Rademin
Rademin ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[1]
Rademin Stadt Arendsee (Altmark) | ||
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Höhe: | 38 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,12 km² | |
Einwohner: | 117 (31. Dez. 2017) | |
Bevölkerungsdichte: | 8 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2011 | |
Postleitzahl: | 39619 | |
Vorwahl: | 039034 | |
Lage von Rademin in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Rademin, Straßenansicht |
Geographie
Rademin, ein X-förmiges Straßendorf mit Kirche,[2] liegt 14 Kilometer südwestlich von Arendsee (Altmark) und 14 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Der Ort ist kreuzförmig angelegt. Im Südosten fließt der Rademiner Graben.
Ortschaftsgliederung
Zur Ortschaft Rademin gehören der Ortsteil Rademin mit dem Wohnplatz Ortwinkel und der Ortsteil Ladekath.
Geschichte
Rademin wurde am 1. November 1285 erstmals urkundlich als villa Rademin erwähnt, als die Markgrafen Otto IV. und Otto V. von Brandenburg Grundbesitzungen zu einem Altar in Salzwedel vereigneten. Die Gebrüder von Visne hatten hier Lehngüter.[3] 1345 erwarb das Kloster Krevese das Patronsrecht in Rademyn vom Markgrafen Ludwig.[4] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Rademyn aufgeführt.[5] 1536 hatten die von der Schulenburg und die Propstei Salzwedel hier Einkünfte.[6] Weitere Nennungen sind 1687 Rademien[2] und 1804 Rademin, ein Dorf mit Schmiede, Krug und Windmühle.[7]
Die Windmühle stand links des Weges nach Klein Gartz im Norden des Dorfes. Sie wurde 1502 erstmals erwähnt.[8][9] Nördlich der Windmühle stand die Ziegelei Rademin.
Der heutige Wohnplatz Ortwinkel wurde um 1844 erstmals erwähnt.[9] Im Jahre 1871 lebten in der Kolonie Ortwinkel 39 Einwohner.[10]
Herkunft des Ortsnamens
Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf den slawischen Personennamen „Radomin“ zurück.[11] Aleksander Brückner leitete im Jahre 1879 den Namen vom altslawischen Wort „radъ“ für „froh“ ab.[12]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Ladekath aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Rademin eingemeindet.[13]
Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Rademin in die Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark) per Landesgesetz eingemeindet.[14][15] Somit wurde Rademin zur Ortschaft mit den Ortsteilen Rademin und Ladekath.
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946[2] und 2011 bis 2017[16]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Rademin gehörte bis Januar 1811 zur Pfarrei Ladekath. Diese wurde durch ein Westphälisches Königliches Dekret aufgehoben. Rademin kam zur der Pfarrei Klein Gartz.[17][18] Rademin war im 16. Jahrhundert eine selbständige Pfarrei.[19]
Heute gehört die Kirchengemeinde Rademin zum Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[20]
Politik
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche Rademin ist ein im 13. Jahrhundert errichteter Feldsteinbau.[24] Sie ist vom Ortsfriedhof umgeben.
Verkehr
Rademin liegt südlich der Bahnstrecke Stendal–Uelzen.
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1732–1737, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 142.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 343 (Textarchiv – Internet Archive).
Weblinks
- Stadt Arendsee – die Perle der Altmark. Rademin Ladekath Ortwinkel. 2015 .
- Rademin im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1732–1737, doi:10.35998/9783830522355.
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 32 (Digitalisat).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 326 (Digitalisat).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 393 (uni-potsdam.de (Memento vom 19. April 2019 im Internet Archive)).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 142.
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 347 (Digitalisat).
- Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 240: Wittenberge. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 13. Januar 2018.
- Stadt Arendsee – die Perle der Altmark. Rademin Ladekath Ortwinkel. 2015, abgerufen am 7. Januar 2018.
- Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihrer Bevölkerung. Band VI, Provinz Sachsen. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. Berlin 1873, S. 14 (Digitalisat).
- Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 358–361.
- Aleksander Brückner: Die slavischen Ansiedlungen in der Altmark und im Magdeburgischen (= Preisschriften, gekrönt und herausgegeben von der Fürstlich-Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig. Band 22). 1879, S. 79 (Digitalisat).
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
- Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410, § 2, § 4 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 24. September 2021]).
- Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011. StBA
- Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
- Le Moniteur westphalien - Westphälischer Moniteur. Nr. 7, 10. Januar 1811, ZDB-ID 10666-5, S. 1, Königliche Dekrete (Digitalisat).
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 27 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 368, 401.
- Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. Abgerufen am 13. Januar 2018.
- Stadt Arendsee (Altmark): Ortschaftsrat Rademin. In: stadt-arendsee.eu. Abgerufen am 24. September 2021.
- Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bürgermeisterwahlen in den Gemeinden 2008, Gemeinde Rademin - Altmarkkreis Salzwedel. 7. März 2008, abgerufen am 24. September 2021.
- Stadt Arendsee (Altmark): Wahlergebnis Ortschaftsratswahl Rademin 2019. In: stadt-arendsee.de. Abgerufen am 24. September 2021.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 383.