Zehren (Arendsee)

Zehren ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark) und der Ortschaft Leppin im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[1]

Zehren
Höhe: 22 m ü. NHN
Einwohner: 53 (31. Dez. 2017)
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Leppin
Postleitzahl: 39619
Vorwahl: 039384
Zehren (Sachsen-Anhalt)

Lage von Zehren in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche in Zehren
Dorfkirche in Zehren

Geographie

Das altmärkische Kirchdorf Zehren liegt fünf Kilometer östlich von Leppin und etwa neun Kilometer östlich von Arendsee (Altmark). Östlich des heutigen Haufendorfs fließt der Zehrengraben an der Priemernschen Heide, einem Kiefernwald.

Geschichte

Ursprünglich war Zehren ein Rundlingsdorf.

Die erste urkundliche Erwähnung von Zehren als Zerne stammt aus dem Jahre 1235 in Verbindung mit einem Gütertausch, den die Markgrafen Johann und Otto von Brandenburg mit dem Kloster Arendsee trafen.[2]

Am 21. März 1322 verkaufte Bruning von Leppin die Orte Leppin und Zehren an das Kloster Arendsee.[3]

Der Überlieferung nach haben die französischen Truppen im Jahre 1807 den Ort bei der Eroberung der Altmark nicht gefunden.[4] Zumindest ist das Dorf auf dem Königlichen Dekret aus dem Jahr beim Kanton Arendsee nicht genannt.[5]

Im Jahre 1849 wurde das Dorf bei einem großen Dorfbrand zerstört.[4]

Die schon 1551 erwähnte alte Kirche stand hinter dem Gehöft Porath und war im 20. Jahrhundert noch in den Grundmauern erhalten. Die Stelle, an der der Hochaltar stand, kennzeichnete ein Findling mit gusseisernem Kreuz. An genau dieser Stelle wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Güllebehälter eines Kuhstalls erbaut.[4]

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Zehren aus dem Landkreis Osterburg in die Gemeinde Leppin eingemeindet.[6]

Nach Eingemeindung der Gemeinde Leppin in die Stadt Arendsee (Altmark) am 1. Januar 2010 wurde der Ortsteil Zehren ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) und kam zur neu gebildeten Ortschaft Leppin.

Bevölkerung

Jahr Einwohner
1801055
1818069
1840087
1885112
1892114
1900108
Jahr Einwohner
1910121
1925120
1939115
2011049
2012047
2013053
Jahr Einwohner
201455
201555
201656
201753

Ab 2011 Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zwischen 1860 und 1870 wurde die Backsteinkirche Zehren erbaut.[4]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Zehren gehörte ursprünglich zur Pfarrei Neulingen.[7] Heute gehört die Kirchengemeinde zum Kirchspiel Neulingen im Pfarrbereich Arendsee[8] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Literatur

  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 183.
  • J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 387 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DHB4_AAAAcAAJ%26pg%3DPA387~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  • Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. In: Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs. 2. Auflage. Band 550. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Paul Schmidt, 1941, ZDB-ID 223601-1, S. 99.
  • Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.

Einzelnachweise

  1. Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
  2. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 5 (Digitalisat).
  3. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 26 (Digitalisat).
  4. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 558.
  5. Königliches Decret, wodurch die Eintheilung des Königreichs in acht Departements angeordnet wird. auf www.lwl.org (Landschaftverband Westfalen-Lippe). 24. Dezember 1807, S. 85 (lwl.org [PDF]).
  6. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 277 (PDF).
  7. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 27 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  8. Pfarrbereich Arendsee. Abgerufen am 7. August 2021.
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