Talib Kweli
Talib „Kweli“ Greene (* 3. Oktober 1975 in Brooklyn, New York) ist ein US-amerikanischer Rapper, der zu den Vertretern des Conscious Rap gezählt wird.
Leben
Talib Kweli wurde 1975 in Flatbush im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren. Seine Familie legte Wert auf ihre afrikanischen kulturellen Wurzeln. Der Name Talib kommt aus dem Arabischen und bedeutet „Student“, Kweli ist das Kiswahili-Wort für „wahr“, „wirklich“ oder „echt“.
Schon früh in der Schule begann sein Interesse für Sprache und deren Ausdrucksformen: Er las viel und schrieb Kurzgeschichten. Später studierte er experimentelles Theater an der New York University. Dort traf er auf einen Geistesverwandten namens Dante Smith, später bekannt als Mos Def. Mit ihm verband ihn die Liebe zum Hip-Hop. Zusammen übernahmen sie außerdem Nkiru, einen der ältesten afro-amerikanischen Buchläden in Brooklyn und wandelten ihn in das Nkiru Center for Education and Culture um.[1] Kweli ist Vater von zwei Kindern. Kweli ist Anhänger der religiösen Bewegung The Nation of Gods and Earths. Er unterstützt die BDS-Kampagne und weigerte sich im Juni 2019, sich auf Anfrage des Open Source Festivals in Düsseldorf von der Kampagne zu distanzieren. Er erklärte, „er würde gerne in Deutschland auftreten, werde dafür aber nicht von seiner Haltung abrücken“, woraufhin er „wegen seiner Unterstützung der umstrittenen israelkritischen BDS-Kampagne“ von dem Festival ausgeladen wurde.[2]
Musikalische Karriere
Seine ersten Auftritte auf veröffentlichten Tonträgern hatte Talib Kweli 1997 auf dem Album Doom der Hip-Hop-Crew Mood, produziert von Hi-Tek.
1998 veröffentlichten Mos Def und Kweli ein Album als Black Star. Der Name, den sie dem Album und sich als Duo gaben, bezieht sich auf die erste Schifffahrtslinie von den Vereinigten Staaten nach Afrika, die einem Schwarzen gehörte. Das Album wurde über Rawkus veröffentlicht und war für den Aufstieg und guten Ruf des damals jungen Independent-Labels mitverantwortlich.
Es folgte das Album Train of Thought, auf dem Talib Kweli mit Hi-Tek unter dem Pseudonym Reflection Eternal kollaborierte. Danach veröffentlichte Kweli mehrere Soloalben, auf denen er mit unterschiedlichen Produzenten zusammenarbeitete. Namentlich bisher die LPs Quality, Beautiful Struggle und Eardrum.
Von Beautiful Struggle kursierte einige Monate vor der offiziellen Veröffentlichung ein Bootleg im Internet, auf dem unfertige Versionen vieler ursprünglich für das geplante Album vorgesehenen Songs zu finden waren. Daraufhin sah sich Kweli gezwungen, einige neue Lieder für die LP aufzunehmen und die Veröffentlichung zu verschieben.[3] Manche der auf dem Bootleg enthaltenen Stücke, die es nicht auf das endgültige Album geschafft haben, wurden auf den Mixtapes The Beautiful Mixtape und Right About Now veröffentlicht.
Beautiful Struggle markierte Kwelis letzte Zusammenarbeit mit Rawkus. Daraufhin arbeitete er mit der Plattenfirma Geffen Records zusammen. Seit 2006 veröffentlicht der Rapper über sein eigenes Label Blacksmith Records, das mit dem Majorlabel Warner Bros. kooperiert.[4] Am 18. Februar 2007 trat Kweli bei einer Aftershow von Prince als musikalischer Gast auf.
Diskografie
Alben
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
---|---|---|---|---|---|
CH | UK | US | |||
2000 | Reflection Eternal | — | — | US17 (21 Wo.)US |
Talib Kweli & Hi-Tek |
2002 | Quality | — | — | US21 Gold (29 Wo.)US |
|
2004 | The Beautiful Struggle | CH75 (2 Wo.)CH |
— | US14 (10 Wo.)US |
Talib Kweli & Hi-Tek |
2005 | Right About Now: The Official Sucka Free Mix CD | — | — | US113 (1 Wo.)US |
Mixtape |
2007 | Eardrum | CH34 (3 Wo.)CH |
UK82 (1 Wo.)UK |
US2 (10 Wo.)US |
|
2010 | Revolutions per Minute | — | — | US18 (1 Wo.)US |
mit Hi-Tek als Reflection Eternal |
2011 | Gutter Rainbows | CH86 (1 Wo.)CH |
— | US29 (1 Wo.)US |
|
2014 | Gravitas | — | — | US114 (1 Wo.)US |
|
2017 | The Seven | — | — | US195 (1 Wo.)US |
Weitere Alben
- 1998: Black Star (mit Mos Def als Black Star)
- 2000: Train of Thought (mit Hi-Tek als Reflection Eternal)
- 2006: Liberation (mit Madlib)
- 2013: Prisoner of Conscious
- 2015: F*ck the Money
Mixtapes
- 2002: Top Kwelity Classics Vol. 1
- 2004: The Beautiful Mix CD
- 2005: The Beautiful Mixtape Vol. 2: The Struggle Continues
- 2006: Brooklyn, Tennessee
- 2006: Kweli: Confidential
- 2006: Blacksmith: The Movement
- 2007: Get Familiar (mit Clinton Sparks)
- 2007: Focus
- 2008: The MCEO Mixtape
- 2008: Reflections of the Coolest (mit Lupe Fiasco)
- 2010: The RE:Union (mit Hi-Tek als Reflection Eternal & Statik Selektah)
- 2012: We Run This Vol. 7 (mit Mr. E of RPS Fam)
- 2015: Fuck the Money
Singles
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
---|---|---|---|---|---|
CH | UK | US | |||
1998 | Definition | — | — | US60 (10 Wo.)US |
Mos Def & Talib Kweli Are Black Star |
2003 | Get By | — | — | US77 (10 Wo.)US |
|
2004 | I Try | — | UK59 (2 Wo.)UK |
— |
feat. Mary J. Blige |
2006 | Old School | — | UK84 (1 Wo.)UK |
— |
Dangerdoom feat. Talib Kweli |
Quellen
- http://www.nyc.gov/html/hpd/html/buyers/nychome-neighborhoods-brooklyn-prospectheights.shtml (Memento vom 24. April 2007 im Internet Archive)
- Festival lädt US-Rapper Talib Kweli aus, deutschlandfunkkultur.de, erschienen und abgerufen am 5. Juni 2019
- http://www.laut.de/lautstark/cd-reviews/k/kweli_talib/the_beautiful_struggle/index.htm
- http://www.pooltrax.com/cdtipp/2007/08/talib_kweli_eardrum.html (Memento vom 2. Dezember 2008 im Internet Archive)
- Chartquellen: CH UK US
- Auszeichnungen für Musikverkäufe: US
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz
- Talib Kweli bei AllMusic (englisch)
- Literatur von und über Talib Kweli im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Talib Kweli in der Internet Movie Database (englisch)