Frauenorte

Frauenorte ist der Name eines Projekts, durch das starke Frauen in Deutschland und ihr Lebenswerk als historische Vorbilder geehrt werden sollen. In Sachsen-Anhalt spannt das Projekt einen zeitlichen Bogen von ca. eintausend Jahren Landesgeschichte. An den Stätten, an denen die geehrten Frauen aktiv waren, sind Hinweisschilder angebracht. Die Informationstafeln informieren historisch Interessierte über das Wirken der jeweiligen Frauen. Die Frauenorte sind über das gleichnamige (inzwischen vergriffene) Buch vernetzt.[1] Die in dem Buch enthaltenen Informationen können auch über das Internet abgerufen werden.[2] Frauenorte „wollen an Vergessenes erinnern und auch zur kritischen Auseinandersetzung mit Klischees über Frauen- und Männerrollen, Weiblichkeit und Männlichkeit herausfordern.“[3]

FrauenOrt am Fürstenwall in Magdeburg. An dieser Stelle wird mit in den Boden eingelassenen Informationstafeln an die Geschichte der Ottonenfrauen erinnert

Geschichte

Die Projektidee entstand auf Anregung der Sachsen-Anhalt-Frauen-Initiativ-Runde (SAFIR) in Vorbereitung der EXPO 2000 in der Region Sachsen-Anhalt. Ebenfalls in Sachsen-Anhalt wurden die ersten Örtlichkeiten zu Frauenorten ernannt. Die erste Tafel wurde an der 1. Johanniter-Kindertagesstätte „Rotkäppchen“ Zörbig am 31. Mai 2000 angebracht.

Dem Projekt haben sich inzwischen die Länder Niedersachsen (2008)[4] und Brandenburg (2010)[5] angeschlossen. In Thüringen erwägt der Landesfrauenrat eine Teilnahme an dem Projekt[6]. Während in Sachsen-Anhalt eher der Genius loci im Vordergrund steht, so dass bei den Bezeichnungen der jeweiligen Orte nicht immer auf Anhieb klar ist, welche Frauen geehrt werden sollen, wird der Bezug zu den zu ehrenden Frauen in Niedersachsen und Brandenburg bereits durch die Benennung des jeweiligen Ortes deutlich.

Standorte

Sachsen

Ehrentafel für Charlotte Meentzen und Gertrude Seltmann-Meentzen, Dresden, 26. Februar 2020

Sachsen-Anhalt

Hinweistafel FrauenOrte Sachsen-Anhalt

Niedersachsen

Tafel am Haus in Lohne, in dem Luzie Uptmoor aufwuchs

Quelle:[8]

Brandenburg

Frauenorte-Ehrentafel für Anna-Liese Schwieger vor der Kleinen Galerie in Elsterwerda (2020)
Frauenorte-Ehrentafel für Johanna Just am Oberstufenzentrum III in Potsdam

Literatur

  • Elke Stolze (Hrsg.): FrauenOrte. Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt. Kompilation Expo 2000 Sachsen-Anhalt. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2000 ISBN 3-89812-030-9
Commons: Frauenorte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Reisewerk: FrauenOrte in Geschichte und Gegenwart. Eine fünftägige Begegnungs- und Bildungsreise.
  2. vgl. die Links zu Frauenorten in einzelnen Ländern in den Einzelnachweisen.
  3. Elke Stolze: FrauenGeschichte(n) in Sachsen-Anhalt.
  4. Landesfrauenrat Niedersachsen e.V.: frauenORTE.
  5. Landesfrauenrat Brandenburg: Frauenorte Brandenburg, abgerufen am 11. April 2018.
  6. Landesfrauenrat Thüringen: Frauenorte in Thüringen (PDF; 37 kB). 36. Delegiertenversammlung vom 12. Mai 2012.
  7. Odilie von Ahlden und ihre Handschrift. Abgerufen am 29. September 2019.
  8. Die frauenORTE in Niedersachsen. Landesfrauenrat Niedersachsen e.V., abgerufen am 29. September 2019 (Karte mit Material zum Download).
  9. zu ihr siehe auch: Bodo Becker: »Das Lehnitzer Heim ist nicht nur eine leibliche Wohltat!« Frieda Glücksmann 1890 – 1971, in Sabine Hering Hg., mit Sandra Schönauer: Jüdische Wohlfahrt im Spiegel von Biographien. Schriftenreihe Geschichte der jüdischen Wohlfahrt in Deutschland, 2. Hgg. Hering, Gudrun Maierhof, Ulrich Stascheit. Fachhochschulverlag, Frankfurt 2007 ISBN 3936065802 S. 176–191 (mit Foto Glücksmanns)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.