Günter Haritz
Günter Haritz (* 16. Oktober 1948 in Heidelberg) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer.
Günter Haritz (l.) mit René Pijnen beim Münchener Sechstagerennen 1976 | |
Zur Person | |
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Geburtsdatum | 16. Oktober 1948 |
Nation | Deutschland |
Disziplin | Straße, Bahn |
Körpergröße | 1,80 Meter |
Renngewicht | 76 Kilogramm |
Karriereende | 1980 |
Wichtigste Erfolge | |
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Letzte Aktualisierung: 8. Januar 2020 |
Sportlicher Werdegang
Günter Haritz war Spezialist für die Mannschaftsverfolgung sowie für Sechstagerennen. Er gehörte zum „Gold-Vierer“ des Bundestrainers Gustav Kilian, der zweimal – 1970 und 1973 – die Weltmeisterschaft gewann sowie bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München die Goldmedaille errang (mit Jürgen Colombo, Udo Hempel, Günther Schumacher und Peter Vonhof).
Nach dem zweiten WM-Sieg 1973 trat Haritz, genannt „der Blitz aus Leimen“, zu den Profis über. Zuvor hatte er bereits eine Reihe von Sechstagerennen für Amateure gewonnen. In den folgenden Jahren startete er bei 83 Sechstagerennen, von denen er elf gewann.[1] Sieben Rennen gewann er gemeinsam mit René Pijnen, zwei mit Dietrich Thurau sowie je eines mit Patrick Sercu und Bernard Thévenet. 1976 wurde er gemeinsam mit Pijnen Europameister im Zweier-Mannschaftsfahren.[2] Insgesamt konnte er im Lauf seiner Karriere in vier Disziplinen (Straßenrennen, Omnium, Mannschaftsverfolgung und Zweier-Mannschaftsfahren) nationale Meistertitel gewinnen.
Auch fuhr Günter Haritz erfolgreich Straßenrennen. 1974 wurde er deutscher Straßenmeister, 1975 belegte er den zweiten und 1976 den dritten Platz. Seine Einsätze bei den UCI-Straßenweltmeisterschaften verliefen dagegen weniger erfolgreich: 1973, 1974, 1975, 1977, 1978 und 1979 schied er aus.[3]
Diverses
1972 wurde Hartiz mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[4] 1973 wurde er mit dem Vierer zur Mannschaft des Jahres gewählt. 1980 trat Haritz vom aktiven Radsport zurück. Heute betreibt er ein Fahrradgeschäft in Leimen. Er ist Ehrenbürger seines Wohnortes.[5]
Erfolge
Meisterschaften
- 1970
- Amateur-Weltmeister – Mannschaftsverfolgung (mit Peter Vonhof, Hans Lutz und Ernst Claußmeyer)
- Deutscher Amateur-Meister – Omnium
- 1971
- Amateur-Weltmeisterschaft – Mannschaftsverfolgung (mit Udo Hempel, Peter Vonhof und Jürgen Colombo)
- 1972
- Olympiasieger – Mannschaftsverfolgung (mit Jürgen Colombo, Udo Hempel und Günther Schumacher)
- Deutscher Amateur-Meister – Omnium, Zweier-Mannschaftsfahren (mit Rainer Erdmann)
- 1973
- Amateur-Weltmeister – Mannschaftsverfolgung (mit Günther Schumacher, Peter Vonhof und Hans Lutz)
- 1974
- Deutscher Meister – Straßenrennen
- 1975
- Europameister – Dernyrennen[2]
- 1976
- Europameister – Zweier-Mannschaftsfahren (mit René Pijnen)
Sechstagerennen
- 1975
- Frankfurt (mit René Pijnen)
- London (mit René Pijnen)
- München (mit René Pijnen)
- Münster (mit René Pijnen)
- Zürich (mit Patrick Sercu)
- 1976
- Berlin (mit Dietrich Thurau)
- Bremen (mit René Pijnen)
- Frankfurt (mit Dietrich Thurau)
- Münster (mit René Pijnen)
- Grenoble (mit Bernard Thévenet)
- 1977
- Köln (mit René Pijnen)
Literatur
- Arnim Töpel: Günther Haritz: Aus dem Leben eines Radsportbesessenen. Talking Blues, 2017, ISBN 978-3-9817294-5-0.
Teams
- 1975–1977 TI-Raleigh
- 1978 Ijsboerke
- 1979–1980 Kondor
Weblinks
- Günter Haritz in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Günter Haritz in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Günter Haritz in der Datenbank von ProCyclingStats.com
- Website von Radsport Haritz
Einzelnachweise
- Roger de Maertelaere: Mannen van de Nacht, Eeklo 2000. S. 215.
- Die Europameisterschaften vor Gründung der „European Cycling Union“ (UEC) im Jahre 1995 gelten als inoffiziell, da sie bis zu diesem Zeitpunkt in der Regel Einladungsrennen waren, an der auch nach Nationen gemischte Mannschaften teilnehmen konnten.
- René Jacobs u. a. (Hrsg.): Velo. Brüssel 1984, S. 226–227.
- Sportbericht der Bundesregierung vom 29. September 1973 an den Bundestag - Drucksache 7/1040 - Seite 69
- Liste der Ehrenbürger von Leimen