Kläden (Arendsee)
Kläden ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Einheitsgemeinde und Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[1]
Kläden Stadt Arendsee (Altmark) | |
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![]() Wappen von Kläden | |
Höhe: | 32 m ü. NHN |
Fläche: | 11,16 km² |
Einwohner: | 172 (31. Dez. 2017) |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 |
Postleitzahl: | 39619 |
Vorwahl: | 039384 |
![]() Evangelische Dorfkirche Kläden Evangelische Dorfkirche Kläden |
![]() Kläden (Sachsen-Anhalt) ![]()
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Lage in Sachsen-Anhalt |
Geografie
Das altmärkische Kirchdorf Kläden liegt etwa vier Kilometer westlich von der Stadt Arendsee an der B 190, die ins etwa 17 km entfernte Salzwedel führt. Der Haltepunkt Kläden (b Arendsee/Altm) liegt an der 2004 stillgelegten Bahnstrecke Salzwedel–Geestgottberg.
Ortschaftsgliederung
Zur Ortschaft Kläden gehören die Ortsteile Kläden und Kraatz.
Geschichte
Im Jahre 1283 wird das Dorf Kläden erstmals urkundlich als villa Clodene in einer Disputation zwischen den Markgrafen Otto, Albert und Otto mit dem Kloster Arendsee erwähnt. Die Markgrafen schenkten dem St. Thomas-Altar der Klosterkirche Einkünfte aus Kläden.[2] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Cloden aufgeführt. Die Einkünfte waren an die St. Marien-Kirche in Salzwedel übergegangen.
Das Großsteingrab Kläden wurde im 19. Jahrhundert zerstört.
Nördlich des Dorfes liegt eine Grube, in der im 20. Jahrhundert Sand abgebaut wurde.[3] Im Süden des Dorfes an einer Weggabelung nach Kraatz stand eine Windmühle.[4] Das Gebiet nördlich des Dorfes trug früher den Namen „Hechfeldsche Busch“.[5]
Eingemeindungen
Am 1. April 1939 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Kläden und Kraatz aus den Landkreis Osterburg zu einer Gemeinde mit dem Namen Kläden.[6]
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Kläden aus dem Landkreis Osterburg in den Kreis Seehausen umgegliedert. Am 2. Juli 1965 erfolgte die Umgliederung in den Kreis Osterburg.[7]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Kläden am 14. Mai 2009, dass die Gemeinde Kläden in die Stadt Arendsee (Altmark) eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[8][9]
Nach Eingemeindung der bisher selbständigen Gemeinde Kläden wurden Kläden und Kraatz Ortsteile der Stadt Arendsee (Altmark). Für die eingemeindete Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Kläden und künftigen Ortsteile Kläden und Kraatz wurden zur Ortschaft der aufnehmenden Stadt Arendsee (Altmark). In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Kläden wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Bevölkerung
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Ab 2011 Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres
Politik
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Christian Streiter.
Wappen
Das Wappen wurde am 27. November 2009 durch den Landkreis genehmigt.
Blasonierung: „In Silber über drei blauen Wellenleistenstäben im Schildfuß ein ausgerissener grüner Baum, dessen Stamm sich in zwei Hauptäste gabelt, die kranzartig einen silbernen Schild, darin ein golden bewehrter und gezungter roter Adler, einschließen.“[10]
Die Farben der Ortschaft sind Grün-Weiß.
Das Wappen wurde vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und ins Genehmigungsverfahren geführt.
Sport
Kläden gehört zu den Altmärkischen Wandernestern, die im Altmärkischen Wanderverein organisiert sind.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Kläden steht eine romanische Feldsteinkirche aus dem 12. Jahrhundert.[12]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde und Pfarrei Kläden gehören zum Kirchspiel „Am Arendsee“ im Pfarrbereich Arendsee[13] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Im Jahre 1903 gehörten zur Pfarrei Kläden bei Arendsee die Kirchengemeinden Kläden und Kraatz. Das Kirchenpatronat lag beim preußischen König.[14]
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, G.m.b.H., Salzwedel 1928, S. 179.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 375 (Digitalisat).
- Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. In: Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs. 2. Auflage. Band 550. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Paul Schmidt, 1941, ZDB-ID 223601-1, S. 99.
- Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Systematisches und alphabetisches Verzeichnis der Gemeinden der Deutschen Demokratischen Republik (Gebietsstand vom 1. Januar 1952). Berlin 1952, S. 30.
- Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
Weblinks
Einzelnachweise
- Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 4–5 (Digitalisat).
- Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003
- Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 240: Wittenberge. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 3. Januar 2018.
- Messtischblatt 1611: Arendsee, 1902 Arendsee. Reichsamt für Landesaufnahme, 1902, abgerufen am 6. Januar 2018.
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 6.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358, 363.
- Amtsblatt des Landkreises Nr. 8/2009 Seite 225–228 (Memento vom 11. Oktober 2010 im Internet Archive)
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
- Amtsblatt des Landkreises Nr. 12/2009 Seite 303 (Memento des Originals vom 29. November 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- http://www.wanderverband.de/conpresso/_data/Altmaerkischer.pdf
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 249.
- Pfarrbereich Arendsee. Abgerufen am 7. Januar 2018.
- Haase, Hilbert: Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 27 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 6. Januar 2018]).