Lisa Brennauer
Lisa Brennauer (* 8. Juni 1988 in Kempten) ist eine deutsche Radrennfahrerin und siebenfache Weltmeisterin (2013–2021) auf Straße und Bahn. Sie ist eine der erfolgreichsten deutschen Radsportlerinnen der 2010er Jahre. 2021 wurde sie Olympiasiegerin in der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn.
Lisa Brennauer mit der EM-Silbermedaille in der Mannschaftsverfolgung (2019) | |
Zur Person | |
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Geburtsdatum | 8. Juni 1988 (33 Jahre) |
Nation | Deutschland |
Disziplin | Straße, Bahn |
Fahrertyp | Zeitfahrerin |
Zum Team | |
Aktuelles Team | Ceratizit-WNT Pro Cycling Team |
Internationale Team(s) | |
2009 2010–2011 2012–2017 2018 2019– |
Equipe Nürnberger Hitec Products UCK Specialized / Velocio / Canyon Wiggle High5 Ceratizit-WNT |
Wichtigste Erfolge | |
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Letzte Aktualisierung: 8. November 2020 |
Sportliche Laufbahn
2005 wurde Lisa Brennauer in Salzburg Junioren-Weltmeisterin im Einzelzeitfahren auf der Straße. 2004 sowie 2005 errang sie den Deutschen Meistertitel in derselben Disziplin als Juniorin. In den Saisons 2008/2009 sowie 2009/2010 konnte sie zudem mehrfach in der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn Podiumsplätze bei Weltcuprennen belegen. 2010 wurde sie in Cottbus deutsche Vizemeisterin in der Einerverfolgung auf der Bahn. 2011 errang sie die nationalen Meistertitel im Omnium und im Scratch, 2013 und 2014 wurde sie deutsche Meisterin im Einzelzeitfahren der Frauen sowie 2013 in der Einerverfolgung.
2014 errang Lisa Brennauer in Baunatal die Titel der deutschen Meisterin im Straßenrennen sowie im Einzelzeitfahren und wurde nationale Berg-Meisterin. Am 23. September errang Lisa Brennauer die Goldmedaille im Einzelzeitfahren der Frauen (Elite) bei der Straßen-WM 2014 in Ponferrada (Spanien), nachdem sie zuvor schon mit ihrem Team Weltmeisterin im Mannschaftszeitfahren geworden war. Im Straßenrennen gewann sie Silber. Damit war sie erfolgreichste Sportlerin dieser Weltmeisterschaften.[1]
Im Jahr 2015 gewann Brennauer die Energiewacht Tour und die Women’s Tour. Den hart erkämpften Sieg bei der Women’s Tour bezeichnete sie selbst als einen ihrer „größten Erfolge“.[2] Anfang September gewann sie außerdem nach starker Teamunterstützung eine Etappe und die Gesamtwertung der niederländischen Boels Rental Ladies Tour.[3]
Bei den Straßenweltmeisterschaften 2015 in Richmond (Virginia) wurde Brennauer mit ihrem Team Velocio-SRAM Weltmeisterin im Teamzeitfahren. Im Einzelzeitfahren der Frauen (Elite) holte sie die Bronzemedaille. Im Jahr darauf errang sie mit ihrem Team von Canyon SRAM Racing bei den Weltmeisterschaften in Doha die Silbermedaille im Mannschaftszeitfahren. Bei den UEC-Bahn-Europameisterschaften 2017 in Berlin startete Brennauer mit dem deutschen Frauen-Vierer in der Mannschaftsverfolgung. Dabei kam es zu einem Sturz, bei dem sich Brennauer einen Oberarmbruch, Schürfwunden und Prellungen zuzog[4] und lange pausieren musste.[5]
Im August 2018 wurde Lisa Brennauer in Glasgow Europameisterin in der Einerverfolgung. Dabei stellte sie innerhalb von 24 Stunden zweimal einen neuen deutschen Rekord auf, zuletzt bewältigte sie die drei Kilometer in 3:26,879 Minuten.
Im Finale um Gold schlug sie die vierfache Verfolgungs-Europameisterin und schottische Lokalmatadorin Katie Archibald vor heimischem Publikum. Nur einen Tag später errang sie im Straßenrennen der Straßeneuropameisterschaften die Bronzemedaille.
Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2019 wurde die damals 30-Jährige im polnischen Pruszków Vize-Weltmeisterin in der Einerverfolgung. Im selben Jahr gewann sie im niederländischen Apeldoorn jeweils Silber in der Einerverfolgung sowie mit Mieke Kröger, Gudrun Stock, Lisa Klein und Franziska Brauße in der Mannschaftsverfolgung der Bahn-Europameisterschaften
Im Berliner Velodrom wurde Brennauer zu Beginn des Jahres 2020 Vizeweltmeisterin in der Einerverfolgung und gewann mit dem deutschen Vierer Bronze in der Mannschaftsverfolgung. Bei den Straßen-Europameisterschaften 2020 belegte sie Platz vier im Einzelzeitfahren.[6] Bei den Olympischen Spielen in Tokio wurde sie 2021 mit Klein, Kröger und Brauße Olympiasiegerin in der Mannschaftsverfolgung.[7] Während des olympischen Wettbewerbs stellte der deutsche Frauen-Vierer drei Mal hintereinander einen neuen Weltrekord auf und konnte letztlich den bestehenden Rekord des britischen Vierers von den Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro um rund sechs Sekunden auf 4:04,249 Minuten verbessern.[8]
Ehrungen
2014 und 2021 wurde Lisa Brennauer zur deutschen Radsportlerin des Jahres gewählt.[9] 2021 wurde sie als Mitglied des Bahn-Vierers gemeinsam mit Franziska Brauße, Mieke Kröger, Lisa Klein und Laura Süßemilch zur Mannschaft des Jahres gekürt.[10] Für den Gewinn der Goldmedaille erhielt sie – zusammen mit ihren Team-Kolleginnen – am 8. November 2021 vom Bundespräsidenten das Silberne Lorbeerblatt.[11]
Erfolge
Straße
- 2005
- Junioren-Weltmeisterin – Einzelzeitfahren
- 2009
- eine Etappe Albstadt-Frauen-Etappenrennen
- 2013
- Weltmeisterin – Mannschaftszeitfahren
- Mannschaftszeitfahren Open de Suède Vårgårda
- Mannschaftszeitfahren Lotto-Belisol Tour
- eine Etappe Holland Ladies Tour
- eine Etappe Tour du Languedoc-Roussillon
- Deutsche Meisterin – Einzelzeitfahren
- 2014
- Weltmeisterin – Einzelzeitfahren, Mannschaftszeitfahren
- Weltmeisterschaft – Straßenrennen
- Mannschaftszeitfahren Energiewacht Tour
- Ronde van Overijssel
- Gesamtwertung und zwei Etappen Auensteiner Radsporttage
- zwei Etappen Internationale Thüringen-Rundfahrt der Frauen
- Mannschaftszeitfahren Open de Suède Vårgårda
- eine Etappe Holland Ladies Tour
- Deutsche Meisterin – Einzelzeitfahren, Straßenrennen
- 2015
- Weltmeisterin – Mannschaftszeitfahren
- Weltmeisterschaft – Straßenrennen
- Gesamtwertung und eine Etappe Holland Ladies Tour
- Gesamtwertung und eine Etappe The Women’s Tour
- zwei Etappen Internationale Thüringen-Rundfahrt der Frauen
- zwei Etappen Energiewacht Tour
- eine Etappe Gracia Orlová
- 2016
- Weltmeisterschaft – Mannschaftszeitfahren
- eine Etappe Auensteiner Radsporttage
- eine Etappe Holland Ladies Tour
- 2017
- eine Etappe Healthy Ageing Tour
- Deutsche Meisterschaft – Straßenrennen
- Gesamtwertung und Prolog Internationale Thüringen-Rundfahrt der Frauen
- eine Etappe Boels Rental Ladies Tour
- 2018
- Gesamtwertung und eine Etappe Internationale Thüringen-Rundfahrt der Frauen
- Deutsche Meisterin – Einzelzeitfahren
- Europameisterschaft – Straßenrennen
- 2019
- eine Etappe Healthy Ageing Tour
- Gesamtwertung, eine Etappe und Punktewertung Festival Elsy Jacobs
- Deutsche Meisterin – Straßenrennen
- Europameisterschaft – Mixed-Staffel
- Gesamtwertung und eine Etappe Madrid Challenge by La Vuelta
- Weltmeisterschaft – Mixed-Staffel
- 2020
- Deutsche Meisterin – Straßenrennen
- Europameisterin – Mixed-Staffel
- Gesamtwertung, eine Etappe und Punktewertung Madrid Challenge by La Vuelta
- 2021
- Deutsche Meisterin – Einzelzeitfahren
Bahn
- 2010
- Europameisterschaft – Mannschaftsverfolgung (mit Verena Jooß und Madeleine Sandig)
- 2011
- Europameisterschaft – Mannschaftsverfolgung (mit Charlotte Becker und Madeleine Sandig)
- Deutsche Meisterin – Omnium
- 2013
- Deutsche Meisterin – Einerverfolgung
- 2018
- Europameisterin – Einerverfolgung
- Europameisterschaft – Mannschaftsverfolgung (mit Charlotte Becker, Gudrun Stock und Mieke Kröger)
- Deutsche Meisterin – Einerverfolgung
- 2019
- Weltmeisterschaft – Einerverfolgung
- Europameisterschaft – Einerverfolgung, Mannschaftsverfolgung (mit Mieke Kröger, Gudrun Stock, Lisa Klein und Franziska Brauße)
- 2020
- Weltmeisterschaft – Mannschaftsverfolgung (mit Franziska Brauße, Lisa Klein und Gudrun Stock)
- Weltmeisterschaft – Einerverfolgung
2021
- Olympiasiegerin – Mannschaftsverfolgung (mit Franziska Brauße, Lisa Klein und Mieke Kröger)
- Europameisterin – Einerverfolgung, Mannschaftsverfolgung (mit Franziska Brauße, Mieke Kröger und Laura Süßemilch)
- Weltmeisterin – Einerverfolgung, Mannschaftsverfolgung (mit Franziska Brauße, Mieke Kröger und Laura Süßemilch)
Straßen-Weltmeisterschafts-Platzierungen
Weltmeisterschaft | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 |
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StraßenrennenStraße | 91 | – | DNF | 2 | 30 | 12 | 43 | DNF | 9 | 9 |
EinzelzeitfahrenEZF | – | – | 11 | 1 | 3 | 6 | 12 | 14 | 10 | 4 |
MannschaftszeitfahrenMZF | – | – | 1 | 1 | 1 | 2 | 4 | 4 | 2 | – |
Weblinks
- Lisa Brennauer in der Datenbank von ProCyclingStats.com
- Lisa Brennauer in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Lisa Brennauer in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Lisa Brennauer in der Datenbank von rad-net.de
- Offizielle Website
Einzelnachweise
- Lisa Brennauer aus Durach holt dritte WM-Medaille. all-in.de, 27. September 2014, abgerufen am 28. September 2014.
- Dem Team sei Dank: Brennauer feiert Riesenerfolg in England. In: radsport-news.com. 23. April 2015, abgerufen am 22. Juni 2015.
- Brennauer: "Mehr als der Sieg zählt die Art, wie wir gefahren sind". radsport-news.com, 6. September 2015, abgerufen am 6. September 2015.
- Bahn-EM: Brennauer zog sich bei Sturz Oberarmbruch zu. In: radsport-news.com. 19. Oktober 2017, abgerufen am 6. November 2017.
- Ex-Straßenrad-Weltmeisterin Brennauer erlitt Oberarmbruch. Abgerufen am 24. August 2020.
- Süddeutsche Zeitung: Rad-EM: Brennauer knapp an einer Medaille vorbei. Abgerufen am 24. August 2020.
- DOSB nominiert Bahnradsportler für Tokio. In: rad-net.de. 15. Juni 2021, abgerufen am 29. Juni 2021.
- Gold und Weltrekord für Bahnrad-Vierer der Frauen. In: zeit.de. 3. August 2021, abgerufen am 3. August 2021.
- Brennauer und Martin Radsportler des Jahres. In: rad-net.de. 1. Dezember 2021, abgerufen am 4. Dezember 2021.
- jmi: Sportler des Jahres: Zverev, Mihambo und Bahnrad-Frauen triumphieren 2021. In: Focus Online. 19. Dezember 2021, abgerufen am 19. Dezember 2021.
- www.bundespraesident.de: Der Bundespräsident / Reisen und Termine / Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes. Abgerufen am 28. Januar 2022.