Horster Mühle (Heinsberg)

Die Horster Mühle war eine Wassermühle an der Jungen Wurm in der Stadt Heinsberg im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg im Regierungsbezirk Köln.

Horster Mühle
Die Horster Mühle in Heinsberg-Horst

Die Horster Mühle in Heinsberg-Horst

Lage und Geschichte
Horster Mühle (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 51° 1′ 47″ N,  10′ 44″ O
Standort Deutschland
Nordrhein-Westfalen
Kreis Heinsberg
Heinsberg
Gewässer Wurm, Junge Wurm
Erbaut 1492
Stillgelegt 1958
Technik
Nutzung Getreide- und Waidmühle
Mahlwerk 1 Mahlgang
Antrieb 1 Wasserrad
Wasserrad unterschlächtig

Geographie

Die Horster Mühle hatte ihren Standort an der Jungen Wurm, Mühlenteichstraße 9, im Stadtteil Horst (Heinsberg) in der Stadt Heinsberg. Das Grundstück, auf dem das Mühlengebäude stand, hat eine Höhe von ca. 50 m über NN[1]. Der Mühle vorgelagert war ein Mühlenteich. Oberhalb stand die Brünkers Mühle in Randerath, unterhalb ist der Standort der Talmühle in Dremmen.

Gewässer

Die Junge Wurm war ein mehr oder weniger parallel zur Wurm verlaufendes Gewässer. Die Abzweigstelle von der Wurm befand sich in Nirm, einem Stadtteil der Stadt Geilenkirchen. Hier hat die Wurm eine Höhe von 54 m über NN. Der Gewässerzug Junge Wurm, der auch Kleine Wurm genannt wurde, floss in nord-nordwestlicher Richtung über Randerath, Horst, Porselen, Dremmen, Grebben, Heinsberg, Kempen und Karken über die deutsch-niederländische Grenze in Richtung Vlodrop und mündet auf einer Höhe von 29 m über NN auf niederländischen Gebiet in die Rur. Sie war ein natürliches Gewässer, an dem der Mensch an vielen Stellen seine Hand im Spiel hatte. So war die Junge Wurm mit dem Heinsberger Stadtgraben, dem Mühlenkanal, dem Liecker Bach und dem Mühlenbach verbunden. Dieses Verbundgewässer diente der Flächenentwässerung und dem Nutzen der Menschen. So standen an der Jungen Wurm bei einem Gefälle von 26 m Höhe zwischen Randerath und Karken über Jahrhunderte etwa 15 Wassermühlen. Mit der Wurmbegradigung in den 1960er und 1970er Jahren verschwand die Junge Wurm von den Landkarten. Stattdessen wurden wasserableitende Kanäle und Gräben angelegt. Die Pflege und Unterhaltung des Gewässers mit einem Einzugsgebiet von 355,518 km2[2] obliegt dem Wasserverband Eifel-Rur (WVER).[3]

Geschichte

Die landesherrliche Mühle zu Horst gehörte zum dortigen Fronhof, der schon 1372 benannt ist. Die erste Erwähnung der Mühle ist in einer Urkunde von 1492 zu finden. Sie war eine Mahlmühle und mit einem Mahlzwang für die Orte Horst, Porselen und Teile von Randerath ausgestattet. In der Zeit von 1500 bis ins 18. Jahrhundert hinein gehörte zur Horster Mühle auch noch eine Waidmühle, in der aus zermahlenen Blättern der Waidpflanzen eine blaue Farbe zur Textilfärbung gewonnen wurde. Mit der Einfuhr von Indigo im 17./18. Jahrhundert wurde der Waidanbau eingestellt. Um 1800 übernahm die Familie Lambertz die Horster Mühle. 1958 wurde der Mahlbetrieb eingestellt.

Galerie

Literatur

  • Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer 2. Auflage. Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, Seiten 305–306.
  • Elisabeth Nobis-Hilgers: Der Müller von Horst, Heimatkalender des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg. 1957 Seite 87–97

Siehe auch

Commons: Horster Mühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Archivlink (Memento des Originals vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lanuv.nrw.de
  3. https://wver.de/
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