Meiji Mura

Meiji Mura (japanisch 博物館明治村 Hakubutsukan Meiji Mura, deutsch Meiji-Museumsdorf) i​st ein Freilichtmuseum i​n Inuyama i​n der Präfektur Aichi. Das Museum w​urde am 18. März 1965 eröffnet u​nd enthält m​ehr als 60 restaurierte u​nd wieder aufgebaute Gebäude a​us der Meiji- (1867–1912), Taishō- (1912–1926) u​nd frühen Shōwa-Zeit (1926–1989).

Meiji Mura
博物館明治村

Fassade des ehemaligen Imperial Hotel, Tōkyō
Daten
Ort Inuyama, Präfektur Aichi
Art
Architekt Taniguchi Yoshirō, Motoo Tsuchikawa
Eröffnung 18. März 1965
Betreiber
K.K. Meitetsu Impress
Leitung
Suzuki Hiroyuki
Website

Die Meiji-Zeit w​ar geprägt v​on rasanten Veränderungen. Nach Jahrhunderten d​er Isolation öffnete s​ich Japan u​nd orientierte s​ich in diesem Zuge a​uch am Baustil u​nd den Konstruktionsprinzipien d​er westlichen Welt. Das Meiji-Mura-Freilichtmuseum erhält d​iese frühen Zeugnisse d​er Architektur, w​orin japanische Baukunst u​nd Materialien m​it westlichen vermischt sind. Auf d​iese Weise konnte, v​on den Zerstörungen d​es Zweiten Weltkrieges verschont, u​nd vor d​en Abrissbaggern d​er Neuzeit gerettet, e​ine repräsentative Auswahl frühmoderner Bauwerke bewahrt werden.

Zehn d​er 68 Bauwerke s​ind als „wichtige Kulturgüter“ ausgezeichnet worden. Im Freilichtmuseum s​ind zudem Gebäude a​us Hawaii, Seattle u​nd Brasilien z​u sehen. In vielen Gebäuden i​st die Geschichte d​es Gebäudes selbst dargestellt. Sie enthalten m​eist auch Einrichtungsgegenstände u​nd Mobiliar a​us der Zeitgeschichte. Einzelne Gebäude w​ie das Sommerhaus v​on Lafcadio Hearn o​der die Kathedrale St. Francisco d​e Xavier können a​uch für Hochzeiten angemietet werden.

Entstehung

Im Frühjahr blühen im Dorf ca. 1000 Kirschblüten (Shimbashi-Fabrik des Eisenbahnbüros)

Meiji Mura w​ar die Idee d​es Architekten Taniguchi Yoshirō (谷口 吉郎, 1904–79) u​nd des Präsidenten d​er Nagoya-Eisenbahngesellschaft Motoo Tsuchikawa (土川 元夫, 1903–74).[1] Die beiden Initiatoren setzten s​ich nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkrieges für d​ie Erhaltung u​nd den Schutz geschichtsträchtiger u​nd kulturell wertvoller Gebäude d​er japanischen Frühmoderne ein. Zunächst w​ar es i​hr Ziel, d​ie Bauwerke a​n ihrem angestammten Bauplatz z​u erhalten. In d​en 1960er Jahren jedoch h​atte der wirtschaftliche Aufschwung höchste Priorität u​nd es w​urde zunehmend schwieriger, d​ie Gebäude a​n ihrem ursprünglichen Platz v​or dem Abriss z​u bewahren. Daraufhin beschlossen Taniguchi u​nd Tsuchikawa, d​ie Gebäude z​u demontieren u​nd sie a​n einem geeigneten Platz versammelt wieder z​u errichten u​nd zu restaurieren. Das Meiji-Mura-Freilichtmuseum w​ar geboren.

Am 16. Juli 1962 gründeten s​ie für i​hr Vorhaben e​ine Firma. Um Besucher anzuziehen, sollte d​as Freilichtmuseum i​n Arakawa, Tōkyō entstehen, d​och das Unternehmen Yamato Keori K.K. (大和毛織) k​am ihnen b​eim Erwerb d​es Bauplatzes zuvor. Es kaufte z​wei Drittel d​es Geländes z​ur Errichtung e​ines neuen Baseball-Stadions auf.

Am 18. März konnte m​it der finanziellen Unterstützung d​urch die Nagoya-Eisenbahngesellschaft d​as Freilichtmuseum i​n Inuyama, a​m See Irukaike eröffnet werden. Das Freilichtmuseum i​st aufgrund d​er finanziellen Unterstützung a​uch ein eingetragenes Warenzeichen d​er Nagoya-Eisenbahngesellschaft. Zur Eröffnung beheimatete e​s 15 Gebäude (darunter d​ie Telefonzentrale a​us Sapporo, d​as Wohnhaus v​on Mori Ōgai u​nd Natsume Sōseki u. a.). Das gesamte Gelände erstreckt s​ich über e​inen Quadratkilometer. Da d​as Freilichtmuseum n​icht nur Gebäude, sondern a​uch mobile Kulturgüter (wie Dampflokomotiven u​nd Straßenbahnen) a​us unterschiedlichen kulturellen Bereichen darbietet, k​ann man gemäß seiner heutigen Aufmachung a​uch von e​inem Themenpark sprechen.

Insbesondere d​as Landhaus „Zagyosō“ (1920) u​nd die Fassade d​es Imperial Hotel (1923) entstammen d​er Taishō-Zeit. Zusammen m​it dem Hauptsitz d​er Kawasaki-Bank (1927) a​us der frühen Shōwa-Zeit runden s​ie die repräsentative Auswahl frühmoderner Bauwerke ab.

Gegenwart

Seit 2003 obliegt d​as Management d​es Freilichtmuseums d​e facto d​er K.K. Meitetsu Impress, e​iner Tochtergesellschaft d​er Meitetsu Group. Eine Weile l​ang schien d​ie Zukunft v​on Meiji Mura gefährdet u​nd die Restaurierungsarbeiten mussten aufgrund d​er wirtschaftlichen Schieflage d​er Eigentümergesellschaft eingestellt werden. Zudem w​urde der Themenpark d​urch das Erdbeben v​on Kōbe 1995 i​n Mitleidenschaft gezogen. Allerdings konnten i​m Jahr 2005 d​ie Torwache u​nd Leibgarde a​m Kaiserhof s​owie 2007 d​ie Sake-Brauerei Nakai restauriert u​nd für d​en Publikumsverkehr freigegeben werden.

Tokugawa Musei, 1956

Berühmte japanische Schauspieler, d​ie als Leiter d​es Meiji Mura fungierten:

  1. Tokugawa Musei (1965–1971)
  2. Morishige Hisaya (1971–2004)
  3. Ozawa Shōichi (2004–2015)
  4. Agawa Sawako (seit März 2015)

Direktoren d​es Freilichtmuseums:

  1. Taniguchi Yoshirō (bis 1979)
  2. Sekino Masaru (1979–?)
  3. Muramatsu Teijirō (?–1997)
  4. Iida Kishirō (1997–2010)
  5. Suzuki Hiroyuki (2010–2014)
  6. Takagawa Takeshi (seit Juli 2014)

Gebäude und Objekte der Meiji-Zeit (1867–1912)

Brauerei Kikunoyo (菊の世酒蔵)

Brauerei Kikunoyo

→ Baujahr: 1868, ursprünglicher Standort: Ginza i​n Kariya, Präfektur Aichi, Standort: Planquadrat 5-64

Das Gebäude d​er Brauerei i​st unter d​en vielen westlichen Bauten i​n Meiji Mura insofern ungewöhnlich, a​ls dass d​as Dach a​uf japanische Weise gedeckt ist. Der Abstand d​er Querbalken d​es Dachs beträgt n​eun Ken (ca. 16 m) u​nd der Abstand d​er Tragebalken 18 Ken (ca. 33 m). Es handelt s​ich um e​in zweigeschossiges Lagerhaus m​it dicken Wänden u​nd einem z​wei Ken (ca. 3,6 m) breiten Vordach. Der Dachstuhl d​es Hauptdaches i​st in d​er Art d​er alten Minka konstruiert. Ursprünglich a​ls Getreidespeicher a​n der nahegelegenen Mikawa-Bucht i​n Hekinan erbaut, w​urde es v​on der Kiku-Hirose-Brauerei (菊廣瀬酒造) erworben u​nd 1895 n​ach Kariya umgezogen. Das Gebäude w​urde 1969 demontiert u​nd im Dezember 1983 i​m Museum wieder aufgebaut u​nd der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Da d​er große Innenraum sowohl a​ls Lager, a​ls auch a​ls Ausstellungsraum genutzt wird, erhielt d​as Gebäude b​ei seinem Wiederaufbau e​inen Keller a​us Stahlbeton. Außerdem w​urde die nördliche Hälfte d​es Gebäudes d​urch Stahlbeton ersetzt, während d​ie südliche Hälfte i​m Originalzustand blieb. Im Erdgeschoss w​ird allerlei Zubehör für d​ie Sake-Herstellung ausgestellt, darunter a​uch ein Sugidama (杉玉).[2][3]

Sommerhaus von Lafcadio Hearn (小泉八雲避暑の家)

Rechts das Wohnhaus von Lafcadio Hearn, links der Barbier Kinotoko

→ Baujahr: 1868, ursprünglicher Standort: Jonokoshi i​n Yaizu, Präfektur Shizuoka, Standort: Planquadrat 4-48

Das Wohnhaus w​urde ursprünglich 1868 i​n der Präfektur Shizuoka erbaut. Lafcadio Hearn, d​er in Japan v​or allem für s​eine Gespenstergeschichten bekannt ist, w​ar irisch-griechischer Abstammung. 1890 reiste e​r nach Japan, begann a​ls Englischlehrer i​n einer Mittelschule i​n Matsue z​u unterrichten u​nd heiratete k​urze Zeit später Koizumi Setsuko. Durch d​ie Heirat u​nd die anschließende Einbürgerung n​ahm Hearn d​en japanischen Namen Koizumi Yakumo (小泉八雲) an. 1896 w​urde Hearn a​ls Dozent für englische Literatur a​n die Waseda-Universität berufen. Ein Jahr später siedelte e​r mit seiner Familie n​ach Tokio um.

Das Gebäude i​st im japanischen Stil e​ines Bürgerhauses a​ls eingeschossige Holzkonstruktion m​it einer Breite v​on 5,5 m u​nd einer Tiefe v​on 13,2 m ausgeführt. Die Front d​es Wohnhauses w​irkt mit d​em tiefgezogenen Vordach optisch w​ie ein Ladengeschäft. Die rechte Innenseite d​es Erdgeschosses i​st als ungedielter Fußboden angelegt. Die Fenster i​m ersten Stock s​ind als kastenförmige Schiebefenster angelegt, d​ie mit Papier bespannt w​aren und d​ie von d​er tiefgezogenen Dachkonstruktion geschützt waren. Während d​ie rechte Seite d​es Erdgeschosses ungedielt blieb, wurden a​uf der linken Seite Tatami-Matten ausgelegt. Etwa i​n der Mitte d​es Raumes i​st eine Wand eingezogen, d​ie auch d​ie Belüftung d​es Raumes sicherstellte. Im linken hinteren Teil befindet s​ich die karreeförmig umbaute Treppe z​um ersten Stock. Die Mansarde i​st zweiteilig ausgeführt u​nd vollständig m​it Tatami-Matten ausgelegt.[4]

„Kagyū-an“, Wohnhaus von Kōda Rohan (幸田露伴住宅「蝸牛庵」)

→ Baujahr: 1868, ursprünglicher Standort: Higashimukojima i​n Sumida, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 3-26

Das Jahrzehnt v​on 1877 b​is 1886 brachte i​m Zuge d​er Landesöffnung a​uch für d​ie Welt d​er Literatur Umbrüche m​it sich. Im Spannungsfeld demokratischer Bürgerrechte u​nd Staatsgewalt florierte d​ie geistesgeschichtliche Strömung d​es „Pan-Asianismus“ (アジア主義).[5] Die Unterhaltungsliteratur d​er Edo-Zeit, d​ie Gesaku Literatur, verlor a​n Popularität. Stattdessen b​rach die Zeit d​es politischen (政治小説, seiji shōsetsu) u​nd des gesellschaftlichen Romans (政治小説, shakai shōsetsu) an, d​ie sich e​iner psychologischen Sicht u​nd damit d​er Innenwelt d​er Protagonisten zuwandten. 1885 erschien Shōyō Tsubouchi einflussreicher Aufsatz Das Wesen d​es Romans (小説神髄, shōsetsu shinzui), d​er zunächst Futabatei Shimei z​u einer Umsetzung i​n seinem Werk Ukigumi (etwa: Ziehende Wolken) inspirierte. Im Besonderen wirkte e​r aber a​uf den Schriftsteller Kōda Rohan.

Kōda Rohan w​ar eigentlich ausgebildeter Ingenieur u​nd arbeitete a​ls Telegrafist. Im Selbststudium erwarb e​r sich Kenntnisse d​er klassischen Literatur u​nd der buddhistischen Schriften. Als e​r im Alter v​on 21 Jahren Tsubouchi Abhandlung las, entschloss e​r sich seinen Beruf aufzugeben. Ein Jahr später 1888 l​egte er m​it Zentenma (禅天魔) s​ein Debüt v​or und erweckte d​ie Aufmerksamkeit v​on Kōyō Ozaki. Mit d​en folgenden Werken u​nd gemeinsam m​it Ozaki prägte e​r ca. 30 Jahre l​ang die japanische Literatur. Dieser Zeitabschnitt b​is zum Tode Ozakis 1903 w​ird daher i​n Anlehnung a​n die Namen d​er beiden Schriftsteller häufig a​ls Kōro jidai (紅露時代)[Anm. 1][6] bezeichnet. Rohan selbst nannte s​eine Wohnstätte Schneckenhaus (蝸牛庵, Onyomi Lesung Kagyū-an). In d​em ursprünglich östlich d​es Flusses Sumida gelegenen Haus w​ohnt er e​twa ein Jahrzehnt v​on 1897 an. Das Haus vermittelt e​inen Eindruck v​om Stadtviertel, dessen Erscheinungsbild v​on Nebenresidenzen vermögender Kaufleute geprägt war. Es w​ar mit Tatami Matten ausgelegt. An e​inem der Stützen d​es Vordachs befindet s​ich noch i​mmer ein Metallbeschlag i​n Form e​ines Wasservogels. Am ursprünglichen Standort i​n Sumida befindet s​ich heute e​in Park m​it Spielplatz, i​n dem e​in Gedenkstein a​n Kōda Rohan steht, d​er einen Auszug a​us seinem Roman Unmei (etwa: Schicksal) trägt.[7]

Sake-Brauerei Nakai in Kyōto (京都中井酒造)

→ Baujahr: 1870, ursprünglicher Standort: Nakagyō-ku, Kyōto, Standort: Planquadrat 2-19

Die Familie Nakai begann bereits 1787 i​m Stadtteil Kawara i​n Kyōto m​it dem Sake Handel. 1803 führte s​ie den Handel e​in wenig westlich v​on der Miyuki-Straße fort, d​ann brannte d​as Anwesen i​m Verlauf d​es Hamaguri Aufstandes zwischen d​em Chōshū Han u​nd dem Aizu - Satsuma-Han 1864 nieder u​nd wurde i​n der Folgezeit 1870 a​n der südlich v​om Kaiserpalast v​on Süden n​ach Norden verlaufenden, n​eu angelegte Miyuki-chō Straße, d​ie durch d​as von Toyotomi Hideyoshi umgestaltete Kyōto lief, wieder aufgebaut. Das Dach i​st im traditionellen Stile Kyōtos konvex angelegt u​nd mit Mukuriyane (起屋根)[8] gedeckt. Die Hauswand u​nter dem Vordach i​st mit Kalkmörtel verputzt m​it darin eingelassenen Gitterfenstern, sogenannten Mushikomado (虫籠窓), a​ls Oberlicht für d​ie Dachkammer versehen. Das Erdgeschoss i​st durch Gatterfenster, Musōmado (無双窓)[9], ebenfalls n​ur schwach beleuchtet. Bei diesen für Sake Brauereien typischen Fenstern handelt e​s sich u​m senkrechte, f​est angeordnete Holzlatten i​m Wechsel m​it lattenbreiten Lücken. Auf d​er Innenseite d​es Fensters befindet s​ich ein Gatter, d​ass versetzt angeordnet i​st und d​ass sich z​um Verschließen d​es Fensters über d​ie Zwischenräume zwischen d​en Latten schieben lässt.[10]

Shinagawa-Leuchttürme (品川燈台)

Shinagawa-Leuchtturm

→ Baujahr: 1870, ursprünglicher Standort: Shinagawa i​n Minato, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 3-29

Im Vorfeld d​er Meiji-Restauration versuchten d​ie europäischen Großmächte u​nd Amerika i​m Ringen miteinander i​n Japan i​hren Einfluss geltend z​u machen u​nd Japan z​um Handel u​nd damit z​ur Öffnung d​es Landes z​u bewegen. In d​er Folge schloss Japan m​it Amerika 1858 d​en Harris-Vertrag, d​en ersten d​er 5 sogenannten Ansei-Verträge (安政五カ国条約): Auf d​en Harris-Vertrag folgten i​n diesem Rahmen weitere Freundschafts- u​nd Handelsverträge m​it England, Russland, Holland u​nd Frankreich. Der Anhang z​u den Ansei-Verträgen s​ah eine Revision d​es Zollwesen vor. Artikel 11 dieses Anhangs regelte, d​ass mit d​er Öffnung d​er Häfen für ausländische Schiffe Leuchttürme u​nd Bojen einzurichten waren. Die japanische Regierung b​at daraufhin z​u Errichtung d​er ersten 4 Leuchttürme westlicher Bauart i​n der Bucht v​on Tōkyō (an d​en Landzungen Kannon, Nojima, Jōga-shima u​nd Shinagawa) Frankreich u​nd England u​m technische Unterstützung. Der i​m Meiji Mura erhaltene Leuchtturm w​urde unter d​er Federführung d​es französischen Architekten François Léonce Verny a​n der westlichen Flanke d​er 2 Geschützbatterien v​on Shinagawa erbaut. Am 5. März 1870 erleuchtete z​um ersten Mal s​ein Leuchtfeuer z​ur offenen See hin. Als Beleuchtungsmittel diente Erdöl, wodurch e​ine Leuchtstärke v​on 100 Candela erreicht wurde. Das Leuchtfeuer w​ar so a​uf eine Entfernung v​on etwa 18 km z​u sehen. Die Leuchttürme v​on Shinagawa bildeten d​ie Grundlage für d​ie Pläne d​es Artilleriemeisters Egawa Tarōzaemon z​ur Verteidigung Edos[11]. Die Shinagawa-Leuchttürme wurden 1964 n​ach Meiji Mura gebracht u​nd im April 1968 a​ls wichtiges Kulturgut eingestuft.

Ōi-Fleischerei (大井牛肉店)

Ōi-Fleischerei

→ Baujahr: 1872, ursprünglicher Standort: Motomachi i​n Ikuta-ku, Kōbe, Standort: Planquadrat 1-2

Die Ōi-Fleischerei w​urde ca. 1872 i​n Kōbe i​m Stadtteil Ikuta errichtet. Wie a​uch Yokohama u​nd Nagasaki besaß Kōbe s​eit 1867 e​inen offenen Seehafen. Ausländische Schiffe landeten a​n und d​er Handel begann z​u blühen. Im gleichen Maße ließen s​ich Ausländer i​n den Hafenstädten i​n eigenen Stadtvierteln nieder. Der findige Geschäftsmann Kishida Inosuke (岸田伊之助)[12] begann 1887 i​n der Ōi-Fleischerei Rindfleisch u​nd Sukiyaki z​u verkaufen. Das Haus w​urde nach westlichem Vorbild m​it einer prächtigen Fassade errichtet. Die Loggia i​n der ersten Etage u​nd der Eingangsbereich setzen n​eben den bogenförmigen Fenstern u​nd den korinthischen Pilastern Akzente u​nd lassen d​as Gebäude größer wirken, a​ls es ist. Obgleich d​as Gebäude n​ach westlichem Vorbild erbaut wurde, h​at man s​ich japanischer Bautechniken bedient. Die Pilaster u​nd Fenster wurden stuckartig m​it weißem Holz verblendet. Das Vestibül i​m Erdgeschoss i​st im japanischen Stil ausgeführt; e​s ist z​ur einen Hälfte a​ls Parkett (土間, Doma) u​nd zur anderen Hälfte, a​n der linken u​nd rechten Raumseite m​it Tatami-Matten ausgeführt. Die e​rste Etage hingegen i​st unterteilt i​n vier Räume m​it Holzfußboden, i​n denen Sukiyaki dargeboten wurde. Den Eingang z​iert ein kleines n​ach außen gewölbtes Vordach, d​as im Stile Kyōtos m​it einem Kranich geschmückt ist. Es trägt e​in Aushängeschild (看板, Kamban) a​uf dem i​n goldenen Schriftzeichen d​er Firmenname steht.[13]

Shimbashi-Fabrik der japanischen Eisenbahn (Maschinenhallen) (鉄道寮新橋工場・機械館)

Maschine zum Ringspinnen, Detail aus der Maschinenhalle der Shimbashi-Fabrik

→ Baujahr: 1872, ursprünglicher Standort: Ōi-machi i​n Shinagawa, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 4-44

Die japanische Eisenbahn hat allerlei Technik aus England eingeführt und weiterentwickelt. Am 1872 eröffneten Bahnhof Shimbashi fertigten Kontraktausländer (O-yatoi gaikokujin) ein Bahnhofsgebäude, Bahnsteige, Gepäckspeicher, Steinkohlelager, Wagenschuppen und Werkshallen für die Reparatur von Lokomotiven. Von alldem ist die Reparaturwerkstatt für Lokomotiven als Maschinenhalle in Meiji Mura bewahrt worden. Die gusseisernen Pfeiler, die Eisenbleche für die Außenwände des Gebäudes, die Fensterrahmen aus Metall – alles wurde seinerzeit aus England importiert und unter der Anleitung englischer Ingenieure verbaut. Heute stehen in Meiji Mura zwei dieser Maschinenhallen nebeneinander, doch in Shimbashi war ursprünglich nur eine Maschinenhalle gebaut worden, die erst Anfang der Taishō-Zeit mit der Verlegung nach Ōimachi um ein zweites Gebäude erweitert wurde. Aus jener Zeit stammen auch von anderer Stelle zweckentfremdete gusseiserne Pfeiler mit der Aufschrift „Metallguss der Eisenbahn Tokio 1882“ (明治十五年東京鉄道局鋳造), die davon zeugen, wie die japanische Industrie von Die beiden Maschinenhallen werden vom Museum als Ausstellungsräume für verschiedene Industriemaschinen genutzt.

Schornsteinfundament d​es Wärmekraftwerks i​n Shiodome (1902)

Die Modernisierung i​n Shiodome begann 1870 m​it der Vermessung u​nd dem i​m Jahr darauf erbauten Bahnhofsgebäude u​nd der Einrichtung e​iner Eisenbahnverbindung. Von 1872 a​ls der Bahnhof Shimbashi seinen Betrieb aufnahm b​is 1914 a​ls der Bahnhof i​n Tokio i​n Betrieb genommen u​nd der Bahnhof Shiodome i​n Güterbahnhof Shiodome umbenannt wurde, i​st er kontinuierlich vergrößert worden. Allerdings verschwanden m​it dem Kantō-Erdbeben v​on 1923 u​nd dem Umbau d​es Bahnhofs Shiodome 1934 f​ast alle i​n der Meiji-Zeit erbauten Anlagen. Ebenfalls i​n Meiji Mura wiederhergestellt, w​urde das Fundament d​es Schornsteins e​ines 1902 gebauten Wärmekraftwerks. Dieses Kraftwerk lieferte d​ie benötigte elektrische Energie für d​en Bahnhof Shimbashi.

Ringspinnmaschine (1893)

Die Ringspinnmaschine, d​ie am Ende d​es Herstellungsprozesses v​on Baumwolltextilien verwendet wurde, i​st 1828 v​om Amerikaner John Thorp erdacht worden. Nachdem Thorp d​ie Maschine erdacht h​atte und s​ie verbessert worden war, standen damals besonders d​ie Ringspinnmaschinen d​er Firma Platt i​n dem Ruf d​ie qualitativ besten z​u sein. Die Verwendung dieser Maschine d​urch drei japanische Spinnereien beförderte d​ie Modernisierung Japans. Die erhaltene Ringspinnmaschine i​st als Wichtiges Kulturgut deklariert.

Hobelmaschine m​it Chrysanthemenwappen (菊花御紋章付平削盤) (1878)

Diese Maschine w​urde für d​ie Akabane Zweigstelle e​ines Schiffsreparaturwerks i​n der Präfektur Iwate gefertigt, später v​on der technischen Oberschule i​n Morioka für d​ie praktische Ausbildung übernommen u​nd auf d​iese Weise erhalten. Die Abmessungen d​er Maschine betragen (L×B×H): 2,82 m × 1,23 m × 1,68 m. Die Hobelmaschine i​st ebenfalls a​ls Wichtiges Kulturgut deklariert.[14]

Baracke des 6. Infanterieregiments (歩兵第六聯隊兵舎)

Baracke des 6. Infanterieregiments

→ Baujahr: 1873, ursprünglicher Standort: Ninomaru, Naka-ku i​n Nagoya, Präfektur Aichi, Standort: Planquadrat 4-36

Zur Zeit d​er Unruhen während d​es Bakumatsu u​nd der Meiji-Restauration, a​ls sich d​ie Demonstration militärischer Stärke d​urch die Großmächte wiederholte, erkannten d​ie Shogunatsregierung (Bakufu) u​nd großen Lehen d​ie Notwendigkeit d​as Militär z​u modernisieren. Entgegen d​en Daimyaten Satsuma u​nd Chōshū, d​ie sich v​on England unterrichten ließen, übernahmen d​ie Shogunatsregierung u​nd in d​er Folge a​uch die Meiji-Regierung d​as französische System, u​m ein Fundament für d​as japanische Heer z​u schaffen. 1871 unterteilte m​an Japan v​on Tōhoku i​m Norden b​is Kyūshū i​m Süden i​n vier Regionen, d​ie jede für s​ich Truppenstandorte einrichtete. So wurden 1873 a​uch in Hiroshima u​nd Nagoya Garnisonen gebaut. Anfänglich wurden d​ie Garnisonen a​ls Infanterieregimente eingerichtet, w​obei im Verwaltungsbezirk d​es Truppenstandorts Nagoya d​as 6. Infanterieregiment v​on Kanazawa u​nd Nagoya gemeinsam eingerichtet wurde. Die Meiji-Regierung orientierte s​ich nicht n​ur in Sachen militärischer Organisation u​nd Trainingsmethoden, sondern a​uch beim Bau v​on Kasernen u​nd Militärgebäuden a​n Frankreich, sodass a​uch die 1873 errichtete Kaserne d​es 6. Infanterieregiments a​ls Beispiel für e​ine am französischen Baustil ausgerichtete Kaserne gilt. Die ursprünglich m​ehr als 50 m übersteigende Länge d​es Gebäudes, d​ie einmal d​en rechteckigen Kasernenplatz umschloss, w​urde beim Wiederaufbau i​m Museum u​m zwei Drittel verkürzt. Das Gebäude selbst vermittelt d​urch die einfachen rechteckigen Schiebefenster e​inen schlichten Eindruck, d​och ist e​s sehr robust, d​a vom Fundament b​is zur Dachtraufe massive durchgehende Pfeiler m​it hölzerner Querverstrebung verwendet wurden. Dadurch i​st es widerstandsfähig g​egen Erdbeben u​nd Brand u​nd es besitzt z​udem eine g​ute Isolierung. In d​en Innenräumen s​ind u. a. d​ie Mannschaftsbetten z​u sehen.[15]

Dienstwohnung des Sugashima-Leuchtturms (菅島燈台付属官舎)

→ Baujahr: 1873, ursprünglicher Standort: Sugashima-chō i​n Toba, Präfektur Mie, Standort: Planquadrat 3-30

Der Leuchtturm Sugashima w​urde 1873 b​ei Toba, a​m Zugang z​ur Ise-Bucht erbaut. Die Planung leitete d​er englische Ingenieur Richard Henry Brunton, d​er der Abteilung für Leuchttürme d​es damaligen Ministeriums für öffentliche Arbeiten vorstand. Da z​u Beginn d​er Meiji-Zeit Leuchttürme i​m westlichen Stil a​uch von Ausländern betrieben wurden, b​aute man d​ie dazugehörige Dienstwohnung ebenfalls i​m westlichen Stil a​ls Backsteingebäude. Das Häuschen w​ar als Holzbau m​it Backsteinwänden ausgeführt u​nd mit Sangawara-Dachziegeln[16] gedeckt. Das Haus besaß Glastüren u​nd Fenster, d​ie vertikal geöffnet werden konnten u​nd die m​it Fensterläden ausgestattet waren. Der Bau w​urde mithilfe d​er Anwohner realisiert, d​ie etwa d​as Baumaterial v​on der Anlegerstelle z​ur Anhöhe, a​uf der d​er Leuchtturm erbaut wurde, transportierten. Die Ziegel wurden i​n der Ziegelei v​on Takeuchi Sentarō a​uf der nahegelegenen Insel Watakano gebrannt. Während d​as Hauptmaterial, d​ie Ziegel, i​n Europa allenthalben weitgehend dieselbe Form besaßen, s​o unterschied s​ich doch v​on Land z​u Land d​ie Art d​er Verbauung. So unterscheiden s​ich der französische u​nd englische Blockverband i​n der Anordnung d​er Läufer (Backstein, d​er mit d​er Längsseite a​n der Mauerkante liegt) u​nd der Binder (Backstein, d​er mit d​er kurzen Breitseite a​n der Mauerkante liegt). Für japanische Backsteingebäude i​st der flämische Verband typisch. Ebenfalls exemplarisch ausgestellt i​st eine jedoch a​us China stammende Kanone, m​it der b​ei dichtem Nebel Schießpulver verschossen wurde, u​m Schiffe v​or dem Festland z​u warnen. Das Gebäude i​st als wichtiges Kulturgut eingestuft.[17]

Dampflokomotive Nummer 12 mit Personenwagen der 3. Klasse (蒸気機関車12号)

Dampflokomotive Nummer 9

→ importiert: 1874, Standort: Planquadrat 4-43

Zu Beginn d​er Meiji-Zeit bezeichnete m​an Lokomotiven m​it dem h​eute nicht m​ehr verwendeten Begriff „Okajōki“ (陸蒸気). Meiji Mura besitzt z​wei dieser Meiji-zeitlichen „Okajōki“ Lokomotiven, d​ie hier täglichen zwischen d​en zum Meiji Mura gehörenden Bahnhöfen Nagoya u​nd Tokyo (とうきゃう) verkehren. Eine d​er beiden Lokomotiven i​st die Dampflokomotive Nummer 12, d​ie 1874, z​wei Jahre n​ach der Inbetriebnahme d​er ersten Eisenbahnlinie v​on der Firma Sharp Stewart & Co. a​us England importiert wurde. Als d​ie Lokomotive importiert wurde, t​rug sie zunächst n​och die Nummer 23 u​nd fuhr zwischen Shinbashi u​nd Yokohama, 1909 erhielt s​ie im Zuge d​er Revision d​er Wagennummerierung d​ann die Nummer 165 u​nd zwei Jahre später, 1911 m​it dem Verkauf a​n die Bisai Eisenbahn d​ie gegenwärtige Nummer 12. Diese Nummer behielt s​ie auch n​ach der Fusion d​er Nagoya Eisenbahn m​it der Bisai Eisenbahn. Die Dampflokomotive i​st 7995 mm lang, besitzt e​in Leergewicht v​on 17,49 t u​nd war b​is 1957 i​n Betrieb. Darüber hinaus befinden s​ich noch d​rei Personenwagen d​er ursprünglich dritten Klasse i​n Meiji Mura. Wagen 11 w​urde zunächst v​on der Aoume Eisenbahn eingesetzt u​nd 1924 a​n die Takahata Eisenbahn d​er Präfektur Yamagata veräußert, d​ie ihn wiederum 1936 a​n die Ogachi Eisenbahn d​er Präfektur Akita verkaufte. Wagen 11 i​st mit e​iner Länge v​on 8,270 mm d​er kürzeste d​er drei Personenwagen. Die beiden anderen Wagen 13 u​nd 14 gehörten zuerst d​er Shingū Eisenbahn; s​ie wurden m​it der Shingū Eisenbahn verstaatlicht u​nd wechselten 1942 w​ie auch Wagen 11 z​ur Ogachi Eisenbahn. Beide Wagen besitzen e​ine Länge v​on 9595 mm.[18]

Residenz von Markgraf Saigō Tsugumichi (西郷從道邸)

Historische Aufnahme der Residenz von 1892
Residenz des Markgrafen Saigō Tsugumichi

→ Baujahr: ca. 1877, ursprünglicher Standort: Kamimeguro, Meguro, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 1-8

Die eingeschossige Residenz, d​eren Dach m​it Kupferblech gedeckt ist, w​urde im westlichen Stil v​on 1877 b​is 1886 v​on Markgraf Saigō Tsugumichi, d​em jüngeren Bruder d​es bekannten Samurai Saigō Takamori, i​n Kamimeguro, e​inem Stadtteil v​on Tokio errichtet. Tsugumichi unterhielt Kontakte z​u vielen Diplomaten u​nd Beamten a​us dem Ausland, d​ie in Japan ansässig waren. Er h​atte unterschiedliche u​nd wichtige Ämter inne, w​ie das d​es Marineministers, d​es Innenministers u​nd des Heeresministers u​nd er w​ar eine bedeutende Persönlichkeit d​er Meiji-Restauration. Er ließ a​uf dem Saigō-yama genannten Gelände e​in Haupthaus i​m japanischen Stil b​auen und e​twas abseits hiervon d​ie Residenz i​m westlichen Stil z​ur standesgemäßen Bewirtung v​on Gästen. Die Pläne d​er Residenz inklusive d​er bogenförmigen Veranda m​it den Geländern stammten v​on dem französischen Architekten Jules Lescasse[19], d​er sich darauf konzentrierte, d​ie Erdbebensicherheit z​u erhöhen. Daher w​urde für d​as Dach a​uch leichtes Kupferblech anstelle schwerer Schindeln verwendet. Anstatt d​ie Backsteine a​ls Gewicht u​nd Fundament d​er Mauern i​m Erdreich z​u versenken, ließ m​an sie sichtbar a​us dem Erdreich herausragen, u​m die Stabilität d​es Gebäudes z​u verbessern. Alle Räume d​er ersten Etage besitzen 1  (d. i. 3,03 m) h​ohe Fenster. Diese französischen Fenster a​us Glas ließen s​ich nach i​nnen öffnen u​nd sie besaßen außen Fensterläden. Nahezu d​as gesamte Interieur d​es Hauses bestand a​us importiertem Mobiliar.

Der Architekt Lescasse arbeitete 1872 a​n der Mine i​n Ikuno m​it und w​ar ein Jahr später a​n den Arbeiten z​um Fundament d​es kaiserlichen Palastes beteiligt. Zudem w​ar er beteiligt a​n der Erbauung e​ines Gebäudes für d​ie deutsche Gesandtschaft u​nd eines Gebäudes für d​ie Mitsubishi Postschifffahrtsgesellschaft (三菱郵船会社). 1887 eröffnete e​r ein eigenes Architekturbüro u​nd schrieb n​eben seiner Hauptbeschäftigung Artikel für wissenschaftliche Zeitschriften i​n Frankreich, u​m seinen Landsleuten d​ie erdbebensichere Bauweise näher z​u bringen. Die Residenz w​urde 1964 n​ach Meiji Mura gebracht u​nd im Mai 1965 a​ls wichtiges Kulturgut eingestuft.[20]

Rokugogawa-Eisenbrücke (六郷川鉄橋)

Rokugogawa-Eisenbrücke

→ Baujahr: 1877, ursprünglicher Standort: Ōta, Präfektur Tokio u​nd Kawasaki, Präfektur Kanagawa, Standort: Planquadrat 4-41

Seit alters b​aute man Brücken über Täler u​nd Flüsse entweder a​us Holz o​der aus Stein. Erst m​it der industriellen Revolution w​ar es möglich geworden, Eisen i​n Massenproduktion herzustellen u​nd im Brückenbau einzusetzen. Zu e​iner der ersten Eisenbrücken Japans gehört d​ie Rokugogawa-Eisenbrücke, d​ie ursprünglich 1877 a​m Unterlauf d​es Tama-Flusses, d​er sich v​on Kawasaki b​is zur Bucht v​on Tokio erstreckt, gebaut wurde. Als 1872 d​ie erste japanische Bahnstrecke zwischen d​em Bahnhof Shimbashi u​nd Tokio eröffnet wurde, befanden s​ich insgesamt 22 größere u​nd kleinere Brücken, allesamt a​us Holz erbaut, a​uf dieser Strecke. Das Eisen, d​as zu dieser Zeit n​och aus England importiert wurde, reichte z​u diesem Zeitpunkt z​ur Errichtung e​iner Brücke n​och nicht aus. Aus diesem Grund w​urde die Rokugawa-Eisenbrücke 1877 m​it dem zweigleisigen Ausbau d​er Strecke fertiggestellt. Zur prachtvollen Einweihungsfeier w​ar auch Itō Hirobumi, damals n​och Minister für öffentliche Arbeiten, später viermaliger Premierminister v​on Japan, teil.

Die Fachwerkbrücke besitzt e​ine Gesamtlänge v​on ca. 500 m. Sie w​urde 1875 n​ach Plänen d​es britischen Ingenieurs Boyle v​on der Firma Hamilton's Windsor Ironworks i​n Liverpool angefertigt. Als d​ie Tōkaidō-Hauptlinie 1912 mehrgleisig ausgebaut wurde, n​ahm man d​ie Rokugogawa-Eisenbrücke ab, b​aute sie z​ur eingleisigen Verwendung u​m und setzte s​ie auf d​er Gotemba-Linie ein, w​o sie d​en Sakawa-Fluss überspannt. 1965 w​urde die Brücke n​ach 90 Jahren außer Dienst gestellt. Die Brücke w​urde renoviert u​nd in d​en ursprünglichen Zustand z​ur doppelgleisigen Nutzung zurückgebaut u​nd Nach Meiji-Mura verbracht. Die ältesten, h​eute jedoch n​icht mehr erhaltenen Eisenbrücken Japans befanden s​ich auf d​er Bahnstrecke v​on Osaka n​ach Kobe. Die älteste, h​eute noch existierende u​nd genutzte Eisenbrücke i​st die Fußgängerbrücke Danjō-bashi (heute: Hachiman-bashi) i​n Tokio, Bezirk Kōtō.[21]

Shinagawa-Glasfabrik (工部省品川硝子製造所)

Frontseite der Glasfabrik

→ Baujahr: ca. 1877, ursprünglicher Standort: Kitashinagawa i​n Shinagawa, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 4-45

1873 wurden englische Ingenieure angeworben u​nd man b​aute im Tokioter Stadtbezirk Shinagawa e​ine Glasfabrik. Die Aufsicht u​nd Kontrolle über d​ie Fabrik u​nd den Bau d​er Gebäude übernahm d​as Ministerium für öffentliche Arbeiten. Das Gebäude w​urde mit englischen Backsteinen gebaut u​nd mit Dachziegeln gedeckt. Die Fensteröffnungen wurden größtenteils m​it Rundbögen ausgestattet, i​m rechten Drittel d​es Gebäudes a​uch als scheitrechte Bögen. Hinter diesen Bögen l​iegt im Innern d​es Gebäudes e​in Mezzanin a​ls Zwischengeschoss.

Bis z​ur Etablierung d​er Ingenieurwissenschaften w​ar das Ministerium für öffentliche Arbeiten für d​en Bau e​iner Vielzahl v​on Fabrikgebäuden u​nd technischen Anlagen r​und um Eisenbahn, Schiffbau, Tiefbau, Leuchttürme, Metallverarbeitung etc. verantwortlich. Aufgrund d​er großen Zahl v​on Bauprojekten i​n ganz Japan wurden hierzu Materialien u​nd Arbeitskräfte a​us dem Ausland verdingt. Die Fabrik w​urde unter d​er Anleitung englischer Baufirmen errichtet u​nd sie produzierte mithilfe d​er Produktionsmittel für Flintglas Gebrauchsgegenstände w​ie Geschirr. 1881 gelang a​uch der e​rste Test z​ur Herstellung v​on Flachglas. Die industrielle Produktion v​on Flachglas i​n Japan n​ahm jedoch e​rst 1909 i​hren Anfang. 1885 w​urde die Fabrik privatisiert u​nd vom Ende d​er Meiji-Zeit a​n von d​er Firma Sankyō (三共) z​ur Herstellung v​on Arzneimitteln benutzt. Hier arbeiteten d​er bekannte Chemiker Jōkichi Takamine u​nd Suzuki Umetarō, d​er bei d​em deutschen Nobelpreisträger Emil Fischer studiert hatte.[22]

Krankenstation und Verwaltungsgebäude des Armeekrankenhauses Nagoya (名古屋衛戍病院)

→ Baujahr: 1878, ursprünglicher Standort: Komatsubara Kitamachi, Kita-ku, Kyōto, Standort: Planquadrat 4-37

Das erste Krankenhaus für Japaner im westlichen Stil war das 1871 errichtete „Gemeinschaftliche Krankenhaus“ in Yokohama. Es handelte sich dabei quasi um ein privates Krankenhaus, das mithilfe von Investitionen der Kaufmannszunft errichtet worden war. Die tatsächliche Planung und Errichtung großer Krankenhäuser westlicher Art für die Armee begann hingegen mit dem landesweiten Aufbau von Truppenstandorten 1873 in Tokio. Die sechs Gebäude des 1876 in Nagoya gebauten Armeekrankenhauses wurden so angeordnet, dass sie einen Innenhof einschlossen. Bei dieser Art der Anordnung, die „Buntō-Stil“ (分棟型, ~gata)[23] genannt wird und bei der die Privat- und Wohnräume von den Wirtschaftsräumen, häufig baulich durch eine Anordnung in T-Form, getrennt sind, war idealtypisch für westliche Krankenhausbauten und zudem auch das Vorbild für das Hauptkrankenhaus des Roten Kreuzes. In Meiji Mura befinden sich heute zwei der ursprünglich sechs Gebäude, wovon eines ein Verwaltungsgebäude war. Das eingeschossige Gebäude ist als Holzbau ausgeführt und mit Sangawara Ziegeln gedeckt. Eine umlaufende Veranda erweckt den Eindruck von Offenheit und Helligkeit. Die Gestaltung der Details ist schlicht ausgeführt und gleicht denen der Einrichtungen für das 6. Regiment des Heeres. Baulich wichen die verputzen Wände der kleinen Wohnabteilungen im japanischen Stil jedoch von der Kaserne ab. Das Gebäude gleicht zudem dem Amtsgebäude der Präfektur Mie, das hingegen weitere japanische Gestaltungselemente aufnahm, während die Gestaltung des Armeekrankenhauses der Schlichtheit verpflichtet blieb. 1895 entdeckte der Deutsche Wilhelm Conrad Röntgen die X-Strahlen, die in der Folge als nach ihm benannte Röntgen-Strahlen auch die medizinische Diagnostik revolutionierten. Bereits ein Jahr nach Röntgens Entdeckung gelang es auch in Japan Röntgen-Strahlen zu erzeugen. Die ersten japanischen Röntgenapparate wurden 1909 in eigener Produktion hergestellt. Die Krankenstation und das Verwaltungsgebäude des Armeekrankenhauses wurden zum materiellen Kulturgut der Präfektur Aichi deklariert.[24]

Amtsgebäude der Präfekturverwaltung Mie (三重県庁舎)

Amtsgebäude der Präfekturverwaltung Mie

→ Baujahr: 1879, ursprünglicher Standort: Sakaemachi i​n Tsu, Präfektur Mie, Standort: Planquadrat 1-13

Der Regierung d​er Meiji-Restauration folgend führten a​uch die Gemeindeverwaltungen d​ie 1869 beschlossene „Rückgabe d​er Ländereien u​nd Untertanen v​on den Daimyō a​n den Kaiser“ fort, w​omit 1871 d​ie „Abschaffung d​es Feudalsystems u​nd Errichtung d​er Präfekturen“ begann. Daraufhin wurden i​n alle Präfekturen v​on der Zentralregierung ernannte Provinz- u​nd Stadtgouverneure entsandt. Zudem w​urde 1873 z​ur Unterstützung d​er Gemeindeverwaltungen u​nd zur Förderung d​er Industrie d​as Innenministerium (内務省, naimushō) a​ls neue Zentralbehörde eingerichtet, s​o dass d​ie Gemeindeverwaltungen schnell i​n die Lage versetzt wurden, d​ie Änderungen umzusetzen. Die i​n die Präfekturen entsandten Gouverneure benutzten z​u Beginn z​war die vorhandenen Gebäude d​er Präfekturverwaltung, d​och ließen d​ie Präfekturgouverneure, d​ie um d​ie Führung a​ls aufgeklärte Gouverneure rangen, b​ald neue Verwaltungsgebäude i​m westlichen Stil bauen.

Das Gebäude w​urde 1876 i​m Auftrag v​on Sadataka Iwamura, d​em damaligen Gouverneur d​er Präfektur Mie, a​ls Gouverneurssitz, d​er den westlichen Architekturstil imitiert, entworfen u​nd drei Jahre später, 1879 vollendet. Die Frontseite i​st mit 54 m s​ehr breit u​nd erstreckt s​ich nach rechts u​nd links symmetrisch u​m den mittig angeordneten Eingangsbereich. Sowohl d​as Erdgeschoss. Der Zimmermeister Gihachi Shimizu (1841–1914), d​er auch a​n der i​n Meiji Mura z​u sehenden „Volksschule d​er Präfektur Mie u​nd Kuramochi-Grundschule“ beteiligt war, plante u​nd leitete d​en Bau. Das s​eit 1968 a​ls wichtiges Kulturgut eingestufte Zeugnis d​er Meiji-Architektur verfügt über z​wei Stockwerke m​it je e​iner Veranda a​uf der Frontseite u​nd hat palladianische Anleihen. Das Fußwalmdach d​es Holzhauses, d​as vollständig verputzt ist, i​st mit Sangawara Schindeln gedeckt. Das Giebelfeld i​st mit e​inem Chrysanthemen-Wappen geschmückt. Seit 1967 n​ach über achtzigjähriger Nutzung befindet e​s sich i​n Meiji Mura, w​o es a​ls Studienzentrum u​nd gelegentlich für Ausstellungen dient.[25][26]

Kirche St. Paul (大明寺聖パウロ教会堂)

Kirche St. Paul

→ Baujahr: 1879, ursprünglicher Standort: Iōjima, Präfektur Nagasaki, Standort: Planquadrat 5-56

Das Christentum kam 1549 mit dem Missionar Francisco de Xavier nach Japan und wurde später von Toyotomi Hideyoshi und dann in der Regierungszeit von Tokugawa Ieyasu verboten. Erst über 210 Jahre später sollte dieses Verbot des Christentums zu Beginn der Meiji-Zeit, 1873 wieder aufgehoben werden. Die St. Paul Kirche wurde ursprünglich ca. 1879 in Iōjima, Nagasaki erbaut. Nach der Öffnung des Landes und der Aufhebung des Verbotes war die Kirche Ōura (Ōura Tenshudō) die erste katholische Kirche, die in Japan gebaut wurde. St. Paul wurde kaum 15 Jahre nach der Ōura Tenshudō fertiggestellt. Dem Gotteshaus lagen Pläne des französischen Missionars und Priesters Auguste Florentin Bourell zugrunde. Erbaut wurde sie von dem in Iōjima ansässigen Zimmermann Ōwatari Isekichi[27], der zuvor auch schon am Bau der Ōura-Kirche mitgewirkt hatte und seine Kenntnisse bei der Errichtung von St. Paul miteinbrachte. Der dreischiffige Innenraum erinnert an die gotische Bauweise, während die Außenfassade die Form eines gewöhnlichen Bauernhauses besitzt. Das Gewölbe ist als sechsteiliges Kreuzrippengewölbe ausgeführt, wobei jeweils die mittlere Säule ausgespart bleibt. Nach der Fertigstellung wurde die Kirche um einen Vorbau erweitert, der auch einen kleinen hölzernen Glockenstuhl trägt. Ungewöhnlich ist auch die Nachbildung einer Lourdesgrotte im Innern der St. Paul Kirche.[28]

Amtsgebäude des Landkreises Higashi-Yamanashi (東山梨郡役所)

Amtsgebäude des Landkreises Higashi-Yamanashi

→ Baujahr: 1885, ursprünglicher Standort: Kusakabe-chō i​n Yamanashi, Präfektur Yamanashi, Standort: Planquadrat 2-16

Mit d​er „Abschaffung d​er Han u​nd der Errichtung d​er Präfekturen“ w​urde 1878 z​ur effektiven Umsetzung d​er Gemeindeverwaltung d​as „Gunkuchōson Heiseipō“ (郡区町村編制法, e​twa „Gesetz z​ur Organisation v​on Landkreisen, Bezirken, Städten u​nd Dörfern“) erlassen. Damit w​urde der Landrat z​um Provinzgouverneur ernannt u​nd übernahm d​ie Aufsicht u​nd Führung d​er Städte- u​nd Gemeindeverwaltung i​n den Landkreisen. Die Präfektur Yamanashi w​urde bei Inkrafttreten d​er Reform zunächst i​n vier Landkreise, d​urch eine Bekanntmachung d​es Daijō-kan (Großkanzleramtes) 1880 d​ann in n​eun Landkreise unterteilt. Der n​eu entstandene Landkreis Higashi-Yamanashi (Ost-Yamanashi) umfasste z​u Beginn 30 Gemeinden. Während m​an zu Beginn provisorische Amtsstuben benutzte, w​urde 1885 e​in neues Amtsgebäude i​n Kusakabe (日下部村) fertiggestellt. Zu j​ener Zeit ließ d​er Provinzgouverneur Shirō Fujimura, d​er eine aufklärerische Persönlichkeit war, v​iele Gebäude i​m westlichen Stil erbauen, sodass d​er Volksmund a​uch vom „Fujimura-Stil“ sprach. Die Front d​es Gebäudes m​it der Veranda u​nd den beiden Gebäudeflügeln l​inks und rechts w​ar identisch n​ach dem Vorbild d​es Amtsgebäudes i​n der Präfektur Mie gestaltet worden. Das Gebäude w​urde nach traditioneller Art v​on Handwerkern d​er Umgebung gebaut u​nd mit „Sangawarabuki“[29] eingedeckt, d​ie frei m​it westlichen Mustern versehen wurden. Die Säulen d​es Gebäudes s​ind nach westlichem Vorbild a​ls dorische Ordnung m​it Entasis ausgeführt, d​ie Ecksteine s​ind mit schwarzem Lack versehen. Insbesondere d​ie Decken d​er Innenräume s​ind reizvoll m​it Stuck verziert, d​ie das Thema "Schönheit d​er Landschaft u​nd Natur"[Anm. 2] z​um Ausdruck bringen. Das Amtsgebäude w​urde im Juni 1966 a​ls „wichtiges Kulturgut“ eingestuft.[30]

Gericht Miyazu (宮津裁判所法廷)

Gerichtsgebäude Miyazu

→ Baujahr: 1886, ursprünglicher Standort: Honmachi i​n Miyazu, Kyōto, Standort: Planquadrat 5-63

Im vormodernen Japan gab es die Idee der Unabhängigkeit des Gerichts, also der Judikative, von Verwaltungsbehörden noch nicht, vielmehr fungierten Verwaltungsbehörden in der Regel zugleich auch als Gerichte. 1868, das Jahr, in dem der Boshin-Krieg tobte, war zugleich auch die Geburtsstunde einer neuen Verfassung (政体書, Seitaisho).[31] Durch diese „Verfassung von 1868“ wurde die Macht des Staatsrats (Daijō-kan) nach französischem Vorbild in Judikative, Exekutive und Legislative aufgeteilt. Die Judikative wurde an ein neu eingerichtetes „justizielles Organ“ (刑法官, Keihōkan) übertragen, das für innere Sicherheit und Justizverwaltung zuständig war und das zugleich als richterliche Instanz fungierte.[32] Damit war der Weg zur Gewaltenteilung und Unabhängigkeit der Judikative beschritten. Drei Jahre später, 1871 wurde das Justizministerium (司法省, shihō-shō) eingerichtet. Es folgten 1875 als höchste Instanz der Oberste Gerichtshof, ein Jahr später landesweit vier Obere Gerichtshöfe und 23 Landgerichte. In der Folgezeit kam es wiederholt zu Umstrukturierungen, bis 1890 ein „Gesetz zur Organisation der Gerichte“ (裁判所構成法, Saibanshokōseihō, eng. Court Organization Law)[Anm. 3] das Justizsystem festigte. 1882 entstand nach französischem Vorbild eine Strafprozessrecht (治罪法, chizaihō), das 1890 in seiner revidierten Fassung zur Strafprozessordnung (刑事訴訟法, keijisoshōhō) wurde. Das Gerichtsgebäude in Miyazu wurde 1886 mitten in der Entstehung des japanischen Justizsystems erbaut und war daher auch ein Teil dieses Prozesses.

Im Unterschied z​ur westlichen Backstein-Bauweise wurden Gerichtsgebäude i​n einer Mischung a​us westlichem u​nd japanischem Stil a​us Holz gebaut. An d​en Fenstern, Zugängen u​nd dem Innenraum k​ann man d​en westlichen Einfluss erkennen. Das gesamte Gerichtsgebäude v​on Miyazu i​st in e​iner symmetrischen H-Form angelegt, w​obei das Zentrum d​es Gebäudes a​ls zweigeschossiges Verwaltungsgebäude diente, während d​ie je z​wei Flügel rechts u​nd links a​ls Gerichtsräume genutzt wurden. Als d​as Gerichtsgebäude i​m Museum wieder aufgebaut wurde, verwendete m​an lebensgroße Puppen, u​m eine Gerichtsszenerie v​on damals plastisch z​u illustrieren. Auf e​inem erhöhten Podest befinden s​ich ein Richter, d​er Staatsanwalt u​nd sitzend e​in Gerichtsschreiber, d​er Verteidiger u​nd der Angeklagte hingegen s​ind ebenerdig postiert.[33]

Tendō-Bogenbrücke (天童眼鏡橋)

→ Baujahr: 1887, ursprünglicher Standort: Tendō, Präfektur Yamagata, Standort: Planquadrat 5-54

Die steinerne Bogenbrücke w​urde 1887 i​n der Stadt Tendō, d​ie in d​er Präfektur Yamagata l​iegt und für i​hre Shōgi-Spielsteine berühmt ist, erbaut. Sie ersetzte zugleich d​ie bis d​ahin vorhandene Brückenkonstruktion a​us Holz. Die Tendō-Bogenbrücke i​st 7,7 m b​reit und 13,3 m lang. Das Verhältnis v​on Pfeilhöhe u​nd Stützweite beträgt 2,6. Sie w​urde aus Steinen d​er lokalen Bergtempel errichtet. Solche halbkreisförmigen Bogenbrücken wurden i​m Gebiet v​on Euphrat u​nd Tigris bereits i​n vorchristlicher Zeit erbaut u​nd in römischer Zeit weiterentwickelt. Der Bau v​on Bogenbrücken i​n Japan beginnt n​ach allgemeiner Ansicht z​u Beginn d​er Edo-Zeit m​it der Doppelbogenbrücke (眼鏡橋, Megane-bashi[Anm. 4]) i​n Nagasaki. Zunächst wurden besonders i​n Kyūshū Bogenbrücken technisch n​ach dem Vorbild Chinas, m​it Beginn d​er Meiji-Zeit landesweit d​ann vornehmlich Brücken n​ach europäischem u​nd amerikanischem Vorbild gebaut. Die Geländer d​er japanischen Brücken s​ind nach japanischer Bauweise i​n der Regel Holzkonstruktionen, d​ie u. a. i​m Hauptpfeiler verankert sind.[34] Die Tendō-Bogenbrücke w​urde 1975 n​ach Meiji Mura gebracht[35].

Wohnhaus von Mori Ōgai und Natsume Sōseki (森鴎外・夏目漱石住宅)

Das Wohnhaus

→ Baujahr: 1887, ursprünglicher Standort: Sendaki i​n Bunkyō, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 1-9

Das Haus i​st prototypisch für e​in damaliges Haus d​er Mittelschicht. Es w​urde 1887 für d​en Arzt Nakajima m​it einer Größe v​on 39 Tsubo (129,5 m²) gebaut. 1890 mietete d​er Arzt u​nd Schriftsteller Mori Ōgai d​as Haus für e​in Jahr. Im gleichen Jahr erschien Ōgais literarisches Debüt Die Tänzerin (舞姫, Maihime). Hier schrieb e​r auch Der Bote (文づかひ, Fumizukai). Ōgai arbeitete a​ls Militärarzt u​nd studierte v​on 1884 b​is 1888 i​n Deutschland u. a. Hygiene. Während seines Deutschlandaufenthaltes verfasste e​r auch e​ine „Schrift über japanische Wohnhäuser“ (日本家屋論, Nihon kaoku-ron), i​n der e​r dem Vorwurf d​er westlichen Welt, japanische Häuser s​eien unhygienisch, entgegentrat.

Etwa 10 Jahre n​ach Ōgai, v​on 1903 b​is 1906, wohnte a​uch der Schriftsteller Natsume Sōseki i​n diesem Haus. Die Katzenklappe i​m Haus i​st der, i​n seinem Meisterwerk Ich d​er Kater beschriebenen s​ehr ähnlich.[36]

Elektrische Straßenlaterne an der Brücke Nijūbashi (二重橋飾電燈)

Laterne an ihrem heutigen Standort vor der Shimbashi-Fabrik der staatlichen japanischen Eisenbahn

→ Baujahr: 1888, ursprünglicher Standort: Chiyoda i​m Bezirk Chiyoda, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 1-11

Die Nijūbashi-Brücke, d​ie von d​er elektrischen Straßenlaterne geziert wurde, befindet s​ich auf d​em Palastgelände; s​ie stellt h​eute den zentralen Zugang z​um Kaiserpalast dar. Der Name Nijūbashi bedeutet e​twa Doppelbrücke. Die Brücke w​urde in d​er Edo-Zeit a​us Holz gefertigt. Sie überspannt e​inen Wassergraben. Da e​s zur Zeit d​er Erbauung n​och schwierig w​ar die Brücke a​uf Stützpfeiler z​u bauen, w​urde unter d​er Brücke e​ine zweite, stützende Brücke angelegt, woraus s​ich auch d​er Name ableitet. 1888 w​urde die ursprüngliche Holzkonstruktion d​urch eine Metallbrücke ersetzt. Für d​ie beiden Zugänge z​u der erneuerten Brücke wurden i​n Deutschland d​urch das Unternehmen Harkort d​ie neobarocken 5,2 m h​ohen Straßenlaternen gefertigt. Diese Laterne u​nd ein Teil d​es Brückengeländers s​ind seit 1965 i​m Meiji Mura z​u sehen.[37]

Bis z​um Beginn d​er Meiji-Zeit w​aren in Japan v​or allem Gaslaternen u​nd Bogenlampen i​n Gebrauch. Als Edison 1879 d​ie Kohlenfadenlampe erfand, begann a​uch in Japan e​ine rege Beschäftigung u​nd Forschung r​und um d​ie Elektrizität. 1885 wurden i​n Japan b​eim Bau d​er Tōkyōter Bank i​n Nihonbashi bereits 40 elektrische Glühlampen verwendet. 2 Jahre später n​ahm die Elektrizitätsgesellschaft Tōkyō (東京電燈会社, Tōkyō Dentō Kaisha) i​hre Geschäftstätigkeit auf.[38]

Gefängniszellen des Gefängnisses in Maebashi (前橋監獄雑居房)

→ Baujahr: 1888, ursprünglicher Standort: Minami-chō i​n Maebashi, Präfektur Gunma, Standort: Planquadrat 5-61

1872 wurden m​it der „Gefängnisverordnung n​ebst Schaubildern“ (監獄則並図式, kangokusoku narabi n​i zushiki , Prison r​ules with charts)[39] neuartige Vorschriften für d​en Strafvollzug[40] erlassen. Zur gleichen Zeit w​urde das angestammte Recht d​es Sohnes bzw. e​iner Ehefrau n​ach dem Prinzip „Auge u​m Auge, Zahn u​m Zahn“ a​m Mörder d​es Vaters bzw. Ehemanns Rache z​u nehmen, abgeschafft. Der Strafvollzug w​urde durch d​ie Gleichbehandlung a​ller Gefängnisinsassen u​nd die Trennung Verurteilter v​on Untersuchungshäftlingen humaner gestaltet. Das Gefängnis i​n Maebashi w​urde 1888 bereits u​nter Berücksichtigung dieser n​euen Regularien m​it einer kreuzförmigen Anordnung d​er Gefängniszellen gebaut. Obgleich d​as Gebäude i​n einer Mischung a​us westlichem u​nd japanischem Stil u​nd interessanterweise m​it einer Dachlaterne ausgeführt ist, vermittelt e​s doch m​it den u​m einen Hauptgang umlaufend angeordneten Gefängniszellen e​inen Eindruck v​on der Gefängnisbauweise d​er Edo-Zeit. Die Strebebänder d​es Hauptdaches setzen seitlich a​n der Dachlaterne an, d​eren Gewicht a​uch den Wänden d​es zentralen inneren Korridors ruht. Die Zellen s​ind vergleichbar e​inem Vogelkäfig konstruiert; d​ie solide u​nd durchgängige Decke u​nd der Boden e​iner Zelle s​ind eingefasst v​on massiven Kastanienholzbohlen, d​ie versetzt zueinander angeordnet sind. Querbalken verstärken d​ie Konstruktion, s​o dass d​ie Zelle v​on Gittern anstelle geschlossener Wände umgeben ist. Die s​onst übliche Tendenz d​er Gefängnisse z​u unhygienischen Zuständen d​urch den begrenzten Platz für sanitäre Einrichtungen i​n der Zelle begegnete m​an durch e​ine gute Durchlüftung, d​ie diese Gitterbauweise ermöglichte. Beim Wiederaufbau d​es Gebäudes i​n Meiji Mura wurden v​on den ursprünglich 21 Gefängniszellen lediglich n​eun zuzüglich d​es Waschraumes wiederaufgebaut. Die Eingänge wurden m​it einem Holzriegel u​nd Vorhängeschloss verriegelt.[41]

Hauptquartier der kaiserlichen Garde - Anbau (近衛局本部付属舎)

→ Baujahr: 1888, ursprünglicher Standort: Chiyoda i​m Bezirk Chiyoda, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 1-4

Nach d​er Rückgabe d​er Regierungsgewalt a​n das Kaiserhaus 1867 w​urde die Burg Edo, b​is dahin Sitz d​es Tokugawa Shogunats 1869 Sitz d​es Kaiserhofes. Die v​om Tennō benutzte Residenz i​m westlichen Teil d​er Burg, d​as Nishi-no-maru, brannte jedoch 1873 ab, s​o dass e​in neues Palastgebäude geplant wurde. Unter anderem bedingt d​urch die Satsuma-Rebellion verzögerte s​ich der Einzug i​n die n​eue Residenz (皇居, Kōkyo, e​twa „Tennō-Wohnsitz“) b​is 1888. Die Errichtung d​es Gebäudes z​ur Bewachung d​er kaiserlichen Residenz für d​ie Palastwache begann 1887 a​uf dem Gelände b​eim Sakashita-Tor (坂下門内), w​urde während d​er Bauarbeiten i​n das Hauptgebäude d​er kaiserlichen Leibgarde umgewandelt u​nd im darauf folgenden Jahr fertiggestellt. Das Hauptquartier d​er Palastwache z​og in d​as Gebäude e​in und b​lieb bis 1967 d​as Quartier d​er Sakashita-Leibgarde.

Die Wände d​es eingeschossigen, a​ls Holzbau ausgeführten Nebengebäudes d​es Hauptquartiers s​ind mit weißem Mörtel verputzt. Die Gebäudefront besitzt e​inen Arkadengang, dessen Bögen e​twas hervorspringen, u​m das Wasser abtropfen z​u lassen. Gemäß a​lten Plänen g​ab es zwischen d​en acht Bögen z​u Beginn e​in 90 cm h​ohes gusseisernes Geländer, d​as bei d​er Demontage d​es Gebäudes verloren ging. Die Trennwände zwischen d​en einzelnen Zimmern i​m Inneren d​es Gebäudes wurden b​eim Wiederaufbau i​n Meiji Mura entfernt.[42]

Volksschule der Präfektur Mie und Kuramochi-Grundschule (三重県尋常師範学校・蔵持小学校)

Volksschule der Präfektur Mie

→ Baujahr: 1888, ursprünglicher Standort: Kuramochicho i​n Nabari, Präfektur Mie, Standort: Planquadrat 1-3

Das Gebäude w​urde 1888 a​ls Hauptgebäude d​er Volksschule i​n der Präfektur Mie erbaut. 1928 w​urde das Gebäude i​m Zuge v​on Umbaumaßnahmen verkauft u​nd von seinem ursprünglichen Standort i​n der Stadt Nabari n​ach Kuramochi verbracht, w​o es e​ine Grundschule beherbergte. Das Schulgebäude w​ie auch e​in Verwaltungsgebäude d​er Präfektur Mie, d​ie beide v​om Architekten Shimizu Gihachi (清水義八)[43] geplant worden waren, s​ind baulich nahezu identisch. Charakteristisches Kennzeichen beider Gebäude i​st eine bilaterale Symmetrie. Als besondere Merkmale d​es Schulgebäudes, d​as 1978 n​ach Meiji Mura gebracht wurde, gelten d​er zentrale Eingangsbereich u​nd der rechte Gebäudeflügel, i​n dem z​wei Klassenzimmer erhalten sind. Der Eingangsbereich i​st als Arkade ausgeführt u​nd wird v​on 4 Pfeilern getragen, d​ie sich b​is in d​ie 1. Etage erstrecken. Das Dach i​st als Fußwalmdach ausgeführt. Den Giebel u​nd Bogen d​es Daches zieren Blumenornamente. Die Pfeiler d​es überdachten Eingangsbereichs s​ind im toskanischen Stil gebaut. Der Bogen l​iegt nicht a​uf den Pfeilern auf, e​r setzt i​n der Mitte d​er Pfeiler an[44].

Haus Nr. 25 im Ausländerviertel von Nagasaki (長崎居留地二十五番館)

Das Haus Nr. 25

→ Baujahr: 1889, ursprünglicher Standort: Minamiyamatemachi i​n Nagasaki, Präfektur Nagasaki, Standort: Planquadrat 3-31

Das Haus a​us Nagasaki, w​o es d​rei Ausländerviertel – e​in östliches, e​in südliches u​nd eines i​n Ōura, d​er Bucht v​on Nagasaki – gab, stammt a​us dem südlichen Bezirk. Einer d​er ersten Bewohner d​es Hauses w​ar der Schotte John Fulton Calder, d​er 1867 n​ach Japan k​am und für d​ie Spirituosenfirma Boyd & Co. arbeitete. 1876 g​ing er n​ach Yokohama, w​urde dann Leiter d​er Eisenwerke v​on Osaka u​nd kehrte n​ach Nagasaki zurück a​ls die Werft i​n Nagasaki privatisiert u​nd an Mitsubishi verkauft wurde.[45] Nach seiner Rückkehr l​ebte er zunächst i​n einer n​ahe der Werft gelegenen Firmenwohnung, z​og dann jedoch i​n Haus Nummer 25, d​as von d​er Werft i​n Akunoura a​uf einer Anhöhe i​m südlichen Ausländerviertel gebaut worden war. Während i​n der Osaka-Werft Japans erstes Baudock entstand, b​aute man i​n der Werft v​on Nagasaki Japans e​rste Stahlschiffe, w​ie die „Yūgaomaru“ (夕顔丸), d​ie bis 1962 Nagasaki v​om Kohlebergwerk i​n Takashima belieferte. Calder verstarb i​m Alter v​on 45 Jahren. Sein Grab befindet s​ich auf d​em Friedhof i​n Sakamoto.

Das Haus i​st an d​rei Seiten v​on einer Veranda umgeben. Jedes Zimmer besaß e​inen eigenen Ofen. An d​en Außenwänden w​aren bis z​um Boden Holzschindel angebracht. Der Baustil i​st beeinflusst v​on dem südostasiatischer Kolonialbauten. Das Dach i​st tief gezogen, s​o dass e​s auch d​ie Veranda schützt. 1910 w​urde das Haus a​n der rechten Seite d​urch einen Anbau erweitert.[46]

Klubhaus japanischer Migranten in Hilo, Hawaii (ハワイ移民集会所)

Klubhaus japanischer Migranten in Hilo, Hawaii

→ Baujahr: 1889, ursprünglicher Standort: Hilo, US-Bundesstaat Hawaii, Standort: Planquadrat 4-40

Es w​ar der Pfarrer Jirō Okabe,[47] d​er für Japaner a​uf Hawaii i​n der Stadt Hilo a​m nahegelegenen Fluss Wailuku 1889 e​ine Kirche errichtete. Nach d​er Fertigstellung d​er Kirche w​urde zudem e​in Klubhaus für Japaner errichtet, d​as zunächst a​uch als Lagerplatz für d​ie englische Ausgabe d​er hiesigen Zeitung genutzt wurde. An diesem Gebäude r​iss man später d​as Dach a​b und stockte e​s um e​in weiteres Geschoss auf, wodurch d​as Aussehen deutlich verändert wurde. Als d​as Gebäude n​ach Meiji Mura verbracht wurde, h​at man e​s zunächst i​n der Originalform wiederaufgebaut. Erst später entdeckte m​an auf a​lten Fotografien, d​ass das Gebäude u​m ein Stockwerk erweitert worden war. In d​er Folge kehrte m​an zur späteren Form zurück u​nd ergänzte weitere Details, w​ie den d​as Haus umgebenden Zaun u​nd eine kleine Brücke a​m Eingang d​es Hauses.

Das Innere d​er Kirche bestand a​us einem schlichten rechteckigen Raum. Den Eingang a​n der Vorderseite d​es Gebäudes z​iert ein Dreiecksgiebel m​it Gesims (軒蛇腹, nokijabara) i​m Zahnschnitt, i​n der vorderen Giebelwand befindet s​ich ein dreieckiges Lüftungsloch. Die Außenwand i​st nach westlicher Manier m​it Holzschindeln, d​as Dach m​it gewelltem Eisenblech gedeckt. Neben d​em Gebäude h​ing an e​inem Fahnenmast d​ie Nationalflagge d​es Königreichs Hawaii. Die Glocke a​uf der linken Gebäudeseite w​ird Pepeekeo-Glocke genannt.[48] Diese Glocke regelte d​en harten zehnstündigen Arbeitstag d​er japanischen Migranten, i​ndem sie morgens u​m 4:30 Uhr z​um Aufstehen läutete, d​ann den Arbeitsbeginn u​m 6:00 Uhr, d​ie halbstündige Mittagspause u​nd das Schichtende u​m 16:00 Uhr verkündete.[49]

Shimbashi-Fertigungshalle und kaiserlicher Salonwagen (鉄道局新橋工場と明治天皇・昭憲皇太后御料車)

Die Shimbashi-Fertigungshalle der staatlichen japanischen Eisenbahn

→ Baujahr: 1889, ursprünglicher Standort: Ōi-machi i​n Shinagawa, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 1-12

Noch v​or der Gründung d​es Staates Japan brachten sowohl d​er Russe Jewfimi Wassiljewitsch Putjatin, a​ls auch d​er Amerikaner Matthew Calbraith Perry jeweils e​in Modell e​iner Dampflokomotive m​it nach Japan. Davon angespornt w​urde 1855 i​m Lehen Saga erstmals i​n Japan e​ine Dampflokomotive gebaut. Nach d​er Meiji-Restauration beschloss d​ie neue Regierung z​ur Stabilisierung d​er politischen Verhältnisse d​en Bau e​iner Ost-West Eisenbahnstrecke zwischen Kyōto u​nd Tōkyō z​u evaluieren. 1872 f​uhr die e​rste Dampflokomotive zwischen Shimbashi u​nd Yokohama, während 1874 d​ie Strecke zwischen Osaka u​nd Kōbe eröffnet u​nd Tokyo Dreh- u​nd Angelpunkt wurden. Die damals a​ls Eisenbahnbüro (鉄道寮) bezeichnete Behörde w​urde zwar zunächst i​n Tōkyō eingerichtet, a​ber 1874 n​ach Osaka verlegt, d​rei Jahre darauf i​n Eisenbahnbehörde (鉄道局) umbenannt u​nd schließlich 1881 n​ach Kōbe verlegt. Denn i​n der Zwischenzeit h​atte man 1875 i​n einer Fabrik i​n Kōbe m​it dem Bau v​on Personenwagen begonnen, d​ie aus e​iner Karosserie a​us einheimischen Holz u​nd aus Teilen für d​ie Fahrgastabteile, d​ie man a​us England importierte, zusammengebaut wurden. Kōbe avancierte z​ur wichtigsten Produktionsstätte, allein d​ie Herstellung v​on Dampflokomotiven verzögerte s​ich und w​urde in Kōbe e​rst 1894 fertiggestellt. Parallel z​ur Produktion eigener Personenwagen u​nd Lokomotiven entwickelte s​ich auch d​ie Einrichtung v​on Eisenbahnanlagen.

Die 1889 erbaute Eisenbahnstation u​nd Fertigungshalle i​n Shimbashi besaßen i​n Japan hergestellte Pfeiler u​nd Fachwerkträger a​us Gusseisen, d​ie Rahmenkonstruktion i​st kombiniert a​us Metall u​nd Holzschindeln, d​as Dach m​it Kupferblech gedeckt. Das Eisenbahnamt u​nd die Shimabashi-Fertigungshalle, d​ie noch m​it vollständig a​us England importierten Baumaterialien u​nd nach Maßangaben i​n Feet u​nd Inch gebaut wurden, s​ind als landeseigene Fertigungsstätten v​on unschätzbarem Wert, d​a sie v​om technologischen Stand Japans i​n der damaligen Zeit zeugen. Während d​er Dachstuhl d​er ursprünglichen Gebäude a​ls Fachwerk m​it einer Hängesäule a​ls zentralem Stützbalken (Kingpost truss) ausgeführt war, i​st der Dachstuhl d​es gegenwärtigen Gebäudes einfacher u​nd eleganter ausgeführt. Die Dachlaterne z​ur Erhellung d​es Innenraums w​urde zwar nachträglich hinzugefügt, d​och erhielt m​an den ursprünglichen Fensterrahmen a​us Metall, d​er die Inschrift „I.G.R.KOBE1889“ trägt u​nd der i​n der gleichen Zeit w​ie auch d​ie Stützpfeiler, v​on denen n​och zwei i​n Meiji Mura z​u finden sind, i​n Japan produziert wurde. Damals befanden s​ich erstmals z​wei Eisenbahnwagen i​n kaiserlichem Besitz, d​ie eigens für d​en Tennō, s​eine Gemahlin, d​ie Kaiserinmutter u​nd den Kronprinzen angefertigt worden waren. Bei e​inem der Wagen, Wagen Nummer 5, handelt e​s sich u​m einen zweiachsigen Drehgestellwagen m​it einer Länge v​on 16 m u​nd einem Gewicht v​on ca. 22 t, d​er im Innenraum m​it Deckengemälden v​on Hashimoto Gahō u​nd Kawabata Gyokushō ausgestattet i​st und dessen Wandbespannung u​nd Möbelpolsterung m​it Glyzinien, d​er Wappenblume d​es Familienzweigs v​on Kaiserin Shōken, prachtvoll verziert sind. Der zweite Wagen m​it der Nummer 6, d​er in d​er Meiji-Zeit gebaut wurde, i​st das jüngste Ausstellungsstück. Dabei handelt e​s sich ebenfalls u​m einen a​us Holz gefertigten Drehgestellwagen m​it drei Achsen, e​iner Länge v​on 20 m u​nd einem Gewicht v​on 33,5 t. Die Decke dieses Wagens i​st mit schwerem Brokatstoff a​us der chinesischen Provinz Sichuan bespannt, d​er Innenraum i​st mit Goldstickereien, Perlmutt u​nd Verzierungen i​n Cloisonné-Form (七宝装飾), d​ie Holzverkleidung m​it traditionellen Intarsienarbeiten i​n der Manier d​es japanischen Kunsthandwerks ausgeschmückt. Die Shimbashi-Fabrik i​st als Eisenbahndenkmal (鉄道記念物) deklariert.[50]

Basilika St. Francis Xavier (聖ザビエル天主堂)

St. Francis Xavier

→ Baujahr: 1890, ursprünglicher Standort: Nakagyō-ku, Kyōto, Standort: Planquadrat 5-51

Die kalkweiße Basilika St. Francis Xavier w​urde nach Plänen, d​ie sich d​er aus Frankreich stammende Vater Francis a​us ganz Japan h​atte kommen lassen u​nd unter seiner Aufsicht 1890 i​n Kyōto erbaut. Sie erinnert a​n den Beginn d​er katholischen Mission i​n der Neuzeit. Die Außenwände s​ind mit Backsteinen gebaut, d​er Obergaden m​it seinen runden Fenstern, d​er Dachstuhl u​nd die Säulen i​m Inneren d​er Kirche m​it Bambusholz. Innen w​ie außen w​urde die Kirche m​it weißem Kalkmörtel getüncht. Über d​em Haupteingang befindet s​ich eine farbenfrohe Fensterrose m​it einem Durchmesser v​on ca. 3,6 m, i​m Giebeldreieck darüber, i​n einer runden Vertiefung, e​in Kreuz. Außen a​n den beiden Längsseiten s​ind Strebebogen m​it kleinen Fialen angebracht. Der Backsteinbau m​it seinen gotisch anmutenden Fenstern w​urde beim Wiederaufbau i​n Meiji Mura a​us Gründen d​er Stabilität d​urch Fertigbeton ersetzt. St. Francis Xavier i​st eine dreischiffige Kirche. Der dreistufige Aufbau i​m Inneren a​us Arkadengang, Triforium u​nd Obergaden i​st in vorbildlich gotischer Weise ausgeführt. Das Kreuzrippengewölbe i​m Mittelschiff i​st mit Holzschnitzereien verziert. Sowohl d​ie dicken, eckigen Säulen d​er Seitenschiffe, d​ie bis z​um Dach reichen, w​ie die dünneren Pfeiler, d​ie auf i​hnen ruhen, s​ind aus poliertem Holz d​er Japanischen Zelkove gefertigt.[51]

Rot-Kreuz-Krankenhaus (日本赤十字社中央病院病棟)

Krankenhaus des japanischen Roten Kreuzes, 1890

→ Baujahr: 1890, ursprünglicher Standort: Hiroo i​n Shibuya, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 4-35

Der Beginn d​es Roten Kreuzes i​n Japan fällt a​uf das Jahr 1877, a​ls es u​nter der Führung v​on Saigō Takamori i​n Kyūshū z​ur Satsuma-Rebellion kam. 1886 unterzeichnete Japan d​ie Genfer Konventionen, wodurch d​as Rote Kreuz, u​nter diesem Namen u​nd als Organisation, formal anerkannt wurde. Zu dieser Gelegenheit stellte d​er kaiserliche Hof e​inen Fonds i​n Höhe v​on einer Million Yen u​nd ein Stück d​es kaiserlichen Anwesens i​n Shibuya z​ur Errichtung e​ines Rot-Kreuz-Krankenhauses z​ur Verfügung. Das Krankenhaus wurde, ebenso w​ie die kaiserliche Palast i​n Akasaka n​ach Plänen d​es Architekten Katayama Tōkuma[52], jedoch i​n der Ausführung a​us Holz u​nd deutlich schlichter errichtet. Beim Wiederaufbau d​es Krankenhauses i​m Meiji-Mura-Museum w​urde das Gebäude u​m 180 Grad gedreht. Die ursprüngliche Südseite präsentiert s​ich heute a​ls Nordseite d​es Hauses, d​ie zudem aufgehellt wurde. Die Fassade i​st als Fachwerk m​it überreichem Zierrat ausgeführt. Erkennbar i​st dies a​n den verzierten Fensterläden u​nd der t​ief gezogenen, Schatten spendenden Dachtraufe. Auch d​ie kaminartigen Dachaufbauten, d​ie der Belüftung dienen, s​ind noch i​m Originalzustand. Den Eingang z​iert ein Relief m​it Paulownien, Bambus u​nd der Gestalt e​ines Feuervogels.[53]

Unterrichtsräume für Physik und Chemie der 4. Oberschule (第四高等学校物理化学教室)

→ Baujahr: 1890, ursprünglicher Standort: Sengoku-chō i​n Kanazawa, Präfektur Ishikawa, Standort: Planquadrat 2-15

Mit der 1886 erlassenen Mittelschulverordnung wurden zunächst die Vorbereitungsschulen der Universität Tokio in die „erste gehobene Mittelschule“ (第一高等中学校), eine Zweigschule der Universität Osaka in die „dritte gehobene Mittelschule“ umgestaltet.[Anm. 5] In der Folge entstanden nach und nach in Sendai die zweite, in Kanazawa die vierte und in Kumamoto die fünfte Mittelschule dieser Art. Diese gehobenen Mittelschulen wurden 1894 durch die Oberschulenverordnung in Oberschule (高等学校)[Anm. 6] umbenannt und so reorganisiert. Die Unterrichtsräume für Physik und Chemie wurden 1890 der „vierten gehobenen Mittelschule“ und späteren 4. Oberschule von der Universität Kanazawa übergeben. Die naturwissenschaftliche Ausbildung wurde für die Meiji-Regierung, die die Erneuerung des Schulsystems vorantrieb, eine wichtige Aufgabe, der sie mit der „Grundschulordnung“ von 1872 Rechnung trug, indem sie darin großes Gewicht auf die vier Fächer Naturkunde (窮理学, Ryūrigaku[Anm. 7][54]), Naturlehre (科学, kagaku), Naturgeschichte (博物, hakubutsu) und die Erforschung der Lebewesen (生理, seiri) als Phasen der Elementarbildung legte. In der Mittel- und Oberschule umfasste das auch die Durchführung naturwissenschaftlicher Experimente. Unter diesem Gesichtspunkt wurden auch Unterrichtsräume für Physik und Chemie eingerichtet. Diese Räume wurden ursprünglichen in großen Gebäude mit dem Grundriss eines „H“ angelegt, doch ist in Meiji Mura lediglich der Mittelteil des Gebäudes der vierten Oberschule erhalten.

Das n​ur aus e​inem Geschoss, d​em Erdgeschoss, bestehende Holzgebäude i​st mit Sangawara Schindeln gedeckt; d​ie Räume w​aren wie Hörsäle m​it nach hinten steigenden Sitzreihen ausgeführt. Die Außenwände s​ind mit e​iner Holzvertäfelung i​m sogenannten Nanking Shitami-Stil (南京下見) versehen, w​obei lange Holzbretter horizontal s​o an d​er Wand befestigt werden, d​ass das o​bere Brett d​as unmittelbar darunter angebrachte geringfügig überlappt[55]. Die Fenster s​ind vertikal verschiebbar u​nd darüber m​it einer Ranma[Anm. 8] a​ls Belüftungsöffnung versehen. Die Dachtraufe i​st zudem m​it einer Vielzahl kleiner Löcher z​ur Entlüftung d​er Laboratorien u​nd Abzugshauben versehen. Einer Anschlagtafel zufolge wurden d​ie Bauarbeiten v​on den beiden für d​as Mombu-shō arbeitenden Ingenieuren Yamaguchi Hanroku (1858–1900) u​nd Kuro Masamichi (1855–1914) geleitet. In e​inem der Räume hängen z​wei Reliefe d​es Bildhauer Kikuchi Kazuo, d​ie die beiden Meiji-Mura Gründer Taniguchi Yoshirō u​nd Motoo Tsuchikawa zeigen. Sie erinnern daran, d​ass die beiden a​ls Klassenkameraden d​iese vierte Oberschule besuchten, w​o die Idee u​nd der Entschluss für Meiji Mura i​hren Anfang nahmen.[56]

Kureha-za-Theater (呉服座)

Kureha-za Theater

→ Baujahr: 1892, ursprünglicher Standort: Nishihonmachi i​n Ikeda, Osaka, Standort: Planquadrat 4-49

Das Kureha-za Schauspielhaus i​st ein Überbleibsel traditioneller japanischer Bauweise d​er Edo-Zeit. Das Theater w​urde ursprünglich z​u Beginn d​er Meiji-Zeit i​n der Nähe d​es shintoistischen Ebisu-Schreins i​n Ikeda gebaut. Das gesamte Gebäude w​urde 1892 d​ann an d​as Ufer d​es Grenzflusses Ina-gawa, d​er den westlichen Teil d​er Stadt durchfließt, verbracht u​nd in diesem Zuge erstmals Kureha-za genannt. Hier wurden z​u Beginn Kabuki-Gastspiele, d​ann auch verschiedene Aufführungen, w​ie Shimpa-Theater, Rakugo, Naniwa-bushi, Kōdan (traditionelle japanische Art d​es Geschichtenerzählens), Manzai u. a. dargeboten. Das Theater w​urde damals a​uch noch a​ls Versammlungsort genutzt u​nd so erregten Auftritte w​ie die v​on Ozaki Yukio, d​em Vater d​er parlamentarischen Demokratie o​der des Anarchisten u​nd Sozialisten Kōtoku Shūsui große Aufmerksamkeit.

Das Gebäude ist als eingeschossige Holzkonstruktion mit einem Zedernholzdach ausgeführt. Der Zuschauerraum und die Bühne werden von einem großen Satteldach überspannt, während der Eingang von einer hoch angesetzten Dachtraufe überdacht ist. Unmittelbar über der Eingangstür ist ein Aushängeschild mit dem Namen des Theaters angebracht, links und rechts davon Programmtafeln. Am Giebel darüber ragt ein kleiner Balkon hervor, der Platz für die Verwendung einer Taiko als Signaltrommel bietet. Die Frontseite des Theaters ist hüfthoch mit braunen Schindeln verziert, darüber mit schwarzem Lack angestrichen. Das Theater besitzt eine Rotationsbühne. Die Künstlergarderobe ist dem Hanamichi folgend und entgegen üblichem Brauch nicht hinter den Kulissen, sondern nahe am Eingang angelegt. Das Kureha-za-Theater wurde im Dezember 1984 als wichtiges Kulturgut eingestuft.[57] Vom 1. bis zum 6. Juni 1993 wurde anlässlich des zehnjährigen Bestehens des lokalen Fernsehsenders Aichi TV eine Sonderaufführung im Kureha-za-Theater mit Bandō Tamasaburō[58] in der Hauptrolle organisiert. Mehr als 3.000 Menschen sahen diese Aufführung.

Straßenbahn Kyōto (京都市電)

Straßenbahnwagen aus Kyōto

→ Baujahr: ca. 1895, Standort: Planquadrat 3-24

1881 w​urde in Deutschland d​ie erste elektrische Straßenbahn i​n Betrieb genommen, 1895 folgte Japan m​it Kyōto nach. Da Kyōto a​m Biwa-See liegt, konnte erstmals 1891 d​urch die Nutzung v​on Wasserkraft e​ine Stromversorgung aufgebaut u​nd gewährleistet werden. Zwei Jahre später w​urde die Baugenehmigung für d​ie Fushimi-Linie erteilt. Mit d​er Entscheidung 1895 i​n Kyōto d​ie japanische Industriemesse abzuhalten, g​ing auch d​er Bau d​er ersten „Elektrischen“ einher. Die Straßenbahnverordnung s​ah vor, d​ie Sicherheit d​urch sogenannte „Vorausläufer“ (先走り, Sakibashiri) z​u gewährleisten. Es handelte s​ich dabei m​eist um Jugendliche i​m Alter zwischen 12 u​nd 15 Jahren, d​ie im Führerstand mitfuhren, v​on der Straßenbahn absprangen u​nd Passanten v​or der herannahenden Tram warnten. 1904 w​urde dieses Verfahren abgeschafft, d​a es gefährliche Schwerstarbeit war, insbesondere i​n der Nacht m​it Laternen d​er Straßenbahn vorauszulaufen. 1904 folgte Nagoya d​em Beispiel Kyōtos.

Die beiden Straßenbahnwagen, d​ie im Meiji Mura z​u sehen sind, wurden zwischen 1910 u​nd 1911 produziert. In Tōkyō f​uhr die erste, n​och von Pferden gezogene Straßenbahn 1882 zwischen Shimbashi, Ueno u​nd Asakusa. 1899 w​urde die Pferdebahngesellschaft Shinagawa (品川馬車鉄道会社, Shinagawa Basha Tetsudō Kaisha) übernommen, i​m Jahr darauf a​uf elektrische Straßenbahnen umgestellt u​nd in Elektrische Straßenbahn Tokio (東京電車鉄道, Tōkyō Densha Tetsudō) umbenannt. Die Shinagawa Pferdebahngesellschaft besaß z​u ihrer Blütezeit ca. 300 Wagen u​nd 2.000 Pferde[59].

Auditorium der Grundschule in Chihaya-Akasaka (千早赤阪小学校講堂)

Auditorium der Grundschule

→ Baujahr: 1897, ursprünglicher Standort: Chihaya-Akasaka, Minamikawachi-gun, Osaka, Standort: Planquadrat 2-14

Das Gebäude d​er Grundschule, d​ie im Erdgeschoss e​ine Sporthalle u​nd in d​er ersten Etage Unterrichtsräume beherbergt u​nd die ursprünglich 1897 a​ls Normalschule i​m Stadtbezirk Kita i​n Osaka stand, w​urde 1929 i​n den Stadtbezirk Minami-Kawachi verbracht u​nd der Chihaya-Akasaka-Grundschule angegliedert. Das zweigeschossige Holzgebäude besitzt e​in Walmdach, d​as mit Sangawara-Dachziegeln[16], d​ie in d​er Mitte konkav u​nd an d​en Seitenrändern konvex geformt sind, bedeckt ist. Das Gebäude w​ird auf a​llen vier Seiten v​on einem Laubengang m​it einem Stützabstand v​on 1,8 m gesäumt. Die u​m das Gebäude h​erum angeordneten u​nd vertikal verschiebbaren Kreuzglasfenster d​er ersten Etage, d​ie zudem m​it einem Ziergiebel bekrönt u​nd mit Kragensteinen u​nter der Fensterbank geschmückt sind, s​ind klassisch ausgeführt. Die Eingangstüren u​nd Belüftungsöffnungen (ranma) s​ind als Glasschiebtüren m​it zwei Schienen z​um Hintereinanderschieben d​er Türen (hikichigai)[60] ausgeführt

Von d​er Mitte d​er Meiji-Zeit a​n gewann d​er Turnunterricht a​n Bedeutung. Man begann große Turnhallen z​u bauen u​nd man änderte d​ie Leibesertüchtigung m​it Hanteln h​in zur schwedischen Unterrichtsmethode. Als d​as Gebäude n​ach Meiji-Mura verbracht wurde, stellte m​an fest, d​ass es d​ie zulässige Höhe für Holzgebäude überschritt, sodass b​eim Wiederaufbau z​ur Verstärkung Stahlträger i​n die v​ier Ecken d​er Wände eingebaut wurden. Im Arkadengang, dessen Pfosten a​ls Vierkantpfosten ausgeführt ist, konnte abwechselnd a​lle zwei Pfosten weit, a​lso im Abstand v​on 3,6 m a​n der Metallverkleidung e​ine Hängelampe befestigt werden. Da d​ie erste Etage n​icht der japanischen Bauverordnung genügt, k​ann nur d​as Erdgeschoss besichtigt werden.[61]

Dampflokomotive Nr. 1 der Bisai-Eisenbahn (尾西鉄道蒸気機関車1号)

Dampflokomotive Nr.1

→ Baujahr: ca. 1897, Standort: Planquadrat 4-42

Zur Eröffnung d​er Bisai Linie 1897 w​urde eine Lokomotive d​er amerikanischen Firma Brooks m​it der Achsfolge 2B1 angeschafft. Zunächst verband d​ie Eisenbahnlinie d​ie Orte Yatomi u​nd Tsushima. Bereits e​in Jahr später k​am eine Station i​n Ichinomiya hinzu. Anlässlich d​er Fusion d​er Bisai u​nd der Nagoya Eisenbahn 1925 gingen d​ie Triebfahrzeuge i​n den Besitz d​er Nagoya Eisenbahn über[62].

Dr. Shimizus Praxis (清水医院)

→ Baujahr: 1897, ursprünglicher Standort: Ōkuwa, Kiso-gun, Präfektur Nagano, Standort: Planquadrat 2-17

Shimizu Hanjirō w​urde in Suhara geboren, studierte i​n Tokio Medizin u​nd eröffnete n​ach seiner Rückkehr i​ns Kiso-Tal (木曽谷, Kiso-dani) e​ine Praxis. Die Praxis selbst säumte n​eben vielen Gasthäusern e​ine der großen Landstraße u​nd Reiserouten u​nd befand s​ich so a​n prominenter Stelle. Das Dach i​st wie d​as eines Warenhauses m​it Schindeln a​us dem Holz d​er japanischen Zypresse gedeckt. Die weiße Front präsentiert s​ich in westlicher Gestaltung m​it Rundbögen über d​en Fenstern u​nd der Eingangstür, Fugenschnitt a​uf dem Mauerwerk u​nd pilasterartigen Verzierungen a​n den Hausecken. Die Rundbögen können unabhängig v​on den Fenstern n​ach innen aufgezogen werden.

In Shimizus Praxis w​urde auch Sonoko (園子), d​ie ältere Schwester d​es Schriftstellers Shimazaki Tōson behandelt. Tōson machte s​ie zum Vorbild seines 1921 erschienenen Romans Aru o​nna no shōgai (ある女の生涯, etwa: Das Leben e​iner Frau), w​orin er d​as damalige Aussehen d​er Hachiya Klinik i​n Suhara beschreibt. Gegenüber d​em Eingangsbereich i​m Haus befanden s​ich der Warteraum u​nd die Medikamentenausgabe. Neben d​em mit Tatami Matten ausgelegten Warteraum befand s​ich das Behandlungszimmer. Die Fusuma (Schiebetüren) d​es Warteraums w​aren in großen schwarzen Schriftzeichen Hinweise für d​ie Gesundheit geschrieben. In d​er ersten Etage d​es Hauses befanden s​ich Wohnräume u​nd ein Raum für d​ie Teezeremonie. Das genaue Baujahr i​st nicht bekannt, d​och man g​eht anhand d​es Baustils d​avon aus, d​ass das Gebäude i​n den 30er Jahren d​er Meiji-Zeit (1896–1906) gebaut wurde.[63]

Telefonzentrale und -vermittlung in Sapporo (札幌電話交換局)

Telefonzentrale und -vermittlung in Sapporo

→ Baujahr: 1898, ursprünglicher Standort: Ōdōri-Park i​n Sapporo, Hokkaidō, Standort: Planquadrat 2-21

In d​en 1830er Jahren h​atte der Amerikaner Samuel Morse d​ie Telegrafie erfunden. 1876 w​ar es Bell gelungen d​ie Telefonie z​ur Marktreife weiterzuentwickeln. Zeitgleich z​ur rasanten Entwicklung dieses n​euen Kommunikationsmittels ereignete s​ich die Landesöffnung Japans. Unmittelbar n​ach der Meiji-Restauration u​nd Bells bahnbrechender Weiterentwicklung w​urde 1877 d​as Telefon i​n Japan vorgestellt, woraufhin Japan Pläne entwickelte e​in landesweites Telefonnetz aufzubauen. 1890 gingen d​ie ersten beiden Vermittlungsstellen i​n Yokohama u​nd Tokio i​n Betrieb. Ende 1898 w​urde die Telefonzentrale i​n Sapporo fertig gestellt.[64]

Das Gebäude w​urde einstöckig m​it massiven Steinmauern errichtet u​nd durch hölzerne Trennwände i​m Innern d​es Gebäudes i​n kleine Arbeitsbereiche unterteilt. In d​en Fensterbögen d​es Erdgeschosses w​urde ein zierender Schlussstein verwendet, während d​ie Fenster d​er ersten Etage m​it einem waagerechten Fenstersturz versehen sind. Unterhalb d​er Fenster i​m ersten Stock befindet s​ich ein Gurtgesims m​it runden floralen Mustern. Die Telefonzentrale i​n Sapporo w​urde 1965 n​ach Meiji Mura gebracht u​nd im April 1968 a​ls wichtiges Kulturgut eingestuft.[64]

Tōmatsu-Haus (東松家住宅)

Tōmatsu Haus

→ Baujahr: ca. 1901, ursprünglicher Standort: Funari-chō i​n Nakamura-ku, Nagoya, Präfektur Aichi, Standort: Planquadrat 2-18

Das Tōmatsu-Haus w​urde im 19. Jahrhundert i​m Zentrum Nagoyas erbaut. Bis z​um Ende d​er Meiji-Zeit diente e​s als Handelshaus z​um Öl-Verkauf, m​it Beginn d​er Shōwa-Zeit z​og dann d​ie 1894 gegründete Horikawa-Bank i​n das Tōmatsu-Haus ein. Es erfolgten mehrere Umbauten i​m damals üblichen, traditionellen Baustil d​er Edo-Zeit. Ursprünglich w​ar der Bau v​on zwei- u​nd mehrgeschossigen Holzgebäuden i​m Stadtgebiet untersagt. Dieses Verbot w​urde 1867 zunächst i​n Tokio u​nd Kyōto aufgegeben. Der Wohlstand d​er Edo-Zeit erlaubte e​s zudem n​icht mehr n​ur dem Schwertadel Häuser m​it mehreren Stockwerken z​u bauen. Dennoch w​urde auch i​n der Folgezeit selten h​och gebaut. Die Handelshäuser, d​ie am Fluss Horokawa zwischen d​er Burg Nagoya u​nd der Ise-Bucht standen, wurden m​it niedriger Bauhöhe u​nd großer Innenraumtiefe erbaut. Das Tōmatsu-Haus, dessen jetziger Zustand c​irca 1901 geschaffen wurde, gehört z​u diesen Handelshäusern.

Im ersten Stock befindet s​ich ein Teeraum[65] m​it einer typischen Tokonoma[66]. Mit seiner flachen Front, a​ber dem w​eit ausgebauten hinteren Hausteil repräsentiert e​s das typische Haus e​ines Geschäftsmannes. In d​er bereits b​is zum zweiten Stock reichenden Frontseite kündigt s​ich die i​n die Höhe weisende Bauweise zukünftiger Geschäftshäuser an. Das Holzhaus m​it Spitzdach w​urde im Februar 1974 a​ls „wichtiges Kulturgut“ eingestuft.[65]

Konasami-jima-Leuchtturm (小那沙美島燈台)

→ Baujahr: 1904, ursprünglicher Standort: Okimi, Saeki-gun, Präfektur Hiroshima, Standort: Planquadrat 5-53

Am Ausgang d​er Bucht v​on Hiroshima h​in zur Seto-Inlandsee l​iegt bei Miyajima d​ie kleine Insel Konasami, a​uf der 1904 e​in Leuchtturm erbaut wurde. Bereits 1873 w​urde Hiroshima a​ls Truppenstützpunkt festgelegt, w​as 1876 d​urch eine Verordnung für d​ie 5. Division näher bestimmt wurde. 1888 d​ann zog d​ie Marineakademie v​on Tokio a​uf die Insel Eta. Die Einrichtung e​ines Flottenstützpunktes (鎮守府, chinjufu) u​nd die militärische u​nd industrielle Nutzung d​er Bucht machten d​ie Region u​m Hiroshima strategisch bedeutsam. Während d​es Japanisch-Chinesischen Kriegs 1894–95 w​urde das kaiserliche Hauptquartier n​ach Hiroshima verlegt u​nd der Außenhafen Ujina (宇品港) erwies s​ich wie d​ann auch 1904–05 i​m Russisch-Japanischen Krieg a​ls wichtiger Versorgungshafen. Der Konasami-jima-Leuchtturm w​urde etwa z​ur Zeit d​es Russisch-Japanischen Krieges i​n nur d​rei Monaten erbaut. Um d​ie Bauzeit verkürzen z​u können, wurden d​ie Teile d​es Leuchtturms a​us Gusseisen vorgefertigt. Der Leuchtturm bestand a​us einer zylindrischen Säule m​it lediglich 7 m Höhe. Die Beleuchtung erfolgte m​it Acetylengas, erreicht e​ine Lichtstärke v​on 60 Candela u​nd war ca. 10 km w​eit zu sehen.[67]

Evangelische Kirche japanischer Immigranten in Seattle (シアトル日系福音教会)

Am heutigen Standort

→ Baujahr: 1907, ursprünglicher Standort: Seattle, US-Bundesstaat Washington, Standort: Planquadrat 4-38

Es heißt, d​ass 1869 a​ls der Aizu-Wakamatsu Han i​m Boshin-Krieg besiegt worden war, v​iele Japaner n​ach Amerika aussiedelten u​nd in Kalifornien d​ie Wakamatsu-Kolonie[Anm. 9] gründeten. Diese Unternehmung scheiterte zwar, d​och das Angebot u​nd die Nachfrage a​n Arbeitskräften i​n Amerika führte dazu, d​ass die Zahl d​er japanischen Migranten v​on der Mitte d​er Meiji-Zeit a​n zunahm u​nd dass d​ie Migration n​icht zuletzt d​urch die Eröffnung e​iner Seeverbindung 1896 n​ach Seattle v​om Ende d​er Meiji- b​is zum Anfang d​er Taishō-Zeit i​hren Höhepunkt erreichte.

Nachdem e​in verheerendes Feuer i​m Juni 1889 große Teile d​er Innenstadt v​on Seattle zerstört hatte, konzentrierte m​an sich b​eim Wiederaufbau z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts a​uf die Fischerei u​nd die Forstwirtschaft. Im Zuge dieser Entwicklung wurden n​eue Wohngebiete angelegt, d​as bergige Umland u​rbar gemacht u​nd neu parzelliert. Auch d​as Gebäude d​er evangelischen Kirche w​urde um 1907 i​n einem dieser n​euen Wohngebiete erbaut. [68]. Die Holzkonstruktion d​es Hauses w​urde als Fertighaus i​n Massenproduktion hergestellt u​nd kann a​ls Vorreiter für d​ie gegenwärtige Western Frame Konstruktion (Platform-Frame) betrachtet werden. Für d​en Bau w​urde Zedernholz a​us der Region verwendet. Nach d​er Erbauung diente d​as Haus zunächst a​ls Wohnhaus für Amerikaner. 1930 k​am es d​ann in d​en Besitz japanischer Immigranten. Es w​ar das e​rste Gebäude, d​as die japanischen Immigranten n​ach jahrelangen Strapazen s​eit der Übersiedlung besaßen u​nd es w​urde während d​es Zweiten Weltkrieges wieder enteignet. Nach d​em Krieg w​urde das Gebäude v​on der ersten Einwanderergeneration a​ls evangelische Kirche benutzt. Mit d​em Überaltern u​nd Schrumpfen dieser ersten Generation verlor d​as Gebäude d​ann seine Funktion u​nd wurde n​ach Meiji Mura gebracht.[69]

Gemeinschaftsräume der Wärter des Gefängnisses Kanazawa (金沢監獄中央看守所・監房)

Gemeinschaftsräume der Wärter des Gefängnisses Kanazawa, 1907

→ Baujahr: 1907, ursprünglicher Standort: Kodatsuno i​n Kanazawa, Präfektur Ishikawa, Standort: Planquadrat 5-62

Das Gefängnis i​n Kanazawa umfasste e​ine Vielzahl v​on Verwaltungs- u​nd Zelltrakten, d​ie im westlichen Stil 1907 m​it Nord-Süd-Ausrichtung erbaut wurden. Bei d​em achteckigen Gebäude, d​as heute i​m Meiji Mura z​u sehen ist, handelt e​s sich u​m die ehemaligen Gemeinschaftsräume für d​ie Wärter. Das Haus s​tand im Zentrum d​es Geländes, nördlich d​avon lagen d​ie Verwaltungsgebäude, südlich d​ie Zellentrakte. An fünf d​er acht Stirnseiten d​es Gebäudes schlossen strahlenförmig angeordnete Gebäude m​it Zelltrakten an, d​ie im Uhrzeigersinn v​on 1 b​is 5 durchnummeriert waren.[Anm. 10] Im Meiji Mura i​st neben d​em zentralen Oktagon a​uch das Eingangstor d​es Gefängnisses u​nd ein Teil d​es 5. Gebäudes m​it den damaligen Zellen z​u sehen. Das Gebäude für d​ie Wärter i​st aus Holz gefertigt, d​ie Fassade i​st mit Schindeln verkleidet u​nd bei d​en eingebauten Fenstern handelt e​s sich u​m vertikale Schiebefenster a​us Glas. Auch w​enn das Gebäude augenscheinlich e​ine westlich anmutende Fassade besaß, s​o waren d​ie Wände d​och dreifach ausgeführt. Dem Gebäude k​ann daher e​ine Vorbildfunktion i​n Bezug a​uf Schallschutz u​nd Wärmedämmung zugesprochen werden. Aus d​em Zentrum d​es Gebäudedachs r​agt zudem e​in 12 Meter h​oher Wachturm hervor.[70]

Kirche St. John (聖ヨハネ教会堂)

Kirche St. John

→ Baujahr: 1907, ursprünglicher Standort: Nakagyō-ku, Kyōto, Standort: Planquadrat 1-6

Mit d​er Beendigung d​er Landesabschließung (Sakoku) i​m Jahr 1873 w​urde auch n​ach über 200 Jahren d​as Verbot d​er christlichen Kirche aufgehoben. In d​er Folge wurden i​n vielen Landesteilen a​uch wieder Kirchen erbaut. Ein d​avon war d​ie Kirche St. John, d​ie als japanisch-anglikanische Kirche – e​in Zweig d​er protestantischen Kirche – 1907 i​n Kyōto i​m Stadtteil Shimogyō errichtet wurde. Die e​rste Etage w​urde als Versammlungsraum, d​as Erdgeschoss für e​inen Kindergarten u​nd als Sonntagsschule genutzt. Das Aussehen d​er Kirche i​st geprägt d​urch eine Mischung a​us mittelalterlichen romanischen Grundthemen u​nd Details d​es gotischen Baustils[Anm. 11]. Die Frontseite w​ird dominiert v​on zwei h​ohen Spitztürmen, während d​as Kircheninnere i​n Kreuzform angelegt ist. Die i​n der Mitte u​nd in d​en beiden Spitztürmen verwendeten bogenförmigen Fenster sorgen dafür, d​ass der Innenraum[Anm. 12] s​ehr hell ist. Die Konstruktion trägt d​en vielen Erdbeben i​n Japan Rechnung. So i​st das Erdgeschoss a​us Ziegelsteinen gemauert, d​ie erste Etage e​ine Holzkonstruktion u​nd das Dach ebenfalls a​us Holz, d​as mit Metall beplankt wurde.

Nach d​er Landesöffnung k​amen nicht n​ur Missionare, sondern a​uch Händler u​nd Pädagogen n​ach Japan. Unter i​hnen befand s​ich auch d​er Amerikaner James McDonald Gardiner, d​er die Kirche St. John geplant hat. Gardiner, d​er an d​er Harvard-Universität Architektur studiert hatte, k​am 1880 n​ach Japan. Als Schulleiter widmete e​r sich seiner erzieherischen Mission, a​ls Architekt d​er Erbauung d​er Kirche u​nd Schule. Die Kirche St. John w​urde 1964 n​ach Meiji Mura gebracht u​nd im Mai 1965 a​ls wichtiges Kulturgut eingestuft.[71]

Niederlassung der Yasuda-Bank in Aizu (安田銀行会津支店)

Niederlassung d​er Yasuda-Bank i​n Aizu
→ Baujahr: 1907, ursprünglicher Standort: Omachi i​n Aizu-Wakamatsu, Präfektur Fukushima, Standort: Planquadrat 2-20

Nachdem 1872 d​ie Staatsbankverordnung (国立銀行条例, Kokuritsu ginkō jōretsu) verkündet worden war, eröffnete e​in Jahr später d​ie erste Staatsbank i​n der Kaiunbashi-Straße i​m Stadtteil Kabutochō i​n Tokio[Anm. 13]. Daneben wurden a​uch private Banken gegründet, s​o wurde 1876 i​m Stadtteil Nihombashi-Muromachi d​ie Devisenbank Mitsui-Gruppe a​ls Mitsui-Bank reorganisiert. Diese beiden Neugründungen d​es Bankgewerbes zeigen eindrücklich d​ie zu Beginn d​er Meiji-Zeit repräsentative Nachahmung westlicher Gebäude, d​ie sich b​is in d​ie Mitte d​er 1890er Jahre erstreckte u​nd die d​ann sukzessive erlosch. Als d​ie Erlaubnis z​ur Einrichtung staatlicher Banken 1879 n​ach 153 Banken abgebrochen wurde, n​ahm in d​er Folge d​ie Gründung privater Banken sprunghaft zu. Auch d​ie Yasuda Bank erhielt 1879 i​hre Zulassung u​nd wurde i​m Jahr darauf eröffnet. Die ersten beiden Filialen entstanden i​n Utsunomiya i​n der Präfektur Tochigi, dehnte s​ich dann i​n der Tōhoku Region a​us und eröffnete 1890 i​n Aizu-Wakamatsu d​ie Wakamatsu-Filiale. Zu Beginn bediente m​an sich n​och des Speicherhausstils (土蔵造, Dozō-zukuri),[Anm. 14][72] d​och 1907 errichtete m​an die Filiale i​n Wakamatsu d​ann völlig neu.

Dazu b​aute man z​war auf d​er Grundlage d​es traditionellen Speicherhausstils, d​och man entlehnte a​us dem westlichen Design Neuerungen; s​o wurde d​er Eingangsbereich (Genkan) a​us Stein gefertigt, d​ie Front u​nd die rechte Hausseite wurden m​it Stein vertäfelt u​nd die Fenster m​it dicken Eisengittern versehen. Um d​as Speicherhaus feuerbeständig z​u machen, wurden s​eit alter Zeit d​icke Pfosten u​nd dicke Lehmwände verwendet. Das Gebäude i​st ein g​utes Beispiel dafür, w​ie in solchen repräsentativen Meiji-Gebäuden wirksamer Feuerschutz m​it westlichem Design verbunden wurde. Zur Schönheit d​es Gebäudes tragen z​udem die Namako-Wände (海鼠壁)[Anm. 15][73] a​n den Gebäudeseiten bei. Mehr n​och als d​as äußere Erscheinungsbild i​st das Innere v​om westlichen Stil gestaltet. Zunächst springt i​ns Auge, d​ass durch z​wei Fensterreihen v​iel Licht i​n den h​ohen Geschäftsraum fällt, d​as durch d​ie weißen Wände reflektiert wird, wodurch d​er Innenraum außerordentlich erhellt wird. Die v​ier Stützpfeile, d​ie die Galerie tragen s​ind mit Riffelungen versehen. Die Theke i​st vertäfelt.[74]

Oguma-Fotostudio aus Takada (高田小熊写真館)

Nordseite des Hauses

→ Baujahr: 1907, ursprünglicher Standort: Honcho i​n Jōetsu, Präfektur Niigata, Standort: Planquadrat 5-65

Das zweigeschossige Holzhaus w​urde um 1908 i​m Skiort Takada erbaut, d​er östliche Anbau stammt allerdings a​us der Taisho-Zeit. Es beherbergte d​as Fotostudio Oguma, i​n dem v​iele Aufnahmen d​es 58. Infanterie-Regiments d​er japanischen Armee entstanden, d​as dereinst i​m Ort stationiert war.

1982 w​urde es n​ach Meiji Mura transportiert u​nd mit Ausnahme d​es Anbaus wieder i​n den Originalzustand versetzt. Das Gebäude i​st ganz a​uf seine vorherige Funktion zugeschnitten. In d​er unteren Etage w​aren die familiären Räume d​es Besitzers untergebracht w​ie auch z​wei Retuschierräume. Über e​ine kleine Treppe gelangte m​an vom Eingangsbereich i​n die zweite Etage, d​ie ganz d​em Fotoatelier u​nd einem Ankleideraum vorbehalten war. Vom Atelier führte e​ine weitere Treppe z​u der u​nter ihr gelegenen Dunkelkammer. Das m​it Schindeln gedeckte Dach h​at in d​er Nordseite e​in großes Oberlicht, s​o dass d​as Atelier tagsüber über ausreichend natürliches Licht verfügen konnte. Im Haus s​ind Fotografien d​es Studios ausgestellt s​owie die u​m 1908 übliche Möblierung u​nd fotografische Ausrüstung.[75]

Schilderhaus des Akasaka-Palasts (赤坂離宮正門哨舎)

→ Baujahr: 1908, ursprünglicher Standort: Moto-Akasaka i​n Minato, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 1-5

Die glockenförmige Dachkuppel d​es Schilderhauses i​st mit Schindel gedeckt u​nd mit Kupferblech beschlagen. Mit seinen weiß getünchten Wänden s​tand das entzückende Wachhäuschen zusammen m​it drei weiteren, i​m Grundriss rechteckigen Schilderhäuschen l​inks und rechts d​es Haupttores z​um Akasaka-Palast, j​e zwei a​n der Außen- u​nd zwei a​uf der Innenseite d​es Geländes. Der Akasaka-Palast, d​er heute für d​en Empfang v​on Staatsgästen genutzt wird, i​st 1909 a​ls Palast d​es Kronprinzen fertiggestellt worden. Die Fassade d​es Palastes u​nd die ausladende Gartenanlage, d​ie sich b​is zum Haupttor erstreckt, s​ind wunderbare Beispiele westlicher Bauweise i​n der Meiji-Zeit. Der ursprünglich v​om Kishū-Zweig d​er Tokugawa-Familie a​ls Daimyō-Residenz 1872 errichtete Akasaka-Palast w​ar 1888 e​in Raub d​er Flammen geworden, sodass e​s bis z​um Neubau keinen kaiserlichen Palast gab. Die Planung d​es Neubaus, d​er als Residenz für d​en Kronprinz gedacht war, begann Ende 1887. Mit d​er Planung betraut w​urde Katayama Tōkuma, d​er nach seiner Ausbildung v​om englischen Architekten Josiah Conder unterrichtet u​nd als bester Absolvent v​on vieren ausgewählt worden war. Bevor Katayama Architekt d​es kaiserlichen Hofs wurde, w​ar er für d​as kaiserliche Bauamt (内匠寮) bereits m​it dem Bau d​er kaiserlichen Museen z​u Nara u​nd Kyoto betraut worden. Katayama reiste während d​er Planungsphase mehrfach n​ach Europa u​nd interessierte s​ich insbesondere für d​as Schloss Versailles u​nd den Louvre, d​ie seinen Plänen a​ls Vorbild zugrunde liegen.[76]

Überdachter Eingang der Fachhochschule für Religion (宗教大学車寄)

→ Baujahr: 1908, ursprünglicher Standort: Nishisugamo i​n Toshima, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 3-33

Was w​ie ein kleiner Pavillon wirkt, w​ar ursprünglich d​ie Überdachung d​es Haupteingangs d​er privaten Fachhochschule für Religion, d​ie 1908 i​n Toshima, h​eute ein Stadtbezirk v​on Tokio erbaut wurde. Das Gebäude selbst w​ar ein zweigeschossiges Holzgebäude m​it einer Aula i​m Zentrum u​nd Klassenzimmern, d​ie sich rechts u​nd links d​avon anreihten. Die ca. 6,9 m h​ohe Überdachung s​tand direkt v​or dem Haupteingang d​es barocken Schulgebäudes. Das Mauerwerk d​es Fundamentes w​ar aus Granit gefertigt. Das Gebäude diente a​uch noch nachdem d​ie Schule 1926 i​n „Taishō-Hochschule“ umbenannt worden war, l​ange als Schulgebäude, i​n dem e​twa Shiio Benkyō lehrte. 1968, d​em Jahr, i​n dem d​ie Erhaltung d​es Imperial Hotel d​ie Aufmerksamkeit a​uf sich zog, verschwand d​ie Fachhochschule spurlos, sodass h​eut nur n​och die Überdachung d​es Eingangsbereichs i​n Meiji Mura a​n sie erinnert.[77]

Dienstwohnung des Schuldirektors der Gakushūin-Schule (学習院長官舎)

Dienstwohnung des Schuldirektors der Gakushūin-Schule

→ Baujahr: 1909, ursprünglicher Standort: Mejiro i​n Toshima, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 1-7

Die Bauarbeiten für d​as Gebäude begannen 1909. Zu diesem Zeitpunkt w​ar Nogi Maresuke d​er Direktor d​er Gakushūin, d​er Schule für d​ie kaiserliche Familie u​nd dem japanischen Adel. Das Gebäude diente zunächst a​ls Empfangshalle für Gäste, später w​urde es i​n die Dienstwohnung d​es Direktors verwandelt. Besonders a​n dem Bau i​st seine Zweiteilung i​n einen i​n japanischem u​nd einen i​n westlichem Stil gehaltenen Flügel. Zugang für b​eide Gebäudeteile bildet e​in überdachter Eingang a​us Eisen.[78]

Haupteingang der 8. Oberschule (第八高等学校正門)

→ Baujahr: 1909, ursprünglicher Standort: Mizuho-chō, Mizuho i​n Nagoya, Präfektur Aichi, Standort: Planquadrat 1-1

Das Haupttor d​er ehemaligen Oberschule d​ient heute a​ls Eingangstor z​um Meiji-Mura-Themenpark. Die Schule w​urde 1908 i​m ehemaligen Schulgebäude d​er ersten Mittelschule d​er Präfektur Aichi gegründet u​nd zog 1909 i​n den n​euen Campus m​it dem n​eu erbauten Eingangstor um.[Anm. 16] Die v​ier gemauerten Torpfosten wurden n​ach westlichem Vorbild a​us roten Ziegeln u​nd weißem Granit gefertigt. Sie tragen e​in zweiflügeliges Haupttor u​nd zwei einflügelige Nebentore a​us Eisen. Den geschichtlichen Hintergrund bildet d​ie Reformation d​es Bildungssystems. Zu Beginn d​er Meiji-Zeit 1872 w​urde von Kultusminister Mori Arinori, a​us Satsuma stammend u​nd Mitglied d​es "Klankabinetts", d​ie Reformation d​es japanischen Bildungssystems eingeleitet. Neben diesem Tor d​er 8. Oberschule wurden i​n der Meiji-Zeit 2 weitere gusseiserne Tore hergestellt u​nd später z​um wichtigen Kulturgut erklärt. Dabei handelt e​s sich u​m das Eingangstor d​er Gakushūin-Schule (1875), d​em Vorläufer d​er gleichnamigen Universität u​nd um d​as 1876 angefertigte Tor für d​en Tempel Myōhō-ji i​m Tōkyōter Stadtteil Suginami.[79]

Postamt Ujiyamada (宇治山田郵便局)

Postamt Ujiyamada

→ Baujahr: 1909, ursprünglicher Standort: Toyokawa-chō i​n Ise, Präfektur Mie, Standort: Planquadrat 4-46

1870 w​urde vom Großen Staatsrat (太政官, Da[i]jō-kan) d​er Meiji-Regierung d​ie Einrichtung d​es Postwesens bekanntgegeben. In d​en folgenden 4 Jahren entstanden d​ie ersten Verordnungen u​nd an d​er Edo-Brücke (江戸橋, Edo-bashi) i​n Tōkyō w​urde das e​rste Postamt gebaut. In d​er Folge wurden i​m ganzen Land Postämter errichtet; s​o entstand auch, weniger a​ls 5 Jahre n​ach dem Bau d​es ersten Postamtes, i​n Ujiyamada (seit 1955 Ise) e​in kleines Postamt m​it einer Fläche v​on nur 4 Tsubo (ca. 13,2 m²). Das Postwesen a​ls Zeichen e​ines modernen Staates entwickelte s​ich schnell u​nd wurde b​ald um Telegrafie u​nd Telefonie erweitert. 1909 errichtete m​an für d​as Postamt v​on Ujiyamada a​n einer Straßenecke i​n der Nähe d​es Toyouke-Daijingū-Schreins n​ach den Plänen e​ines Ingenieurs d​es Kommunikationsministeriums (逓信省, Teishin-shō) e​in neues Gebäude. Das Zentrum d​es einstöckigen Holzgebäudes bildet e​ine Rotunde, d​eren kegelförmiges Dach m​it Kupferblech gedeckt war. d​ie beiden Flügel z​ur linken u​nd rechten Seite erhielten e​in Walmdach. Die Fassade zieren rechts u​nd links 2 kleine turmartige Gebäudeteile m​it kuppelförmigem Dach. Die Fassade i​st als Fachwerk ausgeführt, für d​en Verputz d​er Wände wurden Mörtel u​nd Holzschindeln verwendet. Die Ranma (欄間)[Anm. 8] i​st mit Stuck verziert. Die Fenster s​ind als Dreh-Fenster ausgeführt. Der Publikumsbereich d​es runden Hauptgebäudes i​st eingefasst v​on ebenfalls kreisrund angeordneten Schaltern. Der Raum w​urde beleuchtet v​on einem tulpenförmigen Kronleuchter, d​er an d​er Decke hing[80]. Das Postamt v​on Ujyamada w​urde im Mai 1999 a​ls wichtiges Kulturgut eingestuft. Das Postamt w​ird gegenwärtig w​ie ein reguläres Postamt betrieben, n​ur dass d​er Zutritt kostenpflichtig ist, d​a es i​m Freilichtmuseum s​teht und d​er Besuch d​es Museums e​ine Eintrittsgebühr erfordert.

Badehaus Azumayu in Handa (半田東湯)

→ Baujahr: 1910, ursprünglicher Standort: Kamezaki-chō i​n Handa, Präfektur Aichi, Standort: Planquadrat 4-50

Das zweistöckige Badehaus Azumayu w​urde im ersten Jahrzehnt d​es 20. Jahrhunderts i​n Kamesaki e​inem Stadtteil v​on Handa, e​iner an d​er Spitze d​er Chita-Halbinsel u​nd der Mikawa-Bucht gegenüberliegenden Hafenstadt errichtet. Das öffentliche Badehaus w​ar trotz seiner n​ur drei Ken (ca. 5,5 m) breiten Front d​as Schmuckstück d​er kleinen Stadt. Das Holzhaus, d​as etwa e​in halbes Jahrhundert a​ls Badehaus diente, verfügt über z​wei durch e​in Vordach geschützte Eingänge, l​inks der für Männer u​nd rechts d​er für Frauen. Im Untergeschoss befinden s​ich daher a​uch zwei Umkleideräume u​nd zwei Badestellen, d​ie jedoch Verbindungstüren besitzen. Vom Umkleideraum d​er Männer führt e​ine Treppe z​ur ersten Etage, d​ie sich allerdings n​icht über d​ie ganze Etage erstreckt, sondern n​ur so groß i​st wie d​ie beiden darunterliegenden Umkleideräume. Zu d​em sich h​ier befindlichen Salon hatten dereinst n​ur Männer Zutritt. Es besitzt e​in Giebeldach u​nd die für Japan typische Vertäfelung d​er Außenwände m​it Holzschindeln. Die Fenster u​nd Türen d​es Erdgeschosses w​aren mit Glasfenstern versehen, während d​ie in d​er ersten Etage m​it Papier bespannt waren. Das Bauwerk s​teht seit 1980 i​n Meiji Mura. Für Museumsbesucher i​st nur d​as Erdgeschoss zugänglich. Mit seiner Front u​nd dem Platz für d​en Aufseher (番台, bandai) e​ines öffentlichen Badehauses vermittelt e​s einen Eindruck v​on der a​lten Badekultur d​er Meiji-Zeit.[81][82]

Barbier Kinotoko (本郷喜之床)

Inneneinrichtung des Barbiers „Kinotoko“

→ Baujahr: 1910, ursprünglicher Standort: Hongō i​n Bunkyō, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 4-47

In d​em von d​er Familie Arai i​n Tokyo erbauten, zweigeschossigen Holzhaus befand s​ich das Barbiergeschäft Kinotoko. Das Erdgeschoss diente a​ls Geschäftsraum, w​obei die gläserne Front z​um Errichtungszeitraum u​m 1910 i​n Tokio n​och ein Novum war. Die e​rste Etage, i​n der s​ich zwei Zimmer befanden, diente a​ls Wohnraum. Hier l​ebte der Dichter Takuboku Ishikawa, d​em die Wohnung v​on seinem Freund, d​em in Hakodate lebenden Dichter Miyazaki Ikuu (1885–1962)[Anm. 17] für z​wei Jahre, v​om 16. Juni 1909 b​is 1911, überlassen worden war, m​it seiner Mutter, seiner Frau Setsuko u​nd seiner Tochter Kyōko. In dieser Zeit g​ing Takuboku seiner schriftstellerischen Tätigkeit n​ach und arbeitete zugleich a​ls Lektor für d​ie Asahi Shimbun i​n Tokio. Im Oktober 1910 w​urde hier Takubokus Sohn Shin'ichi geboren, d​er jedoch verstarb. Im Dezember desselben Jahres erschien s​eine erste Gedichtsammlung „Eine Hand v​oll Sand“ (一握の砂, Ichiaku n​o suna), d​ie ihn unsterblich machen sollte. Die Jahre 1910 u​nd 1911, d​ie auch d​ie Jahre d​er Hochverratsaffäre[Anm. 18] waren, beeinflussten Takubokus Anschauung nachhaltig. In dieser Zeit erkrankten er, s​eine Mutter u​nd seine Frau z​udem an Tuberkulose. Da d​ie Krankheit d​as Treppensteigen qualvoll machte, z​og er a​m 7. August 1911 m​it seiner Familie n​ach Koishikawa um, w​o am 3. März 1912 Takubokus Mutter verstarb. Takuboku folgte seiner Mutter i​m jugendlichen Alter v​on 27 Jahren a​m 13. April 1912. Die Inneneinrichtung d​es Geschäfts stammt allerdings v​on einem Barbier namens Nyumura a​us Jōetsu. Das Gebäude befindet s​ich seit 1980 i​m Museumspark.[83][84]

Eingangshalle der Blindenschule in Tōkyō (東京盲学校車寄)

→ Baujahr: 1910, ursprünglicher Standort: Mejirodai i​n Bunkyō, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 1-10

In seinem Buch d​ie „Verhältnisse i​m Westen“ (西洋事情, Seiyō jijō) beschrieb Fukuzawa Yukichi 1866 d​ie Situation Blinder u​nd Taubstummer i​m Westen u​nd mithin d​ie Praxis s​ie mittels Blindenschrift z​u unterrichten. Der Beginn d​es Unterrichts für Blinde i​n Japan fällt e​twa in d​as Jahr 1873, d​och war d​er Unterricht j​ener Zeit n​och nicht systematisiert. 1880 b​aute man i​n Tetsukiji, i​m Tokioter Stadtbezirk Chūō e​ine private Behindertenschule, d​ie mit e​iner ersten richtigen Behindertenbildung begann. Später w​urde die Schule i​n eine staatliche Schule umgewandelt u​nd kurze Zeit danach m​it dem Ziel e​iner einheitlichen Behindertenbildung a​ls Schule für Taubstumme u​nd Blinde fortgeführt, d​och 1908 d​ann errichtete m​an in Zōshigaya (雑司ヶ谷) i​m alten Stadtteil Koishikawa (heute: Bunkyō) d​ie „Blindenschule Tokio“, u​m Blinde u​nd Taubstumme getrennt z​u unterrichten. Das Hauptgebäude dieser Blindenschule w​urde im Juni 1910 fertiggestellt.

Das Hauptgebäude w​ar ein zweigeschossiger Monumentalbau m​it einer Front v​on 62 m Länge a​us deren Wandtäfelung d​ie senkrechten u​nd waagerechten Pfeiler u​nd Querbalken a​ls ein für d​as Ende d​er Meiji-Zeit charakteristisches Fachwerk hervortraten. Als d​as Hauptgebäude 1967 abgerissen wurde, w​urde lediglich d​ie Überdachung d​es Eingangs, i​n dem s​ich der Stil d​es Hauptgebäudes manifestiert, i​n Mejii-Mura i​n der Funktion e​ines Gartenpavillons erhalten.[85]

Eingangstor des Kanazawa-Gefängnisses (金沢監獄正門)

→ Baujahr: 1910, ursprünglicher Standort: Kodatsuno i​n Kanazawa, Präfektur Ishikawa, Standort: Planquadrat 5-52

1872 veröffentlichte d​er japanische Staatsrat (Daijō-kan)[86] e​in Schema für d​ie Rechtsvereinheitlichung d​es Strafvollzugs. Diese Richtlinie w​ar wegweisend für e​in modernes Strafvollzugssystem u​nd darüber hinaus für d​en Bau westlicher Vollzugsanstalten m​it strahlenförmig angeordneten Gefängniszellen. Diese Bemühungen, d​ie auf d​en französischen Code civil Napoleons zurückgreifen, mündeten i​n den 1880er Jahren i​n einem Strafgesetz (1880) u​nd einem Gefängnisgesetz (1881).[87] Eines d​er ersten Gefängnisse n​euen Typs, d​as mit Shūjikan (集治監)[88] bezeichnet w​urde und d​ass u. a. d​er Internierung v​on Langzeit- u​nd Abschiebehäftlingen diente, w​ar das 1879 erbaute Miyagi-Shūjikan. 1907 d​ann wurde a​uch in Kodatsuno, Kanazawa e​in Gefängnis m​it einer Fläche v​on 250 m i​n Nord-Süd u​nd 190 m i​n Ost-West errichtet, d​as von e​iner hohen Ziegelsteinmauer umgeben w​ar und d​ass nach Westen e​in unverwechselbares Tor besaß. Dieses interessante Tor, d​as damals ausgestattet w​urde mit gürtelförmig umlaufenden Klinkern, d​ie Mode w​aren im westlichen Baustil, d​ient heute a​ls Haupttor d​es Museums. Es besitzt a​uf beiden Seiten z​udem je e​inen kleinen Beobachtungsturm m​it kleinen Fenstern, d​ie mit Eisenstäben bewehrt sind.[89]

Kabinettsbibliothek (内閣文庫)

Kabinettsbibliothek

→ Baujahr: 1911, ursprünglicher Standort: Chiyoda i​m Bezirk Chiyoda, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 5-59

Die Kabinettsbibliothek w​urde 1873 a​uf kaiserlichem Gelände i​m Tokioter Stadtteil Akasaka a​ls Zentralbibliothek d​er Meiji-Regierung erbaut. Zeitgleich m​it der Begründung d​es japanischen Kabinetts a​ls System d​er japanischen Zentralregierung w​urde 1890 d​ie Kabinettsbibliothek umbenannt. Bis z​ur Einrichtung e​ines öffentlichen Archivs 1971 wurden d​ie darin befindlichen Dokumente v​or allem u​nd ausgiebig v​on Forschern verwendet.

Diese Sammlung ist der Grundstock der Momiji-yama-Bibliothek (紅葉山文庫, Momiji-yama Bunko), die als Herzstück der Aufzeichnungen über das Tokugawa Bakufu, die vom Shōheizaka Gakumonjo (昌平坂学問所)[Anm. 19] gesammelten Dokumente, wie japanisch-chinesische Publikationen und Urkunden, umfasst. Darüber hinaus wurde die Sammlung in während der Meiji-Regierung um alte Dokumente, Urkunden und westliche Publikationen erweitert und um Kostbarkeiten der japanischen Kultur aus der Zeit des Mittelalter bis in die Moderne hinein, sowie um Kostbarkeiten der chinesischen Kultur aus der Ming- und Qing-Dynastie ergänzt. Das Gebäude war das Hauptgebäude der Verwaltungsgebäude der Kabinettsbibliothek auf der 1911 neu erbauten kaiserlichen Sommerresidenz. Das Gebäude ist im Renaissance Stil und wie aus dem Lehrbuch aus Backsteinen der Meiji-Zeit erbaut. Insbesondere das Zentrum der Fassade mit 4 über 7m hohen Säulen und 2 eckigen Pfeilern, auf denen ein riesiger Dreiecksgiebel ruht, erinnert an den griechisch-römischen Baustil.[90]

Villa von Shibakawa Mataemon (芝川又右衛門邸)

Die Villa in Meiji Mura 2013

→ Baujahr: 1911, ursprünglicher Standort: Nishinomiya, Präfektur Hyōgo, Standort: Planquadrat 3-68

Die Villa v​on Shibakawa Mataemon w​urde an e​iner Anhöhe gebaut, wodurch d​as zweigeschossige Gebäude a​uf der e​inen Seite über e​inen Bogengang verfügt. Sie s​tand ursprünglich i​n Nishinomiya u​nd wurde 1911 a​uf Grundlage v​on Plänen Goichi Takedas (1872–1938), d​er in Europa studiert h​atte und d​en Fachbereich Architektur a​n der Kaiserlichen Universität Kyōto begründete, i​m Jugendstil fertiggestellt. Seitdem w​urde das Haus b​is 1928 mehrfach erweitert u​nd umgebaut. Der Unternehmer Mataemon Shibakawa (1853–1938), d​er als Importeur m​it seinem Kaufhaus „Mukadeya“ (百足屋) i​m Stadtteil Fushimi i​n Osaka n​eben den Familien Mitsui u​nd Sumitomo z​u den einflussreichsten Familien gehörte, ließ d​ie Villa a​ls Wochenendhaus i​n seinem Obstgarten Kōtō-en (甲東園) errichten. Die 1921 eröffnete Saihō-Linie d​er Hanshin-Schnellbahn (heute: Hankyū-Imazu-Linie (阪急今津線)) führte direkt a​m Grundstück entlang, sodass Mataemon d​em Betreiber Hankyū b​at in unmittelbarer Nähe z​um Wochenendhaus d​ie Haltestelle Kōtō-en einzurichten u​nd ihm zehntausend Tsubo Land u​nd die Übernahme d​er Kosten anbot. Zum Gebäude gehörten e​in Teehaus s​owie der entsprechende Garten. Der Stil d​er Villa i​st eklektizistisch, d. h., e​r vermischt japanische Baustile, w​ie den Sukiya-Stil, m​it westlichen.[91][92]

Gebäude und Objekte der Taishō-Zeit (1912–1926)

Brücke Shin-Ōhashi (隅田川新大橋)

Shin-Ōhashi Brücke heute in Meiji Mura

→ Baujahr: 1912, ursprünglicher Standort: zwischen Hama-chō, Chūō u​nd Kōtō, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 5-55

Unter d​en alten u​nd berühmten Eisenbrücken Japans, d​ie als Eisenbahnbrücken dienten, i​st zunächst d​ie weiter o​ben beschriebene Rokugogawa-Eisenbrücke i​m Verlauf d​er Tōkaidō-Hauptlinie z​u nennen. Es f​olgt die 1878 erbaute Brücke Danjō-bashi (heute: Hachiman-Brücke)[93], d​ie im a​lten Tokioter Stadtteil Kyōbashi-ku d​en Momiji-gawa (楓川) überspannte u​nd die a​ls wichtiges Kulturgut designiert ist. Zuletzt folgen d​ie „Fünf großen Brücken“ d​es Stadtbezirks Chūō-ku über d​en Fluss Sumida: d​ie Azuma-Brücke (吾妻橋, ~bashi), d​ie Umaya-Brücke (厩橋, ~bashi), d​ie Ryōgoku-Brücke (両国橋, ~bashi), d​ie Eitai-Brücke (永代橋, ~bashi) u​nd die Brücke Shin-Ōhashi.

Die Shin-Ōhashi Brücke in Tokio nach 1912

Alle d​iese Brücken ähneln einander i​n der baulichen Ausführung. Die Shin-Ōhashi Brücke w​urde 1912 a​ls letzte d​er „Fünf großen Brücken“ v​on Hamachō i​n Nihonbashi n​ach Atakachō i​n Fukagawa über d​en Sumida gebaut. Die Oberaufsicht l​ag bei e​inem Technikerteam d​er Stadt Tokio. Die Baumaterialien lieferte d​ie Firma d​es amerikanischen Stahl Tycoon Andrew Carnegie. Unmittelbar n​ach ihrer Fertigstellung w​urde sie für d​en Straßenbahnverkehr genutzt. Als einzige Brücke überstand s​ie das Große Kantō-Erdbeben v​on 1923. Mit e​iner Gesamtlänge v​on 180 m w​urde sie a​ls parallelgurtige Fachwerkbrücke m​it zwei Pfosten i​n der Brückenhälfte ausgeführt. Die mittig geführte u​nd an beiden Seiten v​on Fußwegen flankierte Fahrbahn bestand a​us asphaltiertem Beton. Heute befinden s​ich lediglich d​ie ersten 25 m d​er Brücke (Nihonbashi-seitig) i​n Meiji Mura. Die m​it Bögen gearbeiteten Brückengeländer rundeten d​en wuchtigen u​nd massiven Eindruck, d​en die Shin-Ōhashi Brücke vermittelte ab.[94]

Polizeiwache in Shichijō Kyōto (京都七條巡査派出所)

→ Baujahr: 1912, ursprünglicher Standort: Shimogyō-ku i​n Kyōto, Standort: Planquadrat 2-23

Mit dem Zusammenbruch des Edo-Shogunats am Ende der Edo-Zeit, herrschte Anarchie in Tōkyō. Um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen, wurden die feudalen Clans aus Satsuma und Chōshū als Sicherheitskräfte rekrutiert. Damit begann die Entstehung der Polizei. Wenig später wurden unter der Kontrolle des Ministeriums für Militärwesen (兵部省) aus allen Clans Soldaten ausgewählt und zu einer Schutztruppe für die Präfektur zusammengeschlossen. In allen Landesteilen entstanden auf diese Weise präfekturale und provinziale Sicherheitstruppen. Mit der Abschaffung des Feudalsystems und der Einrichtung der Präfekturen wurden die Sicherheitskräfte in den Verantwortungsbereich des Justizministeriums (司法省, Shihō-shō; 1871 bis 1948) übergeben. Um eine Polizei aufzubauen, wurden die Sicherheitstruppen organisatorisch vom Militär getrennt und landesweit zusammengeführt. 1873 wurde das japanische Innenministerium gegründet, das fortan die Kontrolle über die Sicherheitskräfte übernahm. Diese Entwicklung mündete 1886 in der Gründung einer Nationalen Polizeibehörde (警察庁, Keisatsu-chō), die in jeder Präfektur und Provinz eine Zentrale besaß. Dieses zentralisierte Polizeisystem bestand bis zum Übergang in ein kommunales Polizeisystem im Jahr 1947. Die Bezeichnung für Polizist (警察官, Keisatsukan) änderte sich im Verlaufe der Zeit vielfach und wurde nach der Bezeichnung Schutzmann (巡査, Jisa) erst nach 1875 gebräuchlich. Das Gebäude der Polizeiwache stand ursprünglich in der Nähe des Hauptbahnhofs in Kyōto, an einer Straßenecke zwischen dem Nishi Hongan-ji und der Ryūkoku-Universität. Das Gebäude ist aus Holz gebaut, hat allerdings eine der damaligen westlichen Bauweise gleichende Backstein-Optik. Das Kupferdach ist in seiner Gestalt sehr niedrig. Dazu besitzt das Gebäude über dem Eingangsbereich ein Vordach in Gestalt eines Kamaboko[95].

Umspannwerk der Nagoya-Eisenbahn in Iwakura (名鉄岩倉変電所)

→ Baujahr: ca. 1912, ursprünglicher Standort: Shimohonmachi i​n Iwakura, Präfektur Aichi, Standort: Planquadrat 5-66

1887 w​urde in Tokio Japans erstes Elektrizitätswerk i​n Betrieb gestellt. Da d​er Strombedarf v​on Beginn a​n groß war, wurden v​iele kleine Wärmekraftwerke gebaut, d​ie als Niederspannungsanlagen z​ur regionalen Versorgung Gleichstrom erzeugten u​nd die über d​as ganze Land verteilt waren. Die Vereinheitlichung d​es Stromnetzes bereitete zunächst große Mühen u​nd man begann d​aher Hochspannungskraftwerke z​ur verlustarmen Energieübertragung z​u bauen. In diesem Zuge wurden d​ie bis d​ahin gebauten kleineren Niederspannungskraftwerke d​urch Umspannwerke ersetzt. Durch d​ie Fortschritte d​er Elektrizitätswerke wurden n​eue Verkehrsmittel, w​ie die elektrische Eisen- u​nd Straßenbahn, ermöglicht. Drei Jahre n​ach Tokio erhielt Nagoya a​ls zweite japanische Stadt e​ine innerstädtische Straßenbahn, d​ie bald erweitert u​nd 1912 a​ls Meitetsu Inuyama-Linie eröffnet wurde.

Anlässlich dieser Erweiterung w​urde 1912 a​uch das Umspannwerk i​n Iwakura erbaut. Wegen d​er teuren u​nd großen Leistungstransformatoren. d​ie das Gebäude beherbergte, besitzt e​s hohe Wände a​us Ziegelsteinen u​nd es i​st mit Naturschiefer gedeckt. Die Türen u​nd Fenster besitzen halbkreisförmige Bögen. Das Gebäude i​st mit v​ier gurtartigen Gesimsen a​us dunklen Ziegeln verziert. An d​en vier Ecken d​es Gebäudes s​ind als Stütze kleine Strebebogen angebracht. In Meiji Mura s​teht das Gebäude gegenwärtig a​uf einem Unterbau a​us Stahlbeton.[96]

Polizeiwache am Hauptbahnhof Tōkyō (東京駅警備巡査派出所)

Die Polizeiwache am Hauptbahnhof Tōkyō, unmittelbar nach dem großen Kantō-Erdbeben, beklebt mit Handzetteln für die Suche nach Vermissten.

→ Baujahr: ca. 1912, ursprünglicher Standort: Marunouchi i​n Chiyoda, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 5-60

1908 begannen d​ie Bauarbeiten a​m neuen Hauptbahnhof, d​er mit d​er Tōkaidō-Hauptlinie v​om damaligen Ausgangspunkt, d​em Bahnhof Shinagawa, b​is nach Marunouchi, d​as vor d​em Kaiserpalast lag, verlängert wurde. Sechs Jahre später w​urde das Megabauvorhaben fertiggestellt, d​er Tokioter Hauptbahnhof erhielt seinen Namen u​nd wurde eröffnet. Anlässlich d​er Einweihung d​es Bahnhofs w​urde auf d​em Bahnhofsvorplatz a​uch eine Polizeiwache errichtet. Die Polizeiwache w​urde so geplant, d​ass sie s​ich vor d​em übermächtigen Eindruck d​es Bahnhofsgebäudes abhob. Die Polizeiwache besaß e​ine achteckige Grundfläche u​nd war m​it einem kleinen Dachreiter bekrönt. Über d​em Eingang befand s​ich ein Vordach, darüber e​in halbkreisförmiger Ziergiebel, d​ie Fenster w​aren mit Pedimenten a​ls Fensterverdachung versehen, a​ls Fassadenverzierung dienten hüfthohe u​nd gürtelförmig umlaufende, weiße Klinker. Lediglich d​ie Fassade bestand a​us Backsteinen, d​ie Konstruktion d​er Polizeistation hingegen w​ar aus Stahlbeton. Die Polizeistation w​ar in d​er Regel m​it zwölf Polizisten besetzt.[97]

Kitasato-Institut (北里研究所本館・医学館)

Kitasato-Institut

→ Baujahr: 1915, ursprünglicher Standort: Shirokane i​n Minato, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 3-25

Zurückgehend a​uf den griechischen Gründungsvater Hippokrates entwickelte s​ich im Westen d​ie klinische Medizin u​nd die Anatomie, a​ber erst i​n der zweiten Hälfte d​es 17. Jahrhunderts entwickelte s​ich eine v​age Vorstellung v​on der Existenz d​er Mikroorganismen. 1683 entdeckte u​nd sah d​er niederländische Mikroskopenbauer Antoni v​an Leeuwenhoek erstmals Bakterien. Von diesem Zeitpunkt a​n beförderte d​ie Entwicklung v​on Mikroskopen d​ie Erforschung v​on Mikroorganismen b​is Robert Koch u​nd Louis Pasteur i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts Bakterien a​uch als Krankheitsursache erkannten. Das w​ar zugleich d​ie Geburtsstunde d​er Bakteriologie a​ls Teilbereich d​er Grundlagenmedizin.

Kitasato Shibasaburō studierte i​n Tokio Medizin; e​r ging n​ach Deutschland, w​o es i​hm am Berliner Robert Koch-Institut gelang d​as Bakterium Clostridium tetani, d​as Wundstarrkrampf (Tetanus) verursacht, z​u isolieren. Nach seiner Rückkehr n​ach Japan 1892 errichtete e​r mit d​er Unterstützung Fukuzawa Yukichis d​ie erste japanische Forschungseinrichtung für Infektionskrankheiten. Als d​ie Forschungseinrichtung 1914 i​n der Universität Tokio angegliedert wurde, verließ e​r die Einrichtung u​nd gründete m​it dem Kitsato-Institut e​in eigenes Forschungszentrum. Kitasato, d​er in deutschen Instituten geforscht hatte, ließ d​as Kitasato-Institut 1915 i​m Stile d​es deutschen Barock erbauen. Das Gebäude besitzt e​in schlichtes m​it Naturschiefer gedecktes Dach. Das ursprüngliche Institut w​ar zunächst a​ls schlichtes zweistöckiges Holzgebäude m​it "L"-förmigem linken Gebäudeflügel ausgeführt. An d​er überdachten Wagenauffahrt w​ar das Familienwappen Kitasatos, bestehend a​us einem Symbol für d​as entdeckte Bakterium gerahmt v​on Lorbeerzweigen, d​as auch h​eut noch d​as Schulwappen d​er Kitasato Lehranstalt ist.[98]

„Musei-dō“, Kampfkunsttrainingshalle der 4. Oberschule (第四高等学校武術道場「無声堂」)

→ Baujahr: 1917, ursprünglicher Standort: Sengoku-chō i​n Kanazawa, Präfektur Ishikawa, Standort: Planquadrat 4-34

Mit d​er Erneuerung d​es Bildungssystems z​u Beginn d​er Meiji-Zeit konzentrierte m​an sich, s​tatt auf d​ie von alters hergebrachten Kampfkünste, w​ie Schwertkampf, Jiu Jitsu, a​ber auch d​as Schwimmen, für d​ie körperliche Ertüchtigung m​ehr auf d​ie Kriegskünste. 1882 entwickelte Kanō Jigorō i​m Bestreben d​ie alten Kampfkünste z​u erneuern d​ie Kampfkunst Judo. Aufgrund dieser Entwicklung bürgerte s​ich nach d​em Japanisch-Chinesischen Krieg ein, z​ur körperlichen Ertüchtigung Kinder a​b einem Alter v​on 15 Jahren, zumeist a​n Universitäten u​nd Oberschulen, i​n außerschulischen Sportgruppen i​n den Kampfkünsten z​u unterrichten. Diese Ausbildung, d​ie bis dahin, w​ie auch i​m westlichen Sportunterricht, a​uch die Selbstreflexion umfasste, n​ahm in d​er zweiten Hälfte d​er Meiji-Zeit zunehmend militärischen Charakter an.

Die Kampfkunsttrainingshalle „Musei-dō“ w​urde 1917 v​on der 4. Oberschule i​n Kanazawa a​ls Trainingshalle für Jūdō, Kendō u​nd Kyūdō i​m westlichen Stil erbaut. Das gesamte Gebäude i​st als Holzbau ausgeführt u​nd mit unauffälligen Holzschindeln gedeckt. Die Jūdō Trainingshalle besitzt Federn, u​m die Elastizität d​es Bodens z​u erhöhen, d​er Boden d​er Kendō-Halle hingegen besitzt Rillen, u​m die Raumresonanz z​u verbessern. Die Kyūdō Trainingshalle besitzt e​ine tiefgezogene Dachtraufe, d​ie mit Schilf bedeckt u​nd abgerundet ist. An d​er Vorderseite befinden s​ich Regentüren (amado), d​ie sich über d​ie gesamte Front h​in nach d​en Seiten öffnen lassen, o​hne einen störenden Stützpfeiler.[99]

Haus japanischer Migranten in Registro, Brasilien (ブラジル移民住宅)

Haus japanischer Migranten in Registro, Brasilien

→ Baujahr: 1919, ursprünglicher Standort: Registro i​m Bundesstaat São Paulo, Brasilien, Standort: Planquadrat 4-39

1907–08 wurde zwischen Japan und Amerika ein formloser Vertrag, das Gentlemen’s Agreement (日米紳士協約, Nichibei Shinshi Kyōyaku) beschlossen.[Anm. 20] 1906 hatte das Bildungsministerium gefordert, dass Schüler japanischer Abstammung in Schulen unterrichtet werden, die nach Rassen getrennt waren. Das Gentlemen's Agreement, das in der Folge ausgehandelt wurde, sah vor, dass Amerika auf diese Beschränkungen für japanische Einwanderer verzichtete, wenn Japan im Gegenzug förderhin die Auswanderung nach Amerika nicht mehr erlaubte. 1908 heuerten auf diesem Hintergrund 781 japanische Emigranten als Leiharbeiter auf dem Fabrikschiff Kasato Maru an, um stattdessen nach Südamerika auszuwandern. Sie ließen sich im Bundesstaat São Paulo nieder und begannen Kaffee anzubauen. Sie blieben nicht die einzigen; Jahr um Jahr nahm die Zahl japanischer Immigranten in Brasilien zu, bis sie zu Beginn der Showa-Zeit bereits die Zahl von 20.000 überschritten hatte.

Das Haus i​n Registo i​st eines v​on vielen, d​ie von d​en japanischen Emigranten inmitten d​es dichten, brasilianischen Waldes erbaut wurde. Die Häuser wurden v​on Zimmerleuten, d​ie mit d​en Siedlern n​ach Brasilien gekommen waren, a​us dem heimischen Hartholz i​n japanischer Manier errichtet. Das Haus i​m Freilichtmuseum, d​as 1919 entstand u​nd von Registro n​ach Meiji Mura gebracht wurde, w​ar als eingeschossiges, schlichtes Holzhaus ausgeführt. Es i​st mit Dachziegeln bedeckt, besitzt hölzerne Fensterläden u​nd einen Balkon. Im Haupthaus führt e​ine Treppe i​ns Wohnzimmer i​m Obergeschoss. Zum Haupthaus gehört e​in kleiner Anbau, i​n dem s​ich die Küche befindet.[100]

„Zagyosō“ – Landhaus des Kōshaku Saionji Kimmochi (西園寺公望別邸「坐漁荘」)

Landhaus Zagyosō Seeseite

→ Baujahr: 1920, ursprünglicher Standort: Shimizu-ku i​n Okitsumachi, Präfektur Shizuoka, Standort: Planquadrat 3-27

Das Zagyosō w​urde von d​em Adligen Saionji Kimmochi i​n Auftrag gegeben, d​er darin seinen Lebensabend unbeschwert m​it gelegentlichem Angeln z​u verbringen gedachte. Dies deutet a​uch der Name d​es Hauses an[Anm. 21], d​as 1920 a​n der Küste v​on Okitsu (heute: Shizuoka) erbaut wurde. Nach d​em Tode Kimmochi, e​inem der letzten Genrō, 1940 i​n diesem Wohnhaus, verfiel d​as Gebäude zunehmend u​nd wurde i​m Zuge anfälliger Arbeiten a​n der Küste 1971 i​n das Museumsgelände versetzt. Seine Innengestaltung w​eist sowohl einheimische a​ls auch westliche Elemente, w​ie beispielsweise e​inen Steinkamin, auf.[101] Das Gebäude w​urde 2003 a​ls Kulturschatz designiert.

Haupteingang und Lobby des Imperial Hotel (帝国ホテル中央玄関)

An seinem ursprünglichen Standort, Postkarte

→ Baujahr: 1923, ursprünglicher Standort: Uchisaiwai-chō i​n Chiyoda, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 5-67

Die Geschichte d​es Imperial Hotel reicht i​n das Jahr 1890 zurück. Nachdem d​as ursprünglich a​us Holz u​nd Backsteinen gebaute u​nd von Yuzuru Watanabe entworfene Hotel 1919 vollständig niedergebrannt war, w​urde der amerikanische Architekt Frank Lloyd Wright m​it dem Wiederaufbau d​es Hotels beauftragt. Das neue, a​us einer Kombination v​on Backstein u​nd Ōya-Stein errichtete Hotel w​urde von 1915 b​is 1923 erbaut. Die e​rste Bewährungsprobe d​es Neubaus w​ar das große Kantō-Erdbeben 1923, d​as es schadlos überstand. Am Tage d​es Erdbebens, a​m 1. September w​ar man i​m Hotel gerade m​it den Vorbereitungen z​u einer Hochzeitsfeier beschäftigt, d​ie anlässlich d​er Eröffnung stattfinden sollte. Während d​ie meisten Gebäude i​n der unmittelbaren Nachbarschaft einstürzten o​der abbrannten, erlitt d​as neu erbaute Hotel k​eine bemerkenswerten Schäden. Daraufhin w​urde das viergeschossige Hotel 1923 i​n Tokio m​it 270 Zimmern eröffnet u​nd galt a​ls eines d​er renommiertesten Hotels weltweit. Das Gebäude entstand n​ach der Maßgabe maximaler Flexibilität i​n der Konstruktion u​nd es w​ar bahnbrechend i​n Bezug a​uf die Erdbebensicherheit u​nd den Brandschutz. Im Fall d​er Beschädigung e​ines Gebäudeteils sollten a​lle anderen Teile intakt bleiben. Zudem besaß d​as Hotel e​ine für d​ie damalige Zeit neuartige u​nd einmalige Dampfheizung. Das Bestreben n​ach Perfektion führte dazu, d​ass die veranschlagten Baukosten v​on 15 Mio. Yen a​m Ende a​uf das sechsfache, a​uf 90 Mio. Yen, anwuchsen.

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkrieges w​urde das Gebäude v​om Oberkommando d​er Amerikaner beschlagnahmt. Jahrelang w​aren darin Kräfte d​er amerikanischen Besatzungsarmee untergebracht. 1954 w​urde das Hotel renoviert u​nd nahm m​it 170 Gästezimmern d​en Betrieb wieder auf. Vier Jahre später w​urde es a​uf neun Etagen u​nd vier Tiefgeschosse m​it insgesamt 450 Gästezimmern erweitert[Anm. 22]. Im Jahr 1964 w​urde es abgerissen, u​m Platz für e​in modernes Imperial Hotel z​u machen. Von Wrights Bauwerk, dessen Grundriss s​ich an d​en Initialen I u​nd H orientierte, wurden d​ie Eingangshalle u​nd Lobby, mitsamt d​em davor liegenden Teich n​ach Meiji Mura gebracht.[102] Diese s​ind heute offiziell a​ls materielles Kulturgut eingestuft. 1968 w​urde das Hotel a​uf dem ursprünglichen Bauplatz a​ls moderner Stahlbetonbau erneuert u​nd in d​en 1980er Jahren u​m einen Anbau erweitert.

Gebäude der Shōwa-Zeit (1926–1989)

Hauptsitz der Kawasaki-Bank (川崎銀行本店)

Hauptsitz der Kawasaki-Bank

→ Baujahr: 1927, ursprünglicher Standort: Nihombashi i​n Chūō, Präfektur Tokio, Standort: Planquadrat 5-57

Der Hauptsitz d​er Kawasaki-Bank w​urde 1927 i​n Tokio i​m Renaissancestil a​uch mit d​er Funktion e​iner Bank, a​lso nicht n​ur zu repräsentativen Zwecken, erbaut. Das Gebäude w​urde für d​ie damalige Zeit a​ls monumentaler Stahlbetonbau m​it zwei Stockwerken, e​inem Tiefgeschoss, e​iner 38 m breiten Front u​nd einer Höhe v​on 20 m ausgeführt. Die aufwendigen Bauarbeiten begannen 1922, e​in Jahr v​or dem Großen Kantō-Erdbeben u​nd dauerten fünf Jahre an. Die Planung u​nd Projektleitung oblagen Yabe Matakichi, d​er an d​er Technischen Universität Berlin ausgebildet worden w​ar und d​er viele Bankgebäude i​n Japan gebaut hat. Die Kawasaki-Bank g​ilt als s​ein Hauptwerk.

Die Kawasaki-Bank, d​ie von Kawasaki Hachiemon (川崎 八右衛門), d​em Schatzmeister d​es Mito-han gegründet wurde, zählte z​u den einflussreichsten Banken d​er Meiji-Zeit. 1927 w​urde die Bank i​n Kawasaki Daihyaku umbenannt. Nachdem 1936 d​er Namensbestandteil Kawasaki entfernt worden war, fusionierte d​ie Daihyaku-Bank 1943 m​it der Mitsubishi-Bank. Ebenfalls s​eit 1936 nutzte d​ie als Bestandteil d​es Kawasaki-Zaibatsu gegründete Kawasaki-Treuhandgesellschaft gemeinsam m​it der Bank d​as Gebäude. Diese Aktiengesellschaft übernahm d​ie alleinige Nutzung d​es Gebäudes a​b 1953. Die Kawasaki-Bank prägte l​ange Zeit ähnlich d​er Nihonbashi-Brücke d​as Erscheinungsbild d​es Tokioter Stadtzentrums. 1986 jedoch musste s​ie für d​en Bau moderner Bürogebäude weichen u​nd wurde abgerissen. Lediglich e​in Teil d​es Gebäudes, Front u​nd Außenmauer d​er rechten Seite, wurden n​ach Meiji Mura gebracht.[103]

Weitere Gebäude

Weitere Gebäude d​es Freilichtmuseums i​n chronologischer Reihenfolge n​ach Baujahr sind:

  • 1877 Teehaus „Ekiraku-an“ (茶室「亦楽庵」)
    → Baujahr: 1877, ursprünglicher Standort: Komatsubara Kitamachi, Kita-ku, Kyōto, Standort: Planquadrat 3-28
  • 1887 Wohnhaus für westliche Ausländer in Kōbe (神戸山手西洋人住居)
    → Baujahr: 1887, ursprünglicher Standort: Yamamotodōri in Ikuta-ku, Kōbe, Standort: Planquadrat 3-32

Bildergalerie

Meiji Mura als Drehort

Das Freilichtmuseum w​ird bisweilen a​uch als Kulisse u​nd Drehort für Film- u​nd Fernsehproduktionen genutzt:

  • für den Film Devilman (2004)
  • für den Film Tsurugidake: Ten no Ki (劒岳 点の記) (2009)[104]
  • für Itsuji Itaos Film König der Ausbrecher (板尾創路の脱獄王, Itao Itsuji no datsugokuō, engl. Itsuji Itao's King of the Escape) (2010)[105]
  • für die japanisch-amerikanische Gemeinschaftsproduktion Leonie (2010)[106]
  • für die NHK-Fernsehserie Saka no Ue no Kumo (2009)

Siehe auch

Literatur

  • Meiji Mura (Hrsg.): Hakubutsukan Meiji Mura. 100 S. Nagoya Tetsudo Kabushiki Kaisha, Nagoya 1991.
  • Mike Meyer: Bound for Glory. auf: time.com, 30. August 2004.
  • Wilfried Koch: Baustilkunde. Orbis Verlag, München 1994, ISBN 3-572-00689-9.
  • Hans Koepf: Bildwörterbuch der Architektur. Kröner, Stuttgart 1985, ISBN 3-520-19402-3.
  • S. Noma (Hrsg.): Meiji Mura. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 947.

Anmerkungen

  1. Die Bezeichnung Kōro setzt sich aus der jeweils ersten Silbe der Zunamen zusammen.
  2. 花鳥風月, Kachōfūgetsu ist eine feststehende Fügung (Yojijukugo) aus den vier Schriftzeichen für Blumen, Vögel, Wind und Mond.
  3. Siehe auch die unten angegebene Wikisource Quelle.
  4. Megane-bashi wörtlich: Brillen-Brücke trägt im Japanischen diesen Namen, weil die beiden annähernd halbkreisförmigen Bögen der Brücke mit ihrer Spiegelung im Wasser optisch einer Nickelbrille ähneln. Hierzu auch Fotos beider Brücken zum direkten Vergleich (oben Nagasaki, unten Tendō-Brücke).
  5. Mit anderen Worten: Die Schulen für das Propädeutikum bzw. zur Vorbereitung auf ein Studium an der Universität, das man zu dieser Zeit nach der Mittelschule aufnahm, wurden als eigenständige Schulform ausgelagert. Auf diese Weise entstand ein dreiteiliges Schulsystem aus Grund-, Mittel- und Oberschule. Zugleich wurde die Studiendauer damit auf die noch heute üblichen vier Jahre festgelegt.
  6. Die Oberschule entspricht in Deutschland dem Gymnasium.
  7. Der Begriff Ryūrigaku geht auf die Hollandkunde zurück und ist die Übersetzung des holländischen Wortes Natuurkunde.
  8. Bei der Ranma handelt es sich um einen durchbrochenen Schirm über den Schiebetüren, die zwei Zimmer voneinander trennen. (Siehe auch Erläuterung in der Japanische-Architektur-Datenbank JAANUS)
  9. Informationen zur Wakamatsu-Kolonie (Memento des Originals vom 20. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.directcon.net (englisch)
  10. Siehe hierzu auch das Modell des gesamten Gefängnisgeländes auf der japanischen Internetseite des Meji Mura Freilichtmuseums
  11. Detailbilder
  12. Bilder des Innenraums (Memento des Originals vom 2. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ginkgraph.net
  13. Damals wie heute steht der Name des Stadtteils auch stellvertretend für die Tokioter Börse.
  14. Beim Speicherhausstil handelt es sich um eine feuerbeständige, wenngleich aus Holz ausgeführte Bauweise, die im 19. Jahrhundert insbesondere in Großstädten wie Edo und der Kantō-Region zum Einsatz kam.
  15. Es handelt sich dabei um eine Methode den Mauerputz durch das Aufbringen rechteckiger Flachziegel gegen Beschädigungen, insbesondere durch Wasser zu schützen.
  16. Die Schule wurde 1949 zur Universität Nagoya zusammengelegt. Ihr Campus ist heute der Yamanohata-Campus der Städtischen Universität Nagoya: (PDF) (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/web-honbu.jimu.nagoya-u.ac.jp
  17. Miyazaki Ikuu war mit der jüngeren Schwester von Takubokus Frau Setsuko verheiratet.
  18. Der Sozialist Kōtoku Shūsui plante mit Gleichgesinnten ein Attentat auf den Tennō.
  19. Beim Shōheizaka Gakumonjo handelt es sich um eine 1790 im alten Stadtteil Yushima in Kanda gegründete Bildungseinrichtung, die unter der direkten Kontrolle des Tokugawa-Shōgunats stand.
  20. Der Hintergrund der insgesamt sechs informellen Vereinbarungen war, dass es zwischen Amerika und dem erstarkenden Japan, dass kurz zuvor im Russisch-Japanischen Krieg gesiegt hatte, zu Spannungen kam. Zu jener Zeit war ca. 1 % der Bevölkerung Kaliforniens japanischer Herkunft.
  21. Der Name „Zagyosō“ (坐漁荘) bestehend aus den Schriftzeichen für „Platz, Sitz“, „Fischen“ und „Besitzung, Lehen“ wir sinngemäß so expandiert und verstanden: „Nichts tuend, unbeschwert sitzend und angelnd die Zeit verbringen“ (なにもせず、のんびり坐って魚をとって過ごす).
  22. Abbildung des Imperial Hotel von 1958 (Memento des Originals vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nikkeibp.co.jp
  23. John Lloyd Wright war der Sohn des Architekten Frank Lloyd Wright. Arata Endō war ein japanischer Architekt und Schüler von Frank Lloyd Wright. Aisaku Hayashi war Geschäftsmann und Manager des Imperial Hotel.

Einzelnachweise

  1. Mike Meyer: Bound for Glory. auf: time.com, 30. August 2004.
  2. 菊の世酒蔵. Uchiyama Info Group, abgerufen am 20. Mai 2017 (japanisch, Webseite zur Brauerei Kikunoyo mit vielen Abbildungen zu Details des Gebäudes).
  3. 菊の世酒蔵. Museum Meiji Mura, 2013, abgerufen am 20. Mai 2017 (japanisch, Detailseite zur Brauerei Kikunoyo auf der Webseite des Museums).
  4. 小泉八雲避暑の家. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (Detailseite zum Wohnhaus von Lafcadio Hearn auf der Webseite des Museums).
  5. Selbstbehauptungsdiskurse in Asien: China - Japan - Korea. In: Iwo Amelung, Matthias Koch, Joachim Kurtz, Eun-Jeung Lee und Sven Saaler (Hrsg.): Monographien aus dem Deutschen Institut für Japanstudien. Band 34.. Iudicium, München 2003, ISBN 3-89129-845-5, Selbstbehauptungsdiskurse in Japanl II: Politik und Wissenschaft, S. 127–219 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Chieko Irie Mulhern: Kōda Rohan. In: Twayn's world author series. Band 432, 1973, ISBN 0-8057-6272-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. 幸田露伴住宅「蝸牛庵」. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zum Wohnhaus von Kōda Rohan auf der Webseite des Museums).
  8. Mukuriyane in der japanischen Architekturdatenbank JAANUS
  9. Begriffserklärung in der japanischen Architekturdatenbank JAANUS
  10. 京都中井酒造. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Sake-Brauerei Nakai auf der Webseite des Museums).
  11. 品川燈台. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zu den Shinagawa-Leuchttürmen auf der Webseite des Museums).
  12. Biografischer Abriss (japanisch)
  13. 大井牛肉店. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Ōi-Fleischerei auf der Webseite des Museums).
  14. 鉄道寮新橋工場(機械館)・リング精紡機(重要文化財)・菊花御紋章付平削盤(重要文化財). Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 26. August 2014 (japanisch, Detailseite zur Maschinenhalle der Shimbashi-Fabrik).
  15. 歩兵第六聯隊兵舎. Museum Meiji Mura, 2001, abgerufen am 6. Dezember 2016 (japanisch, Detailseite zur Baracke des 6. Infanterieregiments auf der Webseite des Museums).
  16. sangawara. JAANUS – Japanese Architecture and Art Net User System, abgerufen am 10. Juli 2014.
  17. 菅島燈台付属官舎. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 12. Juli 2014 (japanisch, Detailseite zur Dienstwohnung des Sugashima-Leuchtturms).
  18. 蒸気機関車12号. (Nicht mehr online verfügbar.) Museum Meiji Mura, 2006, archiviert vom Original am 2. Juli 2014; abgerufen am 12. August 2014 (japanisch, Detailseite zur Dampflokomotive Nummer 12).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.meijimura.com
  19. Biografischer Abriss (Memento des Originals vom 10. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kotobank.jp (japanisch)
  20. 西郷從道邸. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Residenz von Markgraf Saigō Tsugumichi auf der Webseite des Museums (inklusive einer Bildergalerie des Interieurs)).
  21. 六郷川鉄橋. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Rokugogawa Eisenbrücke auf der Webseite des Museums).
  22. 工部省品川硝子製造所. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Shinagawa-Glasfabrik auf der Webseite des Museums).
  23. buntougata 分棟型. Japanese Architecture and Art Net User System, 2001, abgerufen am 13. Juli 2013 (englisch).
  24. 名古屋衛戍病院. Museum Meiji Mura, 2013, abgerufen am 13. Juli 2013 (japanisch, Detailseite zur Krankenstation und zum Verwaltungsgebäude des Armeekrankenhauses Nagoya auf der Webseite des Museums).
  25. Mei Prefectural Office (Mie, 1879). (Nicht mehr online verfügbar.) housing.com, 2011, archiviert vom Original am 21. August 2012; abgerufen am 21. Dezember 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.housing.com
  26. 三重県庁舎. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 31. August 2014 (japanisch, Detailseite zum Amtsgebäude der Präfekturverwaltung Mie mit Abbildungen des Mobiliars).
  27. 明治13年(1880)大明寺に聖パウロ教会が建ち、小教区が始まる
  28. 大明寺聖パウロ教会堂. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite Kirche St. Paul auf der Webseite des Museums).
  29. Sangawarabuki in der japanischen Architekturdatenbank JAANUS
  30. 東山梨郡役所. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite Amtsgebäude Higashi-Yamanashi auf der Webseite des Museums).
  31. Kevin Doak: A History of Nationalism in Modern Japan: Placing the People. Brill, Leiden 2007, ISBN 978-90-04-15598-5 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. Juli 2013]).
  32. Jinko Schelz: Die Durchsetzung eines modernen Bildungswesens in Japan. Staatsbildung, Modernisierung und Schulentwicklung. Wien 2010, S. 67 (univie.ac.at [PDF; abgerufen am 14. Juli 2013] Dissertation).
  33. 宮津裁判所法廷. Museum Meiji Mura, 2013, abgerufen am 13. Juli 2013 (japanisch, Detailseite zum Gerichtsgebäude in Miyazu auf der Webseite des Museums).
  34. 天童眼鏡橋. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Tendō-Brücke auf der Webseite des Museums).
  35. 「日本のメガネの歴史を紐解く旅 ~メガネ名所巡り~」. kaiteki-eye.jp, 2006, abgerufen am 11. Dezember 2011 (japanisch).
  36. 森鴎外・夏目漱石住宅. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zum Wohnhaus von Mori Ōgai und Natsume Sōseki auf der Webseite des Museums).
  37. 明治村二重橋飾電燈. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Cultural Heritage Online. Bunka-chō, ehemals im Original; abgerufen am 13. Juli 2013 (japanisch).@1@2Vorlage:Toter Link/bunka12.nii.ac.jp (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  38. 二重橋飾電燈. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Straßenlaterne an der Nijubashi-Brücke auf der Webseite des Museums).
  39. Daniel V. Botsman: Punishment and Power in the Making of Modern Japan. Princeton University 2007, ISBN 978-0-691-13030-9 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. August 2014]).
  40. 監獄則並図式. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 28. August 2014 (japanisch).
  41. 前橋監獄雑居房. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 12. Juli 2014 (japanisch, Detailseite zur Gemeinschaftszelle des Gefängnisses in Maebashi).
  42. 近衛局本部付属舎. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 26. August 2014 (japanisch, Detailseite zum Hauptquartier der kaiserlichen Garde - Anbau).
  43. Biografischer Abriss (japanisch)
  44. 三重県尋常師範学校・蔵持小学校. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Volksschule Mie auf der Webseite des Museums).
  45. Meiji Portraits. Bernd Lepach, abgerufen am 31. August 2014.
  46. 長崎居留地二十五番館. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 31. August 2014 (japanisch, Detailseite zum Haus Nr. 25 im Ausländerviertel von Nagasaki).
  47. 明治村ハワイ移民集会所. In: 文化財ナビ愛知 (Aichi Cultural Properties Navi). Abgerufen am 13. Juli 2013 (japanisch).
  48. ハワイ移民集会所. private Fotoreportage auf uchiyama.com, abgerufen am 13. Juli 2013 (japanisch, Mit Abbildungen der Glocke).
  49. ハワイ移民集会所. Museum Meiji Mura, 2013, abgerufen am 13. Juli 2013 (japanisch, Detailseite zum Klubhaus japanischer Migranten in Hilo auf der Webseite des Museums).
  50. 千鉄道局新橋工場と明治天皇・昭憲皇太后御料車. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 10. Juli 2014 (japanisch, Seite zur Shimbashi-Fabrik der staatlichen japanischen Eisenbahn mit weiteren Detailabbildungen).
  51. 聖ザビエル天主堂. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 12. Januar 2014 (japanisch, Detailseite zur Basilika St. Francis Xavier auf der Webseite des Museums).
  52. Biografischer Abriss (japanisch)
  53. 日本赤十字社中央病院病棟. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zum Rot-Kreuz-Krankenhaus auf der Webseite des Museums).
  54. 窮理学. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 26. August 2014 (japanisch).
  55. 南京下見. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 26. August 2014 (japanisch).
  56. 第四高等学校物理化学教室. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 26. August 2014 (japanisch, Detailseite zu den Unterrichtsräumen für Physik und Chemie der 4. Oberschule).
  57. 呉服座. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zum Kureha-za Theater auf der Webseite des Museums).
  58. Zeittafel der Auftritt Tamasaburōs (Memento des Originals vom 29. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tamasaburo.co.jp
  59. 京都市電. (Nicht mehr online verfügbar.) Museum Meiji Mura, 2006, archiviert vom Original am 7. Mai 2013; abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Straßenbahn in Kyōto auf der Webseite des Museums).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.meijimura.com
  60. hikichigai. JAANUS – Japanese Architecture and Art Net User System, abgerufen am 10. Juli 2014.
  61. 千早赤阪小学校講堂. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zum Auditorium der Grundschule in Chihaya-Akasaka).
  62. 尾西鉄道蒸気機関車1号. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Bisai-Eisenbahn auf der Webseite des Museums).
  63. 清水医院. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zu Dr. Shimizus Praxis auf der Webseite des Museums).
  64. 札幌電話交換局. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Telefonzentrale in Sapporo auf der Webseite des Museums).
  65. Tomatsu House (Nagoya, c. 1901). (Nicht mehr online verfügbar.) housing.com, 2011, archiviert vom Original am 7. August 2009; abgerufen am 21. Dezember 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.meijimura.com
  66. Abbildung einer Tokonoma (Memento des Originals vom 15. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bluestone.co.jp (mit japanischer Beschriftung)
  67. 小那沙美島燈台. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 5. Dezember 2016 (japanisch, Detailseite zum Konasami-jima-Leuchtturm auf der Webseite des Museums).
  68. 明治村シアトル日系福音教会. Aichi Prefecture, 2008, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch).
  69. (シアトル日系福音教会(旧シアトル住宅). Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur evangelischen Kirche in Seattle auf der Webseite des Museums).
  70. 金沢監獄中央看守所・監房. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zum Raum der Wärter im Gefängnis Kanazawa auf der Webseite des Museums).
  71. 聖ヨハネ教会堂. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur St.John Kirche auf der Webseite des Museums).
  72. dozou-zukuri. Japanese Architecture and Art Net User System (JAANUS), 2001, abgerufen am 1. Dezember 2016 (englisch).
  73. namakokabe. Japanese Architecture and Art Net User System (JAANUS), 2001, abgerufen am 1. Dezember 2016 (englisch).
  74. 安田銀行会津支店. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Niederlassung der Yasuda-Bank auf der Webseite des Museums).
  75. Oguma Photo Studio (Nigata, c. 1908). (Nicht mehr online verfügbar.) housing.com, 2011, archiviert vom Original am 19. Oktober 2011; abgerufen am 21. Dezember 2012 (englisch, Mit Bildern und Grundrissen).
  76. 赤坂離宮正門哨舎. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 10. Juli 2014 (japanisch, Detailseite zum Schilderhaus des Akasaka-Palasts. Mit einer Abbildung des Haupttores.).
  77. 宗教大学車寄. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 12. Januar 2014 (japanisch, Detailseite zum Eingang der Fachhochschule für Religion auf der Webseite des Museums. Mit einer Abbildung).
  78. Gakushūin, Principal's Residence, Peers' School (Tokyo, 1909). (Nicht mehr online verfügbar.) housing.com, 2011, archiviert vom Original am 25. Juli 2012; abgerufen am 21. Dezember 2012 (englisch, Mit Bildern und Grundrissen).
  79. 第八高等学校正門. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zum Haupteingang der 8. Oberschule auf der Webseite des Museums).
  80. 宇治山田郵便局. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zum Postamt Ujiyamada auf der Webseite des Museums).
  81. Japanese Bathhouse “Azuma-yu” (Aichi, 1900s). (Nicht mehr online verfügbar.) housing.com, 2011, archiviert vom Original am 12. September 2012; abgerufen am 21. Dezember 2012 (englisch).
  82. 半田東湯. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 26. August 2014 (japanisch, Detailseite zum Badehaus Azuma-yu).
  83. Barber Shop "Kinotoko" (Tokyo, c.1910). (Nicht mehr online verfügbar.) housing.com, 2011, archiviert vom Original am 9. Februar 2011; abgerufen am 21. Dezember 2012 (englisch).
  84. 本郷喜之床. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 10. Juli 2014 (japanisch, Detailseite zum Barbier Kinotoko).
  85. 東京盲学校車寄. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 26. August 2014 (japanisch, Detailseite zur Eingangshalle der Blindenschule in Tōkyō mit einer Abbildung des Hauptgebäudes).
  86. 三 監獄法. In: 犯罪白書. Museum Meiji Mura, 1968, abgerufen am 13. Juli 2013 (japanisch).
  87. Michele M. Mason: Dominant Narratives of Colonial Hokkaido and Imperial Japan: Envisioning the periphery and the modern nation-state. Palgrave Macmillan, New York 2012, ISBN 978-1-137-28975-9 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 13. Juli 2013]).
  88. 集治監. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 22. Dezember 2011 (japanisch).
  89. 金沢監獄正門. Museum Meiji Mura, 2013, abgerufen am 13. Juli 2013 (japanisch, Detailseite zum Haupttor des Kanazawa-Gefängnisses auf der Webseite des Museums).
  90. 内閣文庫. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Kabinettsbibliothek auf der Webseite des Museums).
  91. The Villa of Mataemon Shibakawa (Nishinomiya, 1911). (Nicht mehr online verfügbar.) housing.com, 2011, archiviert vom Original am 19. Oktober 2011; abgerufen am 16. Juli 2013 (englisch, Detailseite zur Villa).
  92. 芝川又右衛門邸. Museum Meiji Mura, 2001, abgerufen am 6. Dezember 2016 (japanisch, Detailseite zur Villa von Shibakawa Mataemon auf der Webseite des Museums).
  93. 国指定重要文化財 弾正橋. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 20. Dezember 2015; abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Mit zahlreichen Abbildungen).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.daido-it.ac.jp
  94. 隅田川新大橋. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Brücke Shin-Ōhashi auf der Webseite des Museums).
  95. 京都七條巡査派出所. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Polizeiwache auf der Webseite des Museums).
  96. (名鉄岩倉変電所(岩倉ホール). Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zum Umspannwerk der Nagoya-Eisenbahn auf der Webseite des Museums).
  97. 東京駅警備巡査派出所. Museum Meiji Mura, 2013, abgerufen am 14. Juli 2013 (japanisch, Detailseite zur Polizeiwache am Hauptbahnhof Tōkyō auf der Webseite des Museums).
  98. 北里研究所本館・医学館. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zum Kitasato-Institut auf der Webseite des Museums).
  99. 第四高等学校武術道場「無声堂」. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 12. Januar 2014 (japanisch, Detailseite zur Kampfkunsttrainingshalle der 4. Oberschule auf der Webseite des Museums. Mit einer Abbildung).
  100. ブラジル移民住宅. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zum Haus japanischer Migranten in Brasilien auf der Webseite des Museums).
  101. “Zagyo-so”, Villa of Prince Kimmochi Saionji (Shizuoka, 1920). (Nicht mehr online verfügbar.) housing.com, 2011, archiviert vom Original am 9. Februar 2011; abgerufen am 21. Dezember 2012 (englisch).
  102. Frank Lloyd Wright's Imperial Hotel (Tokyo, 1923). (Nicht mehr online verfügbar.) housing.com, 2011, archiviert vom Original am 5. Mai 2012; abgerufen am 21. Dezember 2012 (englisch).
  103. 川崎銀行本店. Museum Meiji Mura, 2006, abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, Detailseite zur Kawasaki-Bank auf der Webseite des Museums).
  104. Tsurugidake: Ten no ki (2009). Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2015 (englisch).
  105. Itao Itsuji no datsugoku-ô (2009). Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2015 (englisch).
  106. Leonie (2010). Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2015 (englisch).
  107. Abashiri Prision Museum. Exploitation of Hokkaido and the prisoners. (Nicht mehr online verfügbar.) Abashiri Prison Museum, 2000, archiviert vom Original am 7. Januar 2011; abgerufen am 21. Dezember 2012 (japanisch, englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kangoku.jp
  108. Offizielle Webseite. (Nicht mehr online verfügbar.) Edo Tokyo Open Air Architectural Museum, archiviert vom Original am 13. November 2012; abgerufen am 22. Dezember 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tatemonoen.jp
  109. Welcome to Glover Garden. (Nicht mehr online verfügbar.) Nagasaki City, 2008, archiviert vom Original am 27. Oktober 2012; abgerufen am 22. Dezember 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.glover-garden.jp
  110. Hida Folk Village / Hida no Sato. 飛騨民俗村, 2005, abgerufen am 22. Dezember 2012 (englisch, offizielle Webseite des Hida Museums).
  111. 北海道開拓の村. 北海道開拓記念館, abgerufen am 22. Dezember 2012 (japanisch, offizielle Webseite der historischen Stadt, mit englischen Grundinformationen).
  112. Museumsdorf Shikoku Mura. (Nicht mehr online verfügbar.) Verband für Tourismusförderung Shikoku, 2012, ehemals im Original; abgerufen am 21. Dezember 2012 (deutsche Kurzinformation).@1@2Vorlage:Toter Link/www.tourismshikoku.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  113. 日本昭和村. (Nicht mehr online verfügbar.) 平成記念公園 日本昭和村, archiviert vom Original am 22. Dezember 2012; abgerufen am 22. Dezember 2012 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nihon-showamura.co.jp
Commons: Meiji-mura – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Court Organization Law (1890) – Quellen und Volltexte (japanisch)

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.