kol 3,11; Gal 3,28; Eph 6,8). Demgemäß verlangte Paulus von dem Christen Philemon, dass er in seinem Sklaven Onesimus vorrangig den Glaubensbruder und nicht den Sklaven sehen und ihm die gleiche Liebe wie einem Bruder entgegenbringen solle (Phlm 1,16 ). Ob Paulus die Freilassung des Onesimus im Philemonbrief fordert, ist in der gegenwärtigen Forschung umstritten.[7]
Rom
Im Römischen Reich bestand Sklaverei bis ins 2. Jahrhundert v. Chr. als Schuldsklaverei. Erst als die Eroberungskriege immer weiteren Umfang annahmen, rückte an ihre Stelle die Versklavung von Kriegsgefangenen. Sklaven wurden in allen Wirtschaftsbereichen, in Haushalten, beim Haus- und Straßenbau, in Manufakturen und Bergwerken sowie in der Landwirtschaft eingesetzt. Gut ausgebildete Sklaven wirkten auch als Hauslehrer oder Ärzte.
Sklaverei war nach römischem Recht erblich und Sklaven besaßen keine Rechtsfähigkeit, Sklavenhalter konnten de facto jedoch dulden, dass ihre Sklaven persönliches Eigentum erwarben, anhäuften und sich damit schließlich freikauften. Daneben bestanden verschiedene weitere Möglichkeiten der Freilassung (manumissio), von denen die Sklavenhalter häufig Gebrauch machten. Freigelassene Sklaven erhielten die vollen Bürgerrechte, blieben ihrem früheren Eigentümer jedoch verpflichtet.
Wie schon im antiken Griechenland, gab es im römischen Reich kaum Kritik an der Sklaverei durch Philosophen oder religiöse Gemeinschaften. Die frühen Christen bejahten grundsätzlich die Sklaverei, betonten aber die gebotene Milde gegenüber Versklavten.[8] Die These, die frühen Christen erhielten viel Zulauf aus der Schicht der Sklaven und anderer sozial niedrig Gestellter, gilt als überholt. Ebenso die These, die Christen der römischen Antike hätten zu sozialen Auseinandersetzungen beigetragen, stattdessen muss man eine weitestgehende Affirmation sozialer Strukturen durch die Alte Kirche feststellen.[9]
Mittelalter
Einen Aufschwung erlebte die Sklaverei zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert. Bereits vor dem Eindringen der Skandinavier in den baltischen Raum betrieben Turkvölker wie die Chasaren einen regen Handel mit hellhäutigen Sklaven aus Europa. Nachdem die Waräger oder Rus in den osteuropäischen Raum eingedrungen waren und sich etabliert hatten, übernahmen sie diesen Handel von den Chasaren, mit denen sie teils intensive Handelsbeziehungen pflegten und teils in starker Konkurrenz standen. In der Folge betrieben auch die nordischen Kriegerkaufleute einen florierenden Handel mit Kriegsgefangenen. Die Normannen suchten alle Küsten der Nordsee heim und verkauften um das Jahr 1000 irische oder flämische Gefangene auf dem Markt von Rouen,[10] von wo sie in christliche Haushalte, vor allem aber ins muslimische Spanien und den Orient als Ziel der Hauptströme des Sklavenhandels gelangten.[11] In den islamischen Ländern nannte man die hellhäutigen europäischen Sklaven Saqaliba.
Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Slawen unter Heinrich I. (928/29) wurden insbesondere Frauen und Kinder als wichtiges „Handelsgut“ aus dem ottonischen Reich an das muslimische Spanien verkauft.[12] In Prag und Verdun gab es eigens zur Kastration eingerichtete Zentren, in denen die slawischen Knaben zu den von den Muslimen besonders begehrten Eunuchen gemacht wurden.[13][14] Bis ins 12. Jahrhundert fanden „Sklavenjagden“ statt, bei denen die Sachsen die benachbarten Slawen überfielen, ausplünderten und in die Sklaverei verschleppten.[15]
Die westslawischen Stämme zwischen Elbe und Ostsee (siehe Wenden) gerieten auch von dänischer und osteuropäischer Seite (Kiewer Rus) unter Druck. Adam von Bremen berichtet, dass in Estland slawische Sklaven als Opfer dargebracht wurden.[16] Laut Ibn Fadlān wurden verstorbenen Rus junge Sklavinnen oder Sklaven mit ins Jenseits gegeben; sie kamen aber vor allem als Handelsware mit Karawanen nach Bagdad.[17] Der Handel mit den Sklaven wurde u. a. von den Radhaniten, jüdischen Kaufleuten aus Bagdad, übernommen. Sie genossen in Europa königliche Privilegien und waren wegen ihrer verzweigten Familienbeziehungen die einzigen, die den Handel von Spanien über Nordafrika, Ägypten, Arabische Halbinsel, Palästina, Syrien, Persien, Nordindien, Khorasan bis nach China und über Byzanz in die slawischen Länder und zu den jüdischen Chasaren am Schwarzen Meer ausdehnten.[18] Der französische Historiker Alexandre Skirda kommt aufgrund der von Charles Verlinden und vom französischen Historiker Maurice Lombard vorgelegten Befunde und einer 2002 veröffentlichten Arbeit des russischen Orientalisten Dimitri Michine zu dem Ergebnis, dass der wirtschaftliche Aufschwung des Okzidents im 10. und 11. Jahrhundert sich dem Menschenhandel mit den islamischen Ländern verdankt, aus denen im Austausch große Mengen Goldes in den Westen kamen.[19] Noch im Jahre 1168 wurden auf dem Sklavenmarkt in Mecklenburg 700 Dänen von seeräubernden Slawen zum Verkauf angeboten.[20]
Auch im angelsächsischen und dem normannischen England des 11. Jahrhunderts lebten neben unfreien Bauern (villani) auch Sklaven (servi, ancillae; thraells im Danelaw). 1086 gab es dort nach dem Domesday Book 28.200 Sklaven. Es scheinen aber nicht alle Sklaven berücksichtigt worden zu sein, die Zahl war vermutlich wesentlich höher. In manchen Grafschaften bildeten die servi bis zu 25 % der Bevölkerung. Auch Klöster (etwa Ely Abbey) setzten Sklaven in der Landwirtschaft ein, auf den Gütern der Abtei lebten nach dem Domesday Book 112 unfreie Bauern, 27 Kleinbauern (bordarii), ein Priester und 16 Sklaven.
Im Spätmittelalter ging der baltische bzw. nordeuropäische Sklavenhandel wieder zurück. Die meisten europäischen Völker waren mittlerweile christianisiert, und seit der Zeit Karls des Großen war es Christen ausdrücklich verboten, andere Christen als Sklaven zu verkaufen oder zu erwerben. Diese Regelung wurde jedoch oft missachtet – auch Päpste und Klöster hatten Sklaven. Insbesondere im östlichen Mittelmeerraum wurde das Verbot oft mit dem Argument umgangen, dass es nur für römisch-katholische Christen gelte, nicht aber für orthodoxe oder Angehörige anderer christlicher Kirchen. So war die Sklaverei im Hochmittelalter zwar nördlich der Alpen so gut wie verschwunden, gerade im Mittelmeerraum jedoch herrschte weiterhin reger Menschenhandel, an dem sich auf christlicher Seite besonders die Seerepubliken Italiens sowie katalanische Seeleute beteiligten. Noch bis ins 15. Jahrhundert handelten Städte wie Genua oder Venedig in großem Umfang mit Sklaven aus dem Schwarzmeerraum und vom Balkan. Die männlichen Sklaven verkauften sie meist an die ägyptischen Mamlukenherrscher, seltener in Italien bzw. Westeuropa; Frauen wurden aus den Ländern um das Schwarze Meer in alle italienischen Städte der Renaissance gebracht, also auch in die so genannten Kaufmannsrepubliken,[21] ebenso nach Spanien, wo sie überwiegend im Haushalt und oft als Ammen eingesetzt wurden.[22] Die Bedeutung dieser Ost-West-Handelsroute nahm erst ab, als mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 und des gesamten Schwarzmeerraums bis zum Ende des Jahrhunderts der See-Fernhandel aus dieser Region für westliche (christliche) Kaufleute nahezu unmöglich wurde und lediglich die Landrouten durch Kleinasien noch gangbar waren.
Auch im Machtbereich der Krone von Aragón waren Sklavenhaltung und Sklavenhandel an der Tagesordnung, wie eine Vielzahl archivalischer Dokumente belegen. Daneben gab es jedoch im Austausch zwischen der iberischen Ostküste, den Balearen und der gegenüberliegenden nordafrikanischen Küste ein umfangreiches Geschäft, das auf dem Freikauf von Sklaven basierte – Menschen beider Seiten, die als Kriegsgefangene oder als Beute aus Raubzügen von Korsaren versklavt worden waren mit dem Ziel, einen möglichst schnellen und möglichst hohen Profit aus ihnen zu ziehen.[23] Mit dem Ausbau der atlantischen Seefahrt ab der Mitte des 15. Jahrhunderts nahm auch die Zahl schwarzafrikanischer Sklaven zu, die mit der Besiedlung der Neuen Welt dann explodieren sollte.
Während die muslimischen Herrscher in Ägypten Sklaven vor allem für ihre Armee brauchten (Mamluken – daher waren männliche Sklaven dort am gefragtesten und ständiger Nachschub vonnöten, da diese Militärsklaven in der Regel keine Familien gründeten), arbeiteten Sklaven in Italien und auf der iberischen Halbinsel meist im Haushalt (daher auch der hohe Anteil weiblicher Sklaven dort). Nicht selten auch wurden Sklaven von Italienern und Katalanen in Süditalien und auf den Mittelmeerinseln (zum Beispiel auf Zypern und Mallorca, seltener auf Sizilien und Kreta) in der Landwirtschaft eingesetzt.
In Westeuropa blieben die importierten Sklaven selten bis zum Ende ihres Lebens Sklaven: Freilassungen oder Freikäufe waren relativ häufig, oft jedoch an die Bedingung geknüpft, dass die so „frei“ gewordenen Sklaven für eine bestimmte Zeit weiterhin bei ihren ehemaligen Herren arbeiteten.
Sklaverei im arabischen Raum
Koranische Begründung und Institutionalisierung der Sklaverei
Schon in vorislamischer Zeit kannten die später islamisierten Gebiete Sklavenhaltung und Sklavenhandel, sowohl mit schwarzafrikanischen als auch mit europäischen Sklaven. Sklaverei ist nach den normsetzenden Schriften (Koran und Sunna) des Islam nicht verboten, wobei hervorzuheben ist, dass der Koran vielfach empfiehlt, Sklaven freizulassen.[24] Der Religionsstifter Mohammed war selbst Sklavenhalter (siehe Maria al-Qibtiyya) und versklavte auf seinen Kriegszügen nachweislich hunderte von Menschen, etwa alle Frauen und Kinder der Banu Quraiza. Die Sklaverei unterlag jedoch bestimmten festgesetzten Regeln, die das Verhalten des Sklavenbesitzers gegenüber dem Sklaven und umgekehrt beschreiben. Diese Regeln bedeuteten im Vergleich zur vorislamischen Zeit eine gewisse Aufwertung des Rechtsstatus der Sklaven. In religiöser Hinsicht galten die Sklaven, wenn sie Muslime waren, vor Gott als den freien Muslimen ebenbürtig. Obwohl das Freilassen von Sklaven als heilbringend gilt, verzögerten die Gebiete im Geltungsbereich des Islam mit am längsten die gesetzliche Abschaffung der Sklaverei. Als letztes Land der Erde schaffte Mauretanien im Jahre 1980 die Sklaverei ab, Sklaven stellen aber nach wie vor die verschwiegene unterste gesellschaftliche Schicht dar.[25] Damit dauert seit dem siebenten Jahrhundert eine Tradition fort, deren deutlichste Spuren bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mit Karawanen durch die Sahara in verschiedene arabische Städte am Mittelmeer oder zu den Hafenorten Ostafrikas am Roten Meer und am Indischen Ozean führten.[26]
Charakter der Sklaverei
Der Charakter der Sklaverei im Islam war – ähnlich wie im europäischen Mittelalter und im Gegensatz insbesondere zur transatlantischen Praxis der Neuzeit – überwiegend dadurch gekennzeichnet, dass der massierte Einsatz von Sklaven in Arbeitskollektiven wenig üblich war. In der Landwirtschaft (Dattelpalmen, Gartenwirtschaft in den Oasen) und der nomadischen Viehzucht lebten die Sklaven in der Regel in die Haus- oder Familiengemeinschaften der Sklavenhalter integriert.
Als Ausnahme davon gelten die Zandsch, aus Ostafrika verschleppte Schwarze, die in der Zeit des Abbasidenreiches in den Salzsümpfen des heutigen Irak in großen Gruppen in Salinen, bei der Urbarmachung und auf Plantagen für die Zuckerherstellung arbeiteten.[27] Im Jahr 869 begannen sie einen mehrjährigen Aufstand, der niedergeworfen werden konnte aber das Kalifat der Abbasiden an den Rand der Niederlage führte und zum Ende des Einsatzes von Sklaven in der Plantagenwirtschaft beitrug.[28]
Meist jedoch wurden Sklaven im Bereich der Unterhaltung (überwiegend weibliche Sklaven, die mit den Frauen im Harem lebten), als persönliche Bedienstete der Herrscher oder als Haremswächter / -diener (meist als Eunuchen) eingesetzt. Einer bestimmten Gruppe männlicher Sklaven wurde die Fortpflanzung durch Kastration verwehrt. Diese sollte vor allem die Abmilderung des Sexualtriebes bewirken, damit die männlichen Sklaven, welche im Harem beschäftigt waren und mit den Haremsfrauen im Alltag verkehrten, nicht in die Versuchung eines unerlaubten Geschlechtsaktes kamen. Sklavinnen hingegen wurden unter anderem zu sexuellen Diensten herangezogen und konnten auch Kinder von ihren Herren bekommen, wodurch sich unter Umständen ihr Rechtsstatus entscheidend verbessern konnte (siehe hierzu auch Konkubinat im Islam). Da in den vorislamischen Kulturen des Orients die Abstammung über die männliche Linie Priorität hatte und dies auch nach der Islamisierung dieser Gebiete weiter galt, konnten die Kinder von Sklavinnen je nach Stellung des Kindsvaters höchste Positionen erlangen. So waren fast alle späteren Kalifen Söhne von Sklavinnen. Selbst der Gründer der Dynastie der Saud, Abd al-Aziz ibn Saud, der Vater des heutigen saudischen Königs, wusste deshalb nicht, wer die Mutter seiner Mutter war (nämlich eine unbekannte Sklavin). Wohlhabende, einflussreiche Menschen der vorislamischen Zeit hatten oft 50 Söhne von vielen Frauen unterschiedlicher Herkunft, was auch bei islamisierten Völkern noch anzutreffen war. So berichtet der so genannte „Lawrence von Arabien“ von einem Bad in einem Oasenteich nach einem langen Wüstenritt, wo junge, eng verwandte Männer aller erdenklichen Hautschattierungen nackt und munter und gleichberechtigt im Wasser planschten. Auch konnten Sklaven hohe politische und militärische Ämter erlangen, blieben aber persönliches Eigentum ihrer Besitzer.
Mit den Militärsklaven (den sog. Mamluken) entwickelte sich im ausgehenden 11. Jahrhundert eine besondere Form der Sklaverei. Diese als Soldaten eingesetzten Sklaven genossen wegen der ihnen nachgesagten Loyalität und Tapferkeit hohes Ansehen. Oft gelang es ihnen, die politische Macht zu erobern, beginnend mit den Ghaznawiden, insbesondere von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis 1517 in Ägypten. Die osmanischen Janitscharen wurden ebenfalls lange als Sklaven ausgehoben, die Institution der Knabenlese zwang Christen des Balkans Söhne im Kindesalter als Steuern abzugeben.
Europäer als Sklaven
Von Griechenland über Italien bis nach Spanien raubten Araber und Türken jahrhundertelang christliche und jüdische Sklaven, die auf Sklavenmärkten verkauft oder gegen Lösegelder zurückgegeben wurden. Europäische Sklaven, insbesondere aus den slawischen Gebieten, vom Balkan und den Kaukasusregionen,[29] wurden aber nicht nur von nichtchristlichen Händlern, sondern jahrhundertelang auch von den Kaufleuten der italienischen Seerepubliken, insbesondere Genua und Venedig, sowie von Katalanen u. a. nach Ägypten verkauft, sodass wiederholt Päpste den Handel mit christlichen Sklaven zu verbieten versuchten, so etwa Klemens V. und Martin V. (vgl. Davidson, S. 34). Zur Zeit der Kreuzzüge und der osmanischen Expansion stellte gerade das periodische Überangebot von versklavten Kriegsgefangenen ein Problem dar. Umgekehrt fielen aber auch Teile der arabisch-muslimischen Bevölkerung Nordafrikas und des östlichen Schwarzmeerraumes den Raubzügen christlicher Kaufleute und Korsaren zum Opfer. Insbesondere im westlichen Teil des Mittelmeeres, wo sich zwischen iberischer Halbinsel, Balearen, Sizilien und Malta islamische und christliche Einflusssphäre unmittelbar berührten, teilweise sogar überschnitten, kam es ab dem 14. Jahrhundert regelmäßig zu Versklavungen, die jedoch in aller Regel der Erzielung von Lösegeld dienten und somit zeitlich stark begrenzt waren (s. o.).
Zu einem eigentlichen Wirtschaftszweig entwickelten sich Sklaverei und Menschenhandel in den islamischen Barbareskenstaaten an der Küste Nordafrikas zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert. Obwohl im Laufe des 16. Jahrhunderts unter osmanische Oberherrschaft gelangt, genossen die von arabischen Lokalfürsten regierten Gebiete bis ins 19. Jahrhundert weitgehende Autonomie, so auch Algier, das sich seit der Herrschaft des berühmt-berüchtigten Korsaren Chair ad-Din Barbarossa ab den 1520er Jahren zur Hochburg der gegen europäische Schiffe und Städte gerichteten Piraterie entwickelte. Moderne Schätzungen gehen davon aus, dass in den zwischen Ägypten und Marokko liegenden Territorien zwischen 1530 und 1780 etwa 1,25 Millionen Menschen versklavt wurden, die meisten davon durch die Kaperung europäischer Schiffe und durch Raubzüge an den Küsten christlicher Mittelmeerstaaten.[30] Die Zahl entspricht etwa einem Zehntel des transatlantischer Sklavenhandels.
Sklaverei in der Neuzeit
Europa
Nahezu alle bedeutenden europäischen Seefahrer- und Handelsnationen – besonders Portugal, Spanien, Frankreich, England und die Niederlande – waren zeitweilig am internationalen Sklavenhandel beteiligt. Die Mehrzahl der Sklaven, mit denen diese Kaufleute handelten, gelangte jedoch nicht ins jeweilige Mutterland, sondern in überseeische Kolonien. Die entsprechenden Seefahrten wurden von europäischen Handelskompanien durchgeführt.
Im Zeitraum von 1500 bis 1870 wurden nach Europa 200.000 afrikanische Sklaven eingeführt.[31]
Zeit des Nationalsozialismus
Hans Frank (1900–1946), Generalgouverneur in Polen, verkündete 1939: „Die Polen sollen die Sklaven des Großdeutschen Weltreiches sein.“[32] Die systematische Ausbeutung von über 13,5 Millionen[33] Menschen ähnelte anderen historischen und aktuellen Formen der unfreien Arbeit und des Sklavenhandels, doch wurde auch ihr Tod geplant oder in Kauf genommen.[32] Im Nürnberger Militärtribunal wurde von „slave labour programme“ gesprochen.[33] Erst in den 1990er Jahren wurde der Begriff „Sklavenarbeit“ wieder verwendet.[32]
Nach 1945
Zur modernen Sklaverei werden Zwangsarbeit, erzwungene Prostitution, Schuldknechtschaft, Zwangsheirat und Kinderausbeutung (Kinderarbeit, Kinderprostitution) gerechnet. 2016 identifizierte die Polizei 536 Fälle von Zwangsarbeit, illegaler Prostitution und Kinderarbeit in Deutschland. Der Global Slavery Index (GSI) geht davon aus, dass es in Deutschland etwa 167.000 moderne Sklaven gibt.[34][35]
Frankreich
Frankreich trat in den internationalen Sklavenhandel Mitte des 17. Jahrhunderts ein, nachdem es erste Handelsstützpunkte in Senegal, Réunion, Guadeloupe und Martinique errichtet hatte. Insbesondere die Städte Nantes und Bordeaux verdankten ihren wirtschaftlichen Aufstieg dem französischen Sklavenhandel. Die meisten Sklaven, die auf den französischen Markt gelangten, wurden in den überseeischen Kolonien eingesetzt. So gelangten von 1500 bis 1880 ca. 1,6 Mio. afrikanische Sklaven auf die französischen Antillen. Ludwig XIV. erließ 1685 den Code Noir, ein bis 1848 gültiges Gesetzeswerk, das die Beziehungen zwischen Sklavenhaltern und Sklaven umfassend regelte. Bis Ludwig XVI. dies im Jahre 1777 verbot, gelangten Sklaven häufig auch nach Frankreich. Besonders im französischen Adel war die Haltung afrikanischer Haussklaven nicht unüblich. Erstmals abgeschafft wurde die Sklaverei während der Französischen Revolution durch den Nationalkonvent am 4. Februar 1794; betroffen war hiervon formell, aber erst viel später umgesetzt, auch die Sklaverei in den französischen Kolonien. Napoléon Bonaparte bestätigte Sklavenhandel und Sklaverei, nachdem er erster Konsul wurde, am 1802 jedoch ausdrücklich wieder und entsandte in der Folgezeit Truppen in die französische Kolonie Saint-Domingue, das heutige Haiti, um den dortigen Freiheitskampf der Sklaven um Toussaint Louverture niederzuschlagen. Endgültig abgeschafft wurde die Sklaverei in Frankreich erst auf Initiative von Victor Schœlcher in der Zweiten Französischen Republik am 27. April 1848.[36]
Großbritannien
Wohlhabende britische Kaufleute und Reeder waren im Sklavenhandel insbesondere zwischen Westafrika und Nordamerika engagiert. Gegen ihren erbitterten Widerstand setzten vor allem baptistische Missionare und der evangelikale Anglikaner William Wilberforce durch, dass das Parlament in Großbritannien und seinen Kolonien 1807 den Sklavenhandel und 1834 die Sklaverei selbst verbot.[37] Die britische Marine setzte das Verbot des Sklavenhandels mit Gewalt auch gegenüber Schiffen anderer Staaten durch und entzog damit dem atlantischen Sklavenhandel die Grundlage.
Nord- und Südamerika
Zielgebiete für afrikanische Sklaven in Amerika, 1492–1870 |
Kurz nach der Entdeckung Amerikas von der Flotte des Seefahrers Christoph Kolumbus im Jahr 1492 begannen Kolonisten damit, Ureinwohner Amerikas zu versklaven. Einer der ersten Orte intensiver Versklavung (unter anderem der Arawaken) und Sklavenarbeit waren die Goldminen auf Hispaniola.
Von 1492 bis 1870 wurden mehr als 11 Millionen afrikanischer Sklaven nach Amerika verkauft. Die meisten davon (4,1 Millionen) wurden über den transatlantischen Dreieckshandel in die britischen, französischen, holländischen und dänischen Kolonien in der Karibik deportiert. Etwa 4 Millionen Afrikaner wurden von portugiesischen Händlern nach Brasilien deportiert; 2,5 Millionen wurden in spanische Kolonien in Südamerika verkauft.
Etwa 500.000 afrikanische Sklaven gelangten in die dreizehn britischen Kolonien auf dem nordamerikanischen Festland; dort wurden 1776 die Vereinigten Staaten (USA) gegründet.[31]
Vereinigte Staaten von Amerika
Edmund S. Morgan schrieb 1972, es sei ein zentrales Paradox der amerikanischen Geschichte, dass Freiheit und Gleichheit, eine Betonung der Klassenlosigkeit als zentrale amerikanische Werte ganz wesentlich auf der Sklaverei und dem zugehörigen Rassismus beruhten.[38] In England sei die individuelle Freiheit stärker betont und die Sklaverei viel früher abgeschafft und bekämpft worden. Die ständische / klassenspezifische Trennung sei deutlich stärker gewesen.
Allgemein bekannt ist die Sklaverei aus den Südstaaten der USA, die in großer Zahl Menschen aus Afrika als Arbeitskräfte für die Landwirtschaft importierten. Hunderttausende Schwarzen starben. Bis in die 1840er Jahre gab es auch in vielen Nordstaaten Sklaverei; dort gab es allerdings sehr viel weniger Sklaven als in den Südstaaten. Die Sklaverei in den Nordstaaten hatte ihren Zenit schon zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung überschritten. In den Südstaaten stieg die Zahl der Sklaven von der Gründung der Kolonien bis zum Sezessionskrieg beständig an. Bei der Volkszählung des Jahres 1860 wurden in den USA 3.953.760 Sklaven gezählt; diese befanden sich (bis auf 64, die in den Nordstaaten oder im amerikanischen Westen lebten) in den Südstaaten.
Mit der Sklaverei entwickelte sich auch der Rassismus vieler Weißer gegenüber der schwarzen Sklavenbevölkerung sowie eine Spaltung zwischen freien und unfreien Schwarzen. Wirtschaftlicher Ausgangspunkt der Hochblüte, die die Sklaverei im 18. und 19. Jahrhundert auf dem Staatsgebiet der USA erlebte, war die Entstehung einer Plantagenökonomie mit profitablen und aufwändig zu kultivierenden landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Tabak, Rohrzucker, Reis und Baumwolle.[39] Obwohl die Sklaven haltenden Plantagenbesitzer aus dem Süden in der Bundespolitik ein festes Standbein hatten – von der Unabhängigkeitserklärung bis zum Sezessionskrieg waren die Mehrzahl der Präsidenten selbst Sklavenhalter –, mehrten sich unter den Bundespolitikern die Abolitionisten, die die Sklaverei abschaffen wollten. Vorbereitet und kräftig unterstützt wurden diese politischen Auseinandersetzungen durch ein im Pietismus und der protestantischen Mission des 18. und 19. Jahrhunderts entstandenes neues Verständnis vom Menschen als Gotteskind und Individuum, das alle Menschen einschloss. Hinzu kamen Erfahrungen der Scheußlichkeiten des Sklavenhandels und der Sklavenarbeit. Einzelne Quäker verurteilten die Sklavenhaltung bereits im 17. Jahrhundert. Die Methodisten erließen 1780 das erste kirchliche Verbot der Sklaverei, weil diese dem Gesetz Gottes widerspreche. Die Baptisten in den Südstaaten schlossen sich 1789 mit einer ähnlichen Begründung an. Der Kampfruf „Sklaverei ist Sünde!“ (Slavery is sin!) eröffnete etwa um 1820 den Feldzug gegen die Sklaverei (Abolitionist Movement).[40][41] Einen gewaltigen Einfluss hatte der Roman Uncle Tom’s Cabin (Onkel Toms Hütte) (1852) der Presbyterianerin Harriet Beecher Stowe. Die Kontroverse für oder gegen die Beibehaltung der Sklaverei mündete nach der Wahl von Abraham Lincoln in den Austritt der Südstaaten aus der Union und deren Neuorganisation als Konföderierte Staaten von Amerika. Die Konföderation begann mit dem Angriff auf Fort Sumter die Kriegshandlungen des Sezessionskrieges. Die Nordstaaten gewannen den Krieg und zwangen die unterlegenen Südstaaten zur Abschaffung der Sklaverei.
Am 18. Dezember 1865 wurde mit der Ratifizierung des 13. Zusatzes („Amendment“) zur US-amerikanischen Verfassung durch die Bundesstaaten die Sklaverei in den USA verboten. Trotzdem waren die ehemaligen Sklaven in vielen Bereichen der USA nicht gleichberechtigt. Der meist friedliche Kampf für Gleichberechtigung und gegen Rassentrennung setzte sich bis in die späten 1960er Jahre fort. Der Baptistenpfarrer Martin Luther King gilt als einer der bedeutendsten Führer dieser Bewegung.
Die Amerikaner afrikanischer Abstammung werden heute als Afroamerikaner bezeichnet.
Kanada
In Kanada praktizierten manche der First Nations Sklaverei – als Kriegsgefangenschaft – bereits von alters her. Nach der Gründung der französischen Kolonien im frühen 17. Jahrhundert begannen auch die europäischen Siedler Sklaven zu halten, die sie zunächst entweder von verbündeten Indianervölkern zum Geschenk erhielten oder – dies traf vor allem auf französische Adlige zu, die häufig afrikanischstämmige Sklaven besaßen – aus Europa mitbrachten. Als Neufrankreich (Québec) 1730 an Großbritannien fiel, lebten dort mehr als 1.000 Sklaven. Auch nach dem Pariser Frieden bestand die Sklaverei im britischen Kanada zunächst fort.
Den ersten Schritt zu ihrer Abschaffung bildete ein 1793 in Oberkanada verabschiedetes Gesetz, das dafür sorgte, dass in diesem Landesteil keine neuen Sklaven eingeführt werden durften und dass nach dem Stichtag geborene Sklaven als Erwachsene frei sein würden. In Niederkanada rückte ein Ende der Sklaverei erst in Sichtweite, als dort 1803 gerichtlich festgestellt wurde, dass Sklaverei mit dem britischen Gesetz nicht zu vereinbaren sei. Zu einer Freilassung aller verbliebenen kanadischen Sklaven führte freilich erst der 1834 vom britischen Parlament verabschiedete Slavery Abolition Act, mit dem die Sklaverei in allen Teilen des britischen Empires abgeschafft wurde.
Kuba
In Kuba, das bereits seit 1492 eine spanische Kolonie war, fehlten den Kolonisten geeignete einheimische Arbeitskräfte, sodass sie von Anfang an Sklaven einsetzten. Die Einfuhr afrikanischer Sklaven begann 1526. Sklaven arbeiteten in allen Wirtschaftsbereichen, die größte Rolle spielte ihre Arbeitskraft jedoch im Zuckerrohr- und Kaffeeanbau. Sklaverei bestand in Kuba bis 1886.
Sklavenaufstand auf Haiti
Die Mehrzahl der Sklaven, die im 17. und frühen 18. Jahrhundert aus Afrika verschleppt wurden, gelangten in die Zuckerrohrplantagen in der Karibik – vor allem auf Hispaniola – und auf dem nordamerikanischen Festland.[42]
In Frankreich war zum Umgang mit den Sklaven unter Ludwig XIV. 1685 der Code Noir von Colbert veröffentlicht worden, der erst 1848 aufgehoben und damit 163 Jahre als „monströsester Text der Moderne“ (Louis Sala-Molins) gültig war.
Die Französische Revolution im Jahr 1789 brachte die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit hervor; diese verbreiteten sich auch in den Kolonien und trugen dazu bei, dass die schwarzen Sklaven auf Haiti 1791 aufstanden. Anführer der Aufständischen war Toussaint L’Ouverture. 1794 wurde mit einer nie in Kraft getretenen Verordnung der „Code Noir“ und damit die Sklaverei in allen französischen Kolonien und damit auch auf Haiti aufgehoben. Napoleon I. bestätigte 1802 ausdrücklich die Fortdauer der Sklaverei,[43] woraufhin ein erneuter Sklavenaufstand ausbrach. 1804 erreichte Haiti endgültig seine Unabhängigkeit. Damit war die Sklaverei dort besiegt. Der Sklavenaufstand auf Haiti war der einzige, der zur Gründung eines unabhängigen Staates führte.
Festzuhalten ist, dass kein einziger der großen französischen Aufklärer erwogen hatte, die Ideale der Revolution auch in den französischen Kolonien und damit für die Sklaven zur Geltung bringen zu wollen.[44]
Brasilien
Die Wirtschaft Brasiliens, das seit 1500 portugiesische Kolonie war, basierte jahrhundertelang auf der Arbeitskraft von Sklaven. Die Ausbeutung indianischer Sklaven im Zuckerrohranbau erreichte zwischen 1540 und 1570 ihren Höhepunkt. Die indianische Bevölkerung wurde aber durch verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel aus Europa importierte Krankheiten (vor allem Pocken), dermaßen dezimiert, dass die Portugiesen, die seit jeher eng mit dem afrikanischen Sklavenhandel verbunden waren, seit 1570 verstärkt afrikanische Sklaven ins Land holten, was sie vereinzelt schon seit den 1530er Jahren getan hatten. Über die Zahl der nach Brasilien deportierten Afrikaner werden in der Literatur uneinheitliche Angaben gemacht. Sie reichen von mehr als 3 Mio.[45] bis 4 Mio.[31] Unstrittig ist, dass nach Brasilien bis 1850 weitaus mehr afrikanische Sklaven verschleppt wurden als in irgendein anderes Land auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Das führte dazu, dass in Brasilien heute die meisten Menschen afrikanischer Abkunft außerhalb Afrikas leben.[46]
Schwerpunkt des Einsatzes von Sklavenarbeit blieb zunächst im Nordosten der Zuckerrohranbau.[47] Im 18. Jahrhundert wurden Sklaven in den Goldminen (Minas Gerais, Goiás, Mato Grosso) benötigt. Im Südwesten mussten Sklaven auch auf Plantagen (Anbau von Zuckerrohr und Kaffee) arbeiten.
Anders als etwa in den Vereinigten Staaten, wo Sklaven teuer waren, gehörten die Sklavenhalter in Brasilien allen sozialen Schichten an; selbst Arme hielten Sklaven.[48]
Als das Mutterland Portugal die Sklaverei 1761 abschaffte, blieb sie in Brasilien weiter bestehen. Auch die brasilianische Unabhängigkeitserklärung (1822) führte nicht zu einer Abschaffung der Sklaverei. Aus dem transatlantischen Sklavenhandel trat das Land erst 1850 aus. Die Abschaffung der Sklaverei erfolgte von 1871 an in mehreren Schritten; den Abschluss dieses Prozesses markiert das 1888 verabschiedete Lei Áurea, mit dem die Sklaverei offiziell aufgehoben wurde. Das Kaiserreich Brasilien war damit das letzte Land der westlichen Welt, in dem die Sklaverei abgeschafft wurde. Die Nachfahren der afrikanischen Sklaven werden heute meist als Afrobrasilianer bezeichnet.[49]
Nachdem im Zuge der erste Entdeckungsfahrten in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts Päpste die Versklavung von Heiden erlaubt hatten, sprach Papst Paul III. sich 1537 mit der Bulle Sublimis Deus gegen die Sklaverei aus. Zahlreiche weitere Verurteilungen folgten; zuletzt schrieb 1839 Gregor XVI. die Bulle In supremo Apostolatus fastigio.[50] und Leo XIII. schrieb 1888 in der Enzyklika In plurimis zur Bekämpfung der Sklaverei an die brasilianischen Bischöfe.[51]
Sklaverei in Asien
In Asien bestand Sklaverei unter anderem in der chinesischen Han-Dynastie.[52] In Indien wurde die Sklaverei bereits im Manusmriti beschrieben. Die Sklaverei im hinduistischen Indien wurde durch einige Rituale eingeschränkt und Sklaven wurden vor allem zu Prestige-Zwecken bei Reichen verwendet.[53]
Sklaverei bestand auch für lange Zeit in Südostasien, so etwa in Thailand (dem früheren Siam), Birma, Kambodscha und Vietnam, hatte aber eine andere Funktion und zur US-amerikanischen Sklaverei unterschiedliche Auswirkungen. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass aufgrund der niedrigen Bevölkerungsdichte Südostasiens die meisten kleineren und größeren Reiche auf der Suche nach Menschen waren, die die fruchtbaren Gegenden bebauen und Städte aufbauen konnten. Es gab also im Allgemeinen keine Vernichtungskriege, sondern eher Verteilungskriege. Der Tod von Angehörigen der gegnerischen Bevölkerung wäre dabei ein unnötiger Verlust von Menschen gewesen. Dabei konnte der einzelne Mensch im Laufe seines Lebens mehrmals in andere Regionen des südostasiatischen Festlands verpflanzt werden.[54] Simon de La Loubère schreibt:
„… wenn das Volk von Pegu z. B. auf der einen Seite nach Siam einmarschiert, werden die Siamesen an anderer Stelle in die Länder von Pegu eindringen und beide Parteien werden ganze Dörfer in Gefangenschaft schleppen.“
Dieses Zitat beschreibt die stete Zirkulation von Einwohnern rivalisierender Reiche in das Zentrum der Fänger, wo sie für den Arbeitseinsatz gemustert wurden. Menschen mit hohen Fertigkeiten wurden an den Hof gezogen, wo sie dem Palast zu Dienst sein konnten, andere wurden zum Ausbau der Infrastruktur benötigt, beispielsweise beim Ausgraben von Kanälen. Bauern wurden in unbewohnten Gebieten angesiedelt und sorgten für erhöhte Nahrungsproduktion. Dabei wurde darauf geachtet, dass Menschen derselben Ethnie zusammenlebten. Die bei Hofe tätigen Sklaven konnten durchaus hohe Positionen erreichen und waren vielfach besser gestellt als die einfachen Leute. Sklaven konnten heiraten.
Neben den Sklaven aus fremden Gebieten gab es auch Sklaven, die aufgrund eines Vergehens oder einer Schuld ihre Freiheit verloren hatten. Nach Begleichung der Schuld wurden sie üblicherweise wieder in die Freiheit entlassen. Da man die Arbeitskräfte für den Aufbau der Reiche benötigte, suchte man ihr Abwandern oder ihre Flucht zu verhindern. Da hierfür nicht genügend Wachpersonal zur Verfügung stand, wurden Sklaven relativ gut behandelt, so dass sie erst keinen Anlass zur Flucht erhielten.
Anders als der atlantische Sklavenhandel, der von Ost nach West ging, wies der südostasiatische Sklavenhandel viele unterschiedliche Richtungen auf. Auch war der Unterschied zwischen einem Sklaven und einem Bürger weit geringer als in Amerika. Auch Nicht-Sklaven konnten jederzeit zur Zwangsarbeit für das Reich herangezogen werden, ohne dass sie eine Vergütung erhielten. Auch konnte man sie ohne größere Probleme an andere Orte umsiedeln.
Sklaverei in Afrika
Für Afrika fehlen schriftliche Quellen und genauere Angaben darüber, wie weit Sklavenhandel in die Geschichte zurückreicht. Deshalb spricht Jacques Heers von sehr alten Zeiten, in denen die Völker südlich der Sahara sich in Ethnien und Stämmen gegenüberstanden und oft ihre Krieger in benachbarte Dörfer schickten, um Frauen und Männer zu fangen. „In den meisten Ländern Schwarzafrikas war die Anzahl der Sklaven Kennzeichen des sozialen Ranges.“ Man habe bei einem Reichen nicht dessen Landbesitz, sondern seine Gefangenen und Frauen gezählt. Noch vor der Ausbreitung des Islam hätten in vielen Gegenden die Besiegten und Abgabepflichtigen als Zeichen ihrer Ergebenheit eine bestimmte Anzahl an Frauen und Männern abliefern müssen.[55]
Schwarze Sklaven haben im 12., 13. und 14. Jahrhundert in Gao, im Malireich und Songhaireich die Hauptrolle gespielt, und zwar bis in die Zeiten des atlantischen Sklavenhandels. In Benin, einem wichtigen Sklavenhalterstaat und Lieferant von Gefangenen für die europäischen und amerikanischen Menschenhändler, habe zum Beispiel im Jahre 1778 Jabou, ein wichtiger Kriegsherr, mehr als 10 000 Sklaven besessen, die er nie verkaufte. Sei er in den Krieg gezogen, habe er immer 5 000 bis 6 000 Sklaven befehligt.[56]
Während der transatlantische Sklavenhandel über weite Strecken dokumentiert ist, fehlen genauere Zeugnisse für den von Ostafrika ausgehenden und von arabischen Händlern bestimmten Export von Schwarzafrikanern. Sicher ist, dass von dort der Handel nicht nur in die arabischen Länder und zu den Persern ging, sondern über die Komoren auch nach Indien, wo sie im islamischen Nordosten begehrt waren. Für Bengalen gibt es für das Ende des 15. Jahrhunderts eine Überlieferung, in der von 8 000 Sklaven, die meisten aus Afrika, gesprochen wird. Chinesen erwähnen seit dem 13. Jahrhundert Araber als Händler von schwarzen Sklaven. In Kanton gab es einen von der arabischen Kolonie kontrollierten Sklavenmarkt für Schwarzafrikaner. Ibn Battuta erwähnt schwarze Sklaven im Besitz des muslimischen Sultans von Sumatra.[57]
In heutiger Forschung wird festgestellt, dass die Abschaffung von Sklaverei in Afrika eine unvollendete Angelegenheit geblieben sei. Angesichts der Spezialisierung und Regionalisierung von Forschung seien Verallgemeinerungen schwierig, weil gerade für Afrika gilt, dass die „westliche“ Durchdringung der Welt an Gestaltungsspielräumen vor Ort ihre Grenzen gefunden habe.[58]
Siehe auch:
Sklaverei im vorkolonialen Amerika
20. und 21. Jahrhundert
Im September 1926 schlossen die 44 Staaten des Völkerbundes in Genf das Sklavereiabkommen, das aber den europäischen Kolonialmächten weiter den Einsatz von Zwangsarbeit in ihren Kolonien ermöglichte und auch an den übrigen Formen der Sklaverei wenig änderte. 1948 wurde die Sklaverei im vierten Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte erneut verboten, mit ähnlich geringem Effekt. 1956 schlossen 40 Staaten in Genf ein weiteres Abkommen über die Abschaffung der Sklaverei. Trotzdem ist die Praxis der Sklaverei heute noch vielfach verbreitet.
Literatur
- Christian Delacampagne: Die Geschichte der Sklaverei. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2004, ISBN 3-538-07183-7.
- Josef Fischer und Melanie Ulz, Marcel Simonis: Unfreiheit und Sexualität von der Antike bis zur Gegenwart, Olms, Hildesheim / Zürich / New York, NY 2010, ISBN 978-3-487-13916-6 (= Sklaverei – Knechtschaft – Zwangsarbeit. Band 6).
- Elisabeth Herrmann-Otto (Hrsg.): Unfreie Arbeits- und Lebensverhältnisse von der Antike bis zur Gegenwart. Eine Einführung. Olms, Hildesheim 2005, ISBN 3-487-12912-4.
- Enrico Dal Lago: Slave Systems – Ancient and Modern. Cambridge University Press, Cambridge 2008, ISBN 978-0-521-88183-8
- Egon Flaig: Weltgeschichte der Sklaverei. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58450-3
- Orlando Patterson: Slavery and Social Death. A Comparative Study. Harvard University Press, Cambridge MA / London 1982, ISBN 0-674-81083-X.
- Rosa Amelia Plumelle-Uribe: Traite des Blancs, traite des Noirs. Aspects méconnus et conséquences actuelles. L’Harmattan, Paris 2008, ISBN 978-2-296-06443-0.
- Martin Schneider: Die Geschichte der Sklaverei: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. marix Verlag, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-7374-0973-5.
- Michael Zeuske: Handbuch Geschichte der Sklaverei. Eine Globalgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-027880-4.
Weblinks
- Sklaverei im Mittelalter u. a. Quellentexte und Abstracts von Sekundärliteratur
- Sklaverei im Islam Auslegung der koranischen Positionen zur Sklaverei
- The Library of Congress Bilder zum Thema Sklaverei
- Zur Schweizer Beteiligung an der Sklaverei (mit vielen Quellentexten und parlamentarischen Vorstößen)
Einzelnachweise
- ?יהודי אירופה בימי הבניים המוקדמים: סוחרי עבדים (The European Jews of the Early Middle Ages: Slave-traders?) – Medieval Mediterranean Slavery. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 14. September 2017; abgerufen am 12. Mai 2017 (hebräisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: tagesanzeiger.ch)
- Walter Dietrich: Sklaverei. Abschnitt Altes Testament. In: Theologische Realenzyklopädie. Band 31. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2000, ISBN 3-11-002218-4, S. 367–373.
- Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3, S. 992 f. (für den gesamten Absatz „Kelten“)
- Heinz-Dietrich Wendland: Art. „Sklaverei und Christentum“, in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 3. Aufl., Band VI, Sp. 101
- Christoph Kähler: Sklaverei. Abschnitt II. Neues Testament. In: Theologische Realenzyklopädie. Band 31. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2000, ISBN 3-11-002218-4, S. 373–377.
- Udo Schnelle: Einleitung in das Neue Testament. 8. Auflage. Göttingen 2013, S. 181.
- Christoph Markschies: Das antike Christentum. Frömmigkeit, Lebensformen, Institutionen, München ²2012, S. 155.
- Friedrich Winkelmann, Geschichte des frühen Christentums, München 2007 (4. Auflage), S. 24.
- Jacques Heers: Esclaves et domestiques au Moyen Âge dans le monde méditerranéen. Paris 1996, S. 23.
- Stéphane Lebecq: Sklave, A. Westen, 1. West- und Mitteleuropa. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 7. LexMA-Verlag, München 1995, ISBN 3-7608-8907-7, Sp. 1977–1980.
- Vgl. Stéphane Lebecq u. a. Art. Sklave. In: Lexikon des Mittelalters. Band 7. 1995, Sp. 1977–1987. Dazu: Johannes Fried: Das Mittelalter. Geschichte und Kultur. C. H. Beck: München 2008, ISBN 978-3-406-57829-8 (dtv 2011, ISBN 3-423-34650-7), S. 114.
- Rosa Amelia Plumelle-Uribe: Traite des Blancs, traite des Noirs. Aspects méconnus et conséquences actuelles. L’Harmattan, Paris 2008, ISBN 978-2-296-06443-0, S. 23 f.
- Jacques Heers: Les négriers en terres d’islam. VIIe-XVIe siècles. Perrin, Paris 2007, S. 16–18.
- Robert Bartlett: Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt. Eroberung, Kolonisierung und kultureller Wandel von 950 bis 1350. Kindler, München 1996, S. 366.
- Christian Lübke: Sklave, A. Westen, III. Östliches Europa. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 7. LexMA-Verlag, München 1995, ISBN 3-7608-8907-7, Sp. 1982 f.
- Jacques Heers: Les négriers en terres d’islam VIIe-XVIe siècles. Paris 2007, S. 19f.
- Vgl. Bettina Emmerich: Mehr Licht. S. 178. (PDF) (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. – Zu den genauen Handelswegen aus den slawischen Gebieten nach Spanien, Italien oder zur Wolga siehe Alexandre Skirda, La traite des Slaves. L’esclavage des Blancs du VIIIe au XVIII siècle, Paris 2010, S. 114–120.
- Alexandre Skirda, La traite des Slaves. L’esclavage des Blancs du VIIIe au XVIII siècle, Paris 2010, S. 112.
- Vgl. Helmold von Bosau: Slawenchronik. 6. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, S. 377. − Dazu auch Robert Bartlett (1996), S. 366.
- Dem französischen Historiker Jacques Heers zufolge ist dies ein gern übersehener Sachverhalt, vgl. Jacques Heers: Les négriers en terres d’islam. VIIe-XVIe siècles. Perrin, Paris 2007, S. 265, der inzwischen jedoch zumindest in der Forschung allgemein anerkannt ist.
- Christoph Cluse: Frauen in Sklaverei: Beobachtungen aus genuesischen Notariatsregistern des 14. und 15. Jahrhunderts. In: Frank G. Hirschmann, Gerd Mentgen (Hrsg.): Campana pulsante convocati. Festschrift anläßlich der Emeritierung von Prof. Dr. Alfred Haverkamp, Trier 2005, S. 85–123.
- Vgl. mehrere erhellende Aufsätze in M. T. Ferrer i Mallol, J. Mutgé i Vives (Hrsg.): De l’esclavitud a la llibertat. Esclaus i lliberts a l’edat mitjana. Barcelona 2000.
- Vgl. Malek Chebel: L’esclavage en terre d’islam. Un tabou bien gardé. Fayard, Paris 2007, S. 297–303.
- Vgl. Malek Chebel (2007), S. 283.
- Vgl. Jacques Heers: Les négriers en terres d’islam. VIIe – XVIe siècles. Perrin, Paris 2007, S. 310–313 (geografische Karten).
- Michael Zeuske: Handbuch Geschichte der Sklaverei. Eine Globalgeschichte von den Anfängen bis heute. De Gruyter, New York/ Berlin 2019, ISBN 978-3-11-055884-5, S. 445 f.
- Abdul Sheriff: The Zanj Rebellion and the Transition from Plantation to Military Slavery. In: Comparative Studies of South Asia, Africa and the Middle East. Band 38, Nr. 2, 1. August 2018, ISSN 1089-201X, S. 246–260, doi:10.1215/1089201x-6982029.
- Vgl. Bernard Lewis (1987), S. 193–199.
- Weiße Sklaven in Nordafrika
- Andrew K. Frank: The Routledge Historical Atlas of the American South. Routledge, New York/London 1999, ISBN 0-415-92141-4, S. 22.
- Zwangsarbeitsarchiv: „Sklavenarbeit“: War die NS-Zwangsarbeit Sklaverei?
- Bundesarchiv: Ausländische Arbeitskräfte unter dem Nationalsozialismus » Begriffe, Zahlen, Zuständigkeiten.
- Du dachtest, es gibt keine Sklaven in Deutschland? Think Again. In: Watson, 21. Juli 2018
- GSI: Germany.
- The Commemoration of Slavery in France and the Emergence of a Black Political Conciousness. (pdf; 754 kB); Andrew K. Frank: The Routledge Historical Atlas of the American South. Routledge, New York/London 1999, ISBN 0-415-92141-4, S. 22; L’histoire de l’esclavage en Martinique. (Memento des Originals vom 10. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Karl Heussi: Kompendium der Kirchengeschichte, 11. Auflage, 1958, Tübingen, S. 424–425
- Edmund S. Morgan: Slavery and Freedom: The American Paradox. In: The Journal of American History, Vol. 59, No. 1 (Juni 1972), S. 5–29, Organization of American Historians JSTOR 1888384
- Dominik Nagl: No Part of the Mother Country, but Distinct Dominions – Rechtstransfer, Staatsbildung und Governance in England, Massachusetts und South Carolina, 1630–1769. Berlin 2013, S. 635 ff. online
- Heinz-Dietrich Wendland: Sklaverei und Christentum. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 3. Auflage, Tübingen (1962), Band VI, Spalte 103
- Clifton E. Olmstead: History of Religion in the United States, Englewood Cliffs, N.Y., 1960, S. 362ff
- Ira Berlin: Generations of Captivity: A History of African-American Slaves. The Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge London 2003, ISBN 0-674-01061-2, S. 29.
- Louis Sala-Molins: Le Code Noir ou le calvaire de Canaan. Quadrige/PUF, Paris 2007, ISBN 978-2-13-055802-6, S. 17.
- Vgl. Louis Sala-Molins: Les misères des Lumières. Sous la Raison l’outrage. Homnisphères, Paris 2008, ISBN 2-915129-32-0.
- nationmaster.com (Memento des Originals vom 24. Juli 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Meissner, Mücke, Weber: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei. München 2008, S. 213.
- Portuguese America (Memento des Originals vom 3. Februar 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Rebellions in Bahia, 1798–1838 (Memento des Originals vom 21. November 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Vgl. insgesamt dazu Das Beispiel Brasilien. In: Meissner, Mücke, Weber: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei. München 2008, S. 213–218.
- Nicole Priesching: Die Verurteilung der Sklaverei unter Gregor XVI. im Jahr 1839. Ein Traditionsbruch? In: Saeculum. Band 59, Nr. 1, 1. Januar 2008, ISSN 2194-4075, doi:10.7788/saeculum.2008.59.1.143 (Online [abgerufen am 12. Mai 2017]).
- Heinz-Dietrich Wendland: Christentum und Sklaverei. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 3. Auflage, Tübingen, 1962, Band VI, Spalte 103
- C. Martin Wilbur: Slavery in China during the Former Han dynasty, 206 B.C.-A.D. 25. Field Museum of Natural History, 1943.
- Britannica: Slave-owning societies
- Historian In: Bryce Beemer: Southeast Asian Slavery and Slave-Gathering Warfare as a Vector for Culture Transmission: the case of Burma and Thailand. Band 71, 3 (2009), S. 481–506.
- Jacques Heers (2007), S. 62.
- Jacques Heers (2007), S. 71.
- Jacques Heers (2007), S. 138–140.
- Vgl. Abschnitt Probleme eines Überblicks für Afrika. In: Meissner, Mücke, Weber: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei. München 2008, S. 220f.