Kleinau

Kleinau i​st eine Ortschaft u​nd ein Ortsteil d​er Stadt Arendsee (Altmark) i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt.[1]

Kleinau
Höhe: 35 m ü. NHN
Fläche: 21,41 km²
Einwohner: 270 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 39619
Vorwahl: 039399
Steinkreuz in Kleinau
Steinkreuz in Kleinau
Kleinau (Sachsen-Anhalt)
Kleinau
Lage von Kleinau in Sachsen-Anhalt

Geographie

Kleinau l​iegt inmitten d​er Altmark, e​twa zehn Kilometer südlich v​on Arendsee (Altmark), w​o mit d​er B 190 d​ie nächste Fernstraße verläuft. Die Gemarkung v​on Kleinau i​st zum Teil v​on Kiefernwäldern bestanden u​nd erstreckt s​ich abschnittsweise i​n einem Niederungsgebiet. Die Landschaft r​und um Kleinau i​st Standort zahlreicher Feuchtwiesen. Das Wirtschaftsleben w​ird durch d​en Anbau v​on Salat- u​nd Kohlfeldern i​n der „Agrofarm Kleinau“ geprägt.

Ortschaftsgliederung

Zur Ortschaft Kleinau gehören d​ie Ortsteile Kleinau, Dessau u​nd Lohne.

Weiterhin l​iegt die Wüstung d​es ehemaligen Ortes Buckau a​uf der Gemarkung Kleinaus. Das Dorf w​urde im dreißigjährigen Krieg zerstört.

Geschichte

Der e​rste urkundliche Erwähnung v​on Kleinau stammt a​us dem Jahre 1274, a​ls Cleinow.[2] Im Landbuch d​er Mark Brandenburg v​on 1375 w​ird Kleinau a​ls Cleinow, Clenow u​nd Clynow aufgeführt.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1950 w​urde die Gemeinde Dessau a​us dem Landkreis Osterburg u​nd am 1. Februar 1974 d​ie Gemeinde Lohne a​us dem Kreis Osterburg i​n Kleinau eingemeindet.[3]

Durch e​inen Gebietsänderungsvertrag beschloss d​er Gemeinderat d​er Gemeinde Kleinau a​m 18. Mai 2009, d​ass die Gemeinde Kleinau i​n die Stadt Arendsee (Altmark) eingemeindet wird. Dieser Vertrag w​urde vom Landkreis a​ls unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt u​nd trat a​m 1. Januar 2010 i​n Kraft.[4][5]

Nach Eingemeindung d​er bisher selbstständigen Gemeinde Kleinau werden Kleinau, Dessau u​nd Lohne Ortsteile d​er Stadt Arendsee (Altmark). Für d​ie eingemeindete Gemeinde w​urde die Ortschaftsverfassung n​ach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Kleinau u​nd künftigen Ortsteile Kleinau, Dessau u​nd Lohne wurden z​ur Ortschaft d​er aufnehmenden Stadt Arendsee (Altmark). In d​er eingemeindeten Gemeinde u​nd nunmehrigen Ortschaft Kleinau w​urde ein Ortschaftsrat m​it neun Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1801116
1818167
1840197
1885228
1892238
1900269
Jahr Einwohner
1910261
1925300
1939296
1946835
2008581
2011276
Jahr Einwohner
2012279
2013282
2014293
2015280
2016274
2017270

Ab 2008 Stand 31. Dezember d​es jeweiligen Jahres

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde u​nd Pfarrei Kleinau gehören z​um Pfarrbereich Kleinau d​es Kirchenkreises Stendal i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.

Im Jahre 1903 gehörten z​ur Pfarrei Kleinau b​ei Heiligenfelde d​ie Kirchengemeinden Kleinau u​nd Lohne.[6]

Politik

Bürgermeister

Der letzte Bürgermeister d​er Gemeinde w​ar Hans-Georg Kempcke. Der jetzige Ortschaftsbürgermeister i​st Sven Schottenhammel.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Steinkreuz in Kleinau
  • Die evangelische Dorfkirche Kleinau ist eine Feldsteinkirche aus dem 12. Jahrhundert und war St. Jakobus geweiht.[8]
  • Auf der südlichen Seite der Dorfstraße nahe dem westlichen Ortseingang steht ein Steinkreuz. In einer Sage wird berichtet, das Kreuz sei zur Sühne für einen Meuchelmord an einem französischen General gesetzt worden.[9]
  • In der Schule gibt es ein Schulmuseum.[10]
  • Im Ortsteil Lohne ist neben einem bronzezeitlichen Gräberfeld auch der äußerst alte Eichenbestand zu erwähnen. Kulturgeschichtlich herausragend ist in Dessau eine Landwehr, die an der Straße nach Heiligenfelde gelegen ist und eine der besterhaltenen Festungen dieser Art in der Altmark darstellt.[11]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, S. 181.
  • J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 375 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. In: Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs. 2. Auflage. Band 550. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Paul Schmidt, 1941, ZDB-ID 223601-1, S. 99.
  • Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Systematisches und alphabetisches Verzeichnis der Gemeinden der Deutschen Demokratischen Republik (Gebietsstand 1. Januar 1952). Berlin 1952, S. 29.
  • Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.

Einzelnachweise

  1. Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
  2. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 289 (Digitalisat).}
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359, 361, 362.
  4. Amtsblatt des Landkreises, Nr. 8/2009. (Memento vom 11. Oktober 2010 im Internet Archive; PDF) S. 228–230
  5. Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010. StBA
  6. Haase, Hilbert: Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 24 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 6. Januar 2018]).
  7. Kleinau/Lohne/Dessa auf stadt-arendsee.de. Abgerufen am 8. März 2020.
  8. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 264–265.
  9. Flurdenkmale. Kleinau. 2007, abgerufen am 6. Januar 2018.
  10. Eckehard Schwarz und Helga Räßler: Volksstimme Magdeburg. Besucheransturm im Kleinauer Museum. 8. April 2014, abgerufen am 6. Januar 2018.
  11. stadt-arendsee.de
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