Kassuhn
Kassuhn gehört zu Ortschaft Vissum und ist ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[3]
Kassuhn Stadt Arendsee (Altmark) | ||
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Höhe: | 33 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,68 km²[1] | |
Einwohner: | 33 (31. Dez. 2017)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 12 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Vissum | |
Postleitzahl: | 39619 | |
Vorwahl: | 039384 | |
Lage von Kassuhn in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Kassuhn |
Geografie
Kassuhn, ein Straßendorf mit Kirche,[1] liegt zehn Kilometer südwestlich von Arendsee (Altmark) und 15 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Im Süden fließt der Rademiner Fleetgraben.[4]
Geschichte
Kassuhn wurde am 24. August 956 erstmals urkundlich als Kazina erwähnt, als Otto I. dem Stift Quedlinburg sechs slawische Dörfern aus der Marca Lipani schenkte.[5][6] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird Kassuhn als Cossun[7][8] aufgeführt. Der Ort bestand aus 12 Hufen, die von Jeetze hatten das Gericht, die von der Schulenburg hatten ein Drittel der Einkünfte.
Früher war auch die Schreibweise Cassuhn üblich, seit 1902 nur noch Kassuhn. Denn am 18. August 1902 legte der Regierungspräsident in Magdeburg „die Schreibweise mit dem Buchstaben K im Anlaut von Landespolizeiwegen als die amtliche fest“.[9]
Vor 1960 bewirtschafteten sechs Einzelbauern 250 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche.[10]
Archäologie
Aus der slavischen Zeit zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert ist aus Kassuhn eine Randscherbe mit Wellenbändern und Randstichverzierung überliefert. Dabei handelt es sich um einen mutmaßlichen Oberflächenfund, der in der Sammlung des Kulturhistorischen Museums Magdeburg aufbewahrt wird.[11]
Eingemeindungen
Am 15. Juni 1950 wurde die Gemeinde Kassuhn aus dem Landkreis Osterburg in den Landkreis Salzwedel umgegliedert.[12] Kurz darauf, am 20. Juli 1950, wurde die Gemeinde Kassuhn in die Gemeinde Vissum eingemeindet.[13]
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1925[1] und 2011–2017[2]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Kassuhn gehörte zur mater combinata (kombinierten Mutterkirche) Schernikau, die zur Pfarrei Binde gehörte.[15] Heute gehört die Kirchengemeinde zum Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze[16] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche Kassuhn, ein spätgotischer Feldsteinbau,[17] ist eine Filialkirche der Kirche in Schernikau bei Salzwedel.[18]
Wirtschaft
Die Landwirtschaft ist heute der Haupterwerbszweig des Dorfes. Im Jahre 2006 gab es vier Familienbetriebe, die eine Fläche von über 1.700 Hektar bewirtschaften.[10]
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1154–1157, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 180.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 374 (Digitalisat).
Weblinks
- Ortsteile Vissum/Kassuhn/Schernikau. In: stadt-arendsee.de. Stadt Arendsee - die Perle der Altmark
- Kassuhn im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1154–1157, doi:10.35998/9783830522355.
- Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
- Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 25. Berlin 1863, S. 166 (Digitalisat).
- Heinrich Böttger: Diöcesan- und Gau-Grenzen Norddeutschlands zwischen Oder, Main, jenseit des Rheins, der Nord- und Ostsee, von Ort zu Ort schreitend festgestellt: nebst einer Gau- und einer dieselbe begründenden Diöcesankarte. Hrsg.: Buchhandlung des Waisenhauses. Band 2, 1874, S. 220 (Digitalisat).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 386 (uni-potsdam.de (Memento vom 4. Oktober 2018 im Internet Archive)).
- Ernst Fidicin: Kaiser Karl's IV. Landbuch der Mark Brandenburg (1375). nach den handschriftlichen Quellen. Guttentag, Berlin 1855, S. 179 (Digitalisat).
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1902, ZDB-ID 3766-7, S. 433, Nr. 1760.
- Villa Kassuhn, Geschichtliches. Die Geschichte von Kassuhn. Abgerufen am 21. Januar 2018.
- Willy Bastian: Bezirke Rostock (Westteil), Schwerin und Magdeburg. Textteil. (= Corpus archäologischer Quellen zur Frühgeschichte auf dem Gebiet der DDR. Lieferung 1). Berlin 1973, DNB 740209957, S. 164.
- Erste Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 15, 22. Juni 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 227 (PDF).
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 180.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 26 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. Abgerufen am 21. Januar 2018.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 225.
- Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 590.