Gagel (Altmark)
Gagel ist ein Ortsteil der Gemeinde Altmärkische Höhe im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]
Gagel Gemeinde Altmärkische Höhe | ||
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Höhe: | 34 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,33 km²[1] | |
Einwohner: | 116 (2014)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 | |
Postleitzahl: | 39606 | |
Vorwahl: | 039391 | |
Lage von Gagel in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Gagel |
Geografie
Das Dorf Gagel, ein Straßendorf mit Kirche, liegt im Norden der Altmark, nur wenige Kilometer südöstlich der Kleinstadt Arendsee (Altmark) am Landgraben Neulingen.[4]
Geschichte
Gagel wurde im Jahre 1255 als Gawele erstmals erwähnt.[5][6] Fast 100 Jahre später, 1340 heißt der Ort Chawel und 1342 ville Gawel.[1] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Gauwol aufgeführt.[7] Es gab einen Schulzen. 17½ Hufen gehörten dem Kloster Arendsee. Weitere Nennungen sind 1541 Gabell, 1600 Gawel, 1687 Gagell[1] und schließlich 1804 Gagel.[8]
Eingemeindungen
Die Gemeinde Gagel kam am 25. Juli 1952 aus dem Landkreis Osterburg in den Kreis Osterburg. Am 1. Juli 1994 wurde die Gemeinde dem Landkreis Stendal zugeordnet.[9]
Bis zum 31. Dezember 2009 war Gagel eine selbständige Gemeinde und gehörte der jetzt aufgelösten Verwaltungsgemeinschaft Seehausen (Altmark) an.
Durch einen Gebietsänderungsvertrag haben die Gemeinderäte der Gemeinden Boock (am 20. Mai 2009), Bretsch (am 30. Juni 2009), Gagel (am 12. Januar 2009), Heiligenfelde (am 21. Januar 2009), Kossebau (am 16. Juni 2009), Losse (am 23. Januar 2009) und Lückstedt (am 12. Januar 2009) beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Altmärkische Höhe vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[10]
Einwohnerentwicklung
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Quelle falls nichts angegeben:[1]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Gagel gehörte früher zur Pfarrei Höwisch.[13] Sie wird heute betreut vom Pfarrbereich Kossebau[14] im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Bistum Magdeburg.[15]
Politik
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde Gagel war Detlef Manecke.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Gagel, eine Feldsteinkirche, ist am Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut worden.[16] Als Schutzheilige der Kirche wird Maria Magdalena angesehen, deren Bild auch auf dem altar ausgeschnitzet stehet,[17] wie Beckmann 1753 berichtete. Im Jahre 1706 wurde im Altar ein Pergament gefunden, in dem über die Weihe des Altars am 12. Oktober 1517 durch Christophorus, Bruder des Predigers und Suffraganbischof von Bremen und Verden berichtet wird.[17] Der alte Altar wurde 1896 verkauft. Die 1898 eingebaute Orgel stammt vom Orgelbauer Voigt aus Stendal.[16]
- Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
- In Gagel steht ein Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege, ein aufgerichteter Granitblock auf stufenförmigem Betonsockel.[18]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Von Gagel führt eine Straßenverbindung nach Leppin an der Bundesstraße 190 (Anschluss nach Salzwedel und Seehausen (Altmark)).
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 706–710, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 182–183.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 369, 41. Gagel (Digitalisat).
Weblinks
- Gagel auf seehausen-altmark.de
- Gagel im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 706–710, doi:10.35998/9783830522355.
- Landkreis Stendal – Der Landrat: Kreisentwicklungskonzept Landkreis Stendal 2025. 30. Oktober 2015, abgerufen am 3. August 2019.
- Gemeinde Altmärkische Höhe: Hauptsatzung der Gemeinde Altmärkische Höhe. 17. Juni 2019 (seehausen-altmark.de [PDF; abgerufen am 3. Januar 2021]).
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 182, Nr. 785 (uni-potsdam.de).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 25. Berlin 1863, S. 174 (Digitalisat).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 391 (uni-potsdam.de).
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 341 (Digitalisat).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 342.
- Landkreis Stendal: Öffentliche Bekanntmachung Gebietsänderungsvertrag. In: Landkreis Stendal (Hrsg.): Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 17, 12. August 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 207–210 (landkreis-stendal.de [PDF; 7,0 MB; abgerufen am 19. April 2020]).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 182–183.
- Andreas Puls: Orte verlieren 122 Einwohner in 12 Monaten. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 21. Februar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 19. Juni 2019]).
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 107 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Kossebau. Abgerufen am 3. Januar 2021.
- Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 138.
- Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Band 2. Berlin 1753, S. 59, 5. Teil, 1. Buch, V. Kapitel, Spalten 59–60, 62 (Digitalisat).
- Onlineprojekt Gefallendenkmäler. In: Gagel auf www.denkmalprojekt.org. 1. August 2014, abgerufen am 4. August 2019.