For You (Prince-Album)
For You (englisch für Für Dich) ist das Debütalbum des US-amerikanischen Musikers Prince. Es erschien am 7. April 1978 bei dem Label Warner Bros. Records. Alle Songs des Albums wurden von Prince arrangiert, komponiert, produziert und vorgetragen. Zudem spielte er alle Instrumente des Albums selbst ein.
Die ersten Songs für For You nahm Prince bereits 1976 im Alter von 18 Jahren auf. Die Albumaufnahmen dauerten insgesamt fünf Monate und die Produktionskosten betrugen 170.500 US-Dollar (damals ungefähr 396.000 DM),[2] womit das von Warner Bros. Records vorgegebene Budget von 180.000 US-Dollar, das für die ersten drei Prince-Alben zusammen galt, fast verbraucht war. Die Musik des Albums zählt zum Genre Contemporary R&B, Disco, Funk und Pop. Die Liedtexte handeln ausschließlich von Liebe und Sex.
Kommerziell erfolgreich war For You allerdings nicht und konnte international keinen Gold- oder Platinstatus erreichen. Zudem war das Medieninteresse an dem Album damals sehr gering. Eine Tournee zum Album durfte Prince nicht spielen, weil Warner-Manager von dessen Live-Qualitäten noch nicht überzeugt waren.
Entstehung
Erste Songs von Prince
Die ersten Songs nahm Prince mit seiner damaligen Begleitband im Frühjahr 1976 in einem 8-Spur-Tonstudio namens MoonSound in der Nähe des Lake Nokomis im Süden von Minneapolis in Minnesota auf. Dieses Tonstudio gehörte dem gebürtigen Engländer Chris Moon (* 1952), der es für 25 US-Dollar (damals ungefähr 58 DM)[2] pro Stunde an Musiker vermietete. Als sich Prince noch im Frühjahr 1976 von seiner Band trennte, durfte er anschließend im Studio MoonSound kostenlos Musik aufnehmen, weil er für Chris Moon Gedichte und Texte vertonte, die dieser verfasst hatte. Moon half Prince, sein anfangs schüchternes Naturell zu überwinden, in dem er ihm vorschlug, sich im Tonstudio im Dunkeln auf den Fußboden zu legen und dann zu singen. Zudem organisierte er ihm verschiedene Schlagzeuger, doch Prince wollte bei seinen eigenen Songs das Schlagzeug selbst einspielen und übte daher das Schlagzeugspiel intensiver als zuvor.[3] Einer der ersten von Prince selbst geschriebenen Songs war im Sommer 1976 Baby.[4]
Ab Sommer 1976 verbrachte Prince die meiste Zeit des Jahres im MoonSound-Studio und stellte insgesamt 14 Songs fertig, bei denen überwiegend Moon die Songtexte geschrieben hatte. Ausnahmen bildeten die fünf Songs Baby, I’m Yours, Leaving for New York, Since We’ve Been Together sowie das Instrumentalstück Jelly Jam, die Prince komplett selbst geschrieben hatte. Die vier Songs Baby, I’m Yours, Soft and Wet und Love Is Forever, das Prince später mit leicht abgeändertem Liedtext in My Love Is Forver umbenannte, platzierte er auf seinem Debütalbum For You. Das Instrumentalstück Jelly Jam involvierte Prince in Just as Long as We’re Together und die erste Aufnahme von Soft and Wet besitzt einen anderen Liedtext als die veröffentlichte Version auf For You. Die Piano-Ballade Leaving for New York enthält die für Prince’ spätere Karriere typischen Worte „purple“, „rain“ und „dawn“, ist aber, genau wie Since We’ve Been Together, bis heute (Stand 2022) nicht veröffentlicht worden.[5]
Neben seiner Arbeit im Tonstudio nahm Prince auch Songs auf einem herkömmlichen Kassettenrekorder auf, beispielsweise Don’t You Wanna Ride, Nightingale, Rock Me, Lover und Spending My Time, die aber alle nicht veröffentlicht wurden. Im Herbst 1976 lehnte Chris Moon Prince’ Angebot ab, sein Manager zu werden. Deswegen flog Prince im Alter von 18 Jahren allein nach New York City, um dort seine Songs bei Schallplattenfirmen vorzustellen. Er hatte Demoaufnahmen von den vier Songs Baby, Love Is Forever, Soft and Wet und dem bis heute unveröffentlichten Aces dabei. Prince wohnte vorübergehend bei seiner Halbschwester Sharon Nelson (* 22. März 1940) in Manhattan und stellte sich unter anderem bei Atlantic Records vor, einem der größten Independent-Labels. Er wurde aber mit der Begründung, seine Musik sei „zu sehr Mittlerer Westen“, abgelehnt. Während Prince in New York verweilte, spielte Moon Demoaufnahmen von Prince’ Songs Owen Husney (* 8. September 1947) vor, der in Minneapolis eine Werbeagentur besaß und Beziehungen in die Musikindustrie hatte. Husney erzählte in einem späteren Interview, er habe Moon „Wer ist diese Band?“ gefragt, und bekam als Antwort, es sei „nur ein Typ, der spielt, singt und alles andere auch macht“.[6] Wenig später wurde Husney Prince’ Manager und gründete eine Verwaltungsgesellschaft mit Namen American Artists Inc., bei der Prince im Dezember 1976 einen Vertrag unterzeichnete, der ihm finanzielle Unterstützung einbrachte. Husney kaufte ihm verschiedene Musikinstrumente und Prince nahm seine Songs fortan im Loring Park Rehearsal Room auf, ein in Husneys Büro umfunktionierter Probenraum. Chris Moon zog sich in dieser Zeit zurück und hatte nur noch bis zum Jahr 1982 sporadisch Kontakt zu Prince.[7]
Prince’ Image wird festgelegt
Prince wollte ursprünglich „Mr. Nelson“ – nach seinem realen Nachnamen – als Pseudonym für seine Musikkarriere wählen. Aufgrund der Ähnlichkeit und einer möglichen Verwechslungsgefahr mit dem amerikanischen Country-Sänger Willie Nelson riet ihm Chris Moon jedoch davon ab und schlug „Prince“ vor, wonach sich der Musiker richtete.[8] Owen Husney und Prince führten längere Diskussionen darüber, welches Image Prince im Musikgeschäft bekommen sollte und wie er sich von anderen Musikern unterscheiden könnte. Husney wollte der Öffentlichkeit so wenig wie möglich über Prince offenbaren, damit dieser als mysteriöser Künstler wahrgenommen würde und Neugierde erzeugte. Zudem riet er Prince, sich um ein Jahr jünger auszugeben, was Prince am Anfang seiner Karriere auch tat. Husney meinte, so würde Prince noch mehr als Wunderkind angesehen werden. „Ich dachte, wenn er mit 18 Jahren so viel wert war, wäre er mit 17 noch wertvoller“, sagte er in einem späteren Interview. Dann kontaktierte Husney den Toningenieur David Z. Rivkin (* 1953), dessen jüngerer Bruder Bobby (* 1956) später Schlagzeuger in Prince’ Band wurde.[9] Rivkin arbeitete damals in Minneapolis in einem Tonstudio namens Sound 80, in dem er gemeinsam mit Prince die zuvor im MoonSound-Studio aufgenommenen Songs neu einspielte. Im Sound 80 benutze Prince zum ersten Mal das damals neu auf den Markt gekommene vierstimmige Oberheim-Synthesizer. Ein lokaler Synthesizer-Spieler unterstützte Prince dabei. Rivkin und Prince arbeiteten im Sound 80 den gesamten Winter 1976 auf 1977 zusammen. Am 8. April 1977 veröffentlichte die lokale Zeitung Minnesota Daily ein Interview mit Prince, in dem er sagte, er wolle Jazz unter einem Pseudonym bei einem Record-Label veröffentlichen, und Popmusik bei einem anderen Label. Die Journalistin, die das Interview führte, beschrieb Prince unter anderem als „ruhig, sogar distanziert, mit einem schlauen Sinn für Humor“.[10]
Anfang April 1977 flogen Prince und Husney nach Kalifornien, um sich dort bei den fünf Schallplattenfirmen A&M Records, ABC/Dunhill, CBS Records, RSO Records und Warner Bros. Records vorzustellen. Husney wollte einen Vertrag über drei Alben aushandeln, obwohl damals Verträge üblicherweise über zwei Alben abgeschlossen wurden. Zudem wollte er, dass Prince seine Alben selbst produzieren dürfe, was ebenfalls als sehr ungewöhnliche Forderung galt. Schließlich verhandelte Husney nur noch mit den beiden Labels CBS Records und Warner Bros. Records. CBS stellte die Bedingung, der Earth-Wind-and-Fire-Bassist Verdine White solle das erste Prince-Album produzieren. Das lehnte Husney ab und entschied sich für Warner Bros. Records.[11]
Erster Schallplattenvertrag
Am 25. Juni 1977 unterzeichnete Prince bei Warner Bros. Records seinen ersten Schallplattenvertrag. Er enthielt folgende Konditionen: Prince musste innerhalb von 27 Monaten drei Alben veröffentlichen, das erste Album innerhalb der ersten sechs Monate nach Vertragsunterzeichnung. Für dieses erste Album erhielt er eine Vorauszahlung von 80.000 US-Dollar (damals ungefähr 186.000 DM)[2], das Gesamtbudget für die ersten drei Alben betrug 180.000 US-Dollar (damals ungefähr 418.000 DM).[2]
Nach Ablauf der 27 Monate waren für Prince zwei Optionen vorgesehen: Er könnte den Vertrag um zwei Jahre verlängern, in denen er drei weitere Alben aufnehmen müsste, für die er insgesamt 225.000 US-Dollar (damals ungefähr 523.000 DM)[2] bekommen sollte. Oder er verlängerte für nur ein Jahr, in dem er zwei Alben abliefern müsste, wofür er 250.000 US-Dollar (damals ungefähr 581.000 DM)[2] erhalten würde.[12] Letztendlich stand Prince bei Warner Bros. Records bis zum 31. Dezember 1999 unter Vertrag.
In seinem ersten Schallplattenvertrag ließ sich Prince zusichern, sein Debütalbum zumindest koproduzieren zu dürfen. Die damaligen Chefs der Musikabteilung von Warner Bros. Records – Mo Ostin und Lenny Waronka (* 3. Oktober 1941) – hatten Bedenken, den jungen und unerfahrenen Musiker als hauptverantwortlichen Produzenten einzusetzen. Deshalb schlug Ostin den Earth-Wind-and-Fire-Gründer Maurice White als Hauptproduzenten vor, den Prince jedoch ablehnte. Man einigte sich schließlich auf einen Executive Producer, der Erfahrung in Aufnahmetechnik besaß und den gesamten Aufnahmeprozess des Albums überwachen sollte. Diese Aufgabe bekam Thomas Vicari (* 24. August 1948), ein erfahrener Aufnahmetechniker, der zuvor unter anderem mit Musikern wie Billy Preston und Carlos Santana zusammengearbeitet hatte.[13]
Albumaufnahmen beginnen
Nach der Vertragsunterzeichnung begannen Prince und Thomas Vicari im Sound-80-Studio in Minneapolis mit den Albumaufnahmen für For You. Es gab aber nach wenigen Tagen technische Probleme mit dem Mischpult, worauf Vicari vorschlug, die Aufnahmen in Los Angeles fortzusetzen. „Ich glaube, dass das Sound 80 für Vicari nicht gut genug war“, meinte einer der Toningenieure im Sound-80-Studio. Auch Husney zeigte sich von dem Vorschlag wenig begeistert, war aber kompromissbereit.[14]
Letztendlich wurden die Aufnahmen für For You im Tonstudio Record Plant in Sausalito in Kalifornien fortgeführt. Prince, Vicari, Husney und seine Ehefrau wohnten in der Nähe des Studios in einem komfortablen dreistöckigem Apartment in Mill Valley mit Ausblick über die Bucht von San Francisco. Doch die Zusammenarbeit zwischen Prince und Thomas Vicari verlief wenig harmonisch; Steve Fontano, der als Toningenieurassistent am Album mitwirkte, beschrieb sie folgendermaßen: „Er [Prince] legte es definitiv darauf an, die Botschaft zu übermitteln: ‚Ich kann das alles allein, und ihr könnt mich am Arsch lecken‘.“[15] Prince selbst äußerte sich moderater zum gleichen Thema: „Er [Vicari] war eigentlich mehr ein Tontechniker. Und vieles von dem, was er in die Arrangements nehmen wollte, lehnte ich ab. Deshalb dauerte die Produktion letztendlich auch fünf Monate lang.“[16] Als weiterer Toningenieur wurde David Z. Rivkin aus Minneapolis eingeflogen, um den Gesang von Prince aufzunehmen. Die beiden kannten sich bereits von den Aufnahmen im Sound-80-Studio. „Tommy Vicari war in erster Linie ein klassischer Toningenieur, der für Gesangsaufnahmen aber Hilfe benötigt“, sagte Rivkin.[17]
Während der Albumaufnahmen im Record-Plant-Studio traf Prince mit Carlos Santana, Chaka Khan und Sly Stone drei Musiker, die ihn musikalisch inspirierten. Khan wollte eigentlich Stone treffen, was Prince als humoristischen Anlass nahm, Stone zu imitieren und Khan vorzugaukeln, er sei Sly Stone. Khan zeigte sich darüber wenig begeistert, hörte sich aber dennoch die Musik von Prince an. Santana wurde von Thomas Vicari ins Studio eingeladen, damit sich die Musiker kennen lernen konnten, weil Vicari vom Newcomer Prince begeistert war. Sly Stone wohnte zu der Zeit gelegentlich im Record-Plant-Studio und konnte jederzeit ein Zimmer beziehen. Also arrangierte Toningenieurassistent Steve Fontano ein Treffen zwischen Prince und Stone, doch gemäß Fontano war Stone „in einer seinen ‚Launen’ und fühlte sich nicht gut“, weswegen Prince und Stone sich lediglich die Hände schüttelten.[18]
Die Albumaufnahmen dauerten vom 1. Oktober 1977 bis zum 22. Dezember 1977. Anschließend mieteten Prince, Rivkin, Husney und seine Ehefrau sowie Prince’ Schulfreund André Cymone (* 27. Juni 1958), der ihn gelegentlich in Sausalito besuchte, ein Haus in Hollywood Hills, und Prince führte in Los Angeles in Kalifornien im Tonstudio Sound Labs Abmischung und Overdubs durch. Am 4. Januar 1978 traf er im Studio die Keyboarderin Patrice Rushen, die damals ebenfalls dort arbeitet. Sie half ihm beim Programmieren von Synthesizern und spielte diese auch im Song Baby.[16] Erst Ende Februar 1978 beendete Prince sämtliche Arbeiten am Album For You.[19] Damit hatten die Albumaufnahmearbeiten insgesamt fünf Monate gedauert. „Ich war körperlich völlig erledigt, als die Platte fertig war“, sagte Prince später der US-Zeitschrift Musician.[20] Er habe eine „fehlerlose“ Platte machen wollen, die aber „zu wissenschaftlich“ gewesen sei. Nach der Fertigstellung habe er das Album nicht mehr hören können.[21]
Die Produktionskosten betrugen insgesamt 170.500 US-Dollar,[22] womit das von Warner Bros. Records vorgegebene Budget von 180.000 US-Dollar, das für die ersten drei Prince-Alben zusammen galt, schon fast verbraucht war. Die technische Assistenz von Patrice Rushen und David Z. Rivkin wird im Booklet von For You nicht erwähnt.[19]
Chris Moon erhob später Ansprüche, am Liedtext zu My Love Is Forever beteiligt gewesen zu sein – eine Regelung wurde später getroffen, die der Öffentlichkeit aber nicht bekannt gegeben wurde.[19] Zudem bot er im Februar 2018, knapp zwei Jahre nach Prince’ Tod, seine von ihm zertifizierte Koautorenschaft am Song Soft and Wet für 490.000 US-Dollar (damals ungefähr 393.000 Euro) bei eBay an, zog das Angebot aber später wieder zurück.[23]
Gestaltung des Covers
Für die Covergestaltung engagierte Warner Bros. Records eigens einen Artdirector, den Prince allerdings ablehnte; stattdessen wählte er den Fotografen Joe Giannetti, der schließlich alle Aufnahmen von ihm für das Albumcover von For You machte. Das Frontcover ist in dunklen und gedämpften Farben gehalten und zeigt Prince mit Afro-Look als verschwommenes Porträt, das in einem dunklen Raum aufgenommen wurde und von Kerzenlicht beleuchtet wird. „Er hatte einen riesigen Afro“ und „machte klar, dass er ihn nicht schneiden“ würde, sagte Giannetti.[24][25]
Auf der LP-Innenhülle sowie im CD-Booklet ist ein schwarz-weiß Bild von Prince zu sehen, wie er vor einem großen ovalen Fenster scheinbar nackt auf einem Bett sitzt und auf einer Akustikgitarre spielt, die seinen Genitalbereich verdeckt. Doch Prince habe bei den Aufnahmen einen Badeanzug getragen, berichtete Giannetti. Dieses Foto lässt den Eindruck entstehen, Prince schwebe durch das Universum.[26][27] Das gesamte Fotoshooting habe einen „ganzen Nachmittag“ gedauert und je „länger wir drehten“, desto entspannter sei Prince geworden, meinte Giannetti.[25] Die Liedtexte der einzelnen Songs sind nicht abgedruckt.
Musik
Musikalischer Stil
Prince spielte jeden Song des Albums ohne weitere Studiomusiker alleine ein. Für gewöhnlich nahm er als erstes eine Basis aus Schlagzeug auf, fügte dann nacheinander Keyboards, Synthesizer, E-Bass, E-Gitarre sowie Akustische Gitarre und Congas hinzu.[28] Erst wenn alle beteiligten Musikinstrumente aufgenommen waren, fügte er seinen Gesang hinzu.[17] Insgesamt wurden Prince 23 Instrumente zugeschrieben, die er auf dem Album selbst eingespielt hatte.[29] Dominiert wird das Album jedoch vom Einsatz von Synthesizer, wie in den vier Songs In Love, Just as Long as We’re Together, My Love Is Forever und Soft and Wet.[30]
Stilistisch widmet sich Prince Musikgenres wie Contemporary R&B, Disco, Funk und Pop;[31] der Song I’m Yours ist dem Genre Rockmusik zuzuordnen.[20] Das Titelstück hingegen ist ein A-cappella-Song, in dem Prince seine Stimme mit 46 Overdubs versah.[32]
Text und Gesang
In den Liedtexten des Albums For You befasst sich Prince ausschließlich mit den Themen Liebe und Sex; die Songs In Love und Soft and Wet beinhalten sexuelle Anzüglichkeiten.[33] Die Ballade Baby handelt dagegen von einer ungewollten Schwangerschaft bei unverheirateten jungen Menschen.[34] Die Stücke My Love Is Forever und So Blue beschäftigen sich mit lebenslanger Hingabe und Just as Long as We’re Together handelt von Liebe innerhalb von zwischenmenschlichen Beziehungen.[35] Im Song I’m Yours behauptet Prince, noch Jungfrau zu sein.[35] Die Liedtexte des Albums For You singt Prince melodisch vertont in seinem charakteristischen Falsettgesang.
Titelliste und Veröffentlichungen
Nr. | Lied | Autor | Länge |
---|---|---|---|
1 | For You | Prince | 1:07 |
2 | In Love | Prince | 3:36 |
3 | Soft and Wet | Prince | 3:02 |
4 | Crazy You | Prince | 2:16 |
5 | Just as Long as We’re Together | Prince | 6:23 |
6 | Baby | Prince | 3:09 |
7 | My Love Is Forever | Prince | 4:09 |
8 | So Blue | Prince | 4:27 |
9 | I’m Yours | Prince | 5:01 |
Das Album For You wurde am 7. April 1978 in den USA veröffentlicht.[36] Es erschien auf Kompaktkassette und Schallplatte, später auch auf CD und als Download.
Singles
Zwei Singles wurden ausgekoppelt: Soft and Wet erschien am 7. Juni 1978, dem 20. Geburtstag von Prince. Die Single wurde allerdings nur in den USA und in Südafrika veröffentlicht.[37] Als B-Seite dient der Song So Blue.[38] Als zweite Single wurde Just As Long As We’re Together am 21. November 1978 ausgekoppelt, und zwar in einer auf 3:25 Minuten gekürzten Version. Die Single erschien aber nur in den USA und in Kanada, als B-Seite ist In Love vorhanden.[39]
Musikvideos
Zu Prince’ Debütalbum existieren keine Musikvideos. Erst zu Singleauskopplungen seines Nachfolgealbums im Jahr 1979 wurden Videos produziert.
Coverversionen
Vereinzelt nahmen Musiker Coverversionen von den Songs des Albums auf. Soft and Wet interpretierte N’Dambi (2005) neu, und der von MC Hammer veröffentlichte Song She’s Soft and Wet (1990) basiert auf der Version von Prince. Crazy You wurde mehrfach gecovert: 1991 von dem US-amerikanischen Musiker Jimmy ‘Z’ Zavala, 1996 von der dänischen R&B-Sängerin Shirley (oder auch: Szirley), 2006 von Osunlade sowie von Thom Hell und 2009 von Zo! featuring Sy Smith. Zudem basiert der Song How Deep (1993) von Color Me Badd auf Crazy You. Das Stück With You wurde von Jill Jones (1987) gecovert.[40][41]
Konzerte
Sein Konzertdebüt gab Prince am 5. Januar 1979 in seiner Heimatstadt Minneapolis in Minnesota im Capri Theater vor zirka 300 Zuschauern. „Ich finde es extrem schwierig, vor Publikum zu spielen“, gestand Prince der überregionalen Tageszeitung Star Tribune damals in einem Interview.[42] Am Folgetag gab er erneut ein Konzert im Capri Theater, zwei weitere am gleichen Tag im August 1979 in Los Angeles im Leeds Rehearsal Facility. Diese beiden Konzerte fanden als Präsentation ausschließlich vor Angestellten seiner Schallplattenfirma Warner Bros. Records statt. Die Warner-Manager waren jedoch von Prince’ Auftritten nicht überzeugt und beschlossen, er solle vorerst nicht auf Tournee gehen. Prince’ Begleitband bestand damals aus folgenden fünf Mitgliedern:[43]
- André Cymone (* 27. Juni 1958 als André Simon Anderson in Minneapolis, Minnesota)[44] – E-Bass
- Bobby Z. (* 9. Januar 1956 als Robert B. Rivkin in St. Louis Park, Metropolregion Minneapolis-Saint Paul) – Schlagzeug
- Dez Dickerson (* 7. August 1955 als Desmond D’andrea Dickerson in Minneapolis, Minnesota) – Gitarre
- Dr. Fink (* 8. Februar 1957 als Matthew Robert Fink in St. Louis Park, Metropolregion Minneapolis-Saint Paul) – Keyboard
- Gayle Chapman (* in Duluth, Minnesota) – Keyboard
Bobby Z. und Dr. Fink waren von 1983 bis 1986 auch Mitglieder von Prince and The Revolution.
Rezeption
Presse
Massenmedien zeigten im Jahr 1978 an dem Album For You wenig Interesse und es wurde von musikalischen Fachzeitschriften kaum beachtet.[45] Aus diesem Jahr ist lediglich eine Rezension der Tageszeitung Saint Paul Dispatch – der späteren St. Paul Pioneer Press – mit Quelle zu belegen. Jedoch konzentrierte sich dieser Bericht darauf, dass Prince im Alleingang ein Album bei einem Major-Label eingespielt hatte. Diese Tatsache nannte der Saint Paul Dispatch „ein technisches Wunder“, da es nur „ein Mensch gemacht hat“.[22] Auf den musikalischen Stil der einzelnen Songs ging die Tageszeitung nicht ein.
Erst in den darauffolgenden Jahren, als Prince’ Bekanntheitsgrad zunehmend anstieg, rezensierten einige Medien das Album For You. Im Jahr 1990 gab David Browne von der US-amerikanischen Zeitschrift Entertainment Weekly dem Album auf einer Skala von A+ bis F die Note B- und im Jahr 2010 zeichnete es Stephen Thomas Erlewine von Allmusic mit zwei von fünf Sternen aus.[46][47]
Nach Prince’ Tod im April 2016 rezensierten die Musikjournalisten Albert Koch und Thomas Weiland von der deutschen Musikzeitschrift Musikexpress das Album und gaben drei von sechs Sternen. Sie waren unter anderem der Meinung, es sei „ein konventionelles, zeittypisches – wenn auch immer noch sehr unterhaltsames – R’n’B-Soul-Album“ und Soft and Wet sei der beste Song des Albums.[48]
Charts
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Wochen |
---|---|---|
Vereinigte Staaten (Billboard)[49] | 138 (6 Wo.) | 6 |
1978 erreichte For You in den USA Platz 163 und wurde in etwa 150.000 Mal verkauft.[50] Bis zum Jahr 2004 steigerten sich die Albumverkäufe auf weltweit 430.000 Exemplare.[38] Die Höchstplatzierung erzielte das Album im Mai 2016, einen Monat nach Prince’ Tod. In anderen Ländern konnte sich For You weder vor noch nach Prince’ Tod in den Hitparaden platzieren.
Jahr | Titel Album |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[51] (Jahr, Titel, Album, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | UK | US | |||
1978 | Soft and Wet | DEn.v.DE | ATn.v.AT | CHn.v.CH | UKn.v.UK | US92 (4 Wo.)US |
• Nur in den USA und Südafrika ausgekoppelt |
Just as Long as We’re Together | DEn.v.DE | ATn.v.AT | CHn.v.CH | UKn.v.UK | — |
• Nur in den USA und Kanada ausgekoppelt |
Die Single Soft and Wet wurde im Jahr 1978 in etwa 350.000 Mal verkauft.[38]
Literatur
- Alex Hahn: Besessen – Das turbulente Leben von Prince. Hannibal Verlag, Höfen 2016, ISBN 978-3-85445-610-0.
- Arthur Lizie: Prince FAQ: All That’s Left to Know About the Purple Reign. Backbeat Books, Guilford (Connecticut) 2020, ISBN 978-1-61713-670-2.
- Dave Hill: Prince – A Pop Life. Droemer Knaur, München 1989, ISBN 3-426-04036-0.
- Jason Draper: Prince – Life & Times (Revised & Updated Edition). Chartwell Books, New York 2016, ISBN 978-0-7858-3497-7.
- Jon Ewing: Prince – CD Books: Carlton Books, Rastatt 1994, ISBN 3-8118-3986-1.
- Jürgen Seibold: Prince. Verlagsunion Erich Pabel-Arthur Moewig, Rastatt 1991, ISBN 3-8118-3078-3.
- Matt Thorne: Prince – Die Biografie. Edel Germany GmbH, Hamburg, 2017, ISBN 978-3-8419-0523-9.
- Per Nilsen: DanceMusicSexRomance – Prince: The First Decade. Firefly Publishing, London 1999, ISBN 0-946719-23-3.
- Roland Mischke: Vom Nobody zum Pop-Prinzen. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1989, ISBN 3-404-61157-8.
- Ronin Ro: Prince – Inside the Music and the Masks. St. Martin’s Press, New York 2011, ISBN 978-0-312-38300-8.
- Steve Parke: Picturing Prince. Cassell Octopus Publishing Group Ltd, London 2017, ISBN 978-1-84403-959-3.
- Uptown: The Vault – The Definitive Guide to the Musical World of Prince. Nilsen Publishing, Linköping 2004, ISBN 91-631-5482-X.
Einzelnachweise
- Begleitheft der CD For You von Prince, Warner Bros. Records, 1978
- US Dollarkurs Entwicklung 1971 bis 2020. In: reisebuch.de. 2020, abgerufen am 1. September 2021.
- Nilsen (1999), S. 26–27.
- Nilsen (1999), S. 27.
- Nilsen (1999), S. 28.
- Nilsen (1999), S. 29.
- Nilsen (1999), S. 30.
- Thorne (2017), S. 44.
- Hahn (2016), S. 33.
- Nilsen (1999), S. 31–32.
- Nilsen (1999), S. 32.
- Nilsen (1999), S. 34.
- Hahn (2016), S. 39–41.
- Nilsen (1999), S. 36.
- Hahn (2016), S. 39.
- Seibold (1991), S. 15.
- Nilsen (1999), S. 37.
- Nilsen (1999), S. 38.
- Nilsen (1999), S. 278.
- Hahn (2016), S. 44.
- Thorne (2017), S. 47.
- Draper (2016), S. 14.
- Lizie (2020), S. 224.
- Ro (2011), S. 27.
- Liz Raiss: The Stories Behind Some Of Prince’s Iconic Early Album Cover Photos. In: thefader.com. 21. April 2016, abgerufen am 1. September 2021 (englisch).
- Ewing (1994), S. 20.
- Hill (1989), S. 73.
- Mischke (1989), S. 73.
- Draper (2016), S. 12.
- Seibold (1991), S. 16 u. S. 20.
- Mischke (1989), S. 74.
- Hahn (2016), S. 42.
- Hill (1989), S. 68–69.
- Hill (1989), S. 69.
- Thorne (2017), S. 50.
- Parke (2017), S. 214.
- Soft And Wet. In: Princevault.com. 20. August 2021, abgerufen am 1. September 2021 (englisch).
- Uptown (2004), S. 19.
- Uptown (2004), S. 21.
- Samples von Prince „Soft and Wet“ in MC Hammer „She’s Soft and Wet“ WhoSampled.com
- Ron Wynn: Muzical – Jimmy Z. In: Allmusic.com. 2021, abgerufen am 1. September 2021 (englisch).
- Ewing (1994), S. 21–22.
- Nilsen (1999), S. 270.
- Nilsen (1999), S. 45.
- Hahn (2016), S. 44–45.
- David Browne: A decade of Prince albums. In: EW.com. 21. September 1990, abgerufen am 4. März 2018 (englisch).
- Stephen Thomas Erlewine: For You – Prince. In: Allmusic.com. 2021, abgerufen am 1. September 2021 (englisch).
- ME-Redaktion: Aus dem grossen Prince-Special – Alle Alben im Überblick. In: Musikexpress.de. 22. Mai 2016, abgerufen am 1. September 2021.
- Prince – Chart History. billboard.com, abgerufen am 1. September 2021 (englisch).
- Thorne (2017), S. 61.
- Chartquellen: DE AT CH UK US