Aldenhover Mühle
Die Aldenhover Mühle war eine Wassermühle am Liecker Bach, später an der Jungen Wurm, in der Stadt Heinsberg im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg im Regierungsbezirk Köln.
Aldenhover Mühle | ||
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Straßenansicht der Aldenhover Mühle | ||
Lage und Geschichte | ||
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Koordinaten | 51° 4′ 8″ N, 6° 5′ 12″ O | |
Standort | Deutschland | |
Gewässer | Wurm, Junge Wurm | |
Erbaut | vor 1170 | |
Stillgelegt | um 1985 | |
Technik | ||
Nutzung | Öl- und Mahlmühle | |
Mahlwerk | 1 Mahlgang 1 Ölpresse | |
Antrieb | 1 Wasserrad ab 1925 Diesel- und Elektromotor | |
Wasserrad | unterschlächtig |
Geographie
Die Aldenhover Mühle hatte ihren Standort am Liecker Bach, ab 1725 an der Jungen Wurm, im Stadtteil Lieck, in der Stadt Heinsberg. Das Grundstück, auf dem das Mühlengebäude noch steht, hat eine Höhe von ca. 37 m über NN[1].
Gewässer
Die Junge Wurm war ein mehr oder weniger parallel zur Wurm verlaufendes Gewässer. Die Abzweigstelle von der Wurm befand sich in Nirm, einem Stadtteil der Stadt Geilenkirchen. Hier hat die Wurm eine Höhe von 54 m über NN. Der Gewässerzug Junge Wurm, der auch Kleine Wurm genannt wurde, floss in nord-nordwestlicher Richtung über Randerath, Horst, Porselen, Dremmen, Grebben, Heinsberg, Kempen und Karken über die deutsch-niederländische Grenze in Richtung Vlodrop und mündet auf einer Höhe von 29 m über NN auf niederländischen Gebiet in die Rur. Die Junge Wurm war mit dem Heinsberger Stadtgraben, dem Mühlenkanal, dem Liecker Bach und dem Mühlenbach verbunden. Dieses Verbundgewässer diente der Flächenentwässerung und dem Nutzen der Menschen. So standen an der Jungen Wurm bei einem Gefälle von 26 m Höhe zwischen Randerath und Karken über Jahrhunderte etwa 15 Wassermühlen. Mit der Wurmbegradigung in den 1960er und 1970er Jahren verschwand die Junge Wurm von den Landkarten. Stattdessen wurden wasserableitende Kanäle und Gräben angelegt. Die Pflege und Unterhaltung des Gewässers mit einem Einzugsgebiet von 355,518 km2[2] obliegt dem Wasserverband Eifel-Rur (WVER).[3]
Geschichte
Die Aldenhover Mühle ist die älteste landesherrliche Mühle im Heinsberger Land. Sie wurde 1170 urkundlich erwähnt, als der Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg aus den Einkünften der Aldenhover Mühle eine Stiftung von sieben Malter Roggen für das Läuten der Glocken von St. Gangolf verfügte. Die Mühle verfügte über den Mühlenzwang für Kirchhoven, und Teile von Aphoven und Laffeld. Der Konvent der Ordensgemeinschaft der Prämonstratenser aus Heinsberg verlegte die Ölmühle von Hommerschen nach Aldenhoven, um diese besser nutzen zu können. Da der Liecker Bach hiermit aber überfordert schien, wurde die Ölmühle 1608 wieder nach Hommerschen zurückverlegt. 1725 wurde die Mühle wegen Wassermangel umgebaut. Der Heinsberger Mühlenkanal (Junge Wurm), der auf der anderen Seite der Mühle floss, wurde an die Mühle herangelegt. Er übernahm nun die Wasserversorgung. 1806 wurde die Mühle im Zuge der Säkularisation für 12.000 Franken an Herrn Minett aus Lüttich verkauft. 1926 wurde von Wasserkraft auf Dieselmotor und wenig später auf Elektromotor umgestellt. 1985 wurde die Mühle nach über 800 Jahren außer Dienst gestellt.
Galerie
- Aldenhover Mühle als Liecker Mühle auf der Uraufnahme von 1843
- Aldenhover Mühle auf der Neuaufnahme von 1893
- Aldenhover Mühle als Liecker Mühle auf der Tranchotkarte 1806/1807
Literatur
- Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer. 2. Auflage, Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, S. 313–315.
- Hubert Berens: Die Aldenhover Mühle zu Leck. Heimatkalender des Kreises Heinsberg, 1981, S. 39–44.
→ Siehe auch Liste der Mühlen an der Wurm
Weblinks
Einzelnachweise
- Deutsche Grundkarte 1:5000
- Archivlink (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
- https://wver.de/