Stadtmühle (Heinsberg)
Die Stadtmühle war eine Wassermühle an der Jungen Wurm in der Stadt Heinsberg im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg im Regierungsbezirk Köln.
Stadtmühle (Heinsberg) | ||
---|---|---|
Heinsberg auf der Tranchotkarte 1806/1807 | ||
Lage und Geschichte | ||
| ||
Koordinaten | 51° 3′ 40″ N, 6° 5′ 35″ O | |
Standort | Deutschland | |
Gewässer | Wurm, Junge Wurm, Mühlenkanal | |
Erbaut | um 1307 | |
Stillgelegt | 1905 | |
Technik | ||
Nutzung | Öl- und Mahlmühle | |
Mahlwerk | 1 Mahlgang 1 Ölpresse | |
Antrieb | 2 Wasserräder | |
Wasserrad | unterschlächtig |
Geographie
Die Stadtmühle hatte ihren Standort an der Jungen Wurm, am Mühlenkanal, an der Hochstraße, in der Stadt Heinsberg. Das Grundstück, auf dem das Mühlengebäude stand, hatte eine Höhe von ca. 40 m über NN[1]. Oberhalb der Stadtmühle hatte die Dahlmühle ihren Standort.
Gewässer
Die Junge Wurm war ein mehr oder weniger parallel zur Wurm verlaufendes Gewässer. Die Abzweigstelle von der Wurm befand sich in Nirm, einem Stadtteil der Stadt Geilenkirchen. Hier hat die Wurm eine Höhe von 54 m über NN. Der Gewässerzug Junge Wurm, der auch Kleine Wurm genannt wurde, floss in nord-nordwestlicher Richtung über Randerath, Horst, Porselen, Dremmen, Grebben, Heinsberg, Kempen und Karken über die deutsch-niederländische Grenze in Richtung Vlodrop und mündet auf einer Höhe von 29 m über NN auf niederländischen Gebiet in die Rur. Sie war ein natürliches Gewässer, an dem der Mensch an vielen Stellen seine Hand im Spiel hatte. So war die Junge Wurm mit dem Heinsberger Stadtgraben, dem Mühlenkanal, dem Liecker Bach und dem Mühlenbach verbunden. Dieses Verbundgewässer diente der Flächenentwässerung und dem Nutzen der Menschen. So standen an der Jungen Wurm bei einem Gefälle von 26 m Höhe zwischen Randerath und Karken über Jahrhunderte etwa 15 Wassermühlen. Mit der Wurmbegradigung in den 1960er- und 1970er-Jahren verschwand die Junge Wurm von den Landkarten. Stattdessen wurden wasserableitende Kanäle und Gräben angelegt. Die Pflege und Unterhaltung des Gewässers mit einem Einzugsgebiet von 355,518 km2[2] obliegt dem Wasserverband Eifel-Rur (WVER).[3]
Geschichte
Während in vielen Städten die Mühlen außerhalb der Stadtmauern standen, gab es in der Stadt Heinsberg neben der Außenmühle Dahlmühle auch eine Mühle innerhalb der Stadtmauern, die um 1300 vom Grundherrn errichtet wurde. Sie lag an der Jungen Wurm, dem Mühlenkanal, der durch Heinsberg floss. 1307 wurde die Mühle urkundlich erstmals erwähnt, als Gottfried II, Herr von Heinsberg, die Mühle für 100 Malter Roggen jährlich in Erbpacht an den Müller Gottfried gab. 1542 bekam die Mühle ein zweites Wasserrad. 1711 brannte die Mühle mit den Nachbarschaftsgebäuden nieder, wurde jedoch unverzüglich wieder aufgebaut. 1808 wurde die Stadtmühle als konfiszierter Feudalbesitz von Frankreich zusammen mit der Dahlmühle an Privathand verkauft. Das Mühlengebäude wurde 1944 im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Galerie
- Heinsberg auf der Uraufnahme von 1843
- Heinsberg auf der Neuaufnahme von 1893
Literatur
- Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer 2. Auflage. Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, Seiten 305–306.
- Heinrich Tischelbäcker: Der Heinsberger Mühlenkanal Heimatkalender des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg 1962, Seite 128–134, 1963, Seite 142–144.
- Hubert Berens: Die Stadtmühle zu Heinsberg Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1986, Seite 22–29
→ Siehe auch Liste der Mühlen an der Wurm
Weblinks
Einzelnachweise
- Deutsche Grundkarte 1:5000
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- https://wver.de/