Westerrönfeld
Westerrönfeld (niederdeutsch Westerrünnfeld) ist eine amtsangehörige Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Rendsburg-Eckernförde | |
Amt: | Jevenstedt | |
Höhe: | 8 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,78 km2 | |
Einwohner: | 5014 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 644 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 24784, 24808 | |
Vorwahl: | 04331 | |
Kfz-Kennzeichen: | RD, ECK | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 58 172 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Meiereistraße 5 24808 Jevenstedt | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hans-Otto Schülldorf (CDU) | |
Lage der Gemeinde Westerrönfeld im Kreis Rendsburg-Eckernförde | ||
Geografie und Verkehr
Der Ort liegt direkt am Nord-Ostsee-Kanal. Nachbarkommunen sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Rendsburg, Jevenstedt und Schülp. In früheren Zeiten gab es im Gebiet der Gemeinde einige Heideflächen und Binnendünen, von denen nur noch wenige erhalten sind.
Ab 1901 war der Ort Haltepunkt der Rendsburger Kreisbahn, die von Rendsburg nach Hohenwestedt fuhr. 1957 wurde diese Strecke stillgelegt.
Westerrönfeld liegt an der Bundesstraße 77 von Rendsburg nach Itzehoe und der Bundesstraße 202, die von St. Peter-Ording über Rendsburg kommend Richtung Kiel führt und in Osterrönfeld (Anschlussstelle Schacht-Audorf) in die A 210 mündet. Somit ist die Gemeinde mittelbar auch an die A 7 angebunden.
Geschichte
Der Ort, der an einer Eiderfurt am Ochsenweg lag, wurde 1437 erstmals im Kieler Erbebuch urkundlich erwähnt. Während des Dreißigjährigen Kriegs waren die schwedischen Truppen, die Rendsburg belagerten, in Westerrönfeld stationiert, wobei es in Westerrönfeld zu Plünderungen kam.
Seit 1695 gibt es einen jüdischen Friedhof im Ort, auf dem jüdische Bürger aus Rendsburg begraben wurden.
Im 18. Jahrhundert starben mehr als 100 Einwohner an der Pest. Für sie wurde eigens außerhalb des Orts ein Friedhof angelegt.
Die Gemeinde gehörte ursprünglich zum Amtsbezirk (später Amt) Jevenstedt. Durch Flüchtlinge, die in Westerrönfeld eine neue Heimat gefunden haben, wuchs die Zahl der Einwohner nach dem Zweiten Weltkrieg von 1500 auf 2500. 1948 trat die Gemeinde dann aus dem Amt aus. Am 1. Januar 2001 hat Westerrönfeld die Selbstverwaltung aufgegeben und trat dem Amt Jevenstedt wieder bei.
Am 12. Dezember 1991 gab es ein Attentat auf zwei Mitarbeiter des Abwasserzweckverbands in Westerrönfeld. Ein Landwirt aus Fockbek, der die zwei Beamten erschossen hatte, fuhr daraufhin mit seinem mit Sprengstoff beladenen Auto gegen das Rathaus in Fockbek. Danach erschoss er sich selbst.[2]
Politik
Gemeindevertretung
Nach den vergangenen Wahlen ergaben sich jeweils folgende Sitzverteilungen:
- Kommunalwahl 2003: Von den 19 Sitzen in der Gemeindevertretung hatte die CDU zehn Sitze, die SPD sechs und die Kommunale Wählergemeinschaft (KWG) drei.
- Kommunalwahl 2008: Von den 19 Sitzen in der Gemeindevertretung hatte die CDU neun Sitze, die SPD sechs und die Kommunale Wählergemeinschaft (KWG) vier.
- Kommunalwahl 2013: Von den 17 Sitzen in der Gemeindevertretung hatte die CDU acht Sitze, die SPD sechs und die Kommunale Wählergemeinschaft (KWG) drei.
- Kommunalwahl 2018: Von den 17 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU acht Sitze, die SPD fünf und die Kommunale Wählergemeinschaft (KWG) vier.[3]
Wappen
Das Wappen und die Flagge wurden am 23. März 1970 genehmigt.
Blasonierung: „In Blau ein goldener Pfahl, gekreuzt und an der Kreuzungsstelle überdeckt mit einem silbernen Wellenbalken; im ersten Viertel ein silbernes Wagenrad mit acht Speichen, im vierten Viertel ein gestürzter silberner Anker.“[4]
In der Vergangenheit war Westerrönfeld ein Dorf an der Eider, welches überwiegend agrarwirtschaftlich geprägt war. Heute liegt es im strukturverändernden Zugriffsbereich Rendsburgs. Der Wellenbalken im Wappen kennzeichnet nicht nur die Eider, sondern auch den Nord-Ostsee-Kanal, welcher im Norden an die Gemeinde grenzt. Durch den Anker im Wappen wird angedeutet, dass die Kanal- und vordem die Eiderschiffahrt für den Ort Teilhabe am Wasserstraßenverkehr bedeutete. Zugleich kann der Wellenbalken als eine „redende“ Umsetzung des Ortsnamens „Feld bei der Rinne“ (niederdeutsch: „Rönn“) aufgefasst werden. Gemeint ist die Wehrau, die durch die Nachbargemeinde Osterrönfeld in den Nord-Ostsee-Kanal mündet. Der Tunnel unter dem Kanal, dargestellt durch den Pfahl, führt von Westerrönfeld nach Rendsburg. Er ist Bestandteil der Bundesstraße 77, die durch den Ort führt. Das Wagenrad dokumentiert das Verkehrsaufkommen. Die Schildfarbe Blau symbolisiert noch einmal die Bedeutung der Wasserwege für den Ort.
Flagge
In Blau zwei durchgehende, ein liegendes lateinisches Kreuz bildende schmale Streifen, der waagerechte weiß und wellenförmig, der senkrechte gelb und an der Kreuzungsstelle von dem waagerechten Streifen überdeckt, unmittelbar neben der Stange im oberen Feld ein weißes Wagenrad mit acht Speichen, im unteren Feld ein weißer, gestürzter Anker.[4]
Partnergemeinden
Die Orte Tingleff in Dänemark und Züssow in Mecklenburg-Vorpommern sind die Partnergemeinden von Westerrönfeld.
Wirtschaft
Der Ort war ursprünglich durch Landwirtschaft, Fischerei, Seefahrt und Schiffbau geprägt. Heute werden aufgrund der Nähe zu Rendsburg sowie der Verkehrsanbindungen nach Kiel und zur Bundesautobahn 7 Gewerbegebiete ausgebaut.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Westerrönfeld stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Hans-Jürgen Jensen: Polizei fand keine Bombe im Rathaus. In: kn-online.de. 26. März 2019, abgerufen am 26. März 2019.
- Norddeutscher Rundfunk: Vorläufiges Endergebnis der Gemeindevertretungswahl am 6. Mai 2018 in Westerrönfeld, abgerufen am 16. November 2020
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein