Thielbeer
Thielbeer ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[1]
Thielbeer Stadt Arendsee (Altmark) | |
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Höhe: | 31 m ü. NHN |
Fläche: | 11,19 km² |
Einwohner: | 95 (31. Dez. 2017) |
Bevölkerungsdichte: | 8 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 |
Postleitzahl: | 39619 |
Vorwahlen: | 039384, 039399 |
Feldsteinkirche in Thielbeer |
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Lage von Thielbeer in Sachsen-Anhalt |
Geografie
Das altmärkische Kirchdorf Thielbeer liegt vier Kilometer südlich der Stadt Arendsee (Altmark). Im Nordosten des Dorfes liegt der etwa 37 Meter hohe Voss-Berg mit einer ehemaligen Sandgrube.[2]
Ortschaftsgliederung
Zur Ortschaft Thielbeer gehören die Ortsteile Thielbeer und Zühlen.
Geschichte
Thielbeer wird am 16. Juni 1338 erstmals als villa Tyllebe erwähnt, als der Knappe Heinrich von Garthow dem Kloster Arendsee einen Hof in Thielbeer überlässt.[3]
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort je nach Transkription der Handschrift als Tilebe[4] oder Tylebe[5] aufgeführt. Von den 30 Hufen waren 17 wüst. Die von Gartow hatten das Gericht, die von Bartensleben, das Kloster Arendsee, der Marienaltar in Gartow und die Familie Clüden hatten hier Besitz.
Im Norden des Dorfes links der Straße nach Arendsee stand eine Windmühle.[2]
Wilhelm Zahn berichtet (ohne Details zu nennen) von einer alten Dorfstelle auf der Feldflur von Thielbeer.[6]
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Zühlen aus dem Landkreis Osterburg in die Gemeinde Thielbeer eingemeindet. Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Thielbeer aus dem Landkreis Osterburg in den Kreis Seehausen umgegliedert. Am 2. Juli 1965 erfolgte die Umgliederung in den Kreis Osterburg.[7]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Thielbeer am 12. Mai 2009, dass die Gemeinde Thielbeer in die Stadt Arendsee (Altmark) eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[8][9]
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Marko Janke. Ortsbürgermeisterin ist Anne Roth.[10]
Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Thielbeer wurden Thielbeer und Zühlen Ortsteile der Stadt Arendsee (Altmark). Für die eingemeindete Gemeinde wurden die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Thielbeer und künftigen Ortsteile Thielbeer und Zühlen wurden zur Ortschaft der aufnehmenden Stadt Arendsee (Altmark). In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Thielbeer wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Einwohnerentwicklung
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Ab 2011 Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Thielbeer gehörte früher zur Pfarrei Sanne[11] und gehört heute zum Kirchspiel Sanne-Kerkuhn-Thielbeer im Pfarrbereich Kleinau[12] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Feldsteinkirche Thielbeer stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.[13] Die Kirche ist eine Filialkirche der Kirche in Sanne.
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 180–181.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 384 (Digitalisat).
- Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. In: Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs. 2. Auflage. Band 550. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Paul Schmidt, 1941, ZDB-ID 223601-1, S. 99.
- Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Systematisches und alphabetisches Verzeichnis der Gemeinden der Deutschen Demokratischen Republik (Gebietsstand 1. Januar 1952). Berlin 1952, S. 29.
- Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
Einzelnachweise
- Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
- Messtischblatt 1611: Arendsee, 1902 Arendsee. Reichsamt für Landesaufnahme, 1902, abgerufen am 20. Januar 2018.
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 45–46 (Digitalisat).
- Johannes Schultze: Brandenburgische Landbücher. Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375. In: Band 2, Band VIII. Berlin, 1940, S. 391, abgerufen am 19. Januar 2018.
- Ernst Fidicin: Kaiser Karl's IV. Landbuch der Mark Brandenburg (1375). nach den handschriftlichen Quellen. Hrsg.: Berlin. Guttentag, 1855, S. 185–186 (Digitalisat).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 180–181.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 363, 364.
- S. 241–243 (Memento vom 11. Oktober 2010 im Internet Archive) (PDF; 315 kB), abgerufen am 7. Oktober 2012
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
- www.stadt-arendsee.eu
- Haase, Hilbert: Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 28 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 20. Januar 2018]).
- Pfarrbereich Kleinau. Abgerufen am 14. Januar 2018.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 492.