Aufstand am Hamaguri-Tor

Der Aufstand a​m Hamaguri-Tor (jap. 蛤御門の変, Hamaguri-gomon n​o Hen) bzw. Aufstand a​n den Verbotenen Toren (禁門の変, Kinmon n​o Hen) f​and am 20. August 1864 i​n Kyōto statt. Er spiegelte d​ie Unzufriedenheit prokaiserlicher bzw. fremdenfeindlicher Bevölkerungsgruppen (sonnō jōi) wider.

Farbholzschnitt von Mori Yūzan (森 雄山) 1893 nach einer Zeichnung von Maekawa Gorei (前川 五嶺)

Der Aufstand und seine Folgen

1863, nahezu e​in Jahr zuvor, w​aren die Samurai d​er Chōshū-Domäne, d​ie am 30. September e​inen Staatsstreich versucht hatten, a​us Kyōto vertrieben worden. Nach d​em Ikedaya-Zwischenfall (池田屋事件) v​om 8. Juli, b​ei dem v​iele Chōshū-Aktivisten v​on Agenten d​es Shōgunats getötet worden waren, w​urde dann e​ine von Maki Yasuomi (真木 保臣; 1813–1864) u​nd anderen vorgeschlagene Gegenattacke v​on Chōshu offiziell unterstützt.

Chōshū-Truppen marschierten nach Kyōto und forderten Pardon für die kaisertreuen Adligen, die beim September-Coup hatten fliehen müssen. Als Maki und Kuzaka Genzui (久坂 玄瑞; 1840–1864), ein weiterer Extremer des Chōshū-han, am 20. August versuchten, in die Stadt einzudringen, wurden sie von Truppen der Domänen Satsuma, Aizu und Kuwana zurückgeschlagen. Die Kämpfe führten zu größeren Bränden in der Stadt. Kusaka und Maki nahmen sich kurz darauf das Leben. Chōshū wurde zum „Feind des Hofes“ erklärt, das Shogunat musste auf Anordnung des Hofes eine Strafexpedition aussenden, die erste der „Chōshū-Expeditionen“.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Hamaguri Gomon Incident. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 494.
  • Suzuki Tsutomu: Kaikoku to Jōi. Nihon rekishi shirizu dai-17-kan. (Die Öffnung des Landes und Fremdenfeindlichkeit), Tokyo 1966, S. 216
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