Zießau
Zießau ist Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) und der Ortschaft Schrampe im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[1]
Zießau Stadt Arendsee (Altmark) | |
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Höhe: | 24 m ü. NHN |
Einwohner: | 154 (31. Dez. 2007) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Eingemeindet nach: | Schrampe |
Postleitzahl: | 39619 |
Vorwahl: | 039384 |
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Lage von Zießau in Sachsen-Anhalt |
Geografie
Das altmärkische Dorf Zießau liegt am Nordufer des Arendsees. Im Norden liegt das Waldgebiet Zießauer Forst.[2]
Geschichte
Im Jahre 1208 wird Zießau erstmals als villa slavica Szissowe erwähnt, als Markgraf Albrecht dem Kloster Arendsee seine Besitzungen bestätigt.[3]
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort je nach Transkription der Handschriften als Czittzow[4] oder Czitzow[5] aufgeführt, das dem Kloster Arendsee gehörte.
Im Jahre 1457 wird Zießau als Cziczow in einer Urkunde genannt, als Markgraf Friedrich der Jüngere dem Kloster Arendsee seine Besitzungen bestätigt.[6]
Das Dorf brannte 1833 vollständig ab.[7]
Bis in das 20. Jahrhundert bestand eine Waldwärterei am südwestlichen Ortsausgang. Der Förster, der dort wohnte, war für den Königlichen Arendseeschen Forst zuständig.[8]
Einige Autoren sehen den Ortsnamen und Gewässernamen Sitzow im Zusammenhang mit Zießau und geben daher als erste Erwähnung 1184[7] oder 1186[8] an. Bis ins 20. Jahrhundert ist gelegentlich auch die Schreibweise Ziessau anzutreffen.
Spätestens seit dem Jahre 2011 wird Friedrichsmilde als Wohnplatz von Zießau geführt.[9]
Eingemeindungen
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Zießau aus dem Landkreis Osterburg in den Kreis Seehausen umgegliedert. Am 2. Juli 1965 erfolgte die Umgliederung in den Kreis Osterburg. Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Zießau in die Gemeinde Schrampe eingemeindet.[10]
Durch die die Eingemeindung von Schrampe in die Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark) am 1. Januar 2010 kam Zießau als Ortsteil zur Stadt Arendsee und zur neu gebildeten Ortschaft Schrampe.
Bevölkerung
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Ab 2011 Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Zießau steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein Findling auf einem Natursteinsockel.[11]
Religion
Die evangelischen Christen aus Zießau gehören zur Pfarrei Arendsee,[12] die heute zum Kirchspiel „Am Arendsee“ im Pfarrbereich Arendsee[13] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland gehört.
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, G.m.b.H., Salzwedel 1928, S. 178.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 387 ([Digitalisat Online]).
- Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. In: Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs. 2. Auflage. Band 550. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Paul Schmidt, 1941, ZDB-ID 223601-1, S. 99.
- Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Systematisches und alphabetisches Verzeichnis der Gemeinden der Deutschen Demokratischen Republik (Gebietsstand 1. Januar 1952). Berlin 1952, S. 29.
- Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil XII) – Band 2 – L–Z. In: Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. BWV Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2556 ff.
Einzelnachweise
- Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
- Meßtischblatt 3034: Lomitz, 1951. Anstalt für Kartographie und Kartendruck, 1932, abgerufen am 20. Januar 2018.
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Hrsg.: Berlin. Band 17, 1859, S. 2 ([Digitalisat Online]).
- Johannes Schultze: Brandenburgische Landbücher. Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375. In: Band 2, Band VIII. Berlin, 1940, S. 391, abgerufen am 19. Januar 2018.
- Ernst Fidicin: Kaiser Karl's IV. Landbuch der Mark Brandenburg (1375). nach den handschriftlichen Quellen. Hrsg.: Berlin. Guttentag, 1855, S. 182 ([Digitalisat Online]).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Hrsg.: Berlin. Band 22, 1862, S. 77 ([Digitalisat Online]).
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 387 ([Digitalisat Online]).
- Johann Ernst Fabri: Beyträge zur Geographie, Geschichte und Staatenkunde. Hauptteil 1. Hrsg.: Nürnberg. Band 2, 1796, S. 504–505 ([Digitalisat Online]).
- Ortsteilverzeichnis Land Sachsen-Anhalt, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), 2011
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 364.
- Onlineprojekt Gefallendenkmäler. Zießau auf www.denkmalprojekt.org. 2014, abgerufen am 20. Januar 2018.
- Haase, Hilbert: Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 26 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 20. Januar 2018]).
- Pfarrbereich Arendsee. Abgerufen am 20. Januar 2018.