Karker Mühle
Die Karker Mühle war eine Wassermühle an der Jungen Wurm, in der Stadt Heinsberg im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg im Regierungsbezirk Köln.
Karker Mühle | ||
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Die Karker Mühle an der Mühlenstraße in Karken | ||
Lage und Geschichte | ||
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Koordinaten | 51° 5′ 38″ N, 6° 5′ 14″ O | |
Standort | Deutschland | |
Gewässer | Wurm, Junge Wurm, Mühlenbach | |
Erbaut | vor 1556 | |
Zustand | Moderne Mahlmühle | |
Technik | ||
Nutzung | Mahlmühle | |
Mahlwerk | 1 Mahlgang | |
Antrieb | 1 Wasserrad, ab 1900 Turbine | |
Wasserrad | unterschlächtig |
Geographie
Die Karker Mühle hat ihren Standort an der linken Seite der Jungen Wurm am Mühlenbach an der Mühlenstraße im Stadtteil Karken der Stadt Heinsberg. Das Grundstück, auf dem das Mühlengebäude steht, liegt auf einer Höhe von 32 m über NN[1]. Oberhalb der Karker Mühle stand die Kemper Mühle, unterhalb die Wolfhager Mühle.
Gewässer
Die Junge Wurm war ein mehr oder weniger parallel zur Wurm verlaufendes Gewässer. Die Abzweigstelle von der Wurm befand sich in Nirm, einem Stadtteil der Stadt Geilenkirchen. Hier hat die Wurm eine Höhe von 54 m über NN. Der Gewässerzug Junge Wurm, der auch Kleine Wurm genannt wurde, floss in nord-nordwestlicher Richtung über Randerath, Horst, Porselen, Dremmen, Grebben, Heinsberg, Kempen und Karken über die deutsch-niederländische Grenze in Richtung Vlodrop und mündete auf einer Höhe von 29 m über NN auf niederländischen Gebiet in die Rur. Sie war ein natürliches Gewässer, an dem der Mensch an vielen Stellen seine Hand im Spiel hatte. So war die Junge Wurm mit dem Heinsberger Stadtgraben, dem Mühlenkanal, dem Liecker Bach und dem Mühlenbach verbunden. Dieses Verbundgewässer diente der Flächenentwässerung und dem Nutzen der Menschen. So standen an der Jungen Wurm bei einem Gefälle von 26 m Höhe zwischen Randerath und Karken über Jahrhunderte etwa 15 Wassermühlen. Mit der Wurmbegradigung in den 1960er und 1970er Jahren verschwand die Junge Wurm von den Landkarten. Stattdessen wurden wasserableitende Kanäle und Gräben angelegt. Die Pflege und Unterhaltung des Gewässers mit einem Einzugsgebiet von 355,518 km2[2] obliegt dem Wasserverband Eifel-Rur (WVER).[3]
Geschichte
Die Karker Mühle wurde wahrscheinlich schon 1317 mit dem Erwerb der Grundherrschaft der Herren von Karken durch die Herrschaft Heinsberg übernommen. Eine zuverlässige Aussage über die Mühle erscheint erst im Lehensverzeichnis der Mannkammer Wassenberg von 1556, in dem die Mühle mit der Burg Karken aufgeführt ist. Einen Mahlzwang besaß die Karker Mühle vermutlich nicht. Jedoch traten immer wieder Streitigkeiten über die Benutzung fremder Mühlen mit den Lehensinhabern auf. Auch über die Stauhöhe gab es mit der Nachbarmühle manche Meinungsverschiedenheit, was jedoch unter Müllern nichts Außergewöhnliches war. Um 1900 wurde die Karker Mühle mit einer Turbine ausgestattet. Während viele Mühlen durch die Flussregulierung den Mahlbetrieb einstellten, wird in der Karker Mühle weiterhin in modernen Mühlen gemahlen. Hervorzuheben ist die Existenz beider Mahlgänge im alten Mühlengebäude.
Kreuz an der Karker Mühle
Im Jahr 1591 wurde der Ort Karken von spanischen Truppen überfallen. Die Einwohner hatten sich in der Kirche versammelt und hofften so, dass die Angreifer sie verschonten. Es kam jedoch zu einer Massenhinrichtung in der Kirche und auf dem Mordkamp, einer Feldgemarkung in Karken. Überlebende dieses grausamen Ereignisses stifteten aus Dankbarkeit 1634 ein Kreuz und stellten es auf. Bei der Zusammenlegung von Grundstücken wurde ein neuer Standort an der Karker Mühle gefunden. Heute heißt das Kreuz im Volksmund et Mühlekrüz und erinnert an die schrecklichen Begebenheiten früherer Zeit.
Galerie
- et Mühlekrüz erinnert an den Massenmord 1591 durch Spanische Truppen.
- Diese Madonna erinnert an die Unversehrtheit der Karker Mühle im Krieg
- Hofbereich der Karker Mühle
- Altes Mühlengetriebe in der Karker Mühle
- Alte Mühleneinrichtung in der Karker Mühle
- Silo- und Mahlanlage in moderner Ausführung
Siehe auch
Literatur
- Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer 2. Auflage. Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, Seiten 315–316.
Weblinks
Einzelnachweise
- Deutsche Grundkarte 1:5000
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- http://www.wver.de/