Wendtorf

Wendtorf ist eine Gemeinde im Kreis Plön in Schleswig-Holstein.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Plön
Amt: Probstei
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 5,11 km2
Einwohner: 996 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 195 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24235
Vorwahl: 04343
Kfz-Kennzeichen: PLÖ
Gemeindeschlüssel: 01 0 57 087
Adresse der Amtsverwaltung: Knüll 4
24217 Schönberg
Website: www.amt-probstei.de
Bürgermeister: Claus Heller (CDU)
Lage der Gemeinde Wendtorf im Kreis Plön
Karte

Geografie und Verkehr

Wendtorf liegt östlich der Kieler Außenförde und teilt sich in die zwei Ortsteile Marina Wendtorf und Wendtorfer Strand direkt an der Ostsee und den alten Ortskern einige hundert Meter im Landesinneren.[2]

Dünen bei Wendtorfer Strand im November 2010

Geschichte

Ein erster Ort an dieser Stelle wurde 1240 erstmals erwähnt. 1440 erhielt der Ort den Namen Wendtorf. 1796 wurden die ersten Häuser in Strandnähe gebaut. Das ehemalige Fischerdorf lebt heute vom Tourismus.

Politik

Gemeindevertretung

Die Wahl 2018 ergab folgendes Ergebnis:

Gemeindewahl Wendtorf 2018
 %
60
50
40
30
20
10
0
52,34 %
36,66 %
10,98 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2013
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
−14,61 %p
+12,74 %p
+1,85 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung Wendtorf seit 2018
Insgesamt 11 Sitze

Bürgermeister

Mit Otto Steffen hatte die Gemeinde den dienstältesten Bürgermeister Schleswig-Holsteins; er war bis zu seinem Tod 2016 über 50 Jahre im Dienst.[3][4]

Wappen

Blasonierung: „Schräglinks geteilt durch einen golden-rot geteilten Balken. Oben in Blau vier silberne Wellenfäden, überdeckt mit einem linksgewendeten, springenden goldenen Fisch, unten in Silber vier blaue Wellenfäden, überdeckt mit einem roten Spatenblatt.“[5]

Sehenswertes

Naturerlebnisraum Wendtorf

Das Dorf, das bereits mit dem Titel Schönstes Dorf des Landes ausgezeichnet wurde, hat einige sehenswerte Örtlichkeiten:

  • die neue Hafenpromenade mit kleinem Museumshafen
  • den „Naturspielraum Kinderabenteuerland“ mit besonderen Spielgeräten im und am Wasser
  • den „Naturerlebnisraum“, eine von der Gemeinde aufwendig angelegte Parkanlage mit vielen Informationstafeln zum Thema Natur
  • Das Naturschutzgebiet Bottsand befindet sich in direkter Nähe. Nach Aussagen des NABU ist es „ein Kleinod der schleswig-holsteinischen Ostseeküste“.
  • Die zum Nachbarort Barsbek gelegenen Salzwiesen beherbergen seltene Tiere und Pflanzen.

Marina Wendtorf

Am Sportboothafen, dem ehemaligen Fischerhafen, im Ortsteil Wendtorfer Strand wurde zu den Segelveranstaltungen in Kiel der Olympischen Sommerspiele 1972 in München eine Ferienwohnanlage mit fünf Hochhäusern in Großtafelbauweise errichtet. Ergänzt wurden sie durch eine Ladenzeile aus Beton-Pavillons und verschiedene Freizeiteinrichtungen, wie z. B. Minigolfplatz oder eine seit langem stillgelegte Badminton-Halle oder ein ebenfalls mittlerweile geschlossenes kleines Freibad. Seinerzeit wurde hier ein Gemeindekindergarten errichtet, der bis zu seiner Auflösung und Integration in den Kindergarten im Ortskern von Wendtorf von der Gemeinde Wendtorf und den umliegenden Gemeinden Stein, Lutterbek, Heidkate und Barsbek genutzt wurde.

Das Areal hat grundlegende Ähnlichkeiten mit dem Olympiazentrum Kiel-Schilksee, das neben der durchgehenden Aufteilung als Apartmentanlage durch die einzelnen Häusernamen wie Drachen oder Flying Dutchman unterstrichen wurde.

Betrieben wurde die Anlage mit über 500 Apartments[6] von der Marina Wendtorf KG. Die einzelnen Apartments wurden seit Gründung der Anlage größtenteils an Privatpersonen oder kleinere Immobilienunternehmen verkauft, die sie wiederum als Ferienwohnungen weiter vermieten. Durch diese Vorgehensweise und das Fehlen eines Dauernutzungskonzepts gilt die Anlage als Abschreibungsobjekt, bei dem nur ausdrücklich vorgeschriebene Instandsetzungsarbeiten durchgeführt wurden. Dadurch begünstigt ist die Bausubstanz der Gebäude teilweise angegriffen, sind die Umgebungsflächen nur in wenigen Bereichen gepflegt und zwischen den Wohngebäuden stehen mehrere Gebäude und Freizeiteinrichtungen seit Jahrzehnten leer und sind teilweise verfallen oder von Vandalismus beschädigt.

Im Jahre 2007 musste die Marina Wendtorf KG Insolvenz anmelden und wurde 2008 schließlich aufgelöst.[7] Seit der Insolvenz gibt es Planungen eines anderen Investors, Sven Hollesen von der auf Tourismusprojekte spezialisierten Planet-Gruppe, die Marina für 50 Millionen Euro zu modernisieren und zu erweitern.[8][9]

Der Yachthafen wurde im Jahr 2014 grunderneuert und erfreut sich seitdem wieder großer Beliebtheit.

Sport

Der SSV Marina Wendtorf von 1964 bietet seinen Mitgliedern eine Vielzahl von Aktivitäten an.

Persönlichkeiten

  • Theodor Stoltenberg (* 25. Juni 1850 in Wendtorf; † 9. Februar 1937 in Schleswig), Propst am Schleswiger Dom
  • Heinz Klinke (* 1. Dezember 1925 in Breslau; † 18. September 2010), SPD-Politiker, Landtagsabgeordneter und stellvertretender Bürgermeister
Commons: Wendtorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Wendtorf - Die Probstei. Abgerufen am 9. August 2020.
  3. Albig ehrt den „ewigen Bürgermeister“. Flensburger Tagblatt vom 4. April 2016.
  4. Langjähriger Bürgermeister Otto Steffen ist gestorben. In: Kieler Nachrichten. 3. August 2016, abgerufen am 3. August 2016.
  5. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  6. Eigene Recherche vor Ort; genauer Beleg durch Bebauungsplan ist derzeit nicht möglich
  7. Insolvenz Marina Wendtorf KG.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kn-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Kieler Nachrichten. Artikel nicht mehr aufrufbar
  8. Investor Hollesen hofft auf Baurecht bis Herbst.@1@2Vorlage:Toter Link/www.probsteier-herold.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Probsteier Herold. 13. Juni 2010, abgerufen am 23. August 2010
  9. Wieder Bewegung im 50-Millionen-Projekt. kn-online.de, 9. Juni 2010, archiviert vom Original am 12. Juni 2010; abgerufen am 31. August 2016.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.