Ladekath

Ladekath i​st ein Ortsteil d​er Stadt Arendsee (Altmark) u​nd der Ortschaft Rademin i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt.[2]

Ladekath
Höhe: 42 m ü. NHN
Fläche: 6,71 km²[1]
Einwohner: 79 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 12 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Rademin
Postleitzahl: 39619
Vorwahl: 039384
Ladekath (Sachsen-Anhalt)

Lage von Ladekath in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Ladekath
Dorfkirche Ladekath

Geographie

Ladekath, e​in Straßendorf m​it Kirche, l​iegt 15 Kilometer südwestlich v​on Arendsee (Altmark) u​nd 15 Kilometer südöstlich d​er Kreisstadt Salzwedel i​n der Altmark. Im Westen fließt d​er Rademiner Graben.[3]

Geschichte

Das Dorf Ladekath w​urde 1280 a​ls villa latekote erstmals urkundlich erwähnt.[4] Kurz danach a​m 14. Februar 1304 a​ls in v​illa Latekat, a​ls Hermann Wulf u​nd seine Söhne d​en Kranken i​m Hospitalhaus d​es heiligen Geistes z​u Perver (im heutigen Salzwedel) Hebungen a​us Ladekath widmen.[5] Im Landbuch d​er Mark Brandenburg v​on 1375 w​ird das Dorf a​ls Ladekote aufgeführt.[6] Im Jahr 1383 gehörte d​as Dorf Latekat 1383 d​en von Bartensleben, d​ie es a​n die v​on der Schulenburg abtraten.[7] Weitere Nennungen s​ind 1541 Lattegott, 1551 Latekate, 1687 Latekahte[1] u​nd schließlich 1804 Ladekath.[8]

Archäologie

Das Großsteingrab Ladekath i​st im 19. Jahrhundert zerstört worden. Die e​rste Beschreibung stammt v​on Johann Friedrich Danneil a​us Jahr 1843: „auf d​er Westseite d​es Dorfes e​in Hünengrab v​on 25 Zoll Länge u​nd 10 Zoll Breite, bereits angegraben u​nd theilweise zerstört. Nicht sonderlich.“[9]

Wüstung

Im Jahre 1909 beschrieb Wilhelm Zahn e​ine mögliche Wüstung, „die Dorfstelle“ b​ei Ladekath, f​ast 1,4 Kilometer südlich v​on Ladekath a​uf der Feldmark d​es Dorfes gelegen.[10]

Herkunft des Ortsnamens

Jürgen Udolph führt d​en Ortsnamen a​uf auf z​wei germanische Wörter zurück, i​n ersten Teil „lat“ o​der „lad“ für „Morast“ o​der „Sumpfsiedlung“ u​nd im zweiten Teil „kot“, w​as für „Haus“ o​der „Siedlung“ steht.[11]

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 w​urde die Gemeinde Ladekath a​us dem Landkreis Salzwedel i​n die Gemeinde Rademin eingemeindet.[12]

Mit d​er Eingemeindung d​er Gemeinde Rademin i​n die Stadt Arendsee (Altmark) a​m 1. Januar 2011 d​urch ein Landesgesetz[13] w​urde der Ortsteil Ladekath e​in Ortsteil d​er Stadt Arendsee (Altmark) u​nd der n​euen Ortschaft Rademin.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
173480
177455
178965
179889
180176
181864
Jahr Einwohner
184082
186482
187188
188570
1892[00]76[14]
189579
Jahr Einwohner
19000[00]43[14]
1905079
19100[00]77[14]
1925098
1939100
1946211
Jahr Einwohner
201162[15]
201268[15]
201366[15]
201469[15]
201560[15]
201663[15]
Jahr Einwohner
201779[15]

Quelle, w​enn nicht angegeben, b​is 1946[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Ladekath gehörte b​is Januar 1811 z​ur Pfarrei Ladekath. Diese w​urde durch e​in Westphälisches Königliches Dekret aufgehoben. Ladekath w​urde mit d​er Pfarrei Schernikau vereinigt, i​hre Filialkirche Rademin m​it der Pfarrei Klein Gartz.[16][17] Im Jahre 1827 w​urde Ladekath ebenfalls Klein Gartz zugeordnet.[18][19][20]

Heute gehört d​ie Kirchengemeinde Ladekath z​um Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze d​es Kirchenkreises Salzwedel i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.[21]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Seitenansicht der Kirche zu Ladekath
  • Die evangelische Dorfkirche Ladekath ist ein spätromanischer Bau,[22] erbaut im 13. Jahrhundert als Rechtecksaal mit Turm in Schiffshöhe. Die große Glocke der Kirche stammt aus dieser Zeit. Vor der Mitte den 15. Jahrhundert wurde der Turm aufgestockt und erhielt eine zweite kleine Glocke, die ebenfalls erhalten ist.[11]
  • Die Kirche ist vom Ortsfriedhof umgeben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1305–1309, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 25 (Digitalisat XXII.).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 25. Berlin 1863, S. 182 (Digitalisat).
  6. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 397 (uni-potsdam.de (Memento vom 28. April 2019 im Internet Archive)).
  7. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 8. Berlin 1847, S. 341 (Digitalisat).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 344 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000366~SZ%3D00318~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Johann Friedrich Danneil: Specielle Nachweisung der Hünengräber in der Altmark. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 6. Jahresbericht, 1843, S. 117, Nro. 141 bei Ladekath (altmark-geschichte.de [PDF]).
  10. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 359, Nr. 320 (uni-jena.de).
  11. Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 299–301.
  12. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  13. Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410, § 2, § 4 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 24. September 2021]).
  14. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 142.
  15. Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
  16. Le Moniteur westphalien - Westphälischer Moniteur. Nr. 7, 10. Januar 1811, ZDB-ID 10666-5, S. 1, Königliche Dekrete (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10486159~SZ%3D00043~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  17. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 27 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  18. J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 338, 99. Ladekath (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DHB4_AAAAcAAJ%26pg%3DPA338~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  19. Im Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen wird Ladekath irrtümlich bis 1821 als selbständig bezeichnet und bereits 1821 der Pfarrei Klein Gartz zugeordnet.
  20. Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 368.
  21. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. Abgerufen am 13. Januar 2018.
  22. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 289.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.