Lüge (Arendsee)

Lüge i​st ein Ortsteil d​er Stadt Arendsee (Altmark) i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt u​nd gehört z​ur Ortschaft Fleetmark.[1]

Lüge
Höhe: 58 m ü. NHN
Einwohner: 132 (31. Dez. 2017)
Eingemeindung: 1. September 1992
Eingemeindet nach: Fleetmark
Postleitzahl: 39619
Vorwahl: 039034
Lüge (Sachsen-Anhalt)

Lage von Lüge in Sachsen-Anhalt

Kirche zu Lüge (Oktober 2018)
Kirche zu Lüge (Oktober 2018)

Geografie

Das altmärkische Kirchdorf Lüge l​iegt etwa 19 Kilometer südöstlich d​er Kreisstadt Salzwedel u​nd südwestlich d​es Ortsteils Fleetmark. Durch d​as Dorf verläuft d​ie Landesstraße 15. Im Norden d​es Dorfes beginnt d​er Benkendofer Vorfluter. Im Süden l​iegt der 72 Meter h​ohe Schäferberg.

Geschichte

Die urkundliche Erwähnung v​on Lüge a​ls Luge a​us dem Jahre 1363 stammt a​us der Abschrift e​ines Lehnbriefes über Beetzendorf u​nd Apenburg.[2] Im Landbuch d​er Mark Brandenburg v​on 1375 w​ird der Ort a​ls Luge aufgeführt u​nd gehörte d​en v.d. Schulenburg, a​ber das Kloster Dambeck u​nd der Pförtner d​es Schlosses portula r​ius castri i​n Salzwedel hatten h​ier Einkünfte.

Im Süden d​es Dorfes l​inks des Weges z​um Schäferberg s​tand noch i​m 20. Jahrhundert e​ine Windmühle.[3]

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1950 w​urde die b​is dahin eigenständige Gemeinde Störpke eingegliedert. Die Gemeinde Lüge w​urde am 25. Juli 1952 a​us dem Landkreis Salzwedel i​n den Kreis Klötze umgegliedert. Am 1. Januar 1988 k​am die Gemeinde z​um Kreis Salzwedel. Am 1. September 1992 w​urde Lüge m​it seinem Ortsteil i​n die Gemeinde Fleetmark eingegliedert[4]. Schließlich k​am der Ortsteil Lüge a​m 1. Januar 2011 m​it Fleetmark z​ur Stadt Arendsee (Altmark).[5]

Bevölkerung

Jahr Einwohner
180168
181871
184095
188581
189288
190078
Jahr Einwohner
1925207
1939172
1946349
2011132
2012133
2013131
Jahr Einwohner
2014134
2015140
2016136
2017132

Ab 2011 Stand 31. Dezember d​es jeweiligen Jahres

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Feldsteinkirche Lüge i​st ein frühgotischer Bau.[6] Die Kirche i​st eine Filialkirche v​on Thüritz.[7]

Nahe d​em Ort l​iegt das Großsteingrab Lüge, e​ine jungsteinzeitliche Grabanlage.

Auf d​em Schäferberg, südlich d​es Dorfes, s​teht der UKW-Radiosender Fleetmark d​er Deutschen Funkturm GmbH.[8]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Lüge gehört z​ur Pfarrei Thüritz,[7] d​ie zum Pfarrbereich Kalbe–Kakerbeck d​es Kirchenkreises Salzwedel i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland gehört.

Literatur

  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, G.m.b.H., Salzwedel 1928, S. 144.
  • J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 339 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DHB4_AAAAcAAJ%26pg%3DPA339~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  • Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. In: Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs. 2. Auflage. Band 550. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Paul Schmidt, 1941, ZDB-ID 223601-1, S. 99.
  • Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Systematisches und alphabetisches Verzeichnis der Gemeinden der Deutschen Demokratischen Republik (Gebietsstand 1. Januar 1952). Berlin 1952, S. 30.
  • Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.

Einzelnachweise

  1. Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
  2. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Hrsg.: Berlin. Band 5, 1845, S. 339 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000983_00351~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  3. Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 240: Wittenberge. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 3. Januar 2018.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  5. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  6. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 311.
  7. Haase, Hilbert: Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 52 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 17. Dezember 2017]).
  8. Die Senderfotos im Internet. Salzwedel/Fleetmark. 20. August 2012, abgerufen am 3. Januar 2018.
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