Beeckbach
Der Beeckbach ist ein rechtes Nebengewässer der Schwalm im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg, im Regierungsbezirk Köln.
Beeckbach | ||
Mündung des Beeckbachs (links) in die Schwalm | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2842 | |
Lage | Kreis Heinsberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Schwalm → Maas → Hollands Diep → Nordsee | |
Flussgebietseinheit | Maas | |
Quelle | Bachbeginn in Erkelenz-Oerath 51° 5′ 31″ N, 6° 17′ 58″ O | |
Quellhöhe | 87 m ü. NN[1] | |
Mündung | Parkplatz Schwalmaue in Wegberg 51° 8′ 33″ N, 6° 16′ 33″ O | |
Mündungshöhe | ca. 64 m ü. NN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 23 m | |
Sohlgefälle | ca. 2,5 ‰ | |
Länge | 9,1 km[2] | |
Einzugsgebiet | 20,978 km²[3] |
Geschichte
Der Beeckbach, der ursprünglich seine Quellen in Moorshoven hatte, wurde 1928 auf Antrag der Stadt Erkelenz als künstlich gegrabener Bach bis zur Kläranlage nach Erkelenz verlängert. Ständig wachsende Bevölkerung, eine zunehmende Industrialisierung und höherer Wasserverbrauch machten einen Ausbau des Beeckbachs dringend erforderlich. Hinzu kam noch, dass bei Schneeschmelze und starken Regen einige Ortschaften immer wieder von Hochwasser bedroht und teilweise überschwemmt wurden. Der Bach nimmt geklärtes Abwasser der Kläranlage Erkelenz und Oberflächenwasser aus Erkelenz, sowie teilweise aus dem südöstlichen Stadtbereich Wegberg auf und leitet dieses in Richtung Schwalm nach Wegberg ab. Die natürlichen Quellen des Beeckbachs in der Nähe des Feuerwehrhauses in Moorshoven wurden 1906 verfüllt.
Beschreibung
Der Beeckbach mit einer Länge von 9,154 Kilometern beginnt in Erkelenz-Oerath auf einer Höhe von 87 m ü. NN. Er nimmt dort das aufkommende Oberflächenwasser auf und leitet dieses über ein offenes Grabensystem in Richtung Kläranlage Erkelenz. Hier nimmt der Bach die Klärwässer auf und leitet diese in nordöstliche Richtung ab. Nach etwa einem Kilometer fließt der Beeckbach mit dem Ziegelweiherfließ zusammen. Dieses 1,7 Kilometer lange und teilweise verrohrte Gewässer leitet das Oberflächenwasser der Stadt Erkelenz aus dem Ziegelweiher und den nordöstlichen Neubaugebieten in Erkelenz in den Beeckbach ab. Nach dem Zusammenfluss beider Gewässer durchfließt der Beeckbach das 1983 gebaute Regenrückhaltebecken Isengraben. Der weitere Weg verläuft in nordöstlicher Richtung zwischen Isengraben und Rath-Anhoven, entlang am Industriegebiet und dann nordwestlich nach Schönhausen. Der Beeckbach umfließt Teile von Schönhausen fließt dann vorbei an Bissen bei Beeck und Moorshoven und durch das Regenrückhaltebecken am Grenzlandring. Nach der Unterquerung der Landesstraße 400 verläuft der Bach ein kurzes Stück durch Beeck, vorbei an Haus Beeck und Gerichhausen. Zwischen Beeck und Gerichhausen nimmt der Beeckbach den Grunzbach auf, der aus Uevekoven das Oberflächenwasser ableitet. An der Ophover Mühle durchfließt der Beeckbach den Mühlenteich und findet dann den Weg durch Wegberg zur Mündung. An der Schwalmaue fließt der Beeckbach in einer Höhe von 64 m ü. NN in die Schwalm.
Galerie
- Kläranlage in Erkelenz
- geklärtes Wasser fließt in den Beeckbach
- Der Beeckbach im renaturierten Bereich
- Wasserzulauf aus dem Ziegelweiherfließ
- Beeckbach und Ziegelweiherfließ vereinigen sich
- Der Beeckbach auf den Weg durch das Regenrückhaltebecken
- Naturnahe Gestaltung des Regenrückhaltebeckens
- Pegelmessanlage im Regenrückhaltebecken
Regenrückhaltebecken und Renaturierung
Der Beeckbach hatte in den 1980er und 1990er Jahren die Kapazitätsgrenze erreicht. Ständig wurden landwirtschaftliche Flächen überschwemmt und selbst Ortslagen entlang des Beeckbachs wurden von Hochwasser nicht verschont. Der Schwalmverband als zuständiges Gremium stimmte ein Konzept mit der Bezirksregierung Köln und den Anrainerkommunen ab, einen Ausbau des Beeckbachs mit gleichzeitiger Renaturierung in Angriff zu nehmen.
Die erste Baumaßnahme im Jahre 1986 war der Ausbau der Strecke von der Kläranlage in Erkelenz bis nach Rath-Anhoven. Darin eingeschlossen war der Ausbau eines Regenrückhaltebeckens in der Nähe der Ortschaft Isengraben. Damit war der erste Schritt getätigt. Im zweiten Bauabschnitt wurde das Rückhaltebecken am Grenzlandring gebaut. Im dritten Bauabschnitt wurde die 3,5 Kilometer lange Strecke Rath-Anhoven bis Moorshoven ausgebaut. Das brachte vor allem für Schönhausen die ersehnte Entlastung. Die teilweise verrohrte Strecke innerhalb der Ortslage wurde beseitigt. Der Beeckbach wurde naturnah um und durch die Ortslage geführt und stellte nach Fertigstellung der Maßnahmen einen herrlich mäandrierenden Verlauf dar. Damit waren die Ortschaften Rath-Anhoven, Schönhausen, Moorshoven und Bissen bei Beeck die große Sorge Hochwasser los. Für Schönhausen bedeute der Beeckbach-Ausbau eine Verbesserung des dörflichen Umfeldes und eine Bereicherung für das Dorf.
Instandhaltung
Die Pflege und Unterhaltung des Beeckbachs obliegt dem Schwalmverband, der in Brüggen seinen Sitz hat.[4]
Nebenbäche
- Ziegelweiherfließ aus der Stadtmitte Erkelenz, mit einer Länge von 1,7 Kilometern
- Grunzgraben leitet Oberflächenwasser aus Uevekoven in den Beeckbach mit einer Länge von 1,1 Kilometern
Mühle am Beeckbach
Ophover Mühle mit vorhandener Mühleneinrichtung[5]
Galerie
- Der renaturierte Beeckbach
- Offene Bachführung kann auch geradlinig sein
- Gewässerausdehnung – ein wichtiger Schutz vor Hochwasser
- Der Beeckbach in der Natur
- Naturnahe Brückenanlage am Beeckbach
- Ophover Mühle mit Weiher, der vom Beeckbach gespeist wird
- Winterimpression am Beeckbach
- Winter am Beeckbach 1990
Literatur
- Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer 2. Auflage. Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, Seiten 425, 429.
- Kulturführer Wegberg Seite 103
Weblinks
Einzelnachweise
- Deutsche Grundkarte 1:5000
- Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise),
- Gebietsverzeichnis zur Gewässerstationierungskarte des Landes Nordrhein-Westfalen (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF; 556 kB)
- http://www.schwalmverband.de/
- Gasthaus und Baudenkmal Nr. 142 Wegberg