Backnang
Backnang ist eine Stadt in Baden-Württemberg, etwa 30 km nordöstlich von Stuttgart. Sie gehört zur Region Stuttgart und zur europäischen Metropolregion Stuttgart. Sie ist die viertgrößte Stadt des Rems-Murr-Kreises und ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Bis 1973 war sie Sitz des im Rahmen der Kreisreform aufgelösten gleichnamigen Landkreises.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Rems-Murr-Kreis | |
Höhe: | 271 m ü. NHN | |
Fläche: | 39,38 km2 | |
Einwohner: | 37.558 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 954 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 71522, 71570 | |
Vorwahl: | 07191 | |
Kfz-Kennzeichen: | WN, BK | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 19 008 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt und 5 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Am Rathaus 1 71522 Backnang | |
Website: | ||
Oberbürgermeister: | Maximilian Friedrich (Freie Wähler) | |
Lage der Stadt Backnang im Rems-Murr-Kreis | ||
Die Einwohnerzahl von Backnang überschritt 1953 die Marke von 20.000, sodass die Stadt mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung am 1. April 1956 den Status einer Großen Kreisstadt erhielt. Mit den Gemeinden Allmersbach im Tal, Althütte, Aspach, Auenwald, Burgstetten, Kirchberg an der Murr, Oppenweiler und Weissach im Tal ist die Stadt Backnang eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.
Geographie
Geographische Lage
Backnang hat Anteil an den Naturräumen Schwäbisch-Fränkische Waldberge und Neckarbecken.[2] Es liegt am östlichen Rand des Neckarbeckens in der Backnanger Bucht, die von der Murr durchflossen wird. Diese durchquert von Nordosten kommend das Stadtgebiet, wendet sich flussabwärts nach Südwesten, durchfließt in mehreren Windungen die Kernstadt und verlässt das Stadtgebiet im Südwesten. Die Altstadt Backnangs liegt südlich in einem der Murr-Bögen. Im Osten des Stadtgebiets mündet die Weißach in die Murr.
Nachbargemeinden
An Backnang grenzen im Nordosten Oppenweiler und Sulzbach an der Murr, im Osten Auenwald und Weissach im Tal, im Südosten Allmersbach im Tal, im Süden Winnenden und Leutenbach, im Südwesten Burgstetten, im Westen Kirchberg an der Murr und im Nordwesten Aspach (alle Rems-Murr-Kreis).
Stadtgliederung
Backnang besteht aus der Kernstadt, der 1941 eingegliederten Gemeinde Steinbach im Nordosten und den vier im Rahmen der Gebietsreform der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden Strümpfelbach im Norden sowie Heiningen, Maubach und Waldrems im Süden. Diese fünf eingegliederten Gemeinden bilden Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenen Ortschaftsräten.[3]
Auf dem Gebiet der Stadt Backnang liegen 21 separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen:
Zu Backnang gehören die Stadt Backnang, der Ort Steinbach, die Weiler Germannsweiler, Mittelschöntal, Oberschöntal, Sachsenweiler, Seehof, Stiftsgrundhof, Ungeheuerhof, Unterschöntal, die Höfe Rötleshof und Staigacker und der Wohnplatz Neuschöntal.
Zu Heiningen gehört allein das Dorf Heiningen.
Zu Maubach gehören das Dorf Maubach und der Wohnplatz Schulhaus (Alte Schule).
Zu Strümpfelbach gehören das Dorf Strümpfelbach sowie Schloss und Wohnplatz Katharinenhof.
Zu Waldrems gehören das Dorf Waldrems, der Weiler Horbach und der Wohnplatz Ebni.
Auf dem Gebiet der Kernstadt liegt die abgegangene Ortschaft Hagenbach. Der Flurname „Weiler“ bei Steinbach lässt eine weitere Wüstung vermuten. Um 1870 in Backnang aufgegangen ist der Wohnplatz Walke. Nach 1936 ist der Wohnplatz Spinnerei in Steinbach aufgegangen.[4]
In der Kernstadt werden zum Teil weitere Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden, deren Bezeichnungen sich im Laufe der Geschichte aufgrund der Bebauung ergeben haben und die meist nicht genau abgrenzbar sind. Hierzu gehören beispielsweise die Siedlung Plattenwald, die Robert-Kaess-Siedlung und die Plaisir-Siedlung.
Raumplanung
Backnang ist ein Mittelzentrum in der Region Stuttgart, deren Oberzentrum die Stadt Stuttgart ist.
Zum Mittelbereich Backnang gehören außerdem die Stadt Murrhardt sowie folgende Gemeinden im nördlichen Teil des Rems-Murr-Kreises: Allmersbach im Tal, Althütte, Aspach, Auenwald, Burgstetten, Großerlach, Kirchberg an der Murr, Oppenweiler, Spiegelberg, Sulzbach an der Murr und Weissach im Tal.
Backnang ist Mitgliedsgemeinde des Wasserverbands Murrtal. Ihm obliegt der Hochwasserschutz.[5]
Flächenaufteilung
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[6]
Geschichte
Frühe Geschichte und erste Besiedlung
Auf der Gemarkung von Backnang wurden Siedlungs- und Grabstellen aus der Jungsteinzeit und der Hallstattzeit gefunden. Zur Zeit der Römer lag das Gebiet um Backnang ab der Vorverlagerung des Limes im Jahr 155 n. Chr. in der römischen Provinz Obergermanien. Auf Backnanger Gemarkung befanden sich Gebäude und Gräberfelder, die dem nahen Kohortenkastell in Murrhardt zugerechnet werden. Die heutige Besiedlung geht wohl auf die Alamannen zurück, die um 260 n. Chr. die Römer zwischen Rhein und Donau zurückdrängten. Die älteste Siedlungsgründung war vermutlich der heutige Ortsteil Heiningen, von wo aus die gesamte Backnanger Bucht erschlossen wurde. Um 500 gelangte die Backnanger Bucht in den Herrschaftsbereich der Franken, die ihr Territorium durch systematische Besiedlung (Fränkische Landnahme) sicherten. Nach 600 entstand an der heutigen Sulzbacher Brücke eine Burg zum Schutz des für historische Fernwege wichtigen Übergangs über die Murr. Auf diese Burg geht der heutige Ort Backnang zurück, in dem um 890 eine erste romanische Kirche erbaut wurde.
Erste Erwähnung 1067 und Gründung des Chorstifts 1116
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ortsname 1067 als Baccananc und bedeutet ‚Wang des Bacco‘. Die alten Namensformen schlagen sich in der Bezeichnung der Bewohner für ihre Stadt als Baggana bis in die heutigen Tage nieder. Damals befand sich Backnang im Besitz der Hessonen, die zum unmittelbaren Umkreis des Kaisers und zum vornehmsten Hochadel im damaligen Deutschland gehörten. Durch Heirat der Hesso-Tochter Judith von Backnang mit Markgraf Hermann II. gelangte Backnang 1111 an die Markgrafen von Baden. Hermann und seine Frau gründeten ein Augustiner-Chorherrenstift, welches 1116 päpstlich bestätigt und privilegiert wurde. Hermanns Sohn Hermann III. von Baden baute die Anlage weiter aus und errichtete, nachdem die alte Kirche dem Stift vorbehalten war, die Michaelskirche als neue Kirche für den Ort. Das Stift wurde für fünf Generationen zur Grablege der Markgrafen von Baden.
Stadtrecht im 13. Jahrhundert
Der Ort wurde vermutlich um 1220 durch die Markgrafen von Baden zur Stadt ausgebaut. Eine fragmentarisch erhaltene Urkunde von 1230 lässt Rückschlüsse auf ein damals bereits bestehendes Stadtrecht zu. 1235 geriet die Stadt in die Auseinandersetzungen zwischen dem deutschen König Heinrich (VII.) und seinem Vater Kaiser Friedrich II.; sie wurde durch Heinrich von Neuffen, Herr der Burg Winnenden, zerstört. Beim anschließenden Wiederaufbau wurde die Stadt ummauert, so dass die Stadterhebung später irrtümlicherweise auf diesen Bau der Stadtmauer im Jahr 1237 datiert wurde und Backnang im Jahr 1987 ein 750-jähriges Stadtjubiläum beging. Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung als Stadt stammt aus dem Jahr 1245. Aus dieser Urkunde geht außerdem hervor, dass damals neben den beiden Kirchen St. Pancratius und St. Michael auch drei Mühlen, ein Hospital und ein Berg genannter Hof (wohl heutiger Bereich des Amtsgerichts) vorhanden waren.
Backnang kommt um 1300 an Württemberg
Um 1300 wurde Backnang durch die Heirat von Irmengard, der Tochter des Markgrafen Rudolfs I. von Baden, mit dem Grafen Eberhard dem Erlauchten von Württemberg als Mitgift württembergisch. Im Reichskrieg Kaiser Heinrichs VII. gegen Eberhard 1311/12 ergab sich die Stadt am 28. August 1312 dem Reich, kam jedoch 1316 an Württemberg zurück. Noch im 14. Jahrhundert wurde Backnang Sitz einer württembergischen Vogtei.
1477 wurde das Regularkanonikerstift in ein freiweltliches Stift umgewandelt. Ab 1500 lag die Stadt im Schwäbischen Reichskreis. Im Bauernkrieg 1525 wurde die Stadt gestürmt und das Stift geplündert. Später hatte Backnang mehrere Brandkatastrophen zu erleiden, so im Jahr 1635 während des Dreißigjährigen Krieges und 1693 unter französischer Belagerung.
Württembergische Amtsstadt
Aus der württembergischen Vogtei in Backnang entstand 1758 das Oberamt Backnang. Im Zuge der Umwälzungen während der Zeit der Koalitionskriege und der 1806 erfolgten Gründung des Königreichs Württemberg wurde das Oberamt Backnang bis 1813 bedeutend vergrößert.
Das späte 18. und frühe 19. Jahrhundert war von Missernten, Einquartierungen und Hungersnöten geprägt. Nach dem Ende der entbehrungsreichen Napoleonischen Kriege war Württemberg 1816 besonders stark von den Auswirkungen des Jahrs ohne Sommer betroffen. Die Verhältnisse führten zu mehreren Auswanderungswellen nach Amerika und Russland.
Um 1820 wurden Stadtmauern und -tore abgerissen und die Stadt wuchs über ihren mittelalterlichen Siedlungskern hinaus. Gleichzeitig wurden 1819 verschiedene Dörfer und Höfe eingemeindet. Die bedeutendsten Handwerkszweige in der Stadt um 1800 waren Gerberei und Weberei, die durch die Industrialisierung weiteren Aufschwung nahmen. Nachdem die Weberei wegen Baumwollmangels aufgrund des Amerikanischen Bürgerkrieges ab 1861 in eine Krise geriet und unterging, wurde die Gerberei zum bestimmenden Erwerbsfeld der Bevölkerung. 1897 gab es 102 Gerbermeister mit 456 Gesellen und 97 Lehrlingen in der Stadt. Die Gerberei verlor in Backnang erst nach dem Zweiten Weltkrieg an Bedeutung. Im späten 19. Jahrhundert siedelten sich auch Maschinenbaufirmen und weitere Industrie an. 1875 wurde eine Industrieschule eröffnet, 1876 wurde Backnang mit der Einweihung der Murrbahn an das Schienennetz der Württembergischen Eisenbahn angeschlossen.
Backnang im 20. Jahrhundert
Im Ersten Weltkrieg waren unter den ins Feld gerückten Einwohnern 334 Opfer zu beklagen. 1919 und 1923 kam es zu größeren Tumulten in der Stadt. Zur NS-Zeit wurde das Gebäude des 1909 eingeweihten Lehrerseminars in der heutigen Mörikeschule als Napola-Schule genutzt. Durch die Verwaltungsreformen während der NS-Zeit in Württemberg wurde 1934 aus dem Oberamt Backnang der Kreis Backnang, welcher 1938 bei der Kreisreform in den um einige Gebiete erweiterten Landkreis Backnang umgewandelt wurde.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt mehrfach von Luftangriffen getroffen, wobei es zu zahlreichen Toten und schweren Beschädigungen kam. Im gesamten Kriegsverlauf wurden in Backnang 447 Gefallene und 309 Vermisste registriert. 1945 geriet Backnang in die Amerikanische Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.
1956 wurde Backnang Große Kreisstadt und Anfang der 1970er Jahre wurde sie durch Eingliederung von vier Nachbargemeinden erheblich vergrößert. Bei der Kreisreform am 1. Januar 1973 verlor Backnang seine Funktion als Kreisstadt, als der Landkreis Backnang mit dem Landkreis Waiblingen zum neuen Rems-Murr-Kreis vereinigt wurde. Sitz des neuen Kreises wurde Waiblingen.
1971 wurde in Backnang das erste autonome Jugendzentrum in Deutschland gegründet.[7]
Eingemeindungen
Die folgenden Gemeinden beziehungsweise Gemeindeteile wurden in die Stadt Backnang eingegliedert:
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
|
|
¹ Volkszählungsergebnis
Religionen
Backnang gehörte zunächst zum Bistum Speyer und war dem Archidiakonat St. Guido, Kapitel Marbach zugeordnet. Infolge der Zugehörigkeit zum Herzogtum Württemberg wurde hier, wie im übrigen Württemberg, ab 1534 die Reformation eingeführt. Danach war Backnang über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Zunächst gehörte die Kirchengemeinde zur Superintendentur Marbach, bevor Backnang 1695 Sitz eines eigenen Dekanats (siehe Kirchenbezirk Backnang) innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg wurde. Ursprünglich gab es nur die Stiftskirchengemeinde Backnang, die auch das Totenkirchle, die ehemalige Friedhofskirche vor den Toren der Stadt, als Predigtstelle nutzt. Als die Gemeinde durch Zuzug stark anwuchs, wurden die Matthäusgemeinde (1962) und die Markusgemeinde mit einer weiteren Predigtstelle in Schöntal abgetrennt, die inzwischen ihre eigenen Kirchen haben. Alle bilden aber weiterhin die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Backnang. Auch die heutigen Stadtteile Backnangs gehörten früher zur Württemberg und sind daher überwiegend protestantisch. Die Gemeindeglieder von Heiningen, Maubach und Waldrems gehörten ursprünglich zur Stiftsgemeinde Backnang. 1961 wurde in Waldrems eine eigene Pfarrei gegründet und eine eigene Kirche (Auferstehungskirche Heiningen) erbaut. Zur Kirchengemeinde gehört neben Waldrems und Heiningen auch Maubach (eigene Pauluskirche). Sachsenweiler wurde 1969 eine eigene Pfarrei (mit Petruskirche), zu der auch Steinbach (mit eigener Stephanuskirche) gehört. Die Gemeindeglieder von Strümpfelbach gehören bis heute zur Nachbarkirchengemeinde Oppenweiler. Neben den Kirchengemeinden gibt es auch Landeskirchliche Gemeinschaften in Backnang, nämlich die Altpietistische Gemeinschaft, die Kirche unterwegs der Bahnauer Bruderschaft e. V., die Liebenzeller Gemeinschaft und die Michael Hahn’sche Gemeinschaft.
Ferner gibt es auch einige Freikirchen, darunter die Evangelisch-methodistische Kirche (Zionskirche), die Biblische Gemeinde, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Mennonitengemeinde, die Volksmission entschiedener Christen sowie Die Christliche Gemeinde in Maubach.
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken nach Backnang. Sie wurden anfangs von der Gemeinde Ebersberg betreut. 1894 wurde in Backnang eine eigene Pfarrei gegründet und im gleichen Jahr wurde die Kirche Johannes Baptist erbaut, die zunächst alle Katholiken im Raum Backnang betreute. Im Laufe der Zeit zogen weitere Katholiken zu und einige Nachbargemeinden wurden abgetrennt. Die Stadtteile Backnangs Germannsweiler, Heiningen, Maubach, Sachsenweiler, Schöntal, Stiftsgrundhof und Waldrems werden bis heute von der Pfarrei Johannes Baptist betreut. 1965 wurde eine zweite katholische Kirche in Backnang, die Christkönigskirche, erbaut. 1969 wurde die Christkönigskirche zur Pfarrkirche erhoben und die Pfarrei Christus König errichtet, zu der auch die Katholiken aus Steinbach gehören. Die beiden katholischen Kirchengemeinden haben sich 1973 zur Katholischen Gesamtkirchengemeinde Backnang zusammengeschlossen, die Träger der Katholischen Sozialstation und der katholischen Kindergärten ist. Zusammen mit zwei muttersprachlichen Kirchengemeinden, der kroatischen Gemeinde Sveti Ante Padovanski und der portugiesischen Gemeinde Sagrada Familia, bilden die katholischen Kirchengemeinden St. Johannes Baptist und Christus König heute die katholische Seelsorgeeinheit Backnang, die zum Dekanat Rems-Murr innerhalb der Diözese Rottenburg-Stuttgart gehört.
Auch die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas sind in Backnang vertreten.
Darüber hinaus gibt es in Backnang eine griechisch-orthodoxe Gemeinde sowie eine islamische Gemeinde der DİTİB.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Backnang hat 26 Mitglieder. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Oberbürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis:[9]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
Kommunalwahl 2019
% 30 20 10 0 28,79 % 19,33 % 17,28 % 12,60 % 8,81 % 5,80 % 3,43 % 2,31 % 1,64 %
Gewinne und Verluste
| |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 28,79 | 7 | 35,3 | 9 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 19,33 | 5 | 13,9 | 4 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 17,28 | 5 | 23,2 | 6 | |
BfB/FDP | Bürgerforum Backnang/Freie Demokratische Partei | 12,60 | 3 | 14,2 | 4 | |
AfD | Alternative für Deutschland | 8,81 | 2 | — | — | |
CIB | Christliche Initiative Backnang | 5,80 | 2 | 7,1 | 2 | |
Backnanger Demokraten | Backnanger Demokraten | 3,43 | 1 | — | — | |
BIG | Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit | 2,31 | 1 | — | — | |
DHDW.org | duhastdiewahl.org | 1,64 | 0 | — | — | |
Unabhängig | Unabhängige Bürgervereinigung | — | — | 4,6 | 1 | |
gesamt | 100,0 | 26 | 100,0 | 26 | ||
Wahlbeteiligung | 56,22 % | 46,4 % |
Bürgermeister
An der Spitze der Stadt Backnang stand ein Schultheiß, der erstmals 1231 nachweisbar ist. Die Aufsicht über die Verwaltung oblag dem Vogt. Seit 1819 trug das Stadtoberhaupt die Bezeichnung Stadtschultheiß, seit 1930 Bürgermeister und mit der Erhebung zur Großen Kreisstadt am 1. April 1956 lautet die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird von den Wahlberechtigten auf acht Jahre direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der Erste Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister.
Stadtoberhäupter seit 1801:
- 1801–1822: Georg Adam Isenflamm
- 1822–1845: Johann Gottlieb Karl Monn
- 1845–1878: Christian Daniel Schmückle
- 1878–1901: Emil Gock
- 1901–1921: Hermann Eckstein
- 1921–1945: Albert Rienhardt
- 1946–1966: Walter Baumgärtner
- 1966–1986: Martin Dietrich
- 1986–1994: Hannes Rieckhoff
- 1994–2002: Jürgen-Heinrich Schmidt
- 2002–2021: Frank Nopper
- seit 2021: Maximilian Friedrich
Wappen, Flagge und Banner
Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorne in Silber (Weiß) drei liegende schwarze Hirschstangen übereinander, hinten in Schwarz ein blauer Reichsapfel mit goldenem (gelbem) Beschlag und Kreuz.“[10] | |
Wappenbegründung: Das erste bekannte Siegel der 1297 an Württemberg gekommenen, im Reichskrieg 1312 aber der Reichsstadt Esslingen unterworfenen Stadt zeigt in einem Abdruck von 1312 den Reichsadler. Spätere Siegel des 14. Jahrhunderts enthalten die drei Hirschstangen der nunmehr wieder württembergischen Stadtherrschaft. Während dieses Wappen 1535 in den württembergischen Farben Schwarz und Gold belegt ist, wurden die Hirschstangen von der Stadt spätestens seit dem Ende des 16. Jahrhunderts in verwechselten Farben in einem von Silber und Schwarz gespaltenen Schild geführt. Der bisher nicht sicher gedeutete Reichsapfel (vergleiche Möglingen, Landkreis Ludwigsburg) tritt 1686 als Marksteinzeichen der Stadt auf. Im 19. Jahrhundert entstand die Verbindung von Hirschstangen und Reichsapfel, die am 10. Juli 1903 als Stadtwappen festgelegt wurde. |
Die Stadtflagge und das Banner sind Blau-Gelb.
Städtepartnerschaften
Backnang unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:[11]
- Annonay in Frankreich, seit 1966
- Bácsalmás (dt.: Almasch) in Ungarn, seit 1988
- Chelmsford in England, seit 1990
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Im Zuge der Industrialisierung gewannen zunächst Unternehmen der Textilbranche an Bedeutung, darunter zu nennen Gerberei, Weberei, Spinnerei und Strickerei. Nachdem zunächst die Weberei einen Aufschwung genommen hatte, wurde die Lederindustrie zur führenden Branche. Noch heute ist von der Gerberstadt Backnang die Rede, obwohl alle großen Fabriken längst geschlossen beziehungsweise abgerissen worden sind.
Die Spinnerei Adolff, unter anderem Hersteller von Kunstrasen, zog um die Jahrhundertwende viele Menschen nach Backnang und trug stark zum Wachstum der Stadt bei.
Dazu gesellten sich in den folgenden Jahren Unternehmen des Maschinenbaus sowie seit 1895 das Unternehmen Kaelble, ein Baumaschinen-, Motoren- und Nutzfahrzeughersteller, der vor allem durch seine Zugmaschinen für Straßenroller bekannt wurde.
Weitere Unternehmen der Elektro- und Nachrichtentechnik, die aus der damaligen AEG hervorgegangen sind und bis heute das Stadtbild prägen: Ericsson, telent und Tesat-Spacecom. Das Management von Ericsson hat jedoch angekündigt, den Standort Backnang teilweise auszugliedern und eventuell zu verkleinern oder ganz zu schließen.[12][13]
In Backnang befindet sich auch der Sitz der FK Automotive GmbH, die überregional für Autozubehör bekannt ist. Außerdem hat Kerling International Haarfabrik, der europäische Marktführer für Perücken, in Backnang seinen Stammsitz. Im Stadtteil Waldrems sitzt die WIRmachenDRUCK GmbH, eine Online-Druckerei für Digital- und Offsetdruck.
Straßenverkehr
Durch das Stadtgebiet Backnangs führt die Bundesstraße 14 Stuttgart–Nürnberg. Sie ist als Umgehungsstraße ausgebaut und führt westlich um die Kernstadt. Der Kreuzungsbereich mit der Stuttgarter Straße sowie ein etwa 700 Meter langer Abschnitt auf Höhe des Industriegebiets Lerchenäcker sind vierstreifig ausgebaut, so dass zum einen langsamere Fahrzeuge problemlos überholt werden können und zum anderen der Rückstau vor den Ampelanlagen nicht zu lang wird.
Die nächste Anschlussstelle zur Bundesautobahn 81 ist Mundelsheim an der Strecke Stuttgart-Heilbronn. Dahin gelangt man über die gut befahrbare, weitgehend gerade Landesstraße L 1115, die künftig als Bundesstraße 328 gewidmet ist.
Bahn- und Busverkehr
In Backnang mündet die Strecke aus Ludwigsburg in die Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall-Hessental ein. Der Bahnhof Backnang ist Anfangsstation der Linie S3 (Backnang–Waiblingen–Stuttgart–Flughafen) und seit Dezember 2012 auch der Linie S4 (Backnang–Marbach–Stuttgart-Schwabstraße) der S-Bahn Stuttgart.
Ein weiterer Haltepunkt der Linie S3 im Backnanger Stadtgebiet ist Maubach.
Der Stadtverkehr wird von der Omnibus-Verkehr Ruoff (OVR) erbracht. Gemeinsam mit der Regiobus Stuttgart bilden diese beiden Verkehrsunternehmen den sogenannten BK-Bus.
Alle Linien verkehren zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS).
Radfernwege
Backnang ist ein Knoten des baden-württembergischen Radwegegrundnetzes. Im Stadtgebiet sind die Routen nach Beilstein über Aspach, Sulzbach, Rudersberg, Waiblingen und Steinheim über Maubach ausgeschildert.
Flugverkehr
Im Stadtteil Heiningen liegt der Flugplatz Backnang-Heiningen.
Medien
In Backnang erscheint als Tageszeitung die Backnanger Kreiszeitung und als Wochenblatt jeweils am Donnerstag das Backnanger Wochenblatt.
Gericht, Behörden und Einrichtungen
Backnang hat ein Amtsgericht, das zum Landgerichts- und Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört, ferner ein Finanzamt, ein Arbeitsamt, eine Prüfstelle des TÜV, das Landwirtschaftsamt für den Rems-Murr-Kreis und eine Außenstelle des Landratsamts Rems-Murr-Kreis.
Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Backnang der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und des Dekanats Backnang des Bistums Rottenburg-Stuttgart, das zum Dekanatsverband Rems-Murr gehört.
In Backnang ist auch einer der beiden Rems-Murr-Ortsverbände des Technischen Hilfswerks ansässig.
Bildung
Backnang besitzt zwei Gymnasien (Max-Born-Gymnasium, Gymnasium in der Taus), zwei Realschulen (Max-Eyth- und Schickhardt-Realschule), drei Grund- und Hauptschulen mit Werkrealschule (GHS in der Taus, Mörikeschule und Talschule Heiningen-Waldrems), eine Förderschule (Pestalozzischule), eine Waldorfschule und vier Grundschulen (Plaisir-GS, Schillerschule, GS Maubach und GS Sachsenweiler).
Der Rems-Murr-Kreis ist Schulträger dreier Beruflicher Schulen: die gewerbliche Schule, unter anderem mit einem Technischen Gymnasium, die Eduard-Breuninger-Schule (kaufmännische Schule, unter anderem mit Wirtschaftsgymnasium) und die Anna-Haag-Schule, eine haus- und landwirtschaftliche Schule.
Die beiden privaten Schulen (Freie Waldorfschule Backnang e. V. und Evangelische Fachschule für Altenpflege Staigacker der Stiftung Altenheime Backnang und Wildberg) runden das schulische Angebot in Backnang ab.
Im Bereich der Erwachsenenbildung ist Backnang Sitz der Volkshochschule Backnang, die auch das Umland versorgt und zehn Außenstellen betreibt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Im Backnanger Bürgerhaus gibt es Opern- und Schauspielvorführungen sowie Bälle und Tagungen. Das Bandhaus Theater Backnang auf dem Burgberg steht seit Sommer 2013 unter der Leitung von Jasmin Meindl und Juliane Putzmann. Dort wird seitdem zeitgenössisches Theater und Bürgertheater praktiziert. Erfolgreiche Produktionen waren zuletzt eine Version des Bürgertheaters von William Shakespeares Stück „Was ihr wollt“ und aktuell das Stück „Kannst Du schweigen? Ich auch“, das sich mit dem Mord an Backnanger Bürgern im Jahr 1940 in der Tötungsanstalt Grafeneck auseinandersetzt. Ebenfalls auf dem Burgberg befindet sich das Galli-Theater, das Theaterstücke und theaterpädagogische Angebote für Kinder und (vorwiegend vergnügliche) Theaterstücke sowie Kurse für Erwachsene bietet.
Museen
Das Schmiedemuseum am Burgplatz in einer ehemaligen Schmiede ist ein Handwerkermuseum, das die Arbeits- und Lebensweise des Schmieds darstellt. Im Backnanger Stadtturm ist eine stadtgeschichtliche Ausstellung zu sehen. Das Museum-Scheuerle in einer ehemaligen Scheune zeigt unter anderem landwirtschaftliche Geräte und Maschinen sowie eine alte Schuhmacher-Werkstatt und einen Webstuhl. Das Rundfunkmuseum „Manfred von Ardenne“ ist eine private Sammlung der Unternehmerfamilie Burgel zur Geschichte des Radios. Das Ungarndeutsche Heimatmuseum zeigt Kultur, Geschichte und Lebensweise der vertriebenen Ungarndeutschen. Das Grafik-Kabinett wartet mit bedeutenden Stichen von Lucas Cranach dem Älteren und Albrecht Dürer auf. Zeitgenössische Kunst in Wechselausstellungen ist in der Galerie der Stadt Backnang im Turmschulhaus zu sehen, unter anderen von bekannten Künstlern wie Neo Rauch, Ilya Kabakov, Tim Eitel, Eberhard Bosslet und Markus Oehlen. Das Technikforum Backnang ist ein Museum, das in der von 1938 bis 1939 gebauten, ehemaligen Fertigungshalle der Firma Kaelble untergebracht ist. Es beschreibt die Industriegeschichte der Stadt Backnang hinsichtlich der Themenbereiche Nachrichtentechnik, Gerberei, Spinnerei und der Firma Kaelble.
Musik
Ein seit mehr als 40 Jahren bestehendes selbstverwaltetes Jugendzentrum veranstaltet regelmäßig Konzerte aus den Bereichen Independent und Punkrock. Die 1984 gegründete Metal-Band Totenmond stammt aus Backnang. Die Sängerin Vanessa Mai wurde in Backnang geboren und lebt dort.
Bauwerke
Die evangelische Stiftskirche St. Pankratius bildet zusammen mit dem Stadtturm ein Ensemble. Von der romanischen Kirche des 1116 gegründeten Augustiner-Chorherrenstifts aus dem 12. Jahrhundert sind die Chorflankentürme und der spätgotische Chor erhalten. Die Kirche war Grablege der Markgrafen von Baden von Anfang des 12. Jahrhunderts bis etwa 1240. Das Langhaus wurde nach einem Brand von 1693 im Jahr 1697 in einfacherer Form wiederaufgebaut. Vor der Kirche ist eine historische Kirchenglocke von 1739 aufgestellt. Die Stiftskirche ist seit der Reformation die Hauptkirche der evangelischen Kirchengemeinde, westlich von ihr schließt sich der sogenannte Freithof an.
Der Stadtturm ist der Rest der ehemaligen Pfarrkirche St. Michael. Der gotische Chor enthält über dem Wildschweinkapitell eine furchteinflößende Blattmaske. Der 45 Meter hohe Chorturm entstand im 13. Jahrhundert und wurde nach dem Brand von 1693 um zwei Fachwerkgeschosse und einer Dachhaube ergänzt. Daneben entstand am Markgrafenhof 1816/17 das sogenannte Turmschulhaus in Fachwerkbauweise. Beide dienen heute als Galerie der Stadt Backnang.
Der an die Stiftskirche östlich anschließende Stiftshof ist der um 1600 erbaute Witwensitz des Hauses Württemberg. Das Hauptgebäude am Stiftshof war einst das herzogliche Schloss, diente nach dem Brand 1693 als Fruchtkasten und heute als Amtsgericht. Außerdem befindet sich am Stiftshof die ehemalige Stiftskellerei, die ebenfalls im Anschluss an den Brand 1693 wiederaufgebaut wurde, nach 1806 als Kameral- und Finanzamt diente und heute Teile der Stadtverwaltung beherbergt. Die ehemalige herzogliche Küche war später Amtsgefängnis und beherbergt heute ebenfalls Verwaltungsräume. Auf dem Stiftshof befindet sich noch ein schmuckvoller Brunnenkasten von 1713.
Das Rathaus ist ein Fachwerkbau aus dem Jahr 1716, das auf dem alten Sockel von 1599 erstellt wurde und das auf der dem Stadtturm zugewandten Giebelseite ein charakteristisches Glockentürmchen trägt. Auf dem Marktplatz befindet sich noch einer von einst drei alten Rathausbrunnen. Das historische Backnanger Stadthaus, ebenfalls ein Fachwerkgebäude, war einst Sitz des württembergischen Vogts. Zu den markanten Fachwerkbauten der Stadt zählt auch das alte Stadtschulhaus. Die Innenstadt ist darüber hinaus reich an weiteren Fachwerkgebäuden. Backnang ist eine Station der Deutschen Fachwerkstraße.
Das Totenkirchle wurde 1452 als Friedhofskirche errichtet. Vom einstigen Friedhof ist nichts mehr zu sehen, durch das Anwachsen der Stadt befindet sich die einstmals außerhalb der Stadtmauern gelegene Kirche inzwischen im Innenstadtbereich.
Die römisch-katholische Stadtkirche St. Johannes wurde 1893/94 im Stil der Neogotik erbaut und 1946 im Inneren erneuert.
In Backnang befinden sich zwei historische Schulgebäude, das Zentralschulhaus von 1891 (erweitert 1914) und das ehemalige Lehrerseminar, erbaut 1906 bis 1909.
An verschiedenen Stellen sind noch Überreste der Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert erhalten.
In den 1960er-Jahren wurden die katholische Christkönig-Kirche und die evangelische Matthäuskirche im Gebiet der Neubaustadtteile Plaisir, Taus und Plattenwald neu erbaut.
- Stadtturm
- Stiftskellerei
Parks
Auf dem Gelände des ehemaligen Hallenbades entstand zwischen 2016 und 2017 der Annonay-Garten. Hierbei handelt es sich um einen Park mit Erholungs- und Spielangeboten.[15][16]
Sport
Die TSG Backnang ist mit rund 4.350 Mitgliedern der größte örtliche Sportverein.
Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten
Die am 10. Dezember 2012 eröffneten Murrbäder Backnang Wonnemar befinden sich im Osten der Stadt nahe dem namensgebenden Fluss. Das Wonnemar bietet unter anderem ein großes Schwimmbecken, eine Röhrenrutsche und einen Kinderbereich („Wonni-Land“). Angeschlossen sind ein Spa- und ein großer Sauna-Bereich mit Blockhaus- und Erdsauna, Dampfbad und Kneippbecken. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Backnanger Mineralfreibad, das mit dem Erlebnisbad über eine Fußgängerbrücke verbunden ist.
Im Umland der Stadt existieren viele Wandermöglichkeiten, so führt der 84 km lange Rundwanderweg ’s Äpple einmal rund um Backnang.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Backnanger Silvesterlauf – 31. Dezember, seit 1985
- Frühlingsfest Backnanger Tulpenfrühling – Aktion des Stadtmarketing-Vereins mit verkaufsoffenem Sonntag am ersten Wochenende im April, seit 1999
- City Triathlon Backnang – Ende April/Anfang Mai, seit 2012 (früher Backnanger City Duathlon)
- Backnanger Straßenfest – Das älteste und größte Straßenfest in Baden-Württemberg, am letzten vollständigen Wochenende im Juni, Freitag bis Montag, seit 1971
- Nachwuchsfestival Talente ans Mikrofon – im Rahmen des Straßenfestes, seit 1971
- Juze Murr-Regatta des Jugendzentrums Backnang – zwei Wochen nach dem Straßenfest, seit 1985
- Internationaler Kulturmarkt – Ende Juli, seit 1984
- Backnanger Weindorf – Ende August, seit 2003
- Backnanger Gänsemarkt – Verkaufsoffener Sonntag mit Kulturprogramm und verschiedenen Eventbühnen, jeweils am letzten Sonntag im Oktober, seit 1986[17]
- Backnanger Weihnachtsmarkt – am ersten Adventswochenende, seit 1981
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Backnang hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- 1867: Gottlob Friedrich Moser, Dekan
- 1874: Friedrich von Dillenius, Geheimer Rat, Präsident der Württembergischen Eisenbahndirektion
- 1892: Christian von Kalchreuter, Dekan
- 1911: Eduard Breuninger, Kaufmann
- 1911: Eugen Adolff, Fabrikant
- 1919: Fritz Häuser, Fabrikant
- 1921: Hermann Eckstein, Stadtschultheiß 1901–1921
- 1930: Karl Friederich, Ratschreiber und anschließend Stadtpfleger
- 1930: Robert Kaess, Lederfabrikant und Landtagsabgeordneter
- 1952: Carl Kaelble, Seniorchef der Motoren- und Maschinenfabrik Kaelble
- 1952: Albert Rienhardt, Oberbürgermeister 1921–1945
- 1954: Walter Gross, Arzt
- 1964: Karl Krische, Chefarzt
- 1966: Walter Baumgärtner, Oberbürgermeister 1946–1966
- 1976: Daniel Aimé, Bürgermeister der Partnerstadt Annonay
- 2000: Martin Dietrich, Oberbürgermeister 1966–1986
- 2021: Frank Nopper, Oberbürgermeister 2002–2021
Söhne und Töchter der Stadt
- Judith von Backnang-Sulichgau († um 1123), Frau des Markgrafen Hermanns II. von Baden
- Johann Baptist Fickler (1533–1610), Jurist, Hofrat und Autor
- Johannes Magirus (1537–1614), evangelischer Theologe und Komponist
- Friedrich Breuninger (1794–1880), Apotheker
- Christian Daniel Schmückle (1797–1885), württembergischer Stadtschultheiß und Landtagsabgeordneter
- Ludwig Franz Kern (1815–1870), württembergischer Oberamtmann
- Ludwig von Schwandner (1823–1880), Landtagsabgeordneter
- Eduard Breuninger (1854–1932), Unternehmer
- Theodor Eisele (1867–1917), Altphilologe und Gymnasiallehrer
- Eugen Haefele (1874–1935), württembergischer Oberamtmann
- Anna Ziegler (1882–1942), Politikerin (USPD, SPD), Reichstagsabgeordnete
- Friedrich Rösch (1883–1914), Missionar und Ägyptologe
- Fritz Fischer (1898–1985), Intendant
- Richard Ottmar (1889–1956), Theologe und Fahrplanexperte
- Hermann Erlenbusch (1890–1976), Maler und Grafiker
- Leonhard Schmidt (1892–1978), Kunstmaler
- Manfred Henninger (1894–1986), Maler
- Kalanag (1903–1963), Filmproduzent und Zauberkünstler
- Emil Erlenbusch (1911–1983), Politiker (SPD)
- Ferdinand Schneider (1911–1984), Chemiker
- Dieter Betz (1927–2006), Geologe
- Ursula Sax (* 1935), Bildhauerin
- Alois Albrecht (* 1936), römisch-katholischer Priester und Liedtexter, ehem. Generalvikar und Domdekan des Bamberger Kaiserdoms
- Dieter Burger (1938–2007), Politiker, von 1977 bis 1993 Oberbürgermeister von Sindelfingen
- Uta Sax (* 1939), Schauspielerin
- Volker Hauff (* 1940), Politiker (SPD), MdB, Bundesminister, ehem. Oberbürgermeister von Frankfurt am Main
- Ulrich Ammon (1943–2019), germanistischer Linguist mit dem Schwerpunkt Soziolinguistik
- Joachim Kugler (* 1947), Leichtathlet
- Eberhard Aspacher (* 1949), Gastronom
- Thomas Freitag (* 1950), Schauspieler und Kabarettist
- Renate Gradistanac (* 1950), Politikerin (SPD), MdB
- Martin Schlichenmaier (* 1952), Mathematiker
- Gerhard Fritz (* 1953), Historiker
- Thomas Mayer (* 1954), Chefvolkswirt Deutsche Bank
- Uwe Vock (* 1956), Medien- und Werbedesigner und Hochschullehrer
- Ralf Rangnick (* 1958), Fußballtrainer
- Claus Michael Schneider (* 1958), Physiker, Hochschullehrer
- Christine Spindler (* 1960), Schriftstellerin
- Andreas Braun (* 1964), Politiker, von 1999 bis 2006 Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Baden-Württemberg
- Christian Lange (* 1964), Politiker, Mitglied des Deutschen Bundestags und Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz.
- Markus Sailer (* 1968), Fußballspieler und -trainer
- Jens Weidmann (* 1968), Bundesbankpräsident, machte in Backnang sein Abitur
- Volker Springel (* 1970), Astrophysiker
- Kai-Uwe Peter (* 1971), seit Oktober 2020 Präsident der Deutschen Schillergesellschaft (DSG)
- Alexander Funk (* 1974), Filmproduzent
- Biene Pilavci (* 1977), Filmemacherin
- Daniel Mouratidis (* 1977), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), von 2006 bis 2009 Landesvorsitzender in Baden-Württemberg
- Simon Mora (* 1977), Schauspieler
- Gregor Meyle (* 1978), Musiker
- Ines Lex (* 1981), lyrische Sopranistin
- Andreas Hinkel (* 1982), Fußballnationalspieler
- Fabian Benöhr (* 1983), Kunsthändler
- Fabian Aupperle (* 1986), Fußballspieler
- Erik Flügge (* 1986), Politikberater und Autor
- Patrick Brosi (* 1987), Autor
- Maximilian Friedrich (* 1987), Oberbürgermeister von Backnang
- Christina Stumpp (* 1987), Bundestagsabgeordnete
- Julian Schieber (* 1989), Fußballspieler
- Kai Wieland (* 1989), Autor
- Ilona Hartmann (* 1990), Autorin
- Patrick Bauer (* 1992), Fußballspieler
- Vanessa Mai (* 1992), Schlagersängerin[18]
- Daniel Lang (* 1992), Fußballspieler
- Madeline Willers (* 1994), Sängerin, Songwriterin
- Yannick Hölzl (* 1997), Handballspieler
- Mateo Šerić (* 1999), Basketballspieler
Weitere Persönlichkeiten
- Michael Mästlin (1550–1631), ab 1576 Diakon in Backnang, vertiefte hier seine wissenschaftlichen Kenntnisse bevor er Professor und Lehrer von Johannes Kepler wurde und u. a. erstmals den Goldenen Schnitt berechnete
- Leonhard Lechner (um 1553 – 1606), Renaissance-Komponist, fand in Backnang Schutz vor der Verfolgung durch seinen früheren Dienstherrn Eitel Friedrich von Hohenzollern-Hechingen
- Heinrich Schickhardt (1558–1635), Baumeister, entwarf den Turm der Michaelskirche und das gegenüber dem Entwurf unvollendet gebliebene Schloss, das heute das Amtsgericht beherbergt
- Johann Kaspar Schiller (1723–1796), Vater Friedrich Schillers, Wundarzt in Backnang
- Alfred Klemm (1840–1897), evangelischer Theologe und Altertumsforscher
- Christian Hämmerle (1843–1916), Architekt, Oberamtsbaumeister
- Albert Giesa (1887–1971), Kunstmaler
- Alfred Wais (1905–1988), Kunstmaler, Mitglied der Stuttgarter Neuen Sezession
- Oskar Kreibich (1916–1984), Maler, Bildhauer und Schriftsteller
- Edgar Rabsch (1928–1990), Organist, Chorleiter und Komponist in Backnang und am Ulmer Münster
- Frieder Bernius (* 1947), Dirigent und Chorleiter (Klassische Philharmonie und Barockorchester Stuttgart)
- Robert Antretter (* 1939), von 1980 bis 1998 Mitglied des Bundestages, Landesgeschäftsführer der SPD
- Wolle Kriwanek (1949–2003), Sänger und Musiker, lebte jahrzehntelang in Backnang, wo er auch starb und bestattet wurde
- Frieder Nögge (1955–2001), Clown, Schauspieler, Theaterleiter (Nögge-Atelier-Theater, Schule für Improvisationstheater)
- Peter Wark (* 1961), Journalist und Schriftsteller, vor allem Kriminalliteratur
- Torbjörn Blomdahl (* 1962), schwedischer Karambolagespieler und mehrfacher Welt- und Europameister (seit 1994)
Literatur
- Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser. Stuttgart 1961.
- Burkhart Oertel: Ortssippenbuch der württembergischen Kreisstadt Backnang. Band 1: Für die Kernstadt 1599–1750. Selbstverlag des Verfassers, Neubiberg 1999 (= Württembergische Ortssippenbücher 40)
- Burkhart Oertel: Ortssippenbuch der württembergischen Kreisstadt Backnang. Band 2: Für die Kernstadt 1751–1860. Selbstverlag des Verfassers, Neubiberg 2001 (= Württembergische Ortssippenbücher 41)
- Burkhart Oertel: Ortssippenbuch der württembergischen Kreisstadt Backnang. Band 3: Für die Teilorte Heiningen, Maubach, Waldrems mit Horbach 1599–1920. Selbstverlag des Verfassers, Neubiberg 2004 (= Württembergische Ortssippenbücher 60)
- Backnang in der Topographia Sueviae (Mathäus Merian)
- Backnang in der Beschreibung des Oberamts Backnang von 1871
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009.
- Hauptsatzung der Stadt Backnang vom 23. Juli
- Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 498–502
- Wasserverband Murrtal auf murrhardt.de.
- Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Backnang.
- Martin Tschepe: 40 Jahre Juze Backnang – Das organisierte Chaos, Stuttgarter Zeitung vom 6. April 2011, abgerufen am 2. August 2017.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 446.
- Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums Stuttgart.
- https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/1311/Backnang
- Städtepartnerschaften Backnangs
- Backnang droht erneut Aderlass – Management will Ericsson-Geschäfte teilweise ausgliedern. In: Stuttgarter Nachrichten, 5. Juni 2007
- Betriebsrat: Ericsson baut Forschungsabteilung in Backnang ab. heise online, 11. März 2008
- Mörikeschule Backnang. Abgerufen am 23. August 2017.
- Martin Tschepe: Neuer Park mitten in Backnang. Stuttgarter Nachrichten, 8. April 2016.
- „Annonay-Garten: Fehler ausgebügelt, Zuschuss gesichert“ (Memento vom 27. Dezember 2017 im Internet Archive). Pressemitteilung der Stadt Backnang, 31. August 2017.
- Beschreibung Gänsemarkt auf backnang-stadtmarketing.de
- „Die Supersause hält, was sie verspricht“, Artikel in der Stuttgarter Zeitung vom 5. August 2018, gesichtet am 28. Juni 2019