Tokugawa (Kishū)

Die Kishū-Tokugawa (japanisch 紀州徳川家, Kishū Tokugawa-ke), a​uch Kii-Tokugawa (紀伊徳川家, -ke), w​aren eine d​er drei Tokugawa-Familien (Gosanke), d​ie von d​en jüngsten Söhnen Tokugawa Ieyasus abstammten u​nd damit z​u den Shinpan-Daimyō gehörten. Mit e​inem Einkommen v​on 250.000 Koku w​aren sie d​ie mittlere d​er drei Zweigfamilien. Drei Shogune entstammten dieser Familie.

Wappen der Tokugawa[1]
Kii-Residenz in Edo[2][A 1]
Kii-Nebenresidenz[3][A 2]

Genealogie

Hauptlinie

  • Yorinobu (頼宜, 1602–1671), achter Sohn Tokugawa Ieyasus, erhielt 1603 das Lehen Mito (Provinz Hitachi) mir 250.000 Koku. 1606 wurde er nach Fuchū (Suruga) versetzt und schließlich 1619 nach Wakayama (Kii) mit 555.000 Koku. Dort residierten er und seine Nachkommen bis 1868.
  • Mochitsugu (茂承, 1844–1906) war letzter Daimyō dieser Linie. Nach 1868 führten uns seine Nachkommen bis 1945 den Titel Fürst.
  • Yorimichi (賴倫, 1872–1925), Mochitsugus Sohn, machte, angeregt durch eine Reise durch Europa und die USA, 1902 den Buchbestand des Hauses in einem auf einem Grundstück der Familie in Tokyo eigens errichteten Gebäude als Nanki-bunko (南葵文庫) der Öffentlichkeit zugänglich. 1923 überließ er nach dem Kantō-Erdbeben der Bibliothek der Universität Tokio einen Großteil seiner Bücher. Er war Förderer des öffentlichen Bibliothekswesens in Japan und langjähriger Präsident der Japan Library Association.

Matsudaira (Kii)

  • Matsudaira Yorizumi (松平頼純, 1641–1711), Sohn Yorinobus, und seine Nachkommen residierten von 1670 bis 1868 in einem Festen Haus (jinya) in Saijō (Iyo) mit einem Einkommen von 30.000 Koku.

Anmerkungen

  1. Heute befindet sich auf dem Gelände die Residenz des Kronprinzen und der Palast Akasaka.
  2. Dieses Viertel heißt Ki-O-I-cho nach den Nebenresidenzen der Kishu-Tokugawa, Owari-Tokugawa und Ii. Heute steht dort das große Hotel New Otani.

Einzelnachweise

  1. Furusawa, Tsunetoshi: Kamon daichō. Kin’ensha, o. J., ISBN 4-321-31720-7, S. 184.
  2. Ausschnitt aus der Stadtteilkarte "Yotsuya" von ca. 1850.
  3. Ausschnitt aus der Stadtteilkarte "Soto-Sakurada" von ca. 1850.

Literatur

  • Papinot, Edmond: Historical and Geographical Dictionary of Japan. Nachdruck der Ausgabe von 1910 durch Tuttle, 1972. ISBN 0-8048-0996-8.
  • Miura, Masayuki (Hrsg.): Shiro to jinya. Saikoku-hen. Gakken, 2006. ISBN 978-4-05-604379-2.
  • Miyaji, Saichiro (Hrsg.): Bakumatsu shoshu saigo-no hanshu-tachi. Nishinihon-hen. Jinbunsha, 1997. ISBN 978-4-7959-1906-8.
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