Berdjansk
Berdjansk (ukrainisch Бердянськ; russisch Бердянск) ist eine Großstadt in der Ukraine mit rund 115.000 Einwohnern (2014). Die Stadt ist das Zentrum des gleichnamigen Rajons Berdjansk im Süden der Oblast Saporischschja am Ufer des Asowschen Meeres.
Berdjansk | |||
Бердянськ | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Saporischschja | ||
Rajon: | Kreisfreie Stadt | ||
Höhe: | keine Angabe | ||
Fläche: | 82,65 km² | ||
Einwohner: | 115.500 (2014) | ||
Bevölkerungsdichte: | 1.397 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 71100–71127 | ||
Vorwahl: | +380 6153 | ||
Geographische Lage: | 46° 45′ N, 36° 47′ O | ||
KOATUU: | 2310400000 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 2 Dörfer, 1 Siedlung | ||
Bürgermeister: | Anatolij Stepanenko | ||
Adresse: | пл. 1 Бердянської Ради 2 71100 м. Бердянськ | ||
Website: | http://v-berdyanske.com/ | ||
Statistische Informationen | |||
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Berdjansk stellte mit seinen verschiedenen Kombinaten („Asowkabel“, „Juschgidromasch“, „Asowselmasch“ u. a.) ein wichtiges Industriezentrum, und wegen seines Hafens auch einen wichtigen Verkehrsknoten dar.
Darüber hinaus ist Berdjansk seit Ende des 19. Jahrhunderts auch ein wichtiger Kur- und Badeort mit derzeit mehr als 600.000 Besuchern pro Jahr.
Geographie
Die Stadt liegt an der Fernstraße M 14/E 58, über die Melitopol nach 120 km in westliche Richtung zu erreichen ist. Das Oblastzentrum Saporischschja liegt 200 km nordwestlich der Stadt.
Die Stadtgemeinde gliedert sich neben der eigentlichen Stadt noch in die Dörfer Nowowassyliwka (Нововасилівка) und Rosa (Роза) sowie die Siedlung Schowkowe (Шовкове).
Nordöstlich des Ortes mündet der Fluss Berda ins Asowsche Meer, dieser gab auch dem Ort seinen Namen.
Geschichte
1827 wurde die Stadt unter dem Namen Berdy gegründet. 1835 erhielt sie die Stadtrechte und wurde 1841 in Berdjansk umbenannt. Zwischen 1939 und 1958 hieß die Stadt Ossipenko nach der dort geborenen Fliegerin Polina Denissowna Ossipenko. Zwischen dem 7. Oktober 1941 und dem 17. September 1943 war die Stadt von der deutschen Wehrmacht besetzt. Während dieser Zeit war Berdjansk Hauptort des Kreisgebietes Berdjansk innerhalb des Reichskommissariats Ukraine.
Als Antwort auf die erhöhte russische Präsenz im Asowschen Meer nach der Annexion der Krim 2014 wurde in Berdjansk 2018 ein kleiner Flottenstützpunkt eingerichtet. Auf der anderen Seite hatte die Anzahl Touristen im Jahr 2018 ein Mehrfaches der Zahlen vor 2014 betragen.[1]
Söhne und Töchter der Stadt
- Joel Engel (1868–1927), russisch-jüdischer Komponist, Musikwissenschaftler und Musikkritiker
- Abram Besikowitsch (1891–1970), britischer Mathematiker karaimisch-russischer Herkunft
- Otto Klein (1904–1995), deutscher Restaurator
- Polina Ossipenko (1907–1939), sowjetische Fliegerin
- Oleksandr Halkin (1914–1982), sowjetischer Festkörperphysiker und Hochschullehrer
- Boris Lewitan (1914–2004), Mathematiker
- Jewgenija Rudnewa (1920–1944), sowjetische Bomberpilotin
- Michail Woslenski (1920–1997), russischer Historiker und Politikwissenschaftler
- Michail Woskressenski (* 1935), russischer Pianist und Musikprofessor
- Wladislaw Iwanowitsch Pustowoit (1936–2021), Physiker und Hochschullehrer
- Anatoli Wapirow (* 1947), russischer Jazz-Klarinettist, Saxophonist und Komponist
- Tetjana Prorotschenko (1952–2020), sowjetisch-ukrainische Sprinterin und Olympiasiegerin
- Olga Kurylenko (* 1979), Schauspielerin und Model
- Igor Abakoumov (* 1981), belgischer Radrennfahrer mit ukrainischen Wurzeln
Einwohnerentwicklung
1839 | 1897 | 1913 | 1923 | 1926 | 1939 | 1959 | 1970 | 1979 | 1989 | 2001 | 2005 | 2014 | 2015 | 2016 |
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6.000 | 26.496 | 35.000 | 21.897 | 26.409 | 51.681 | 65.249 | 100.133 | 122.109 | 132.644 | 121.692 | 119.290 | 115.500 | 112.000 | 113.450 |
Weblinks
- Die Web-Seite der Stadt Berdjansk (russisch)
- Informationen zum Ort (ukrainisch)
Einzelnachweise
- Die ukrainischen Häfen im Asowschen Meer stecken im russischen Würgegriff fest, NZZ, 24. November 2018
- Demographie ukrainischer Städte auf pop-stat.mashke.org
- Bevölkerungsentwicklung auf Citypopulation.de