Leppin

Leppin ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[1]

Leppin
Höhe: 28 m ü. NHN
Fläche: 25,25 km²
Einwohner: 200 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 8 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 39619
Vorwahl: 039384
Leppin (Sachsen-Anhalt)
Leppin
Lage von Leppin in Sachsen-Anhalt

Geographie

Das altmärkische Kirchdorf Leppin liegt fünf Kilometer östlich der Stadt Arendsee (Altmark). Die Gemarkung ist größtenteils bewaldet. Im Nordosten liegt der Haarbusch am Heidgraben Leppin. Im Süden fließt der Wiesengraben Leppin, der östlich in den Zehrengraben mündet.[2]

Ortschaftsgliederung

Zur Ortschaft Leppin gehören die Ortsteile Leppin, Harpe und Zehren.

Geschichte

Am 21. März 1322 wurde Leppin erstmals als Leppyn urkundlich erwähnt, als Bruning von Leppin die Orte Leppin und Zehren an das Kloster Arendsee verkaufte.[3] Im Jahre 1344 wird Leppin villa Leppin genannt, als Markgraf Ludwig dem Kloster Arendsee Hebungen in einigen Dörfern überträgt.[4] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird Leppin als ein Besitz des Klosters Arendsee aufgeführt.

Wilhelm Zahn meint, dass der Ortsname Leppin mit der Marca Lipani zusammenhängen könnte. Diese lag in der Nähe von Salzwedel und wurde im Jahre 956 mit den zugehörigen Dörfern Tylsen und Kassuhn erwähnt.[5]

Nordwestlich des Dorfes stand eine alte Windmühle, im Norden des Dorfes befanden sich zwei Ziegeleien.[6] Einige Karten zeigen im Norden des Dorfes am Anfang des 20. Jahrhunderts eine weitere Windmühle.[7]

1807 wurde Leppin gemeinsam mit der gesamten Altmark von den französischen Truppen eingenommen, wobei Zehren von den Besatzern nicht ausfindig gemacht werden konnte.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Zehren aus dem Landkreis Osterburg in die Gemeinde Leppin eingemeindet. Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Leppin aus dem Landkreis Osterburg in den Kreis Seehausen umgegliedert. Am 2. Juli 1965 wurde sie in den Kreis Osterburg eingegliedert. Die Gemeinde Harpe wurde am 15. Januar 1969 aus dem Kreis Seehausen in die Gemeinde Leppin eingemeindet.[8]

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Leppin am 18. Mai 2009, dass die Gemeinde Leppin in die Stadt Arendsee (Altmark) eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[9][10]

Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Leppin wurden Leppin, Harpe und Zehren Ortsteile der Stadt Arendsee (Altmark). Für die eingemeindete Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Leppin und künftigen Ortsteile Leppin, Harpe und Zehren wurden zur Ortschaft der aufnehmenden Stadt Arendsee (Altmark). In Leppin wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1801173
1818180
1840204
1885311
1892332
1900333
Jahr Einwohner
1910370
1925348
1939321
1946588
2008384
2011217
Jahr Einwohner
2012206
2013211
2014211
2015207
2016207
2017200

Ab 2008 Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Leppin gehörte ursprünglich zur Pfarrei Neulingen.[11] Heute gehört die Kirchengemeinde zum Kirchspiel Neulingen im Pfarrbereich Arendsee[12] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Politik

Bürgermeister

Die letzte Bürgermeisterin der Gemeinde war Renate Benecke.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche in Leppin
  • In Harpe, einem von sehr altem Baumbestand geprägten Dorf, steht eine neugotische Backsteinkirche.
  • Eine weitere neugotische Backsteinkirche und damit der dritte Sakralbau befindet sich auf einer Anhöhe in Zehren, das als Haufendorf und ehemaliger Rundling fünf Kilometer östlich von Leppin im Walde liegt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Die Agrargenossenschaft Leppin ist ein Betrieb mit 1540 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche mit Milchviehhaltung, Mutterkuhhaltung, Bullenmast, sowie Marktfrucht- und Futteranbau. Bekannt ist der Betrieb durch die Züchtung der Rinderrasse Charolais.[14]

Verkehr

Leppin wird von der Bundesstraße 190 (Salzwedel–Seehausen (Altmark)) durchquert. Im Ortsteil Harpe war einen Haltepunkt an der 2004 eingestellten Bahnstrecke Salzwedel–Wittenberge.

Literatur

  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, G.m.b.H., Salzwedel 1928, S. 183.
  • J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 376–377 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DHB4_AAAAcAAJ%26pg%3DPA376~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  • Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. In: Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs. 2. Auflage. Band 550. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Paul Schmidt, 1941, ZDB-ID 223601-1, S. 99.
  • Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Systematisches und alphabetisches Verzeichnis der Gemeinden der Deutschen Demokratischen Republik (Gebietsstand 1. Januar 1952). Berlin 1952, S. 29.
  • Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
Commons: Leppin (Arendsee) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 26 (Digitalisat).
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 7 (Digitalisat).
  5. Heinrich Böttger: Diöcesan- und Gau-Grenzen Norddeutschlands zwischen Oder, Main, jenseit des Rheins, der Nord- und Ostsee, von Ort zu Ort schreitend festgestellt: nebst einer Gau- und einer dieselbe begründenden Diöcesankarte. Hrsg.: Buchhandlung des Waisenhauses. Band 2, 1874, S. 220 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DNC_uAgAAQBAJ%26pg%3DRA1-PA220~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 240: Wittenberge. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 7. Januar 2018.
  7. Wilhelm Zahn: W. Zahn's Wanderkarte für die Altmark auf Grund amtlicher Unterlagen. Hrsg.: Verlag Ernst Schulze. 9. Auflage. Stendal.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359–363.
  9. Amtsblatt des Landkreises Nr. 8/2009 Seite 230–233 (Memento vom 11. Oktober 2010 im Internet Archive)
  10. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  11. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 27 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 7. Januar 2018]).
  12. Pfarrbereich Arendsee. Abgerufen am 7. Januar 2018.
  13. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 294.
  14. Verband der Deutschen Charolais Züchter e.V. Mitgliedsbetrieb Agrargenossenschaft Leppin e. G. Abgerufen am 7. Januar 2018.
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