Mohrenmühle (Rodebach)
Die Mohrenmühle ist eine ehemals am Rodebach gelegene Wassermühle mit einem unterschlächtigen Wasserrad in Gangelt, einer ländlichen Gemeinde im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg.
Mohrenmühle | ||
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Mohrenmühle in Gangelt | ||
Lage und Geschichte | ||
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Koordinaten | 50° 59′ 17″ N, 6° 0′ 17″ O | |
Standort | Deutschland | |
Gewässer | Rodebach | |
Erbaut | um 1559 | |
Stillgelegt | 1965 Einstellung des Mahlbetriebs | |
Technik | ||
Nutzung | Getreidemühle | |
Mahlwerk | 2 Mahlgänge | |
Antrieb | Wassermühle, ab 1913 18 PS-Turbine | |
Wasserrad | unterschlächtig |
Geographie
Die Mohrenmühle hat ihren Standort auf der rechten Bachseite, Zur Mohrenmühle 11 in der Gemeinde Gangelt. Das Gelände, auf dem das Hof- und Mühlengebäude steht, hat eine Höhe von ca. 60 m über NN. Oberhalb steht die Platzmühle, unterhalb steht die Dahlmühle.
Gewässer
Der Rodebach versorgte bis in das letzte Jahrhundert vierzehn Mühlen mit Wasser. Der Bach beginnt an einem Rückhaltebecken in der Nähe von Siepenbusch in der Stadt Übach-Palenberg in einer Höhe von 105 m über NN. Bis zur Mündung in die Geleenbeek bei Oud-Roosteren in den Niederlanden hat der Rodebach eine Länge von 28,9 km. Die Mündungshöhe beträgt 29 m über NN. Die Pflege und Unterhaltung des Rodebachs und seiner Nebenbäche unterliegt den jeweiligen, anliegenden Städten und Gemeinden. → Siehe auch Rodebach
Geschichte
Die Mohrenmühle wird erstmals 1559 in der Gangelter Kirchenrentliste erwähnt und hieß schon damals „more moele“. Vermutlich ist sie aber wesentlich älter. Die Mohrenmühle war eine Getreidemühle. Sie hatte zwei Mahlgänge, die ab 1913 von einer 18 PS-Turbine angetrieben wurden. Mit der Turbine wurde auch noch ein kleiner Elektrischer Generator angetrieben. 1965 stellte der letzte Mohrenmüller die Turbine endgültig ab. Grund war auch die Verlegung des Rodebachs bei der Flussbegradigung. Seither erinnern noch mehrere Mühlsteine, der Stromgenerator und eine Hinweistafel am Haus an eine 500 Jahre alte Tradition.
Galerie
- Wirtschaftsgebäude
- ehemaliges Radhaus
- Mühlstein als Dekoration
- Innenhofansicht
- Der letzte Müller und seine Mühlenkarre
- Elektrischer Generator
- Altes Schild der Berufsgenossenschaft
- Infotafel am Hofeingang
- Tranchotkarte 1804/05
Literatur
- Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer 2. Auflage. Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, S. 243–245.
- Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen Topographische Karte 1:50 000 L 5102 Geilenkirchen und L 5000 Selfkant, ISBN 3-89439-417-X