Mannschaftsverfolgung
Die Mannschaftsverfolgung ist eine Disziplin des Bahnradsports. Die vierköpfigen Teams werden auch Bahn-Vierer genannt.
Regeln und Rennverlauf
Der Modus ist der gleiche wie bei der Einerverfolgung. Hier treten jedoch zwei Mannschaften zu je vier Fahrern (bei den Frauen bis einschließlich 2013 drei Fahrerinnen) gegeneinander an. Die Distanz beträgt einheitlich bei Frauen, Männern, Juniorinnen und Junioren 4000 m (bis einschließlich 2013 bei den Frauen 3000 m). Die Zeitmessung erfolgt bei Zieldurchgang des dritten Fahrers einer Mannschaft, daher kann unter Umständen ein Fahrer pro Mannschaft im Laufe des Rennens ausscheiden (z. B. wegen Erschöpfung), ohne das Ergebnis der Mannschaft zu gefährden.
Bei Nationencups, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen findet nach der Qualifikation eine Zwischenrunde statt, für die sich die ersten acht Teams qualifizieren. In dieser Zwischenrunde (offiziell: 1. Runde) fährt sechste Team der Qualifikation gegen das siebte, das fünfte gegen das achte, das zweite gegen das dritte und das schnellste gegen das vierte fährt. Die Gewinner der letzten beiden Rennen der Zwischenrunde bestreiten das Finale um Platz eins. Die restlichen Teams qualifizieren sich entsprechend der Zeiten in der Zwischenrunde für das Finale um Platz drei.
Die Mannschaftsverfolgung gilt als Königsdisziplin des Bahnradsports, weil neben der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Mannschaftsmitglieds die perfekte Abstimmung aufeinander von entscheidender Bedeutung ist. Bis die Führungswechsel und das Hinterradfahren auf minimalem Abstand optimal durchgeführt werden kann, ist ein erheblicher Trainingsaufwand erforderlich.
Im Gegensatz zu Rennen mit Massenstart, bei denen die Fahrer mit einem Abstand von 30 cm bis zu über einem Meter am Hinterrad des Vorausfahrenden fahren, beträgt der ideale Abstand zwischen den Fahrern eines solchen „Viererzuges“ 15–20 cm. Beim Führungswechsel macht man sich die Bahnüberhöhung geschickt zunutze: Der Führende schert in der Kurve nach rechts aus und verliert wegen der Überhöhung sehr schnell an Geschwindigkeit, die er aber fast vollständig aus der dann höheren Lageenergie wieder zurückgewinnt, indem er sofort wieder nach unten schwenkt und sich am Ende anschließt.
Rekorde
Aktueller Rekordhalter bei den Männern ist die italienische Auswahl um Simone Consonni, Filippo Ganna, Francesco Lamon, Jonathan Milan, die bei den Olympischen Spielen 2021 im Mannschaftsverfolgungswettbewerb den bis dahin von Dänemark gehaltenen Rekord auf 3:42,032 min verbesserten.
Bei den Frauen ist die Rekordfahrt vom 3. August 2021 in Izu, bei der das deutsche Team mit Franziska Brauße, Lisa Brennauer, Lisa Klein und Mieke Kröger 4:04.242 Minuten fuhr, die Bestzeit der Mannschaftsverfolgung.[1]
Ergebnisse der UCI-Bahn-Weltmeisterschaften
Männer
Bis zum Jahr 1991 war der Weltmeisterschafts-Wettbewerb im Mannschaftsverfolgung den Amateuren vorbehalten und wurde in den Jahren der Olympischen Spiele 1976, 1980, 1984, 1988, und 1992 nicht ausgetragen. Danach wurde die Trennung zwischen Profis und Amateuren aufgehoben. Seitdem finden die Bahn-Weltmeisterschaften in der neuen „Elite“-Kategorie statt.
Frauen
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Resultate und finale Klassifizierungen der Olympischen Spiele in Tokio der Frauen auf olympics.com abgerufen am 3. August 2021
- Die Zusammensetzung dieser Mannschaft ist in den Quellen nicht übereinstimmend.
- Tennant fuhr nur die Qualifikation und wurde im Finale durch Burke ersetzt.
- Ankudinoff fuhr nur die Qualifikation und wurde im Finale durch Cure ersetzt.