Höwisch

Höwisch ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[1]

Höwisch
Höhe: 25 m ü. NHN
Fläche: 5,65 km²
Einwohner: 122 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 39619
Vorwahl: 039384
Höwisch (Sachsen-Anhalt)
Höwisch
Lage von Höwisch in Sachsen-Anhalt

Geschichte

Von einer Besiedlung der Gegend um Höwisch bereits in der Jungsteinzeit zeugte das Großsteingrab Höwisch. Es war eines der größten Großsteingräber der Altmark und wurde im 18. oder frühen 19. Jahrhundert restlos zerstört.

Höwisch wurde am 3. Februar 1312 als Howisch erstmals urkundlich erwähnt, als dem Propst zu Arendsee eine Getreideerhebung aus dem Dorf verkauft wird.[2] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Hogewisse aufgeführt, die v. d. Knesebeck hatten hier Einkünfte.

Nordwestlich des Dorfes rechts des schmalen Weges nach Leppin stand noch im 20. Jahrhundert eine Windmühle.[3]

Eingemeindungen

Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Höwisch vom Kreis Osterburg in den Kreis Seehausen umgegliedert. Am 2. Juli 1965 kam die Gemeinde zum Kreis Osterburg.[4]

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Höwisch am 7. Mai 2009, dass die Gemeinde Höwisch in die Stadt Arendsee (Altmark) eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[5][6]

Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Höwisch wurde Höwisch Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark). Für die eingemeindete Gemeinde wird die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Höwisch und künftige Ortsteil Höwisch wurde zur Ortschaft der aufnehmenden Stadt Arendsee (Altmark). In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Höwisch wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister (Thomas Schermer) gebildet.

Bevölkerung

Jahr Einwohner
1801163
1818130
1840134
1885262
1892239
1900236
Jahr Einwohner
1910216
1925231
1939194
1946270
2011129
2012120
Jahr Einwohner
2013127
2014125
2015129
2016119
2017122

Ab 2011 Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche in Höwisch

In Höwisch steht eine Feldsteinkirche, die um 1200 errichtet wurde.[7]

Mythen

Wilhelm Zahn berichtet von einer alten Sage aus der Gegend: „An der Grenze von Höwisch reitet der Schulze von Neulingen ohne Kopf auf einem Schimmel um, weil er bei einem Grenzstreite meineidig geworden ist.“

Politik

Bürgermeister

Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Thomas Schermer.

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde und Pfarrei Höwisch gehört heute zum Kirchspiel „Am Arendsee“ des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Zur Pfarrei Höwisch gehörten im Jahre 1903 die kombinierte Pfarrei (mater combinata) Lindenberg und die Kirchengemeinde Gagel. Das Patronat in Höwisch trugen die Gevettern von Jagow, in Lindenberg der Königliche Kammerherr Wilhelm von Jagow auf Krüden und in Gagel der König.[8]

Literatur

  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, G.m.b.H., Salzwedel 1928, S. 183.
  • J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 372 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DHB4_AAAAcAAJ%26pg%3DPA372~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  • Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. In: Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs. 2. Auflage. Band 550. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Paul Schmidt, 1941, ZDB-ID 223601-1, S. 99.
  • Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Systematisches und alphabetisches Verzeichnis der Gemeinden der Deutschen Demokratischen Republik (Gebietsstand 1. Januar 1952). Berlin 1952, S. 29.
  • Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.

Einzelnachweise

  1. Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]).
  2. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 6 (Digitalisat).
  3. Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 240: Wittenberge. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 3. Januar 2018.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358, 363.
  5. Amtsblatt des Landkreises Nr. 8/2009 S. 217–220 (Memento vom 11. Oktober 2010 im Internet Archive)
  6. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  7. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 197.
  8. Haase, Hilbert: Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 107 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 3. Januar 2018]).
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