Bunka-chō
Das Bunka-chō (jap. 文化庁, Amt für kulturelle Angelegenheiten, engl. Agency for Cultural Affairs) gehört als Sonderamt zum japanischen Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie. Es wurde am 15. Juni 1968[1] eingerichtet, um Kunst und Kultur in Japan zu fördern. Seit 2016 wird das Amt und die 231 Angestellten (2017)[1] von Miyata Ryōhei geleitet.
Zu den Aufgaben gehören im Einzelnen: das künstlerische Schaffen zu fördern, der Schutz und die Erhaltung von Kulturgütern, der Schutz der Urheberrechte, Maßnahmen zur Verbesserung und Verbreitung der japanischen Sprache, den internationalen Kulturaustausch zu fördern und als Verwaltung für Religion zu fungieren. Das Budget des Amtes betrug 2016 103,96 Mio. Yen; es stieg 2017 um 0,3 % auf 104,27 Mio. Yen.[1]
Die Schriftzeichen für das Bunka-chō wurden vom Kalligraf Naruse Eizan entworfen.
Geschichte
Am 29. August 1950 trat das „Kulturgutschutzgesetz“ (文化財保護法, Bunkazai Hōgohō) in kraft und der „Ausschuss für den Schutz von Kulturgütern“ (文化財保護委員会, Bunkazai Hōgoiinkai) wurde als Sonderamt des „Kultusministeriums“[Anm. 1] gegründet. Die Abteilungen für Erziehung und Denkmalschutz des Kultusministeriums wurden abgeschafft.
Im Mai 1966, nach sechzehnjähriger Tätigkeit, wurde der Ausschuss als interne Abteilung in das „Kultusministerium“ zurückgegliedert. Zwei Jahre später, 1968 erhielt das Amt seinen gegenwärtigen Sonderstatus.
Struktur des Amtes
Leitungsebene
- Leiter des Bunka-chō
- Stellvertretender Leiter des Bunka-chō
Abteilungen
- Sekretariat: Personal, Rechnungswesen, Auskunft, Urheberrechtsschutz
- Hauptsitz für vitalisierende regionale Kulturen
- politische Abteilung
- Abteilung für Urheberrecht
- internationale Abteilung
- Kulturabteilung:
- Abteilung für Kunst und Kultur
- Abteilung für die japanische Sprache
- Abteilung für religiöse Angelegenheiten
- Abteilung für Kulturdenkmäler:
- Amt zur Überwachung und Inspektion der Kulturdenkmäler
- Abteilung für traditionelle Kultur
- Abteilung für Kunst und Wissenschaft
- Abteilung für Andenken
- Botschaftsrat (verantwortlich für Bauwerke)
- Beratungsausschüsse
- Kulturausschuss
- Ausschuss für Religionsgemeinschaften
- Sondereinrichtung
Selbstverwaltungskörperschaften
- Museen
- Einrichtungen für Kulturdenkmäler
- Fördereinrichtungen für Kunst und Kultur
- National Institutes for Cultural Heritage
Hauptaktivitäten des Amtes
Kunst und Kultur
- Nationales Kunstfestival (芸術祭, Geijutsusai, engl. National Arts Festival) – seit 1946
- Empfehlungsausschuss Kunst (芸術選奨, Geijutsusenshō)[Anm. 2]
- Nationales Kulturfestival (国民文化祭, Kokumin Bunkasai, engl. National Cultural Festival)
- Landesweites Kultur, Kunst und Wissenschaftsfestival der Oberschulen (全国高等学校総合文化祭)
- Medien- und Kunstfestival des Bunka-chō (文化庁メディア芸術祭, Bunka-chō media geijutsusai, engl. Japan Media Arts Festival)
- Förderung des japanischen Films
Internationaler Kulturaustausch
- Internationales Kulturforum des Bunka-chō
- Kulturaustausch des Bunka-chō
- Jahr des internationalen Austauschs
Spracherziehung und politische Maßnahmen
- Umfragen zur japanischen Sprache
- Hauptversammlung für japanische Spracherziehung
- Herstellung und Verbreitung von Informationsbroschüren und Videos[Anm. 3]
Sonstiges (Auswahl)
- Erforschung, Schutz und Erhalt von Kulturdenkmälern
- Unterstützung von Museen
- Untersuchungen zum, Schutz des und Kontrolle des Urheberrechts
- Leitung der Belange von Religionsgemeinschaften[2]
Leiter des Amtes
Name | Kanji | Amtszeit | |
---|---|---|---|
1 | Kon Hidemi | 今 日出海 | 15. Juni 1968 – 1. Juli 1972 |
2 | Adachi Kenji | 安達 健二 | 1. Juli 1972 – 12. September 1975 |
3 | Yasujima Hisashi | 安嶋 彌 | 12. September 1975 – 20. September 1977 |
4 | Inumaru Tadashi | 犬丸 直 | 20. September 1977 – 6. Juni 1980 |
5 | Sano Bun’ichirō | 佐野 文一郎 | 6. Juni 1980 – 5. Juli 1983 |
6 | Suzuki Isao | 鈴木 勲 | 5. Juli 1983 – 31. März 1985 |
7 | Miura Shumon | 三浦 朱門 | 1. April 1985 – 1. September 1986 |
8 | Ōsaki Hitoshi | 大崎 仁 | 1. September 1986 – 10. Juni 1988 |
9 | Ueki Hiroshi | 植木 浩 | 10. Juni 1988 – 1. Juli 1990 |
10 | Kawamura Tsuneaki | 川村 恒明 | 1. Juli 1990 – 1. Juli 1992 |
11 | Uchida Hiroyasu | 内田 弘保 | 1. Juli 1992 – 25. Juli 1994 |
12 | Tōyama Atsuko | 遠山 敦子 | 25. Juli 1994 – 1. September 1996 |
13 | Yoshida Shigeru | 吉田 茂 | 1. September 1996 – 1. Juli 1997 |
14 | Hayashida Hideki | 林田 英樹 | 1. Juli 1997 – 15. Juni 2000 |
15 | Sasaki Masamine | 佐々木 正峰 | 15. Juni 2000 – 18. Januar 2002 |
16 | Kawai Hayao | 河合 隼雄 | 18. Januar 2002 – 1. November 2006 |
17 | Kindō Shinji | 近藤 信司 | 1. November 2006 – 1. April 2007 |
18 | Aoki Tamotsu | 青木 保 | 1. April 2007 – 14. Juli 2009 |
19 | Tamai Hideo | 玉井 日出夫 | 14. Juli 2009 – 29. Juli 2010 |
20 | Kondō Seiichi | 近藤 誠一 | 29. Juli 2010 – 7. Juli 2013 |
21 | Aoyagi Masanori | 青柳 正規 | 8. Juli 2013 – 1. April 2016 |
22 | Miyata Ryōhei | 宮田 亮平 | 1. April 2016 – heute |
Weblinks
- Offizielle Website (japanisch, englisch)
Siehe auch
Anmerkungen
- Das „Kultusministerium“ (文部省, Mombu-shō) gehörte zu diesem Zeitpunkt noch nicht zum Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie. Es wurde erst 2001 mit der „Behörde für Wissenschaft und Technologie“ (科学技術庁, Kagaku-Gijutsu-chō) im MEXT zusammengelegt.
- Dieser Ausschuss trifft eine Vorauswahl von Personen, die sich um die Kunst verdient gemacht haben und die für die Verleihung des Preises des Ministers für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie (文部科学大臣賞, Mombukagaku Daijin-shō) infrage kommen.
- Spracherziehung bezieht sich ausschließlich auf Muttersprachler.
Einzelnachweise
- Foundations for Cultural Administration. (PDF; 11,9 MB) Amt für kulturelle Angelegenheiten, Tokyo, Japan, 2017, S. 1, abgerufen am 15. Mai 2018.
- Religious Juridical Persons and Administration of Religious Affairs(englisch)