Sanne (Arendsee)
Sanne gehört zur Ortschaft Sanne-Kerkuhn und ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[2]
Sanne Stadt Arendsee (Altmark) | ||
---|---|---|
Höhe: | 32 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,93 km²[1] | |
Einwohner: | 165 (31. Dez. 2017) | |
Bevölkerungsdichte: | 10 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 | |
Postleitzahl: | 39619 | |
Vorwahl: | 039034 | |
Lage von Sanne in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Sanne |
Geographie
Sanne, ein Straßendorf mit Kirche,[1] liegt acht Kilometer südwestlich von Arendsee (Altmark). Im Westen des Dorfes fließt der Vorflutgraben Sanne-Kerkuhn über den Rademiner Fleetgraben in den Flötgraben.[3] Östlich des Dorfes in einem Waldgebiet liegt der etwa 31 Meter hohe Butterberg.[4]
Geschichte
Sanne wurde erstmals im Jahre 1298 urkundlich als in villa Sannem erwähnt, als der Konvent vom Kloster Arendsee Zuwendungen der Brüder von Gladegowe (Gladigau) in Sanne bestätigte.[5][1] Im Jahre 1324 verkaufte der Rat der Altstadt Salzwedel am 30. November 1324 dem Priester Johann Görtzke eine Rente in villa sanneme.[6] 1344 heißt es dann in villa Schannen.[1]
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Sannen aufgeführt, das dem Kloster Arendsee gehörte.[7] Weitere Nennungen sind 1541 Sannen, 1687 Sannemb und 1775 Sannem oder Sanumb.[1]
Im Südwesten des Dorfes rechts des Weges nach Fleetmark stand eine Windmühle.[4]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Kerkuhn nach Sanne eingemeindet.[8] Am 25. Juli 1952 wurde Sanne dem Kreis Osterburg zugeordnet.
Die Gemeinde Sanne wurde 1990 in Sanne-Kerkuhn umbenannt und zwar juristisch am 19. Juli 1990[9] und statistisch am 1. August 1990.[10] Am 1. Juli 1994 wurde die Gemeinde Sanne-Kerkuhn in den Altmarkkreis Salzwedel umgegliedert.[9]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Sanne-Kerkuhn am 27. Mai 2009, dass die Gemeinde Sanne-Kerkuhn in die Stadt Arendsee (Altmark) eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[11][12]
So kam der Ortsteil Sanne der Gemeinde Sanne-Kerkuhn (die ursprüngliche Gemeinde Sanne) am 1. Januar 2010 zur Stadt Arendsee (Altmark) und zur neu gebildeten Ortschaft Sanne-Kerkuhn.
Einwohnerentwicklung
|
|
|
|
|
Religion
- Die evangelische Kirchengemeinde Sanne wird heute betreut vom Pfarrbereich Kleinau[16] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
- Im Jahre 1903 gehörten zur Pfarrei Sanne bei Kallehne im Landkreis Osterburg die Kirchengemeinden Sanne, Kerkuhn und Thielbeer, sowie die Schulgemeinde Zühlen.[17]
- Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Sanne stammen aus dem Jahre 1673.[18]
- Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[19]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche Sanne, eine Feldsteinkirche, wurde im 13. Jahrhundert errichtet.[20] Wilhelm Zahn (Pfarrer) meint, die Kirche in Sanne habe im Jahre 1230 der Bischof Wilhelm von Havelberg geweiht.[13] Gottfried Wentz[21] fand keinen Nachweis dafür.
Söhne und Töchter des Ortes
- Michael Jakobi (1618–1663), Kantor und Kirchenmusiker in Kiel und Lüneburg
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1900–1905, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 180.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 382, 123. Sanne (Digitalisat).
Weblinks
- Ortsteile Sanne/Kerkuhn. In: stadt-arendsee.de. Stadt Arendsee - die Perle der Altmark
- Sanne im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1900–1905, doi:10.35998/9783830522355.
- Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Messtischblatt 1611: Arendsee, 1902 Arendsee. Reichsamt für Landesaufnahme, 1902, abgerufen am 14. Januar 2018.
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 17 (Digitalisat).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 66 (Digitalisat).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 390 (uni-potsdam.de (Memento vom 21. April 2019 im Internet Archive)).
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 277 (PDF).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 362.
- StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.1990
- Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag - Eingemeindung der Gemeinde Sanne-Kerkuhn in die Stadt Arendsee (Altmark) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 8, 26. August 2009, S. 236–238 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 307 kB; abgerufen am 28. August 2021]).
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 180.
- Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Systematisches und alphabetisches Verzeichnis der Gemeinden der Deutschen Demokratischen Republik (Gebietsstand 1. Januar 1952). Berlin 1952, S. 29.
- Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
- Pfarrbereich Kleinau. Abgerufen am 28. August 2021.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 28 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 28. August 2021.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 416.
- Gottfried Wentz: Das Bistum Havelberg. In: Germania Sacra. Erste Abteilung: Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. Band 2. Walter de Gruyter & Co., Berlin, Leipzig 1933 Digitalisat bei Germania Sacra online