3121 (Album)
3121 (sprich: „thirty-one, twenty-one“) ist das 31. Studioalbum des US-amerikanischen Musikers Prince. Es erschien am 21. März 2006 bei dem Label NPG Records / Universal Records. Die Musik des Albums zählt zu den Genres Contemporary R&B, Funk, Pop, Rock und Soul. Als Gastmusiker wirken Candy Dulfer, Clare Fischer, Maceo Parker, Sheila E. und Támar Davis mit.
3121 ist Prince’ viertes Nummer-eins-Album in den USA, womit er erstmals nach 17 Jahren wieder die Spitzenposition der US-Albumhitparade erreichte. Musikkritiker bewerteten 3121 überwiegend positiv. Die Tournee zum Album fand ausschließlich im Rio All-Suite Hotel and Casino am Las Vegas Strip statt, wo Prince eine Konzertreihe von 40 Auftritten absolvierte.
Entstehung
Die Aufnahmen zum Album 3121 begann Prince am 19. November 2004. Damals machten Schlagzeuger Michael Bland und Bassist Sonny Thompson einen Soundcheck in Saint Paul (Minnesota) im O’Shaughnessy Theater für den am Abend bevorstehenden Auftritt von Michel Portal, als Bland einen Anruf von einem Prince’ Gitarrentechniker mit der Bitte erhielt, bei dem Musiker spontan vorbeizukommen. Nach Beendigung des Konzerts verließen Bland und Thompson das O’Shaughnessy Theater und fuhren gegen 23:30 Uhr nach Chanhassen in Prince’ Paisley Park Studio (Entfernung beträgt ungefähr 38 Kilometer). Dort hatte Prince die Ausrüstung für die Aufnahmen einiger Songs bereitgestellt und innerhalb von dreieinhalb Stunden nahmen die drei Musiker elf Songs auf,[1] darunter auch das Titelstück 3121.[2]
Von Oktober 2004 bis September 2005 wohnte Prince in einer von ihm gemieteten Villa in Los Angeles in der 3121 Antelo Road. In dieser Villa befand sich ein Heimstudio, in dem er weitere Albumaufnahmen tätigte. Zudem war er Ende Juni 2005 in Panama-Stadt, wo er in den Insomnio Studios Perkussion Overdubs für den Song Te Amo Corazón vornahm. Ferner arbeitete Prince auf dem Album das erste Mal mit Schlagzeugerin Cora Coleman Dunham und ihrem Ehemann Joshua zusammen, der bei zwei Songs Bass spielt. Eine erste Version des Albums 3121 enthielt noch nicht die Songs Beautiful, Loved and Blessed und Fury; stattdessen war folgende Tracklist vorhanden:[3]
Nr. | 3121: Ende 2005 | Anmerkung |
---|---|---|
1 | 3121 | |
2 | Lolita | |
3 | Streets of Panama | bis heute (2022) unveröffentlicht |
4 | Te Amo Corazón | |
5 | Incense and Candles | |
6 | Black Sweat | |
7 | The Morning After | 2009 auf der Download-Version von Lotusflow3r |
8 | Love | |
9 | Satisfied | |
10 | The Word | |
11 | The Dance | |
12 | Get On the Boat | |
Am 9. Dezember 2005 berichtete das Magazine Billboard, Prince habe einen Vertrag mit dem Label Universal Music Group abgeschlossen. Vier Tage später, am 13. Dezember (im englischen 12.13.) – dieser Termin wurde bewusst ausgewählt, da dieser als Spiegelbild zum Albumtitel 3121 steht – hielt Prince eine Pressekonferenz und bestätigte offiziell die Billboard-Information. „Universal betrachte ich nicht als Sklavenschiff“,[4] entgegnete Prince auf übliche Journalisten-Fragen, warum er erneut mit einem Major-Label zusammenarbeiten wolle. „Ich habe meinen eigenen Vertrag – ohne Hilfe eines Rechtsanwalts – und habe exakt das erreicht, was ich wollte“, fügte er hinzu.[4] Ferner präsentierte Prince den Song Te Amo Corazón als erste Singleauskopplung des Albums 3121.
Gestaltung des Covers
Auf dem Frontcover des Digipak ist Prince mit dem Rücken zur Kamera abgebildet, seinen Kopf hat er seitlich nach links gedreht. Er trägt eine Art schwarzes Hockey-Jersey mit der Rückennummer „3121“, die in der Farbe Weiß gehalten ist. Der Name „Prince“ ist auf der Vorderseite nirgends zu lesen. Wird das Digipak aufgeklappt kann Prince’ damalige Villa in Los Angeles in Kalifornien im 1235 Sierra Alta Way angesehen werden. Diese Villa hatte er für 95.000 US-Dollar (damals ungefähr 80.000 Euro) pro Monat von September 2005 bis Mai 2006 von dem damaligen US-Basketballspieler Carlos Boozer gemietet. Prince ließ die Villa nach seinen eigenen Vorstellungen umbauen, was er aber beim Auszug wieder rückgängig machen ließ.[5]
Auf der Rückseite des Digipak ist die Tracklist von 3121 abgedruckt. Das 14-seitige Booklet enthält die Liedtexte der einzelnen Albumsongs, zudem sind Fotos von der Inneneinrichtung der Villa zu sehen.[6] Auf der Compact Disc ist „3121 The Music“ zu lesen.
Artdirector Sam Jennings sagte nach Prince’ Tod im Jahr 2016: „Das ursprüngliche Albumcover zeigte das Haus Nummer 3121. Man musste das Tor aufklappen. Eine CD war 3121 The Music, die andere 3121 The Movie. Es gibt eine finale Version des Films, aber veröffentlicht wurde nur das Album.“[7]
Támar Davis
Im Jahr 2006 war Prince’ Protegée Támar Davis, die auf dem Album 3121 an fünf Songs beteiligt ist. Sie wurde am 31. März 1980 als Ashley Támar Davis in Houston in Texas geboren und tritt unter dem Künstlernamen Támar Davis auf. Als Zwölfjährige war sie – unter anderem mit Beyoncé (damals 10 Jahre alt), Kelly Rowland (11) und LaTavia Roberson (10) – Mitglied der Girlgroup Girl’s Tyme. Die Mädchenband nahm bei der US-Castingshow Star Search teil und erreichte das Finale, konnte dieses jedoch nicht gewinnen. Davis verließ Girl’s Tyme und schickte im Jahr 1997 Demoaufnahmen von Songs zu Prince nach Minneapolis. „Er ließ mich und meine Mutter nach Paisley Park einfliegen, wo ich Somewhere over the Rainbow aufnahm“, erinnerte sich Davis. Ein Treffen zwischen ihr und Prince kam damals aber noch nicht zustande. In der Zeit ab 1997 studierte Davis Musikwissenschaft an der University of Southern California, schloss sich einer Jazzfunk Girlgroup mit Namen Angaza an und nahm mit der Band das Album Light auf.[1][8]
2005 stellte Choreografin Fatima Robinson (* 29. August 1971) den Kontakt zwischen Támar Davis und Prince wieder her. Robinson und Davis sind miteinander befreundet und Robinson lud Davis zum Set ein, als sie im Januar 2006 mit Dreharbeiten zum Musikvideo Black Sweat beschäftigt war. Davis sagte: „Wir [Davis und Prince] sind dann einfach ins Tonstudio gegangen, fingen zu Singen an und am Ende schrieben wir Beautiful, Loved and Blessed“.[9]
Ursprünglich sollte am 21. März 2006 das Album Milk & Honey von Támar Davis bei dem Major-Label Universal veröffentlicht werden, also am selben Tag wie 3121. Aber aus „verschiedenen Gründen“, wie Davis im April 2006 als offizielle Erklärung angab, wurde Milk & Honey bis heute (Stand 2022) nicht veröffentlicht. In Japan wurde das Album erst kurz vor der geplanten Veröffentlichung zurückgezogen, sodass einige bereits gepresste Exemplare anschließend bei eBay für teilweise 800 US-Dollar (damals ungefähr 675 Euro) angeboten wurden.[10] Erst 2011 brachte Davis ihr Debütalbum My Name Is Támar bei dem Independent-Label Syren Music Group heraus.
Obwohl Milk & Honey letztendlich nicht veröffentlicht wurde, ging Davis von Januar bis März 2006 in den USA auf Tournee, um Werbung für das Album zu veranstalten. Prince begleitete sie auf dieser Tournee und war als Gitarrist und Keyboarder Mitglied ihrer Band. Die Konzerttermine wurden immer erst wenige Tage vor dem Auftrittsdatum bekannt gegeben und die Konzerte fanden in Musikclubs nach Mitternacht statt. Die Spieldauer betrug üblicherweise 60–70 Minuten. Die überregionale Tageszeitung Star Tribune fragte skeptisch: „Wer zum Teufel ist Támar, und warum ist sie am Samstag für das Kurzkonzert im Orpheum (Orpheum Theatre in Minneapolis) höher als Prince angepriesen?“[10]
2016 nahm Davis an der 10. Staffel von The Voice (Vereinigte Staaten) teil, schied aber am 11. April in der ersten Liveshow aus.[11]
Titelliste und Veröffentlichungen
Nr. | Lied | Autor | Länge |
---|---|---|---|
1 | 3121 | Prince | 4:31 |
2 | Lolita | Prince | 4:06 |
3 | Te Amo Corazón | Prince | 3:34 |
4 | Black Sweat | Prince | 3:11 |
5 | Incense and Candles (feat. Támar Davis) | Prince | 4:04 |
6 | Love (featuring Támar Davis) | Prince | 5:45 |
7 | Satisfied | Prince | 2:50 |
8 | Fury | Prince | 4:01 |
9 | The Word | Prince | 4:11 |
10 | Beautiful, Loved and Blessed (Duett mit Támar Davis) |
Prince, Támar Davis | 5:43 |
11 | The Dance | Prince | 5:20 |
12 | Get On the Boat (featuring Támar Davis) | Prince | 6:20 |
3121 erschien weltweit am 21. März 2006 auf CD und Kompaktkassette,[12] später auch als Download. Am 8. Februar 2019 veröffentlichte The Prince Estate (Der Prince-Nachlass) über das Musiklabel Legacy Recording, das zu Sony Music Entertainment gehört, 3121 erstmals auf Schallplatte. Es erschien als Doppelalbum in lilafarbenem Vinyl.[13]
Purple Tickets
Ähnlich wie der Hauptdarsteller Willy Wonka aus dem Buch Charlie und die Schokoladenfabrik von 1964 ließ Prince in sieben US-Ausgaben des Albums 3121 sogenannte „Purple Tickets“ verstecken. In Japan und den Niederlanden wurden Alben mit einem Gewinncode ausgestattet, die online eingelöst werden konnten. iTunes, ein britischer Radio- und ein australischer Fernsehsender, veranstalteten Gewinnspiele und verlosten ebenfalls „Purple Tickets“. Die insgesamt weltweit 25 Gewinner der „Purple Tickets“ stammten aus den USA, Mexiko sowie aus den Niederlanden und wurden am 6. Mai 2006 zu einem „An Evening with Prince“-Konzert in seiner damaligen Villa in Los Angeles im 1235 Sierra Alta Way eingeladen. Zudem erhielten die Gewinner ein Taschengeld von 250 US-Dollar. Alle Gewinner konnten einen Gast mitbringen und sämtliche Kosten wurden übernommen. Die insgesamt zirka 50 Personen wurden 20:00 Uhr vom Hotel zur Villa chauffiert. Zwei Filmteams waren vor Ort und führten mit den Gewinnern Interviews. Gegen 23:00 Uhr erschienen weitere Gäste aus der Musik- und Schauspielbranche, wie beispielsweise Angela Bassett, Bruce Willis, Cicely Tyson, David Duchovny, Forest Whitaker, Jada Pinkett Smith, Jessica Alba, Jude Law, Mitglieder der Band Maroon 5, Mekhi Phifer, Natalie Cole, Sharon Stone, Thandie Newton und Trisha Yearwood. 23:30 Uhr begann das Konzert und Támar Davis sang für ungefähr 60 Minuten als Vorgruppe. Anschließend spielte Prince für zirka 65 Minuten und beendete den Abend. Als Gastmusiker unterstützte ihn Larry Graham.[3][14]
Als am 1. Oktober 2008 das Prince-Buch 21 Nights im Luxushotel The Dorchester in London vorgestellt wurde, waren auch Gewinner der „Purple Tickets“ eingeladen. Prince besuchte die damalige Veranstaltung jedoch nicht.[15] Am 1. Februar 2009 wurden drei „Purple Tickets“-Gewinner in Prince’ damaliger Villa in Beverly Hills zu „einer Reise durch die Galaxie“ eingeladen, wo er als Gastgeber seine damals neue Homepage Lotusflow3r.com präsentierte.[16] In dieser von ihm gemieteten Villa wohnte Prince in den Jahren 2008 und 2009.
Singles
Vom Album 3121 wurden drei Singles ausgekoppelt; am 13. Dezember 2005 konnten Mitglieder des NPGMusicClub.com – damalige Website von Prince – den Song Te Amo Corazón downloaden. Am 20. Dezember 2005 erschien der Song als 1-Track-CD-Single, die aber nicht weltweit ausgekoppelt wurde.[17] Am 14. Februar 2006 war dann eine CD-Single in limitierte Auflage erhältlich, auf der auch das Musikvideo von Te Amo Corazón zu sehen ist.
Black Sweat wurde als Download-Single am 21. Februar 2006 über NPGMusicClub.com zur Verfügung gestellt – die CD-Single erschien in den USA am 27. März und als B-Seite dient Beautiful, Loved and Blessed. Am 22. Mai 2006 wurde Fury als letzte Single ausgekoppelt, die jedoch nur in Europa veröffentlicht wurde. Auf der B-Seite ist der Liveauftritt von Prince am 15. Februar 2006 bei den BRIT Awards vorhanden, wobei aber nur die Liveversionen von Fury und Te Amo Corazón zu hören sind. Die von Prince ebenfalls gespielten Songs Let’s Go Crazy und Purple Rain sind auf der B-Seite nicht zu finden. Alle Singleversionen sind mit der jeweiligen Albumversion von 3121 identisch und Black Sweat und Fury erschienen auch als Vinyl-Maxisingle Picture Disc.
Musikvideos
Prince produzierte drei Musikvideos zu den Singleauskopplungen Te Amo Corazón, Black Sweat und Fury. Am 18. September 2005 wurde das Musikvideo zu Te Amo Corazón in Marrakesch in Marokko gedreht und Regisseurin war Salma Hayek. Prince befindet sich in einem idyllischen Riad und möchte die spanische Gastgeberin, dargestellt von der Schauspielerin Mía Maestro, verführen. Er ist so verliebt in sie, dass er sie heimlich filmt, damit er sich das Filmmaterial ansehen kann, wenn er allein ist.[18][19] Te Amo Corazón ist das einzige Prince-Musikvideo, das auf dem afrikanischen Kontinent gedreht worden ist. Im März 2009 veröffentlichte Prince auf seinem Album MPLSound einen Song mit Namen Valentina, den er der Tochter von Salma Hayek gewidmet hatte.
Am 21. Januar 2006 wurde das Musikvideo zu Black Sweat in Prince’ Villa im 1235 Sierra Alta Way gedreht.[20] Abgesehen von Prince wirken im Video lediglich die Tänzerin Celestina Aladekoba (* 1984) und DJane Rashida Gonzalez Robinson (* 17. Juli 1980) mit, die auch unter ihrem Pseudonym DJ Rashida bekannt ist. Mit ihr arbeitete Prince von 2005 bis 2007 zusammen. Regisseurin von Black Sweat war Sanaa Hamri (* 1974), die bereits 2004 für Musikvideos zum Album Musicology zuständig gewesen war. Nach Girls & Boys (1986) ist Black Sweat das zweite Prince-Video, das in schwarzweiß gedreht wurde. Im August 2006 wurde Black Sweat von MTV in der Kategorie „MTV Video Music Awards/Best Cinematography“ nominiert, den Preis gewann aber James Blunt für das Video zu You’re Beautiful.
Das Musikvideo zu Fury wurde Ende Januar oder Anfang Februar 2006 gedreht, ebenfalls in Prince’ Villa in Sierra Alta Way. Regisseurin Sanaa Hamri sagte über die Dreharbeiten: „Wir haben viel in diesem Haus gedreht, und zwar das ganze Jahr über. Die Dreharbeiten zu Black Sweat fühlten sich also wie ein typischer Tag für mich und mein Team an. Fury wurde etwas später gefilmt, auf einer der 3121-Partys, die wir geschmissen haben. Prince hatte mich gebeten, Kameras zu besorgen, damit wir einen Liveauftritt filmen konnten. Es war sehr roh, sehr aus dem Stegreif.“ Prince trägt den Song mit seiner Begleitband und Tänzerinnen vor und streckt am Ende des Videos seine Zunge kurz raus.[21]
Coverversion
Lediglich eine Coverversion ist vom Album 3121 bekannt; im September 2006 veröffentlichte die schwedische Sängerin Viktoria Tolstoy eine Jazzversion von dem Song Te Amo Corazón.[22]
Tournee
Die Tournee zum Album nannte Prince Per4ming Live 3121 und fand vom 11. November 2006 bis zum 29. April 2007 ausschließlich am Las Vegas Strip in Nevada im Rio All-Suite Hotel and Casino statt.[23] Dort gab er eine Konzertreihe von 40 Konzerten und gestaltete jedes Konzert durch eine andere Songauswahl individuell, wodurch die Konzertlänge zwischen 90 und 140 Minuten variierte. Konzertbeginn war üblicherweise erst nach Mitternacht und die Zuschauerkapazität betrug 1.100 Plätze. Bei einigen Konzerten traten Gastmusiker auf, wie beispielsweise Katt Williams (18. November 2006), Mavis Staples (20. Januar 2007), Larry Graham und Will.i.am (28. Januar 2007), Elton John (10. Februar 2007), Cee-Lo Green, Natalie Cole und erneut Will.i.am (17. Februar 2007), Dave Chappelle, Ludacris und Talib Kweli (19. Februar 2007), Susannah Melvoin und ihre Zwillingsschwester Wendy Melvoin (24. März 2007), Candy Dulfer und Sheila E. (31. März 2007), Támar Davis (1. April 2007), Babyface und Wayne Brady (15. April 2007), sowie Macy Gray (22. April 2007).[23]
Prince’ Begleitband bestand während dieser Konzertreihe aus den folgenden elf Mitgliedern:[23]
- Cora Coleman-Dunham – Schlagzeug
- Greg Boyer – Posaune
- Josh Dunham – E-Bass
- Maya McClean und Nandy McClean – Tänzerinnen und Begleitgesang
- Mike Phillips – Saxophon und Vocoder
- Morris Hayes – Keyboard
- Renato Neto – Keyboard
- ab dem 30. Dezember 2006: Shelby J. – Begleitgesang
- ab dem 20. Januar 2007: Lee Hogans – Trompete
- vom 25. November 2006 bis zum 14. Januar 2007, vom 17. Februar bis zum 19. Februar und vom 21. April bis zum 29. April 2007: Maceo Parker – Saxophon
Schlagzeugerin Cora Coleman-Dunham (* 4. September 1980 in Houston, Texas) ist mit Bassist Josh Dunham verheiratet und tritt auch unter dem Pseudonym C. C. Dunham auf.[24] Die Tänzerinnen Maya und Nandy McClean (* 18. April 1982 in Sydney, Australien) sind Zwillinge.[25]
Aftershows
Ab dem Jahr 1986 spielte Prince nach dem Hauptkonzert gelegentlich eine Aftershow, also ein weiteres Konzert nach Mitternacht. Seine Aftershows fanden in kleineren Musikclubs vor meist 300 bis 1.500 Zuschauern statt und Prince verzichtete auf die aufwendigen Bühnenshows, Choreografien und Lightshows seiner Hauptkonzerte. Zudem gestaltete er die Songauswahl anders und verzichtete oftmals auf seine Top-Ten-Hits. Höhepunkte mancher Aftershows waren Gastauftritte bekannter Musiker.
Bei 25 der 40 Konzerte am Las Vegas Strip spielte Prince eine Aftershow, die üblicherweise erst ab 03:00 Uhr nachts begonnen und – wie die Hauptkonzerte – alle im Rio All-Suite Hotel and Casino stattgefunden haben. Bei einiger dieser Aftershows traten verschiedene Gastmusiker auf, wie beispielsweise:[26] am 30. sowie 31. Dezember 2006 Carlos Henriquez und Eldar Djangirov, 28. Januar 2007 Will.i.am, 10. Februar 2007 Sheila E., 17. Februar erneut Will.i.am, 18. Februar Doug E. Fresh, Talib Kweli und abermals Will.i.am, 24. Februar Christian Scott und Esperanza Spalding, 11. März Lakecia Benjamin, 24. März Larry Graham, Susannah Melvoin und ihre Zwillingsschwester Wendy Melvoin, sowie am 1. April 2007 Támar Davis. Zudem wirkte Sheila E. am 31. März, 1. April und bei der letzten Aftershow am 29. April 2007 als Gastmusikerin mit.
Rezeption
Presse
Die Kritiken zum Album fielen überwiegend positiv aus. Der Musikjournalist Robert Christgau vom US-Musikmagazin Rolling Stone vergab vier von fünf Sternen und betitelte seinen Bericht über das Album 3121 mit der Überschrift: „Prince’ neueste Sensation“.[27] Das US-Magazin Billboard mutmaßte, 3121 könnte Prince „wieder gut an die Spitze der Hitparaden bringen“, weil er „einer von diesen seltenen Künstlern“ sei, „die, ohne seinen exzentrischen Stil aufs Spiel zu setzen, von Bedeutung bleiben“.[28] Die überregional erscheinende US-Tageszeitung Los Angeles Times stellte fest, zwar sei 3121 eine „ungerade Zahl“, aber Unterhaltung. The New York Times beschrieb 3121 als „ein freundliches, glückliches und prägnantes Album“. Die US-Musikzeitschrift Blender war der Meinung, die „minimalistischen Songs“ des Albums zählten „zu seinen besten“.[29]
Jonathan Fischer von Spiegel Online lobte: „Auch wenn 3121 nicht an die Klassiker heranreicht: Die Popwelt braucht Prince. Gerade in Zeiten, in denen R’nB-Sänger [sic] wie austauschbare Fließbandware wirken, und ein halbes Dutzend Hit-Produzenten die Charts unter sich aufteilen, wirkt ein Prince-Album wie eine Mahnung an all die brachliegenden Möglichkeiten schwarzer Musik. Te Amo Corazón hin oder her: Synthie-getriebene Funk-Minimalismen wie Black Sweat können immer noch mit jedem The Neptunes-Beat konkurrieren. Und: Prince Referenzen reichen weit über das MTV-Universum hinaus: Von der Bläser- und Latin-Rhythmen-befeuerten Jam Get On The Boat bis zur Old-School Soulballade Satisfied.“[30]
Sven Appel vom Wochenmagazin Stern schrieb: „Mit dem abwechslungsreichen Longplayer 3121 kehrt er [Prince] zu alten Tugenden zurück – und erreicht eine neue Höchstform.“ Der Song Love spiegele „die klassische Prince-Schule wider und gibt den Bässen reichlich Arbeit. In Fury kreischen die Gitarren, als hätte Jimi Hendrix persönlich noch einmal sein Wah-Wah ausgepackt. Und beim Rausschmeißer The Dance greift Prince noch mal ganz melancholisch in die Tasten. So ist der Albumtitel 3121 vielleicht doch nicht nur eine launische Wahl. Er könnte auch die Rückkehr zu den Wurzeln andeuten: Die 82er LP 1999 lädt im gleichnamigen Titelsong schließlich auch zur Party ein.“[31] Dietmar Dath von der FAZ meinte, das Album erinnere „ohne Nostalgie an beste Zeiten.“[32]
Ralph Geisenhanslüke von Die Zeit hob zwar die vier Songs Te Amo Corazón, Black Sweat, Fury und Get On the Boat lobend hervor, doch die „restlichen acht Songs, das mag das Hosianna etwas dämpfen, wirken solide gebaut, erinnern aber in ihrer überzuckerten Zickigkeit daran, wie lang die achtziger Jahre schon vorbei sind.“ Trotzdem sei Prince „endlich wieder von dieser Welt. Willkommen zurück!“[33]
Das US-Magazin Entertainment Weekly verhielt sich mit Lob zurückhaltender; Man höre auf 3121 „seine soundsovielte Enttäuschung“ und Prince habe nicht herausgefunden, „wie er in seine 1980er Jahre Trickkiste zurückgreifen und etwas kreieren kann, das zeitgemäß klingt.“[29] Seine „Schüler“ wie OutKast und The Neptunes hätten dieses jedoch geschafft.[28] Der britische Musikkritiker Barney Hoskyns bemerkte, 3121 sei „dem Mainstream angepasst“ und einige Songs klängen, als habe „Prince mit Autopilot“ aufgenommen. Dennoch würden Momente auf dem Album beweisen, dass „immer noch Feuer im Bauch des Typen [Prince]“ vorhanden sei.[34]
Nach Prince’ Tod im April 2016 rezensierten die Musikjournalisten Albert Koch und Thomas Weiland von der deutschen Musikzeitschrift Musikexpress das Album 3121 und gaben viereinhalb von sechs Sternen. Sie schrieben unter anderem, Prince komme es darauf an, „seinen eigenen Funk in Lolita oder Black Sweat für das 21. Jahrhundert zu renovieren. Das gelingt. Die Magie ist wieder da, geboren aus der Lust und Laune eines Bonvivants“.[35]
Charts und Auszeichnungen
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Wochen |
---|---|---|
Deutschland (GfK)[36] | 4 (12 Wo.) | 12 |
Österreich (Ö3)[37] | 15 (8 Wo.) | 8 |
Schweiz (IFPI)[38] | 1 (1) (13 Wo.) | 13 |
Vereinigtes Königreich (OCC)[39] | 9 (4 Wo.) | 4 |
Vereinigte Staaten (Billboard)[40] | 1 (1) (16 Wo.) | 16 |
3121 war zu Prince’ Lebzeiten sein einziges Album, das in den USA direkt auf Platz eins debütierte. Zugleich war es nach Purple Rain (1984), Around the World in a Day (1985) und Batman (1989) seine vierte und zu Lebzeiten letzte Nummer eins in der US-amerikanischen Albumhitparade. 3121 wurde weltweit ungefähr zwei Millionen Mal verkauft und international mit Gold- und Platinstatus ausgezeichnet:
- CH: 1× Gold für 15.000 verkaufte Exemplare im Jahr 2006[41]
- US: 1× Gold für 500.000 verkaufte Exemplare am 26. Juni 2006[42]
- UK: 1× Silber für 60.000 verkaufte Exemplare am 22. Juli 2013[43]
Jahr | Titel Album |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[44] (Jahr, Titel, Album, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | UK | US | |||
2005 | Te Amo Corazón | DE58 (6 Wo.)DE |
AT61 (3 Wo.)AT |
CH24 (15 Wo.)CH |
UKn.v.UK | — |
• Nicht weltweit ausgekoppelt |
2006 | Black Sweat | DE80 (4 Wo.)DE |
— | CH52 (6 Wo.)CH |
UK43 (2 Wo.)UK |
US60 (1 Wo.)US |
|
Fury | — | — | CH92 (1 Wo.)CH |
UK60 (1 Wo.)UK |
USn.v.US |
• Nur in Europa ausgekoppelt |
Literatur
- Afshin Shahidi: A Private View. St. Martin’s Press, New York 2017, ISBN 978-1-250-13443-1.
- Jake Brown: Prince in the Studio (1975–1995). Colossus Books, Phoenix 2010, ISBN 978-0-9790976-6-9.
- Jason Draper: Chaos, Disorder, And Revolution. Backbeat Books, New York 2011, ISBN 978-0-87930-961-9.
- Jason Draper: Prince – Life & Times (Revised & Updated Edition). Chartwell Books, New York 2016, ISBN 978-0-7858-3497-7.
- Mobeen Azhar: Prince 1958–2016: Sein Leben in Bild und Text. Edition Olms, Oetwil am See/Zürich 2016, ISBN 978-3-283-01265-6.
- Ronin Ro: Prince – Inside the Music and the Masks. St. Martin’s Press, New York 2011, ISBN 978-0-312-38300-8.
- Steve Parke: Picturing Prince. Cassell Octopus Publishing Group Ltd, London 2017, ISBN 978-1-84403-959-3.
Weblinks
- Informationen zum Album 3121. Princevault
Einzelnachweise
- Ro (2011), S. 340.
- 3121. In: Princevault.com. 3. Mai 2018, abgerufen am 24. Mai 2018 (englisch).
- 3121. In: Princevault.com. 7. Januar 2017, abgerufen am 11. April 2017 (englisch).
- Draper (2016), S. 171.
- Früheres Zuhause von Prince in Los Angeles zu haben – oder zu mieten. In: DerStandard.de. 10. April 2020, abgerufen am 10. April 2020.
- Begleitheft der CD 3121 von Prince, Universal Records / NPG Records, 2006
- Azhar (2016), S. 118
- Cheryl Laird Staff: Girls Tyme / Ok guys, step aside. Six Houston preteens figure it’s their turn for success in the music business. (Nicht mehr online verfügbar.) In: web.archive.org. 18. August 1992, archiviert vom Original am 22. Oktober 2012; abgerufen am 11. April 2017 (englisch).
- Ro (2011), S. 341.
- Draper (2016), S. 174.
- Lee Bailey: Tamar Davis and Joe Maye reflect on ‘The Voice’, Life beyond the Show. In: euroweb.com. 28. April 2016, abgerufen am 20. September 2017 (englisch).
- Parke (2017), S. 214.
- Prince im violetten Dreierpack. In: dervinylist.com. 6. Februar 2019, abgerufen am 11. Februar 2019.
- One-Off Performance. In: Princevault.com. 21. Dezember 2016, abgerufen am 11. April 2017 (englisch).
- Draper (2011), S. 257.
- Draper (2011), S. 258.
- Te Amo Corazón. In: Princevault.com. 28. Februar 2016, abgerufen am 11. April 2017 (englisch).
- Shahidi (2017), S. 162.
- Ro (2011), S. 342.
- Shahidi (2017), S. 175.
- Fury. In: Princevault.com. 24. Dezember 2021, abgerufen am 7. Januar 2022 (englisch).
- Coverversion „Te amo corazón“ von Viktoria Tolstoy auf Coverinfo.de
- Prince Per4ming Live 3121 Tour Map. In: Princevault.com. 29. Dezember 2016, abgerufen am 20. Mai 2020 (englisch).
- Cora Cole-Dunham. In: Princevault.com. 25. Juni 2016, abgerufen am 20. April 2018 (englisch).
- Maya McClean. In: Princevault.com. 27. Februar 2016, abgerufen am 20. April 2018 (englisch).
- One-Off Performance (2000). In: Princevault.com. 19. Juni 2016, abgerufen am 10. Mai 2020 (englisch).
- Robert Christgau: Prince’s New Sensation. In: RobertChristgau.com. 6. April 2006, abgerufen am 11. April 2017 (englisch).
- Draper (2016), S. 173.
- Ro (2011), S. 346.
- Jonathan Fischer: Prince-Album 3121 – Funk und Weihrauch. In: Spiegel.de. 24. März 2006, abgerufen am 11. April 2017.
- Sven Appel: 3121 – Ein echter Prince. In: Stern.de. 25. März 2006, abgerufen am 11. April 2017.
- Dietmar Dath: Fummle weiter, vollreifer Verführer! In: FAZ.net. 27. März 2006, abgerufen am 11. April 2017.
- Ralph Geisenhanslüke: Sexy Motherfunker. In: Die Zeit, Nr. 12/2006
- Ro (2011), S. 343.
- ME-Redaktion: Aus dem grossen Prince-Special – Alle Alben im Überblick. In: Musikexpress.de. 22. Mai 2016, abgerufen am 11. April 2017.
- Prince. offiziellecharts.de, abgerufen am 16. Februar 2019.
- Prince. austriancharts.at, abgerufen am 16. Februar 2019.
- Prince. hitparade.ch, abgerufen am 16. Februar 2019.
- Prince. officialcharts.com, abgerufen am 16. Februar 2019 (englisch).
- Prince – Chart History. billboard.com, abgerufen am 16. Februar 2019 (englisch).
- Edelmetall 2006. In: Hitparade.ch. 2017, abgerufen am 11. April 2017.
- Gold & Platinum. In: riaa.com. 2016, abgerufen am 11. April 2017 (englisch).
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- Chartquellen: DE AT CH UK US