Dahlmühle (Heinsberg)
Die Dahlmühle war eine Wassermühle an der Jungen Wurm, in der Stadt Heinsberg im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg im Regierungsbezirk Köln.
Dahlmühle (Heinsberg) | ||
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Am Tennisplatz stand einst die Dahlmühle in Heinsberg | ||
Lage und Geschichte | ||
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Koordinaten | 51° 3′ 30″ N, 6° 5′ 52″ O | |
Standort | Deutschland | |
Gewässer | Wurm, Junge Wurm, Mühlenkanal | |
Erbaut | vor 1461 | |
Stillgelegt | 1914 | |
Technik | ||
Nutzung | Öl- und Mahlmühle | |
Mahlwerk | 1 Mahlgang 1 Ölpresse | |
Antrieb | 1 Wasserrad | |
Wasserrad | unterschlächtig |
Geographie
Die Dahlmühle hatte ihren Standort an der Jungen Wurm, am Mühlenkanal, am Klevchen, in der Stadt Heinsberg. Das Grundstück, auf dem das Mühlengebäude stand, hatte eine Höhe von ca. 44 m über NN[1]. Oberhalb stand die Schafhausener Kornmühle, unterhalb war der Standort der Stadtmühle in Heinsberg.
Gewässer
Die Junge Wurm war ein mehr oder weniger parallel zur Wurm verlaufendes Gewässer. Die Abzweigstelle von der Wurm befand sich in Nirm, einem Stadtteil der Stadt Geilenkirchen. Hier hat die Wurm eine Höhe von 54 m über NN. Der Gewässerzug Junge Wurm, der auch Kleine Wurm genannt wurde, floss in nord-nordwestlicher Richtung über Randerath, Horst, Porselen, Dremmen, Grebben, Heinsberg, Kempen und Karken über die deutsch-niederländische Grenze in Richtung Vlodrop und mündet auf einer Höhe von 29 m über NN auf niederländischen Gebiet in die Rur. Sie war ein natürliches Gewässer, an dem der Mensch an vielen Stellen seine Hand im Spiel hatte. So war die Junge Wurm mit dem Heinsberger Stadtgraben, dem Mühlenkanal, dem Liecker Bach und dem Mühlenbach verbunden. Dieses Verbundgewässer diente der Flächenentwässerung und dem Nutzen der Menschen. So standen an der Jungen Wurm bei einem Gefälle von 26 m Höhe zwischen Randerath und Karken über Jahrhunderte etwa 15 Wassermühlen. Mit der Wurmbegradigung in den 1960er und 1970er Jahren verschwand die Junge Wurm von den Landkarten. Stattdessen wurden wasserableitende Kanäle und Gräben angelegt. Die Pflege und Unterhaltung des Gewässers mit einem Einzugsgebiet von 355,518 km2[2] obliegt dem Wasserverband Eifel-Rur (WVER).[3]
Geschichte
Die Dahlmühle ist von den drei Heinsberger Mühlen wohl die jüngste Mühle. Im Jahre 1457 baute der Probst des adeligen Damenstiftes zu Heinsberg, Johann von Brachelen, unmittelbar vor der Stadtmauer im Bruch eine Mühle. Diese wurde wie folgt beschrieben: Item, die moelen In dem Dall vur der Statt. 1561 befand sich die Mühle in der Hand des Landesherrn. Die Mühle war zusammen mit der Stadtmühle zur Zwangsmühle für das Stadtgebiet und Teile der Dörfer Aphoven und Laffeld ausgestattet. 1808 wurde die Mühle während der Franzosenzeit an den Tuchfabrikanten Trappmann verkauft, blieb aber weiterhin als Getreidemühle in Betrieb. Nach einem Brand im Jahre 1880 ging die Mühle an den Korbwarenfabrikanten Schleicher über. Der Antrieb über das Wasserrad wurde 1890 durch eine Turbine ersetzt. Nachdem 1914 eine Dampfmaschine installiert war, wurde das Staurecht aufgegeben. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde die Korbwarenfabrik im Zuge der Stadtsanierung umgesiedelt. Das Gelände ist heute zu einem Tennisplatz umgestaltet.
Galerie
- Heinsberg auf der Uraufnahme von 1843
- Die Dahlmühle in Heinsberg auf der Neuaufnahme von 1893
- Die Dahlmühle in Heinsberg auf der Tranchotkarte 1806/1807
Literatur
- Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer 2. Auflage. Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, Seiten 305–306.
- Heinrich Tischelbäcker: Der Heinsberger Mühlenkanal Heimatkalender des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg 1962, Seite 128–134, 1963, Seite 142–144.
- Hubert Berens: Die Talmühle zu Heinsberg Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1987, Seite 57–68
→ Siehe auch Liste der Mühlen an der Wurm
Weblinks
Einzelnachweise
- Deutsche Grundkarte 1:5000
- Gebietsverzeichnis (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
- https://wver.de/