Kaulitz

Kaulitz ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[2]

Kaulitz
Wappen von Kaulitz
Höhe: 26 m ü. NHN
Fläche: 11,49 km²
Einwohner: 182 (31. Dez. 2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 39619
Vorwahl: 039036
Kaulitz (Sachsen-Anhalt)

Lage von Kaulitz in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Kaulitz
Dorfkirche Kaulitz

Geografie

Kaulitz, Straßendorf mit Kirche, ist entstanden aus einem nach Süden erweiterten Angerdorf.[3] Es liegt sechs Kilometer westlich der Stadt Arendsee (Altmark) in der Altmark unmittelbar an der Landesgrenze zu Niedersachsen und grenzt an das Wendland. Im Osten fließt der Mahnsteingraben, der in den Landgraben mündet.[4] Im Süden liegt der Haltepunkt Binde-Kaulitz der Bahnstrecke Salzwedel–Geestgottberg.[5]

Geschichte

Kaulitz wurde 1183 erstmals urkundlich erwähnt, als que dicitur Kaulitz, als Markgraf Otto einige Dörfer dem Nonnenkloster Arendsee überließ.[3][6]

Im Norden des Dorfes lag das Vorwerk Kaulitz, kurz davor liegt der ca. 21 Meter hohe Klosterhorst. Nordwestlich des Ortes lag eine alte Burgstelle. Südlich des Dorfes am Waldrand stand eine Windmühle.[7]

In einem Waldstück in der Nähe des Ortes befindet sich das Grab eines unbekannten sowjetischen Kriegsgefangenen, der während des Zweiten Weltkrieges ein Opfer von Zwangsarbeit wurde.

Eingemeindungen

Am 15. Juni 1950 wurde die Gemeinde vom Landkreis Osterburg in den Landkreis Salzwedel umgegliedert.[8] Am 25. Juli 1952 kam Kaulitz zum Kreis Salzwedel und am 1. Juli 1994 zum heutigen Altmarkkreis Salzwedel.[9]

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Kaulitz am 19. Mai 2009, dass die Gemeinde Kaulitz in die Stadt Arendsee (Altmark) eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[10][11]

Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Kaulitz wurde Kaulitz Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark). Für die eingemeindete Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Kaulitz und künftige Ortsteil Kaulitz wurde zur Ortschaft der aufnehmenden Stadt Arendsee (Altmark). In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Kaulitz wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.

Einwohnerentwicklung

Jahr 17341774178917981801181818401864187118851892189519001905
Dorf Kaulitz 183194186248238212268326314273292[12]276255[12]255
Vorwerk Kaulitz 013022020021
Jahr Einwohner
1910[00]227[12]
1925304
1939274
1946466
1964342
1971293
Jahr Einwohner
1981227
1993222
2006207
2011209
2012208
2013195
Jahr Einwohner
2014193
2015202
2016200
2017182

Quelle wenn nicht angegeben, bis 2006[3] und 2011–2017[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Kaulitz, die früher zur Pfarrei Binde gehörte,[13] wird heute betreut vom Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze[14] im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Kaulitz stammen aus dem Jahre 1826.[15]

Politik

Bürgermeister

Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Horst Bretschneider.[10] Danach war Heiner Schulz Ortsbürgermeister. Aktuell ist Uwe Lahmann Ortsbürgermeister.

Wappen

Blasonierung: „Geviert von Silber und Blau; Feld 1: ein linksgekehrter roter Kuhrumpf; Feld 2: drei steigende goldene Ähren balkenweise; Feld 3: drei goldene Kugeln (2:1); Feld 4: ein roter Pferderumpf.“

Das Wappen wurde von dem Heraldiker Uwe Reipert gestaltet.

Flagge

Die Flagge der ehemaligen Gemeinde Kaulitz ist Gelb - Blau gestreift mit mittig aufgelegtem Wappen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche in Kaulitz
  • Die evangelische Dorfkirche Kaulitz, ein Feldsteinbau, ist in der Mitte des 13.. Jahrhunderts entstanden.[16]

Literatur

Commons: Kaulitz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
  2. Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
  3. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1158–1162, doi:10.35998/9783830522355.
  4. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 1 (Digitalisat).
  7. Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 240: Wittenberge. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 3. Januar 2018.
  8. Erste Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 15, 22. Juni 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 227 (PDF).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359.
  10. Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag - Eingemeindung der Gemeinde Kaulitz in die Stadt Arendsee (Altmark) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 8, 26. August 2009, S. 222–225 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 307 kB; abgerufen am 22. August 2021]).
  11. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  12. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 179.
  13. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 26 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. Abgerufen am 12. Januar 2018.
  15. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 244 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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