Hohwacht (Ostsee)
Hohwacht (Ostsee) ist eine Gemeinde im Kreis Plön in Schleswig-Holstein. Sie besteht aus den Ortschaften Haßberg, Hohwacht, Neudorf, Niedermühle und Schmiedendorf.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Plön | |
Amt: | Lütjenburg | |
Höhe: | 19 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,75 km2 | |
Einwohner: | 852 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 97 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24321 | |
Vorwahl: | 04381 | |
Kfz-Kennzeichen: | PLÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 57 030 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Neverstorfer Straße 7 24321 Lütjenburg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Karsten Kruse (WGH) | |
Lage der Gemeinde Hohwacht (Ostsee) im Kreis Plön | ||
Geographie
Hohwacht liegt in der Landschaft Wagrien an der Hohwachter Bucht
Geschichte
Der Ortsname wurde 1557 als „Hohenwacht“ erstmals erwähnt. Um 1850 war Hohwacht ein Fischerdorf mit 129 Einwohnern und zehn Wohnungen. Es gab drei Schiffer und Fischer und eine Bauernstelle. Seine ursprüngliche Bedeutung als Hafen hat Hohwacht Ende des 19. Jahrhunderts infolge der neu gebauten Bahnstrecke Malente-Gremsmühlen–Lütjenburg zwischen Malente und dem sechs Kilometer von Hohwacht entfernten Lütjenburg verloren. Mit der Bahn kamen auch erste Erholungssuchende aus den Städten – vor allem nach Haßberg. Hier entstand ein erstes Kurzentrum, das dann auf Betreiben des Gutes Neudorf wieder stillgelegt wurde. Trotzdem können im Ort immer noch beeindruckende Gebäude aus der damaligen Zeit gefunden werden. So zum Beispiel die in Deutschland einzigartigen historischen Badehäuschen[3] oder das Genueser Schiff, ein Haus aus dem Jahre 1880 mit dreistöckigem Reetdach. Unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Hohwacht das Ziel von Künstlern um den Maler Karl Schmidt-Rottluff und seine Biografin Rosa Schapire mit Bernhard Hoetger, Curt Stoermer und Heinrich Vogeler. Schmidt-Rottluff hielt Hohwacht als Urlaubsdomizil zunächst weiter die Treue, eine Künstlerkolonie wurde Hohwacht jedoch nicht.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges befand sich in der Ortsmitte ein KZ-Außenkommando. Hier fertigten zweihundert KZ-Häftlinge und dreihundert Zwangsarbeiter aus zwölf Nationen unter SS-Aufsicht Steuerungsteile für die Rakete V2.
Die heutige Gemeinde hieß ursprünglich Neudorf und erhielt den Namen Hohwacht (Ostsee) am 1. September 1963.[4]
1976 wurde der Personenverkehr auf der Nebenbahn von Malente-Gremsmühlen nach Lütjenburg wieder eingestellt (in Lütjenburg gab es bis zu diesem Zeitpunkt den nächstgelegenen Bahnhof); heute befinden sich die nächsten Personenbahnhöfe in Oldenburg (Holst.) und Bad Malente.
1986 erhielt Hohwacht den Titel Ostseeheilbad. 2012 wurde der Status in Ostseebad geändert.
Sehenswert sind, direkt im Ort in den Dünen, die in ihrer Ursprünglichkeit in Deutschland sonst nirgendwo mehr erhaltenen Badehütten.
Wappen
Blasonierung: „In Silber unter vier nebeneinander gestellten, mit den Stollen abwärts weisenden roten Hufeisen ein erhöhter, an den Seiten abflachender blauer Hügel, der mit einem einmastigen, segellosen silbernen Schiff in der Form einer historischen Siegelabbildung belegt ist.“[5]
Gut Neudorf
Gut Neudorf verschiffte früher sein Getreide von Alt-Hohwacht aus. Das Herrenhaus und mehrere Gebäude des Gutes sind, im Besitz der Familie von Buchwaldt, heute noch erhalten und als Kulturdenkmal eingestuft.
Wirtschaft
Ursprünglich war Hohwacht durch Landwirtschaft und Fischerei geprägt, heute ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle.
Bilder
- Ostseestrand in Hohwacht
- Veranstaltungsplattform „Hohwachter Flunder“
- Strandpromenade und Seebrücke
- Fischereiverein Hohwacht & Lippe
- Hohwacht von Südosten
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 4: Groß Sarau - Holstenniendorf. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2004, ISBN 978-3-926055-75-0, S. 333 (dnb.de [abgerufen am 3. Mai 2020]).
- Urlaubsort Hohwacht - Hohwachter Bucht. Abgerufen am 19. August 2020.
- Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein. Historisches Gemeindeverzeichnis: Anmerkungen zur Gemeinde Hohwacht (Fußnote). Kiel 1972 (Digitalisat bei genealogy.net [abgerufen am 21. April 2015]).
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein