Shizuoka

Shizuoka (jap. 静岡市 Shizuoka-shi) ist eine Großstadt und Verwaltungssitz der gleichnamigen Präfektur Shizuoka an der Südostküste von Honshū, der Hauptinsel von Japan. Die Region ist stark durch Erdbeben gefährdet.

Shizuoka-shi
静岡市
Shizuoka
Geographische Lage in Japan
Shizuoka (Japan)
Region: Chūbu
Präfektur: Shizuoka
Koordinaten: 34° 59′ N, 138° 23′ O
Basisdaten
Fläche: 1.411,83 km²
Einwohner: 685.589
(1. März 2021)
Bevölkerungsdichte: 486 Einwohner je km²
Gemeindeschlüssel: 22100-7
Symbole
Flagge/Wappen:
Baum: Blüten-Hartriegel
Blume: Stockmalve
Vogel: Eisvögel
Rathaus
Adresse: Shizuoka City Hall
5-1, Ōte-machi
Aoi-ku, Shizuoka-shi
Shizuoka-ken 420-8602
Webadresse: http://www.city.shizuoka.jp
Lage der Gemeinde Shizuoka in der Präfektur Shizuoka
Lage Shizuokas in der Präfektur

Die Universität Shizuoka wurde im Jahre 1949 gegründet. Shizuoka ist Zentrum des japanischen Teehandels, in der Umgebung werden Tee und Orangen angebaut. Wirtschaftlich bedeutsam sind auch die Lack-, Bambus- und Korbwarenherstellung, sowie der Maschinenbau.

Geschichte

Karte der Vorläufergemeinden der „neuen“ Stadt Shizuoka: lila+pink „alte“ Shizuoka-shi bis 2003, blau Shimizu-shi bis 2003, gelb Yui-chō bis 2008, beige Ganbara-chō bis 2006; ursprüngliche moderne Städte und Dörfer 19.–20. Jahrhundert nummeriert, Landkreisgrenzen der 1890er Jahre rot; 1./lila ist die ursprüngliche Shizuoka-shi bei ihrer Gründung 1889.

Schon 200 bis 300 n. Chr. wurde hier gesiedelt, später verlief hier eine Handelsstraße. Die Stadt hieß ursprünglich Sumpu (駿府), eine Kurzform von Suruga Fuchū (駿, dt. „Hauptstadt von Suruga“). Tokugawa Ieyasu, einer der drei Reichseiniger und Gründer des Tokugawa-Shōgunats, hatte hier seinen Altersruhesitz.

Da Fuchū auch Verrat (不忠) heißen kann, entschloss man sich 1869 die Stadt umzubenennen. Der neue Name sollte nach dem in der Nähe der Burg Sumpu gelegenen Berg bzw. Hügel (oka) Shizuhata (賤機山/賎機山) Shizugaoka (賎ヶ丘) lauten. Da das Kanji jedoch „ärmlich; gierig“ bedeutet, wurde es durch das homophone mit der Bedeutung „ruhig, friedlich“ ersetzt; zudem wurde letztendlich die archaische Partikel ga weggelassen.

Am 1. April 1889 erfolgte die Gründung von Shizuokashi (kreisfreie Stadt Shizuoka) aus Teilen der bisherigen Landkreise (-gun) Abe und Udo der Präfektur (-ken) Shizuoka.

Im Rahmen des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zwischen März 1945 und Juni 1945 mehrfach durch die United States Army Air Forces (USAAF) mit bombardiert. Der folgenschwerste Angriff war ein Flächenbombardement mit Napalmbomben am 19. Juni 1945. Die Angriffe zerstörten rund 66 % des Stadtgebietes und forderten 1.950 Tote. (siehe Luftangriffe auf Japan)

Die hier beschriebene „neue“ Stadt Shizuoka entstand 2003 durch die Fusion der „alten“ Stadt Shizuoka mit der Stadt Shimizu. Sie wurde sofort zur designierten Großstadt. Zwei weitere Eingemeindungen in den 2000er Jahren brachten das Stadtgebiet auf den heutigen Stand.

Politik

Fraktionen im Parlament
(Stand: 27. April 2021)[1]
Insgesamt 48 Sitze
  • KPJ: 4
  • Midori no Tō Greens Japan (緑の党グリーンズジャパン): 1
  • Sōsei Shizuoka (創生静岡; mit KDP): 8
  • Machizukuri kenkyūkai (街づくり研究会): 1
  • Shiseikai (志政会; mit DVP): 6
  • Kōmeitō: 6
  • LDP: 22

Bürgermeister von Shizuoka ist seit den einheitlichen Regionalwahlen 2011 der ehemalige Präfekturparlamentsabgeordnete Nobuhiro Tanabe, der bei den einheitlichen Wahlen 2019 für eine dritte Amtszeit wiedergewählt wurde.

Das Parlament der Stadt Shizuoka hat regulär 48 Mitglieder und wurde im März 2021 neu gewählt. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 40,1 % ein neues Rekordtief. Die Liberaldemokratische Partei (LDP) gewann 18 Sitze, die Kōmeitō sechs, die KPJ vier, die KDP zwei, die Grüne Partei einen; 17 Sitze gingen an Kandidaten ohne formale Parteinominierung.[2]

Im 69-köpfigen Parlament der Präfektur Shizuoka ist die Stadt Shizuoka mit insgesamt 13 Abgeordneten vertreten (Bezirk Aoi: 5, Bezirke Suruga und Shimizu: je 4). Nach der ebenfalls einheitlichen Präfekturparlamentswahl 2019 sind davon (Stand: Mai 2019) fünf Mitglieder der LDP-geführten Fraktion „Liberaldemokratische Reformkonferenz“, vier der ex-demokratischen Fraktion „Land des Fuji“ und drei der Kōmeitō-Fraktion, außerdem kommt aus der Stadt Shizuoka die präfekturweit einzige (fraktionslose) Kommunistin.[3]

Für das Unterhaus des nationalen Parlaments wird die Stadt Shizuoka von den Wahlkreisen Shizuoka 1 und 4 abgedeckt. Den Wahlkreis 1 im Westen, der ganz in der Stadt liegt, hielt bei der Wahl 2021 die Liberaldemokratin Yōko Kamikawa. Den Wahlkreis Shizuoka 4, der neben dem Ostteil der Stadt Shizuoka auch die Städte Fuji und Fujinomiya umfasst, verteidigte Yōichi Fukazawa (LDP).

Stadtgliederung

Am 1. April 2003 schlossen sich Shizuoka und Shimizu zum neuen Shizuoka zusammen. Am 1. April 2005 wurde Shizuoka zu einer durch „Regierungserlass bestimmten Großstadt“ (seirei shitei toshi) ernannt und die Stadtbezirke (ku) Aoi-ku, Suruga-ku und Shimizu-ku eingerichtet.

Die Stadtbezirke von Shizuoka
Code
mit Prüfziffer
NameFläche (in km²)BevölkerungBevölkerungs-
dichte (Ew./km²)
RōmajiKanji1. Okt. 201711. Okt. 201821. Okt. 20153
22101-5Aoi-ku葵区1073,76250.232253.593236,17
22102-3Suruga-ku駿河区73,05211.476212.4192907,86
22103-1Shimizu-ku清水区265,09233.708238.977901,49
22100-7Shizuoka-shi静岡市1411,90695.416704.989499,32

Sehenswürdigkeiten

Eingang zur Burg Sumpu
Rathaus von Shizuoka

Verkehr

Bildung

Angrenzende Städte und Gemeinden

Einwohnerentwicklung

Census-Bevölkerung
JahrBevölkerung
2015704.989
2010716.197
2005700.886
2000469.695
1995474.092
1990472.196
1985468.362
1980458.341

Söhne und Töchter der Stadt

Sport

Shizuoka ist die Heimat des Fußballvereins Shimizu S-Pulse aus der J. League, dessen Spiele im Nihondaira Sports Stadion ausgetragen werden.

Einzelnachweise

  1. Stadt Shizuoka, Parlament: Abgeordnete nach Fraktion (japanisch), abgerufen am 2. Dezember 2021.
  2. 静岡市議選 Shizuoka-shigisen. In: NHK選挙Web. 29. März 2021, abgerufen am 8. April 2021 (japanisch).
  3. Präfektur Shizuoka, Parlament: Abgeordnete nach Wahlkreis und Fraktion, abgerufen am 21. Mai 2019.
Commons: Shizuoka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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